Ukraine-Krieg im Liveticker+++ 16:11 Putin feiert Baustart von "Stalingrad"-Eisbrecher für Arktis +++
Russland beginnt ungeachtet wirtschaftlicher Schwierigkeiten wegen seines Angriffskrieges gegen die Ukraine mit dem Bau eines weiteren atomar betriebenen Eisbrechers für die Arktis. "Wir müssen fortlaufend unsere Position in der Arktis verstärken", sagt Kremlchef Wladimir Putin. Er nimmt per Videoschalte an der feierlichen Kiellegung in St. Petersburg für den neuen Atomeisbrecher "Stalingrad" teil. Der Eisbrecher soll zu Ehren der berühmten Schlacht gegen die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg so heißen. Russland verfügt über die mit acht Schiffen größte Flotte an Atomeisbrechern weltweit und erhebt - in Konkurrenz zu den USA und anderen Staaten - Anspruch auf die Bodenschätze in der Arktis.
+++ 15:44 Chef der ukrainischen Nationalgarde: Brauchen mehr Innovationen +++
Die ukrainischen Truppen benötigen nach den Worten eines ranghohen Kommandeurs angesichts des bevorstehenden Winters mehr Drohnen und technologische Innovationen. Damit sollen die territorialen Gewinne Moskaus gestoppt werden, sagt der Chef der Nationalgarde, Olexandr Piwnenko, der Nachrichtenagentur Reuters. Russland habe weiterhin einen personellen Vorteil. In wichtigen Kampfgebieten herrsche bei Drohnen jedoch ein Gleichstand zwischen Kiew und Moskau.
+++ 15:17 Thiele: Russen wissen, wo Nadelöhre in Deutschland sind +++
Der Anschlag auf die Bahnstrecke in Polen macht einmal mehr deutlich, wie verletzlich die europäische Infrastruktur ist. Militärexperte Ralph Thiele schließt Russland als Verantwortlichen nicht aus und warnt: Deutsche Nadelöhre seien von Geheimdiensten bereits "gut ausgekundschaftet" worden.
+++ 14:43 Tusk: Alarmstufe für bestimmte Bahnstrecken erhöht +++
Polen wird für bestimmte Bahnstrecken die Alarmstufe erhöhen. Zum Schutz wichtiger Infrastruktur werde das Militär eingesetzt, kündigt Ministerpräsident Donald Tusk an. "Der Chef des Inlandsgeheimdienstes und der Innenminister haben mich aufgrund terroristischer Bedrohungen gebeten, die dritte Terrorwarnstufe 'Charlie' einzuführen", sagt Tusk. "Diese Stufe gilt für bestimmte Bahnstrecken, während im Rest des Landes die zweite Warnstufe verbleibt."
+++ 14:14 Rumänien hebt Evakuierungen nach russischem Angriff an ukrainischer Grenze auf +++
Nach der Evakuierung eines rumänischen Dorfes wegen eines russischen Drohnenangriffs im nahegelegenen Süden der Ukraine können rund 200 Dorfbewohner in ihre Häuser zurückkehren. Basierend auf einer Risikoanalyse und Informationen von ukrainischen Kollegen sei beschlossen worden, "die Evakuierungsanordnung für das Dorf Ceatalchioi aufzuheben", erklären die Rettungsdienste. Bei einem russischen Drohnenangriff in der Nacht von Sonntag auf Montag war laut den rumänischen Behörden ein Flüssiggastanker im ukrainischen Donau-Hafen Ismajil in Brand geraten. In der Folge wurden zwei Dörfer auf der anderen Seite der Donau evakuiert. Es waren die ersten Evakuierungen in Rumänien aufgrund des Kriegs in der Ukraine.
+++ 13:54 Mit russischem Geheimdienst zusammengearbeitet? Zwei Verantwortliche für Bahn-Sabotage in Polen identifiziert +++
Polen hat nach Regierungsangaben zwei Personen identifiziert, die für die Sabotage an Bahnstrecken verantwortlich sein sollen. Die beiden seien Ukrainer und hätten mit dem russischen Geheimdienst zusammengearbeitet, sagt Polens Ministerpräsident Donald Tusk vor Abgeordneten. Sie hätten sich nach Belarus abgesetzt.
+++ 13:34 Klingbeil: Haben mit China keinen Konsens zum Ukraine-Krieg +++
Deutschland und China ziehen in der Russland-Politik nicht an einem Strang. Vize-Kanzler Lars Klingbeil sagt in Peking, er habe sich mit der chinesischen Regierung über den russischen Angriff auf die Ukraine ausgetauscht. "Man kommt dort nicht zwingend zu einer gemeinsamen Position." Er habe die Erwartung deutlich gemacht, dass China seinen Einfluss auf Russland geltend machen müsse, um den Krieg zu stoppen.
