Panorama

Chaos durch gefrierenden Regen Wintereinbruch bringt Verkehr bundesweit ins Rutschen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Eine Warmfront aus dem Südwesten bringt nicht nur mildere Temperaturen mit sich.

Eine Warmfront aus dem Südwesten bringt nicht nur mildere Temperaturen mit sich.

(Foto: picture alliance/dpa)

Schnee und Eis haben bereits für zahlreiche Verkehrsunfälle gesorgt - bislang vermehrt im Norden. In der Nacht zum Sonntag wird es im gesamten Bundesgebiet glatt. Ersten Hinweisen nach wird die Glätte wohl zwischen Schwarzwald, Bodensee und Bayerischem Wald am gefährlichsten.

Deutschland muss sich ab der Nacht zum Sonntag auf gefrierenden Regen einstellen. Zunächst falle Schnee, dann gehe dieser in gefrierenden Regen über, heißt es in einer Vorhersage des Deutschen Wetterdiensts (DWD). Eine aus dem Südwesten über das Land ziehende Warmfront bringe die Glatteisgefahr mit sich.

Wettertechnisch werde es dann "durchaus unschön", sagte DWD-Meteorologin Tanja Egerer. "Zunächst einmal ist mit teils kräftigem Schneefall zu rechnen, der nachfolgend in Regen übergeht. In der Übergangsphase ist dieser Regen allerdings teils gefrierend und dann besteht erhöhte Glättegefahr", erklärte sie. "Egal ob per Auto, mit dem Fahrrad oder zu Fuß sollte man Vorsicht walten lassen und sich den örtlichen Begebenheiten dementsprechend anpassen."

Auch ntv-Meteorologe Björn Alexander rät zu besonderer Vorsicht. "Ab der Nacht zum Sonntag und am Sonntag ziehen von Südwesten bis in den Nordosten Schnee und gefrierender Regen auf", sagt er. "Hierbei kann es teilweise gefährlich glatt werden. Die Winterdienste dürften alle Hände voll zu tun haben."

Ersten Hinweisen nach wird die Glätte laut DWD wohl zwischen Schwarzwald, Bodensee und Bayerischem Wald am gefährlichsten. Der meiste Neuschnee sei am Südrand der westlichen Mittelgebirge zu erwarten, bis zu zehn Zentimeter könnten dort binnen weniger Stunden fallen. Anderorts sei mit zwei bis fünf Zentimetern zu rechnen.

Auch am Sonntag sei weiterhin mit Schneefall und gefrierendem Regen zu rechnen, sagte Egerer. "Aber die Auswirkungen sollen nach aktuellem Stand nicht mehr ganz so gravierend sein." Die Niederschläge halten dem DWD zufolge am Tag länger an und breiten sich gen Nordosten aus. Im Süden und Südwesten sollen sie im Laufe des Nachmittags nachlassen, dort werden laut den Experten unterdessen auch die Temperaturen wesentlich milder. Höchstwerte von bis zu 13 Grad seien möglich. In der Nordosthälfte müsse allerdings weiter mit Temperaturen zwischen minus einem und plus fünf Grad gerechnet werden.

Flüge am BER gestrichen

Der aktuelle Wintereinbruch mit Schneefall und frostigen Temperaturen hat in ganz Deutschland für zahlreiche Verkehrsunfälle und -behinderungen gesorgt. Die Behörden in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Thüringen, Hamburg und Bremen meldeten vermehrt Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit winterlichen Straßenverhältnissen. So kam es in der Nacht allein im Gebiet der Polizei Braunschweig zu mehr als 110 Verkehrsunfällen. Das Polizeipräsidium Neubrandenburg registrierte mehr als 80 Unfälle. Auch in Thüringen und Sachsen kam es vermehrt zu Unfällen aufgrund von Glätte, hier blieb es meist bei Blechschäden und leichten Verletzungen.

Bei einem Glatteis-Unfall auf der A1 bei Sittensen zwischen Hamburg und Bremen sind Hunderte Forellen auf der Fahrbahn verendet und vier Menschen verletzt worden. Ein Fischtransporter, zwei Lkws und ein Auto waren an dem Unfall beteiligt, wie eine Sprecherin der Polizei mitteilte.

In Selb im Norden Bayerns geriet ein Autofahrer mit seinem Wagen auf der schneeglatten Straße vor einem Bahnübergang ins Rutschen und streifte einen vorbeifahrenden Zug. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt. Im bayerischen Sonnefeld kam ein Auto von der schneeglatten Straße ab und krachte gegen eine Hausmauer - alle vier Insassen des Wagens erlitten dabei Verletzungen. Das leerstehende Haus musste anschließend mit einer Stützkonstruktion gesichert werden, wie ein Polizeisprecher sagte.

Wegen der Glätte wurden am Hauptstadtflughafen BER mehrere Flüge gestrichen. Insgesamt seien 30 Flüge betroffen gewesen, teilte eine Sprecherin mit. Am Samstag wurden demnach bis zum Mittag 17 Abflüge gestrichen.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen