Neuer Ankerplatz, neue Pläne Wie geht's mit dem brennenden Frachter weiter?
31.07.2023, 19:00 Uhr Artikel anhören
Die Gefahr, die von dem Frachter "Fremantle Highway" ausgeht, ist noch nicht gebannt.
(Foto: picture alliance/dpa/Küstenwache der Niederlande)
Über mehrere Stunden ziehen Schlepper den in der Nordsee befindlichen Frachter an seinen neuen Ankerplatz. Die Gefahr ist damit aber noch nicht gebannt. Laut Wasserbehörde dürfte es bis zur Lösung des Problems noch etwas dauern.
Es ist ein Etappensieg: Der Frachter "Fremantle Highway" ist nach einem riskanten Transport entlang der niederländischen Wattenmeerinseln an seinem neuen, vorläufigen Ankerplatz angelangt. Nun ist die Frage, wie es weitergeht. Laut dem Direktor der Wasserbehörde, Joost de Ruig, sollen zunächst Bergungsspezialisten an Bord den Zustand des Schiffes eingehend überprüfen. Das sagte er gegenüber dem Radiosender NOS. Denn noch immer können die Stahlwände aufreißen und die 1,6 Millionen Liter Schweröl ins Meer sickern.
Erst wenn es tatsächlich stabil genug ist, so Ruig, könne es zu einem Hafen transportiert werden. Doch dafür muss das Feuer erloschen sein. Bisher war das direkte Löschen aber nicht möglich. Denn wenn zu viel Wasser ins Schiff gelangt, könnte es instabil werden und kentern. Also müsse man weiter abwarten. Ideal sei das nicht, sagte Ruig. Und schon gar nicht in der Nähe des Weltnaturerbes Wattenmeer. "Aber unter diesen Umständen ist es der beste Ort", sagte er. "Hier bleibt das Schiff, bis das Feuer erloschen ist. Erst dann kann es sicher weiter geschleppt werden."
Nur fehlt dafür noch ein Ziel. Laut Experten muss ein Hafen entsprechend ausgerüstet sein. Das Schiff muss entladen, abgewrackt und das Schweröl abgepumpt werden. Im Notfall könnte das Abpumpen bereits auf See am heutigen Ankerplatz geschehen, um Gefahren bei einem Weitertransport zu reduzieren.
Der Transport war ein Kraftakt
Das unter der Flagge Panamas fahrende Schiff war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als in der Nacht zum Mittwoch Feuer ausbrach. Die Ursache ist noch nicht bekannt. Man vermutet jedoch, dass der Brandherd eine Batterie eines E-Autos war. Von den 3800 geladenen Autos haben 500 einen Elektromotor. Das sind weit mehr als die 25, die zuerst gemeldet worden waren. Akkus von E-Autos seien viel schwieriger zu löschen, sagen Brand-Experten.
Die etwa 200 Meter lange "Fremantle Highway" mit rund 3800 Autos an Bord erreichte nach mehr als 15-stündiger riskanter Fahrt ihren neuen vorläufigen Ankerplatz etwa 16 Kilometer nördlich der Wattenmeerinseln Schiermonnikoog und Ameland. Der Transport hatte am Sonntagabend weiter im Westen vor der Insel Terschelling begonnen. Der neue Platz liegt weit entfernt vom Schiffsverkehr und windgeschützter. Dort liegt das Schiff vor Anker, wird aber auch stabilisiert von zwei Schleppern. Auch bleibt das Spezialschiff, das Öl räumen kann, weiter ganz in der Nähe.
Quelle: ntv.de, tkr/dpa