Panorama

Schwere Dürre seit vier Jahren Wasser sparen in Kalifornien wird Gesetz

Beten reicht nicht mehr - der Wasser-Verbrauch in Kalifornien muss drastisch zurückgehen.

Beten reicht nicht mehr - der Wasser-Verbrauch in Kalifornien muss drastisch zurückgehen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Gutes Wetter ist in Kalifornien fast immer garantiert. Doch nach Jahren extremer Trockenheit geht dem Sunshine State das Wasser aus. Der Gouverneur wendet sich an einem symbolträchtigen Ort mit eindringlichen Worten an die Bevölkerung.

Seit mehreren Jahren leidet Kalifornien unter einer Dürre, jetzt werden Wassereinsparungen erstmals Pflicht. Der Gouverneur des US-Westküstenstaates, Jerry Brown, gab Auflagen bekannt, mit denen der Wasserverbrauch massiv gesenkt werden solle, erklärte ein Sprecher. Brown sprach von einer "historischen Trockenperiode".

Brown sagte bei einer Pressekonferenz auf einem ausgedorrten Hang der zu dieser Jahreszeit eigentlich schneebedeckten Sierra Nevada: "Heute stehen wir auf verdorrtem Gras, wo 1,5 Meter Schnee liegen sollten." Da kein Ende der Trockenheit in Sicht sei, sei Kalifornien zu "noch nie dagewesenen Maßnahmen" gezwungen. Demnach müssen Städte und Gemeinden in Kalifornien ihren Wasserverbrauch um 25 Prozent reduzieren. Bisher waren Einsparungen lediglich eine Empfehlung. Konkrete Vorschriften, wie der Konsum zu drosseln ist, werden vom Wasserausschuss im Mai erwartet.

Unter anderem sollen in Grünanlagen der Städte insgesamt 4,6 Millionen Quadratmeter Rasenflächen durch anspruchslosere Pflanzen wie Kakteen, Agaven und Sukkulenten ersetzt werden. Mit einem Förderprogramm sollen veraltete Anlagen zur Wasser- und Stromversorgung durch Sparmodelle ersetzt werden.

Trockenster Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Universitäten, Golfplätze, Friedhöfe und andere Einrichtungen mit großen Rasenflächen sollen zum sparsameren Bewässern angehalten werden. Darüber hinaus sollen Wasserversorger ihr Tarifsystem so ändern, dass Wasserverschwendung für die Verbraucher teuer wird. Die Kalifornier müssten "in jeder erdenklichen Weise Wasser sparen", sagte Brown, der bereits den Notstand ausgerufen hatte. Der Bundesstaat leidet seit mehreren Jahren unter Trockenheit.

Brown verkündete die neuen Auflagen für den Staat bei einem Besuch in der Sierra Nevada. Die um diese Jahreszeit gewöhnlich verschneiten kalifornischen Berge sind nach Ausbleiben der Winterniederschläge diesmal ohne Schnee. Seit Beginn der Schneedecke-Messungen in den 1950er Jahren stellt dieser Winter einen Trockenrekord auf. Man geht davon aus, dass die Schneeschmelze in diesem Jahr die Wasser-Reservoirs kaum befüllen wird. Für Kalifornien habe eine "neue Ära" begonnen, so der Gouverneur. "Die Vorstellung, dass dein netter kleiner Rasen jeden Tag Wasser bekommt, ist eine Sache der Vergangenheit".

Bereits im vorigen Jahr hatte der Staat Sparmaßnahmen empfohlen. So sollten seither die Einwohner nicht mehr ihre Bürgersteige und Einfahrten mit dem Gartenschlauch abspritzen, Springbrunnen mit Trinkwasser füllen oder Grünflächen so stark bewässern, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann. Die erhofften Einsparungen betrugen aber nicht 20 Prozent, sondern lediglich 9 Prozent, sagte Brown. "Das ist nicht genug".

Quelle: ntv.de, dka/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen