Fünf Jahre nach der Tat Weitere Festnahmen nach Anschlag auf Hamburger Rockerboss
14.09.2023, 22:05 Uhr Artikel anhören
Rockerboss Dariusch F. sitzt seit dem Anschlag im Rollstuhl..
(Foto: picture alliance/dpa)
Im Sommer 2018 wird der Boss der Hamburger Hells Angels durch Schüsse schwer verletzt. Nun nimmt die Polizei zwei Frauen fest. Sie sind Familienangehörige des Haupttäters, der wegen des Anschlages bereits im Gefängnis sitzt.
Im Zusammenhang mit den Schüssen auf einen Rockerboss der Hells Angels vor fünf Jahren am Hamburger Millerntorplatz hat die Polizei zwei Frauen festgenommen. Sie seien dringend der Beihilfe zum versuchten Mord verdächtig, teilte die Polizei mit. Gegen die 55-jährige Afghanin und eine 35 Jahre alte Deutsch-Afghanin seien Haftbefehle erlassen worden, die die Polizei am Dienstagmorgen in den Wohnungen der Frauen im Stadtteil Jenfeld vollstreckt habe.
In der Nacht zum 27. August 2018 hatte ein Auto an einer Ampel neben dem weißen Bentley des Rockers Dariusch F. gehalten. Der Beifahrer gab mehrere Schüsse ab, die den damals 38-jährigen Hells Angel lebensgefährlich verletzten. Er ist seitdem querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl.
Anschlag ein Racheakt
Die Tat hatte der heute 33-jährige Arash R. aus dem Gefängnis heraus in Auftrag gegeben. Er wurde am 23. April 2020 zu lebenslanger Haft verurteilt. Seine Freundin hatte bereits am 3. Juni 2019 eine Haftstrafe von zwölfeinhalb Jahren bekommen, weil sie das Auto mit dem angeheuerten Schützen gefahren hatte.
Der bulgarische Schütze und der Vater von Arash R. wurden ebenfalls verurteilt. Der Vater erhielt neuneinhalb Jahre Haft, der Schütze sechs Jahre und neun Monate. Der Bulgare wurde zudem in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen. Die Urteile sind alle rechtskräftig. Bei den nun Verhafteten handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft um die Mutter und die Schwester von Arash R.
Der 33-Jährige gehörte zu den Anfang 2016 aufgelösten Mongols, einer mit den Hells Angels verfeindeten Rockergruppe. Die Tat soll ein Racheakt gewesen sein. 2016 waren der 33-Jährige und seine Freundin durch nächtliche Schüsse auf ein Haus im Stadtteil Schnelsen schwer verletzt worden. Als er den Racheauftrag erteilte, saß er wegen Waffen- und Drogendelikten im Gefängnis.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa