Heiß und drückend Wohlfühl-Sommer weicht schwüler Gewitterlage
07.06.2023, 14:59 Uhr Artikel anhören
Die erste richtige Hitzewelle des Jahres steht bevor: In manchen Gegenden übersteigt die Höchsttemperatur an drei Tagen in Folge die 30-Grad-Marke. Im Norden und Osten bleibt es trocken, ansonsten wird es auch mal schwül und gewittrig.
ntv.de: Vor allem im Norden und Osten ist die Waldbrandgefahr sehr groß. Ist dort auch mal Regen in Sicht?
Björn Alexander: Vorerst leider nicht. Denn die Prognosen der Langfristmodelle für den Juni wollen sich vorerst bewahrheiten. Sprich: Hochdruckwetter mit großer Trockenheit im Norden und Nordwesten Europas, die eben auch bei uns in der Nordhälfte ausgeprägt ist. Bei den klassischen Wettermodellen sieht es bis zur Monatsmitte im Norden und Nordosten ebenfalls mau aus in Sachen Regen.
Wie sieht es im übrigen Land aus?
Punktuell kann es jetzt nochmal kräftigere Gewitter geben. In Summe bleibt es aber beim oft schönen und zunehmend warmen bis heißen, teils auch schwülen Sommerwetter.
Welche Temperaturen erwarten uns?
Es sind nicht nur die heißesten Tage des Jahres bisher mit Spitzen bis um die 31 Grad. Es wird auch Regionen geben, die diese Werte an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen aufweisen, sodass es dort außerdem die erste Hitzewelle des Jahres geben dürfte.
Wo wird es am wärmsten?
Die Hotspots liegen einerseits im Osten, wo stellenweise bereits am Donnerstag die 30-Grad-Marke geknackt werden dürfte. Anschließend legen die Flussniederungen im Westen und Südwesten nach, wo ab Freitag ebenfalls über 30 Grad drin sind. Gleichzeitig wird die Luft feuchter, wodurch die Schwüle ansteigt und die Nächte lauer werden. Kurzum: Der Wohlfühl-Sommer verabschiedet sich schrittweise aus Deutschland und es wird insgesamt etwas anstrengender.
Aber mit guten Karten für die Freunde von warmen und heißen Tagen, oder?
Auf jeden Fall. Denn natürlich geizte die Wärme bislang - noch keine 30 Grad bis ins erste Juni-Drittel hinein sind eher die Seltenheit, und so gibt es jetzt sicherlich deutlich mehr Zulauf in Freibädern und Badeseen.
Was machen denn die Wassertemperaturen in den Seen und an den Küsten?
Je nach Größe und Höhenlage bewegen sich die Badeseen häufig bei 17 bis 23 Grad. Frischer ist es in Nord- und Ostsee bei 14 bis 18 Grad. Gemessen in einem Meter Wassertiefe, sodass es in flacheren Bereichen deutlich wärmer sein kann.
Und gut eincremen nicht vergessen.
So ist es. Denn mit Annäherung an den Sonnenhöchststand zum kalendarischen Sommeranfang am 21. Juni gibt es bald die höchsten UV-Werte des Jahres; in der prallen Sonne mit Indizes von 5 bis 8 - auf den Bergen sogar 9 bis 11. Also eine teilweise extreme Belastung, die nach Sonnencreme, Kopfbedeckung und eigentlich auch nach Schatten ruft. Wobei man natürlich auch im Schatten noch UV-Strahlung abbekommen kann.
Für einige Regionen steht mit Fronleichnam am Donnerstag ein mögliches langes Wochenende an. Wie sind die Aussichten deutschlandweit betrachtet?
Am Donnerstag geht es erst sonnig und meist trocken los, später drohen vor allem über der Mitte, aber auch im Süden teils kräftige Schauer und Gewitter. Nach Norden hin ändert sich hingegen nichts - es bleibt sehr sonnig und insgesamt sehr warm mit zunehmend schwülen 23 bis 29, im Osten örtlich bis 30 Grad.
Werden die Gewitter heftig?
Dort, wo es kracht, kann es im Rahmen der sommerlichen Gewitter auch mal intensiver werden. Hauptgefahr ist aus heutiger Sicht punktueller Starkregen mit Überflutungen - aber Hagel und Sturmböen sind ebenso nicht auszuschließen.
Und am Freitag?
Ziehen sich Blitz und Donner in den Südosten zurück und die Sonne übernimmt mit weiter ansteigenden Temperaturen bis 31 Grad. Einzig im Seewind an der Küste ist es mit Werten um die 20 Grad weiterhin spürbar frischer.
Was hat das Wochenende im Programm?
Sonniges Sommerwetter mit wenigen Ausnahmen. Die könnte es nämlich nur im Westen geben, wo am Sonntag gewittrige Regengüsse nicht ganz auszuschließen sind. Die Temperaturen sind unverändert sommerlich mit meistens 25 bis 31 Grad.
Worauf können wir uns nächste Woche einstellen?
Ob's noch für 30 Grad reicht, ist derzeit schwer vorherzusagen. Sicher erscheint allerdings, dass es vielfach frühsommerlich bis sommerlich warm weitergeht. Dabei könnten in der Mitte und im Süden auch Gewitter mit im Rennen sein, während der Norden vermutlich leer ausgehen wird. Hier haben die Wettercomputer die fast schon maximale Sonnenausbeute von bis zu 15 sonnigen Betriebsstunden in den Prognosen.
Quelle: ntv.de