Panorama

Mann attackiert Frauen Zweites Opfer in Göttingen auch gestorben

Blumen für die Opfer im Göttinger Ortsteil Grone.

Blumen für die Opfer im Göttinger Ortsteil Grone.

(Foto: dpa)

Im Fall des Göttinger Gewalttäters ist das zweite Opfer an seinen Verletzungen gestorben. Die Frau hatte versucht, dem ersten Todesopfer zu helfen. Der mutmaßliche Täter war am Vorabend festgenommen worden.

Im Fall des Göttinger Gewalttäters ist das zweite Opfer an seinen Verletzungen gestorben. Das sagt der Göttinger Polizeichef Thomas Rath. Die 57-jährige Frau hatte versucht, dem ersten Todesopfer, einer 44-jährigen Bekannten, zu helfen.

Der 52 Jahre alte Tatverdächtige war am Freitagabend vor einem Schnellrestaurant gefasst worden. Ein Zeuge hatte ihn erkannt und die Beamten alarmiert. Polizisten überwältigten den Mann und nahmen ihn fest.

Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Wie die Polizei Göttingen bei einer Pressekonferenz mitteilte, hat der mutmaßliche Täter vor dem Haftrichter keine Aussage gemacht. Gegen ihn wurde Haftbefehl wegen Mordes erlassen. Der Mann sei mehrfach wegen Vergewaltigung vorbestraft. Die bisher letzte Haftstrafe endete demnach im Jahr 2001.

Der verdächtige Mann soll am Donnerstagmittag bei einem Streit auf offener Straße eine Bekannte umgebracht und die zweite Frau, die nun gestorben ist, schwer verletzt haben. Dabei sei er "auf abscheuliche Art und Weise" vorgegangen, wie Göttingens Vizepolizeidirektor Gerd Lewin sagte. Er lauerte seiner Bekannten auf, überschüttete sie mit Brandbeschleuniger und zündete sie an. Dann stach er mit einem Messer auf sie ein.

Als die Frau versuchte, wegzulaufen, habe er mit dem weiter Messer auf sie eingestochen und dann auch die zweite Frau, die zur Hilfe eilte, attackiert. Ein weiterer Zeuge sei mit einem Feuerlöscher zu Hilfe geeilt - diesen habe der mutmaßliche Täter entrissen und damit auf den Kopf seines Opfers eingeschlagen.

Mann suchte Rat bei Anwalt

Die Fahndung nach dem Verdächtigen hatte am Freitag die Region zwischen Göttingen und Hannover in Atem gehalten. Die Polizei war an mehreren Orten im Einsatz. Auch Hunde und Hubschrauber wurden eingesetzt. Die Polizei suchte öffentlich mit zwei Fotos nach dem mutmaßlichen Täter. 

Vom Tatort war der 52-Jährige zunächst auf einem Fahrrad mit Packtaschen geflohen. Schon am Donnerstagabend hatte die Polizei den Göttinger Bahnhof sperren lassen. Mehrere Fernzüge wurden umgeleitet.

Für Aufsehen sorgte ein Einsatz im niedersächsischen Elze. Eine Zugbegleiterin erkannte den Mann und räumte unauffällig den Waggon. Sie informierte die Polizei und schloss den mutmaßlichen Täter ein. Als dieser Verdacht schöpfte, schlug er mit dem Nothammer die Scheibe ein und flüchtete. Ein bereitstehender Hubschrauber mit Wärmebildkamera konnte wegen starken Regens nicht eingesetzt werden.

Wie die Polizei mitteilte, wandte sich der Mann dann im Laufe des Freitags an einen Rechtsanwalt in Hannover und bat diesen um Rechtsbeistand. Der Jurist lehnte dies ab, gab dem Tatverdächtigen Hilfsadressen und informierte die Polizei. Auch hier verlor sich die Spur, bis der Mann schließlich am späten Freitagabend in Göttingen auftauchte.

Während seiner 32-stündigen Flucht erkundigte sich der Tatverdächtige mehrfach telefonisch bei der Polizei nach dem Zustand seiner Opfer. Er habe außerdem während seiner etwa 32-stündigen Flucht weitere Verhandlungsgespräche mit den Beamten über den Notruf 110 geführt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Der Verdächtige sei "aalglatt" aufgetreten, schilderten die Ermittler. Er habe nach bisherigen Erkenntnissen von verschiedenen Handys von Passanten angerufen.

Quelle: ntv.de, jwu/ghö/jog/dpa

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