Panorama

Impfungen machen sich bemerkbar Zahl der älteren Intensivpatienten sinkt

Es liegen weniger Menschen im Alter von 80 Jahren mit einer Covid-19-Erkrankung auf den Intensivstationen.

Es liegen weniger Menschen im Alter von 80 Jahren mit einer Covid-19-Erkrankung auf den Intensivstationen.

(Foto: picture alliance / dpa-tmn)

Auf den Intensivstationen zahlt sich die Impfkampagne bereits aus: Es gebe nur noch "sehr wenig" Corona-Patienten im Alter von 80 Jahren, so der Präsident des Verbandes deutscher Intensivmediziner. Die dritte Welle macht ihm trotzdem "große Sorgen".

Die deutschen Intensivmediziner registrieren nach Angaben ihres Verbandes bereits Auswirkungen der Impfungen. Auf den Intensivstationen gebe es nur noch "sehr wenig" Corona-Patienten im Alter von 80 Jahren, sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), im Deutschlandfunk. Das sei deutlich zu sehen. "Die Impfungen scheinen wirklich zu wirken", ergänzt Marx. "Wenn wir die über 65-Jährigen geimpft haben, werden wir einen Effekt deutlich merken."

Nichtsdestotrotz mache sich die dritte Welle bemerkbar, betonte Marx. Die Zahlen stiegen wieder auf zuletzt mehr als 3100 Intensivpatienten mit Covid-19, sagte Marx. "So starten wir in die dritte Welle auf dem Niveau des Hochpunktes der einst ersten - und das macht uns trotz aller Erfahrung nach einem Jahr Pandemie als Intensivmediziner schon große Sorgen." Es seien vermehrt auch jüngere Menschen infiziert.

Die Erkrankten seien bei der Entlassung nicht genesen. "Unsere Patienten sind wahrscheinlich gezeichnet fürs Leben", betonte er. Daher müsse ihre Zahl so gering wie möglich bleiben. Die Beschlüsse von Bund und Ländern zu einer Ruhezeit über Ostern bezeichnete der Intensivmediziner als richtig. Diese seien die einzige Möglichkeit, die dritte Welle zu durchbrechen.

Mehr zum Thema

Er hoffe, dass die Maßnahmen ausreichten, um Zeit für mehr Impfungen zu gewinnen. Es sei davon auszugehen, dass man bis zum Ende des Sommers die Pandemie bewältigt haben werde, so Marx. Wichtig seien Perspektiven für die nächsten Monate etwa in Bezug auf Tests, Impftermine und mögliche Lockerungen bis Sommer. "Wer diese Antworten kennt, ist auch heute bereit, sich besser an Regeln zu halten, um dieses große Ziel von mehr Bewegungsfreiheit nicht zu verspielen", sagte Marx.

Laut dem DIVI-Intensivregister wird knapp die Hälfte der aktuell 3.150 Covid-Patienten auf den Intensivstationen invasiv beatmet. 3.492 Intensivbetten für Erwachsene sind als frei gemeldet - davon sind 1.631 "Covid-spezifische Intensivbetten". Unklar ist, ob alle freien Betten im Ernstfall genutzt werden können.

Quelle: ntv.de, spl/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen