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"Zuerst große, dann kleine" Wissing will Autobahnbrücken in Angriff nehmen

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Belastungstest auf der Moseltalbrücke im Mai: Das Bauwerk der A61 gehört auch ins Sanierungspaket des Verkehrsministers.

Belastungstest auf der Moseltalbrücke im Mai: Das Bauwerk der A61 gehört auch ins Sanierungspaket des Verkehrsministers.

(Foto: picture alliance/dpa/Autobahn GmbH)

Mehr als 4000 Brücken sind in Deutschland marode. Verkehrsminister Wissing will vor allem das Autobahn-Netz absichern. Für den Einsturz in Dresden macht er seine Vorgänger von der CSU verantwortlich.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat nach dem Brückeneinsturz in Dresden weitere Modernisierungen im Autobahn-Netz in Aussicht gestellt. "Für den Bund hat die Modernisierung seiner Brücken höchste Priorität", sagte der FDP-Politiker der "Bild"-Zeitung. Wissing warf der Union vor, frühere Bundesregierungen hätten unter ihrer Führung die Aufgabe liegengelassen. Die drei unmittelbaren Vorgänger Wissings gehörten sämtlich der CSU an: Peter Ramsauer, Alexander Dobrindt und Andreas Scheuer.

Wissing bilanzierte weiter, bis Ende des Jahres 2024 werde der Bund voraussichtlich bereits mehr als 980.000 Quadratmeter Brückenfläche modernisiert haben. "Das sind umgerechnet 137 Fußballfelder und entspricht rund 30 Prozent der Gesamtbrückenfläche, die im ersten Schritt zu modernisieren ist. Weitere Schritte werden folgen", sagte der FDP-Politiker. Vorrangig sei mit den großen Brücken begonnen worden, bei denen die Modernisierung aufwendiger sei und mehr Zeit beanspruche als bei kleinen Brücken.

Bauindustrie: Deutsches Brückennetz in Gefahr

In der sächsischen Landeshauptstadt war diese Woche die Carolabrücke über der Elbe eingestürzt. "Glücklicherweise wurde niemand verletzt", sagte Wolfgang Schubert-Raab, der Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe. "Die ersten Untersuchungen deuten darauf hin, dass Korrosion der Grund für den Einsturz war." Dies zeige den dringenden Handlungsbedarf auf.

"Viele Brücken, vor allem in den westlichen Bundesländern, wurden zwischen 1960 und 1985 gebaut und sind in die Jahre gekommen. Es braucht dringend mehr staatliche Initiativen und Investitionen, um das Brückennetz in Deutschland nachhaltig zu sichern." Nötig sei eine Perspektive für die nächsten zehn bis 20 Jahre. Über 4000 Brücken allein im Bereich von Autobahnen in Deutschland seien sanierungsbedürftig oder müssten neu gebaut werden, hatten zahlreiche Verbände im Juni mitgeteilt.

Quelle: ntv.de, mau/rts

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