Panorama

Fast 500 Attacken auf Nutztiere Zahl der Wolfsangriffe deutlich gestiegen

Ein Rudel Wölfe im Natur- und Umweltpark Güstrow.

Ein Rudel Wölfe im Natur- und Umweltpark Güstrow.

(Foto: picture alliance / dpa)

In Deutschland breiten sich Wölfe seit Jahren wieder aus. Doch die Rückkehr der Raubtiere führt auch zu Problemen. Immer mehr Nutztiere fallen ihnen zum Opfer. Allein innerhalb eines Jahres steigt die Zahl der Risse um mehr als 60 Prozent.

Die Zahl der Angriffe von Wölfen auf Nutztiere ist bundesweit stark gestiegen. Auch die Zahl der dabei verletzten oder getöteten Tiere habe deutlich zugenommen, berichtete die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf die offizielle Schadensbilanz 2017 der zuständigen Dokumentationsstelle des Bundes. Demnach stieg die Zahl der Angriffe um knapp 66 Prozent auf 472. Die Zahl der dabei getöteten, verletzten oder vermissten Tiere stieg um 55 Prozent auf 1667.

Während CDU-Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner gegenüber der Zeitung eine "gemäßigte Bestandsregulierung" der Wölfe durch Abschuss einzelner Tiere forderte, hieß es im Bericht der Dokumentationsstelle, ein Abschuss helfe wenn überhaupt nur kurzfristig. Um die Probleme dauerhaft möglichst gering zu halten, müssten Schafe und Ziegen in Wolfsgebiet vielmehr flächendeckend geschützt werden. Die Art und Weise der Nutztierhaltung müsse "wieder an die Anwesenheit von Wölfen angepasst werden", so die Bundesministerin.

Die meisten Angriffe gebe es in der Regel dort, wo Wölfe sich neue Territorien suchten und die Nutztierhalter noch keine entsprechenden Schutzmaßnahmen umgesetzt hätten, zitierte die Zeitung aus dem Bericht der Dokumentationsstelle. Meist gingen die Schäden in solchen Gebieten nach ein oder zwei Jahren zurück, wenn die Tierhalter Herdenschutzmaßnahmen richtig anwendeten.

Die Bundestagsfraktion von CDU und CSU hatte im November ein Papier beschlossen, in dem sie sich dafür ausspricht, den Schutzstatus von Wölfen so weit zu senken, dass eine Jagd bei Überschreiten bestimmter Bestandsgrenzen erlaubt wäre. Bisher dürfen nur verhaltensauffällige Tiere in Einzelfällen erlegt werden. Die Union macht sich in dem Papier auch für wolfsfreie Zonen etwa in wirtschaftlich genutzten Gebieten stark.

Die hierzulande ehemals ausgerotteten Wölfe breiten sich seit Jahren wieder aus. Das sorgt für wachsende Konflikte, vor allem mit Haltern von Weidetieren wie Schafen. Die Situation sorgt auch politisch für Streit über die richtige Reaktion.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP

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