Regen, Wind, etwas Sonne Wilder Wetter-Ritt mit Hoffnungen zum langen Wochenende
25.05.2025, 17:20 Uhr Artikel anhören
Von kurzer Hose bis Daunenjacke: In den nächsten Tagen braucht man so gut wie alles, was der Kleiderschrank hergibt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach der stürmischen Polarluftklatsche mit Frost in der zurückliegenden Woche hat sich die Wetterlage jetzt noch einmal umgestellt. Damit kommt nun reichlich Regen zu uns. Gleichzeitig ist die Luft deutlich feuchter, womit die Frostnächte vorerst Geschichte sind. Spannend wird die weitere Entwicklung. Trotz aller Unsicherheiten deuten die Wettermodelle immer wieder auf sommerliche bis hochsommerliche Entwicklungen hin. Und die Umstellung dazu könnte schon zum langen Himmelfahrtswochenende kommen, weiß ntv-Wetterexperte Paul Heger.
ntv.de: Fangen wir von vorn an: Wird der Wochenstart ähnlich trüb wie der Sonntag?
Paul Heger: Nein, zum Glück nicht ganz. Obwohl selbst der Sonntagnachmittag von Westen ein paar Sonnenstrahlen zuließ. Und ähnlich wird es am Montag: Erst mal ganz nett, meist trocken, einige Sonnenstrahlen. Später gibt es dann wieder mehr Schauer und Gewitter. Nur an den Alpen bleibt es den gesamten Tag trüb.
Das klingt nach viel Hin und Her beim Wetter?
Absolut! Am Montag bringt ein kleines Zwischenhoch zumindest dem Südwesten trockenes Wetter, da steht über dem Nordatlantik schon das nächste Tief für Dienstag parat. Danach das nächste Tief für Mittwoch. Und das wird ein richtiger Brummer!
Was heißt "Brummer"? Droht schon wieder Sturm?
Tatsächlich ist das Tief "Ole" am Mittwoch ein Tief mit Sturmpotential. Es wird recht sicher sehr windig mit einzelnen stürmischen Böen. Eventuell sind bei kräftigen Schauern und Gewittern auch Sturmböen bis in die Niederungen drin. Und das finden belaubte Bäume gar nicht gut. So ein Stürmchen hat im Sommerhalbjahr ganz andere Auswirkungen. Deutlich schneller können Äste abbrechen oder ganze Bäume umkippen.
Wo wird es am Mittwoch stürmisch?
Es ist bisher nicht ganz klar, wo das Tief wie stark entlang zieht. Man kann aber recht sicher sagen, dass wir den auffrischenden Wind überall in Deutschland zu spüren bekommen. Besonders im Westen und in den Mittelgebirgen dürfte es am heftigsten werden. Aber wie gesagt: Das ist alles noch etwas unsicher. Sicher scheint nur, dass es ein erneut sehr nasser Tag wird.
Wie viel Regen kommt denn runter? Das dürfte die Trockenheit stark eindämmen, oder?
Ja, das ist wirklich die gute Seite des Schmuddelwetters. Da kommt jetzt Tag für Tag Nass von oben und jeder Tropfen ist wichtig. Bis zum Ende der Woche sind wir oft bei 20 bis 40, regional auch über 50 Liter Regen pro Quadratmeter, vor allem im Nordwesten und an den Alpen. Vom Osten bis in den Südwesten dürfte es etwas weniger sein. Dieser Regen hilft gegen die Trockenheit ungemein, auch wenn eine über Monate aufgebaute Trockensituation nicht mit ein paar Regentagen verschwunden ist.
Nun ist Regen zwar gut für die Natur, aber es steht ja auch ein langes Wochenende an. Gibt's Hoffnung auf Sommerwetter?
Die Hoffnung sollte man natürlich nie aufgeben, auch beim Wetter. Himmelfahrt selbst wird wohl recht wechselhaft, eventuell im Westen sogar richtig grau. Gleichzeitig gibt es aber auch andere Varianten in den Berechnungen der Wettermodelle. Wir müssen da noch etwas abwarten. Am Freitag wollen dann über 50 Prozent der Modelle etwas weniger Regen und mehr Sonne sehen. Am Wochenende sieht es ähnlich aus: nicht ganz beständig, aber längere trockene und dann auch sonnenreiche Phasen.
Immerhin! Zum Sommer gehören auch höhere Temperaturen. Gibt es da ebenfalls Hoffnung?
Auch hier ein leicht optimistisches Ja! - aber erst ab Freitag. Sobald die Sonne rauskommt, sind wir bei Werten zwischen 20 und 25 Grad, im Südwesten vielleicht sogar mehr. Und am Wochenende sieht es überall nach 20 bis 25 Grad aus. Manche Modelle basteln sogar an Temperaturen um 30 Grad.
30 Grad? Droht da schon die erste Hitzewelle?
Na ja, es wäre zumindest nicht ungewöhnlich, wenn wir mal auf den Kalender schauen. Am Sonntag ist mit dem 1. Juni auch meteorologischer Sommeranfang. Über dem Südwesten Europas ist es bereits sehr heiß. Die Wetterlage bringt uns derzeit viele Tiefs und wenn sich davon mal eines vor die Küsten West- und Südwesteuropas verirrt, rutscht die Hitze auch schnell zu uns. Ich rechne Anfang Juni mit zumindest einzelnen Hitzetagen. Also vielleicht jetzt noch mal die etwas kühlere Luft genießen?
Quelle: ntv.de