Havariertes Kreuzfahrtschiff "Viking Sky": Ursache für Seenot geklärt
27.03.2019, 17:51 Uhr
Das Kreuzfahrtschiff "Viking Sky" beim Einlaufen in den Hafen der norwegischen Kleinstadt Molde.
(Foto: picture alliance/dpa)
Am Wochenende gerät das Kreuzfahrtschiff "Viking Sky" vor der Küste Norwegens in Seenot. 500 Menschen können mithilfe eines Hubschraubers evakuiert werden, die meisten müssen jedoch stundenlang an Bord ausharren. Nun ist klar, was zu dem Drama führte.
Der Auslöser für die Havarie des Kreuzfahrtschiffs "Viking Sky" steht fest. Offenbar war niedriger Öldruck der Ursprung des Problems. Der Druck sei zwar innerhalb der vorgeschrieben Grenzen, aber relativ niedrig gewesen, teilte die norwegische Seefahrtsbehörde auf einer Pressekonferenz in der Stadt Haugesund mit.
Das habe die Motorprobleme ausgelöst, wegen denen das Schiff in Seenot geraten war, so den Behörde. Die schwierigen Verhältnisse auf See zum Zeitpunkt des Zwischenfalls hätten ebenfalls zu den Schwierigkeiten beim Antrieb des 227 Meter langen Schiffs beigetragen. Das im Sturm aufgewühlte Meer habe die Tanks wohl so stark bewegt, dass die Schmierölpumpen ihre Versorgung versagt hätten. Das habe einen Alarm wegen niedrigen Öldrucks ausgelöst, was kurz darauf zur automatischen Abschaltung der Motoren geführt habe.
Die "Viking Sky" war am Samstagnachmittag während eines Sturms in einem gefährlichen westnorwegischen Küstengebiet mit Motorproblemen in Seenot geraten. An Bord befanden sich zu dem Zeitpunkt 1373 Menschen.
"Viking Sky" soll bald wieder auf Kreuzfahrt gehen
Fast 500 Menschen wurden per Hubschrauber an Land geholt, die restlichen Passagiere und Besatzungsmitglieder erreichten am Sonntagnachmittag mit dem zu dem Zeitpunkt wieder antriebsfähigen Schiff den Hafen von Molde - mehr als 24 Stunden nach dem abgesetzten Notruf.
Am Mittwoch fuhr die "Viking Sky" für Reparaturarbeiten nach Kristiansund. Die Reederei hofft nach Angaben der norwegischen Nachrichtenagentur NTB, dass das Schiff schon im April wieder auf Kreuzfahrt gehen kann.
Nach dem glimpflichen Ausgang des Dramas wurde in Norwegen darüber diskutiert, ob das Schiff bei dem Sturm wirklich hätte unterwegs sein sollen. Ein beteiligter Lotse und die Küstenwache verteidigten die Entscheidung, Schifffahrtsexperten zogen sie dagegen in Zweifel. In der Hustadvika ist es schon häufiger zu Schiffsunfällen gekommen. Die "Viking Sky" drohte vorübergehend, in dem Gebiet auf Grund zu laufen.
Quelle: ntv.de, kpi/dpa