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Kommt es zur Auslieferung? Von den USA gesuchter "Fentanyl-Baron" auf Kuba festgenommen

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Zhi Dong Zhang soll mit dem mächtigen Sinaloa-Kartell zusammengearbeitet haben.

Zhi Dong Zhang soll mit dem mächtigen Sinaloa-Kartell zusammengearbeitet haben.

(Foto: IMAGO/Depositphotos)

Der von den USA gesuchte Chinese Zhi Dong Zhang soll Drogenkartelle im großen Stil mit Fentanyl beliefern. Nach einiger Zeit im Gefängnis in Mexiko kommt er in Hausarrest - und flieht. Doch nun wird der Mann erneut gefasst.

Kuba hat den mutmaßlich mit Fentanyl handelnden chinesischen Drogenbaron Zhi Dong Zhang festgenommen, der im Juli in Mexiko aus der Haft geflohen war und gegen den in den USA ein Haftbefehl vorliegt, wie Sicherheitskreise mitteilten. Der auch unter dem Namen "Bruder Wang" bekannte chinesische Staatsbürger werde in Kuba bleiben, bis eine Entscheidung hinsichtlich einer möglichen Auslieferung getroffen werde, hieß es weiter.

Von zwei Regierungsquellen in Havanna hieß es, dass der Festgenommene nach Mexiko ausgeliefert werden soll. Ein Datum oder weitere Einzelheiten wurden nicht genannt.

Den Angaben zufolge handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen der wichtigsten Lieferanten von Fentanyl für mexikanische Drogenkartelle. Washington wirft "Bruder Wang" vor, die mächtigen Kartelle Sinaloa und Jalisco Nueva Generacíon zu beliefern. Die US-Regierung sieht die Kartelle als Hauptverantwortliche für den Fentanyl-Schmuggel in die USA und hat diese zu "terroristischen Organisationen" erklärt.

Flucht während Hausarrest

Zhang war im Oktober 2024 in Mexiko festgenommen worden und wartete dort auf seine Auslieferung in die USA, wo ein Haftbefehl gegen ihn wegen Geldwäsche vorliegt. Nach einigen Monaten im Gefängnis wurde er unter Hausarrest gestellt und flüchtete.

Zhi Dong Zhang sei ein "wichtiger internationaler Akteur der Geldwäscherei", der dafür zuständig sei, "Verbindungen zu anderen Kartellen für den Transfer von Fentanyl aus China nach Mittelamerika, Südamerika, Europa und in die Vereinigten Staaten" herzustellen, erklärte der mexikanische Sicherheitsminister Omar García Harfuch im vergangenen Monat.

Die USA haben seit der Rückkehr von Präsident Donald Trump ins Weiße Haus im Kampf gegen den Drogenhandel - insbesondere von Fentanyl - den Druck auf Mexiko und China verstärkt. Washington wirft China vor, die Chemikalien zur Herstellung von Fentanyl zu liefern.

Fentanyl ist ein starkes Schmerzmittel, das unter anderem Krebspatienten erhalten, mit dem aber auch illegal gehandelt wird. Das synthetische Opioid wirkt 50 Mal stärker als Heroin und führt jedes Jahr zu zehntausenden Drogentoten in den USA.

Quelle: ntv.de, rog/AFP

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