RTL/ntv-Blitzumfrage Zwei Drittel finden Teil-Lockdown richtig
29.10.2020, 17:01 Uhr
Die Stühle im Café bleiben vorerst auf dem Stapel - auch wenn die meisten Deutschen das nicht verstehen.
(Foto: dpa)
Der vereinbarte Lockdown mutet den Menschen in Deutschland einiges zu. Eine Forsa-Umfrage für RTL und ntv zeigt aber, dass eine breite Mehrheit die Einschnitte akzeptiert - wenn sie auch nicht alle Maßnahmen gleichermaßen positiv bewertet.
Der von Bund und Ländern vereinbarte Teil-Lockdown ab kommendem Montag stößt bei der Bevölkerung auf breite Zustimmung. Wie eine Forsa-Blitzumfrage für RTL und ntv ergab, halten 50 Prozent der Befragten die Maßnahmen für angemessen, 16 Prozent gehen sie sogar nicht weit genug. Ein Drittel der Befragten findet, der Lockdown gehe zu weit.
Ablehnend reagieren überdurchschnittlich häufig Ostdeutsche (43 Prozent), Arbeiter (50) und Selbständige (54) sowie Anhänger der FDP (55) und vor allem der AfD (65). Von den Anhängern der Union, der SPD und der Grünen befürworten 84, 88 respektive 74 Prozent die Maßnahmen.
Die Zuversicht der Befragten, ob die Maßnahmen helfen, die steigenden Corona-Fallzahlen wieder zu reduzieren, ist weniger stark ausgeprägt. Nur 50 Prozent glauben dies, 45 Prozent dagegen nicht, 5 Prozent geben an, es nicht zu wissen.
Auseinander gehen die Meinungen bei der Frage, welche der einzelnen Beschränkungen als sinnvoll erachtet werden. Mit 65 Prozent stößt die Schließung von Sportstätten auf die größte Akzeptanz. Dass Kultureinrichtungen geschlossen werden müssen, halten noch 55 Prozent für angemessen. Für den Lockdown für die Gastronomie gibt es mit 39 Prozent in der Umfrage jedoch keine Mehrheit.
Weihnachten wird wohl nicht so wie gewohnt
Die Meinungsforscher fragten die Bürgerinnen und Bürger auch, ob sie am Wochenende, also kurz vor dem Lockdown noch einmal die Einrichtungen nutzen wollten, die nun geschlossen werden. 32 Prozent bejahten dies, im Osten wollen dies gar 36 Prozent der Menschen tun.
Forsa wollte auch wissen, wie groß die Menschen die beschlossenen Einschnitte wahrnehmen. Insgesamt gaben 40 Prozent an, die Maßnahmen hätten einen großen Einfluss auf ihren Alltag, für 49 Prozent etwas Einfluss, nur 10 Prozent erkannten keinen Einfluss auf ihr Leben (ein Prozent antwortete mit "Ich weiß nicht").
Am gravierendsten nehmen junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren die Maßnahmen wahr - 55 Prozent sehen großen, 39 Prozent etwas Einfluss. Dieser Wert nimmt mit zunehmendem Alter ab: Unter den Befragten, die 60 Jahre oder älter sind, sehen nur 26 Prozent große, 57 Prozent geringfügige Einschnitte in dem Lockdown.
Und wie wird Weihnachten? Laut Forsa-Umfrage nimmt der Anteil derer, die nicht an ein Weihnachten wie geplant glauben, deutlich zu. Noch vor zwei Wochen sahen 55 Prozent keinen Anlass für eine Planänderung. Einen Tag nach dem Lockdown-Beschluss sind es nur noch 44 Prozent.
Quelle: ntv.de, jog