Mehrere Menschen verschüttet Wohngebäude in Istanbul stürzt ein - ein Toter
02.06.2024, 15:11 Uhr Artikel anhören
In der türkischen Metropole Istanbul stürzt ein mehrstöckiges Gebäude plötzlich ein. Neun Menschen werden unter den Trümmern begraben. Acht von ihnen können gerettet werden, für eine Person kommt allerdings jede Hilfe zu spät. Ein möglicher Grund für den tragischen Vorfall: bauliche Mängel.
Beim Einsturz eines Gebäudes in Istanbul ist mindestens ein Mensch getötet worden. Nach Behördenangaben wurden bei dem von Überwachungskameras festgehaltenen Vorfall im Stadtbezirk Küçükçekmece im europäischen Teil der türkischen Millionenmetropole insgesamt neun Menschen verschüttet. Acht davon hätten die Sicherheitskräfte gerettet, sie seien mit Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert worden. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Rettungskräfte mit bloßen Händen Trümmerteile beiseiteschoben, um eingeschlossene Menschen aus dem fünfstöckigen Haus zu befreien.
Zunächst sagte Istanbuls Gouverneur Davut Gül am Unglücksort, dass sieben Menschen aus dem Schutt gezogen worden seien, darunter zwei Schwerverletzte. Zwei weitere Menschen seien noch im Gebäude eingeschlossen. Güls Büro teilte dann später mit, dass eine weitere verletzte Person gerettet worden sei. Zudem sei eine Leiche entdeckt worden.
Die Einsturzursache ist bislang unklar. Anzeichen für eine Explosion oder seismische Aktivität gab es nicht. Nach Angaben von Umwelt- und Stadtplanungsminister Mehmet Özhaseki wies das eingestürzte Gebäude erhebliche Mängel auf. Es sei im Jahr 1988 unter Missachtung der Bauvorschriften errichtet worden, im verwendeten Zement sei Meersand verarbeitet worden, erklärte Özhaseki auf der Plattform X. Zudem sei es zu einem späteren Zeitpunkt um eineinhalb Etagen illegal aufgestockt worden, was die Gebäudestatik beeinträchtigt habe.
Istanbul befindet sich in einer stark erdbebengefährdeten Region. Nach Einschätzung von Experten sind jedoch Hunderttausende Gebäude in der Metropole nicht im Einklang mit den Bauvorschriften errichtet worden.
Quelle: ntv.de, hny/AFP/AP