Panorama

Kritische Wetterlage Schwüle Hitze macht aus Gewittern heftige Unwetter

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Die Hitze bringt Gewitter mit sich.

Die Hitze bringt Gewitter mit sich.

(Foto: dpa)

Es hat lange gedauert, nun kommt die Hitze aus Südeuropa nach Deutschland. Und schon kracht es heftig. Diese Woche bringt mehrere Unwettertage mit Starkregen, größerem Hagel und Sturm- bis Orkanböen. Auch Tornados sind möglich.

Während wir zuletzt in der Schafskälte gefroren haben, schwitzten im Süden Europas einige bei teils 40 Grad und mehr. Im Norden Afrikas wurden sogar bereits Werte nahe 50 Grad gemessen. Jetzt kommt ein Streifschuss dieser Hitze auch zu uns nach Deutschland.

Am Dienstag rutschen die Temperaturen im Süden über die 30-Grad-Marke. Die Spitzenwerte liegen wahrscheinlich bei rund 32 Grad im Osten Bayerns. Damit gibt es nach dem frühesten Hitzetag Deutschlands seit Messbeginn am 6. April 2024 tatsächlich erst den zweiten offiziellen Hitzetag mit 30,0 Grad und mehr.

Im Süden, vor allem im Osten Bayerns wird es wohl bis Freitag Werte um 30 Grad geben. Das wären vier Tage am Stück und damit eine erste Hitzewelle. Auch in der Lausitz geht es am Dienstag und Freitag in Richtung 30 Grad. Zum Wochenende kühlt es wieder ab. Heiß wird also die Südosthälfte Deutschlands.

Superzellen ziehen über Deutschland

In der Nordwesthälfte muss man immerhin nicht mehr allzu sehr bibbern, aber es bleibt hier deutlich frischer. Immerhin geht es häufig über 20 Grad hinaus. Am Donnerstag und Freitag könnte es mit Spitzen von bis zu 25 Grad offiziell "sommerlich" warm werden - immerhin. Zum Wochenende wird es aber auch hier wieder kühler.

Die Hitze kommt nicht allein. Weiterhin ist die Luft äußerst feucht. Diese Kombination ließ schon am Montagmittag einige kräftige Schauer und Gewitter entstehen. Mit den höheren Temperaturen schießen auch die Gewitterwolken mächtiger in die Höhe und werden gefährlicher.

Am Dienstag drohen Unwetter. Superzellen - besonders kräftige Gewittersysteme - können durch Deutschland ziehen. Diese Gewitter entstehen zum einen durch die sehr warme und gleichzeitig feuchte Luft. Zum anderen gibt es unterschiedlich starke Winde aus divergierenden Windrichtungen in den verschiedenen Höhenschichten der Atmosphäre. Diese besonders gefährliche Konstellation kann Gewitter in starke Rotation versetzen und zu den Superzellen heranwachsen lassen. Neben Starkregen sind dann größerer Hagel und Orkanböen möglich. Auch die Tornadogefahr ist erhöht.

Beim Public Viewing ist Vorsicht geboten

Am Dienstag gibt es einen breiten Streifen von Baden-Württemberg und NRW bis Sachsen und Berlin-Brandenburg mit der höchsten Unwettergefahr. Los geht es erst im Laufe des Tages, die Gewitter können aber bis tief in die Nacht hinein wüten.

Am Mittwoch ist die Lage ein wenig ruhiger und beschränkt sich wohl auf die Südosthälfte Deutschlands. Am Donnerstag scheint es einzelne kräftige Gewitter im Süden zu geben, gleichzeitig aber einige heftige Gewitter, eventuell auch Superzellen, in der Westhälfte des Landes. Auch am Freitag drohen Schwergewitter, die dann von West nach Ost ziehen und zum Samstag die Abkühlung bringen.

Die Fußball-Europameisterschaft ist in vollem Gange und viele schauen die Spiele unter freiem Himmel. Gerade auf großen Plätzen und in der Nähe von Gerüsten sowie technischen Anlagen ist die Gefahr eines Blitzschlages erhöht. Daher gilt in den kommenden Tagen große Vorsicht bei aufziehenden Gewittern. Außerdem kann bei plötzlich auftretenden Sturmböen einiges zum Geschoss werden und Verletzungen hervorrufen. Zum Spiel der deutschen Nationalmannschaft scheint es immerhin etwas ruhiger zu sein - nicht immer trocken, aber immerhin mit der geringsten Unwettergefahr der nächsten Tage.

Die aktuellen Wetterentwicklungen für Ihren Ort finden Sie auf wetter.de.

Quelle: ntv.de, phe

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