Passagiere übernachten in Waggon Zug in Japan kollidiert mit Bär
01.11.2023, 14:26 Uhr Artikel anhören
Japan hat in diesem Jahr vermehrt mit Bären-Zwischenfällen zu kämpfen. (Archivbild)
(Foto: IMAGO/Martin Wagner)
Zwischenfälle mit Bären sind in diesem Jahr in Japan keine Seltenheit. Die Raubtiere treibt es aufgrund von Nahrungsmangel immer näher an Siedlungen. Auf der Insel Hokkaido kommt es nun zu einem Zusammenprall mit einem Zug.
Ein Zusammenstoß mit einem Bären und eine Nacht in einem ungeheizten Zug - dieses Abenteuer haben mehrere Passagiere im Norden Japans erlebt. Ein kleiner Zug war in der Stadt Furano mit einem etwa 1,80 Meter großen Bären zusammengeprallt, teilte die japanische Bahngesellschaft mit. Der Unfall auf der Insel Hokkaido hatte sich demnach bereits am Montag gegen 23.30 Uhr Ortszeit ereignet.
Die Kollision machte den Zug fahruntüchtig. Die acht Menschen an Bord wurden aufgerufen, den Zug nicht zu verlassen, bevor Jäger sichergestellt hätten, dass in der Umgebung keine Bären mehr unterwegs seien. Da die Jäger nachts aber nicht schießen dürften, hätten die Passagiere die ganze Nacht in dem unbeheizten Zug bleiben müssen, teilte die Bahngesellschaft mit.
"Anscheinend ging die Heizung kaputt, also war es kalt in dem Zug, was ein bisschen hart war", sagte einer der Passagiere einem örtlichen Sender. Nach Sonnenaufgang wurde schließlich der Kadaver des Bären entdeckt und von der Strecke entfernt.
Japan hat ein Bären-Problem
Japan hat mit einer Zunahme von durch Bären verursachten Unglücken zu kämpfen. Im laufenden Steuerjahr wurden laut einer vorläufigen Zählung des Umweltministeriums bereits fünf Menschen durch Bären getötet. Insgesamt 180 Menschen seien von Bärenattacken betroffen gewesen. In den vorangegangenen fünf Jahren waren im Schnitt nur 106 Betroffene gezählt worden.
Auch in Furano wurden in letzter Zeit vermehrt Bären gesichtet, wie ein Vertreter der Stadtverwaltung sagte. Dies hänge auch damit zusammen, dass nach der Corona-Krise wieder mehr Touristen in den Ort kämen. "Es ist unklar, ob die Zahl der Bären derzeit zunimmt oder ob bestimmte Bären keine Angst davor haben, Menschen nahezukommen", sagte der Behördenvertreter. In diesem Jahr mangelt es den Bären an Nahrung, sodass sie sich bei der Suche in bewohnte Gebiete begeben, bevor sie Anfang Dezember in den Winterschlaf gehen.
Quelle: ntv.de, mba/AFP