Frühlingshafter DezemberWeiße Weihnachten fallen voraussichtlich aus

In Wintermontur kamen in Deutschland in den vergangenen Tagen viele ins Schwitzen. Bei dem vergleichsweise warmen Wetter wird es erst einmal bleiben, sagt ntv-Meteorologe Alexander. Und auch wenn es zu den Festtagen etwas abkühlen könnte: Mit Schnee rechnen derzeit die wenigsten seiner Zunft.
ntv.de: Noch zwei Wochen bis zum Fest der Feste. Darf man da schon nach weißen Weihnachten fragen?
Björn Alexander: Die Prognosen sind in Anbetracht der Dauer natürlich noch sehr wackelig bis unsicher. Aber natürlich gibt es Wettermodelle, die über mehrere Wochen bis Monate rechnen, und dementsprechend lassen sich auch jetzt schon Weihnachtswettertrends ausmachen.
Wie sieht der längerfristige Trend denn aus?
Binnen der nächsten zehn Tage sieht es mau aus in Sachen Winter. Aber: Ab dem vierten Adventswochenende spekulieren einige Wettermodelle auf eine spürbar kältere Phase, die den Winter wieder ins Rennen schicken könnten.
Auch mit Schnee zum Fest?
Da die Berechnungen zwar eine Abkühlung, jedoch kaum Niederschläge zeigen, ist die Wahrscheinlichkeit aus heutiger Sicht leider eher gering. Sprich: Die kalte Weihnacht ist durchaus möglich, für Schnee müsste sich in den Prognosen aber noch so einiges tun. Allerdings sind es ja eben auch noch zwei Wochen, was wiederum eine lange Zeit in der Wetterwelt sein kann.
Apropos lange Zeit: Im Januar soll es eisig in Deutschland werden. Was ist dran?
Es gibt Anzeichen dafür, dass sich zum Jahreswechsel zwei Kältezentren auf der Nordhalbkugel bilden. Gleichzeitig könnte sich zwischendrin ein Polarhoch etablieren, was wiederum für eine Schwächung des Polarwirbels spricht.
Mit welchen Folgen für uns?
Das wäre eine Lage, die uns in hierzulande tatsächlich eiskalte Luft polaren bis arktischen Ursprungs mit zweistelligen Minusgraden bis ins Flachland bringen könnte. Analog zur weißen Weihnacht gilt aber auch hier: Die Aussichten sind gleichermaßen unsicher wie spannend.
Dann schauen wir doch mal auf konkrete Vorhersagen: Was bringt uns der Freitag?
Den Süden und den Südosten erwarten in vielen Flusstälern und Muldenlagen Nebel oder Hochnebel, während es auf den Bergen dagegen oftmals sehr sonnig ist. Im Norden und Nordwesten sind die Wolken indes zahlreicher und können vereinzelt etwas Regen oder Nieselregen bringen. Das Ganze bei maximal 3 oder 4 Grad im Dauernebel und 8 bis 12 Grad im großen Rest.
Wie sieht es am dritten Adventswochenende im Detail aus?
Am Samstag zieht im Norden und Westen erneut ein schmales Wolkenband mit Regen durch, bevor es dahinter auflockert und zeitweise die Sonne scheint. Richtung Süden und Südosten ändert sich unterdessen wenig - es bleibt beim Mix aus Nebel und Sonne. Die Temperaturen bewegen sich bei 3 bis 11 Grad.
Und am Sonntag?
Bleibt die Wetterlage im Süden unverändert. Richtung Norden werden die Wolken zahlreicher und können vor allem im windigen Küstenumfeld zeitweiligen Regen mitbringen. Die Temperaturen zeigen sich ebenfalls unverändert bei 3 bis 11 Grad und nachts gesellt sich hier und da auch schon mal leichter Frost oder Bodenfrost dazu.
Worauf können wir uns nächste Woche einstellen?
Am Montag und Dienstag auf teils sonniges, teils nebliges Wetter. Ab Mittwoch wird es voraussichtlich aus Westen wechselhafter mit aufkommenden Schauern.
Bei welchen Temperaturen?
Mit Höchstwerten von um die 3 bis 11 oder 12 Grad ist es weiterhin zu mild für die Jahreszeit. Die Hoffnung auf kälteres Wetter nimmt dann zum vierten Adventswochenende an Fahrt auf und wir dürfen gespannt sein, ob sich dieser Trend bestätigt, eventuell noch mit Schnee garniert wird oder ob nicht doch noch mildere Varianten die Oberhand gewinnen. Fakt ist auch: Das letzte, deutschlandweite Wintermärchen zur Weihnachtszeit erlebten wir 2010. Insofern wäre es mal wieder an der Zeit, dass Frau Holle zum Fest der Feste liefert.