+++ 13:11 Russische Besatzer: Ukraine richtet mit Beschuss im Gebiet Donezk große Schäden an Stromnetz an +++
Ukrainische Drohnenangriffe sollen nach Angaben der Besatzungsverwaltung große Schäden am Stromnetz im russisch besetzten Teil des Gebiets Donezk verursacht haben. Der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef Denis Puschilin teilt auf Telegram mit, dass etwa 65 Prozent der Verbraucher ohne Strom seien. In der Folge seien in vielen Ortschaften auch Fernwärme und Wasser ausgefallen. Schulen und Kindergärten sollten nur dort öffnen, wo geheizt werde. Der ukrainische Angriff in der Nacht auf Dienstag traf Puschilins Angaben zufolge die Wärmekraftwerke von Sujiwka und Starobeschewe. Schon in der Nacht zuvor soll es Attacken gegeben haben. Die ukrainische Seite äußerte sich nicht zu den Angriffen.
+++ 12:45 Verkauf von Rafale-Kampfjets an Ukraine: Moskau wirft Paris Kriegstreiberei vor +++
Russland hat den geplanten Verkauf französischer Rafale-Kampfjets an die Ukraine scharf kritisiert und Frankreich Kriegstreiberei vorgeworfen. "Paris trägt nicht zum Frieden bei, sondern schürt militaristische und kriegsfördernde Gefühle", sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau auf eine Frage der Nachrichtenagentur AFP. "Egal, welche Flugzeuge an das Kiewer Regime verkauft werden, dies wird die Situation an der Front nicht ändern und die Dynamik nicht beeinflussen", fügt Peskow hinzu. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatten am Vortag eine Absichtserklärung unterzeichnet, die den Verkauf von bis zu 100 Rafale-Kampfjets an die Ukraine beinhaltet.
+++ 12:07 Oberst Reisner sieht Ukraine in massiver Krise: "Verschärfung wie zuletzt zu Kriegsbeginn" +++
Die russische Armee rückt vor Einbruch des Winters an mehreren Frontstücken in der Ukraine vor. Auch gezielte Angriffe auf die Energieinfrastruktur schlagen durch, mancherorts gibt es schon Blackouts. Zusammen mit internen Problemen steht die Ukraine so vor einer "massiven Krise", fürchtet Markus Reisner, Oberst beim Bundesheer Österreich.
+++ 11:42 Polen sieht Russland hinter Anschlag auf Bahnstrecke +++
Polen macht Russland für den Sprengstoffanschlag auf eine strategisch wichtige Bahnlinie verantwortlich. Alles deute darauf hin, dass die Auftraggeber des Sabotageaktes die russischen Geheimdienste seien, sagte der Sprecher des Geheimdienstkoordinators in Warschau.
+++ 11:12 Rechtsstreit mit Abramowitsch: Ukraine wartet immer noch auf Milliardensumme aus Chelsea-Verkauf +++
Die Ukraine hat immer noch kein Geld aus dem Verkauf des englischen Fußballclubs FC Chelsea erhalten. Hintergrund ist ein Rechtsstreit zwischen dem früheren Besitzer Roman Abramowitsch und den Behörden auf der Insel Jersey, die zum britischen Königreich gehört. Das berichtet die britische Zeitung "Telegraph". Der russische Geschäftsmann wurde im Frühjahr 2022 nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine auf die britische Sanktionsliste gesetzt, woraufhin seine Vermögenswerte in Großbritannien eingefroren wurden. Im April desselben Jahres erließ der Royal Court of Jersey eine formelle Anordnung zur Einfrierung der mit dem Geschäftsmann verbundenen Vermögenswerte in Höhe von insgesamt sieben Milliarden US-Dollar (5,3 Milliarden Pfund). Früheren Berichten zufolge wurde der Fußballclub für 4,25 Milliarden Pfund verkauft. Bis zu 2,5 Milliarden Pfund aus dem Erlös sollen für humanitäre Zwecke verwendet werden, konkret für Kriegsopfer in der Ukraine, sodass das Geld weder direkt noch indirekt dem bisherigen Eigentümer Abramowitsch zugute kommt.
+++ 10:41 Insider: Auch US-Gesandter Witkoff nimmt an Gesprächen in Istanbul teil +++
An den geplanten Gesprächen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj morgen in der Türkei soll auch der US-Sondergesandte Steve Witkoff teilnehmen. Dies verlautet aus türkischen Regierungskreisen. Selenskyj hatte zuvor angekündigt, nach seinem Besuch heute in Spanien in die Türkei zu reisen. Die Ukraine bereite sich darauf vor, die Verhandlungen für eine Beendigung des Krieges neu zu beleben, sagte Selenskyj. Dazu habe man Lösungen entwickelt, die das Land seinen Partnern vorschlagen wolle. Auch arbeite man daran, den Austausch von Kriegsgefangenen wieder aufzunehmen. Die Türkei war wiederholt Gastgeber von Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland.
+++ 10:16 Ukrainischer Energieversorger importiert zum ersten Mal US-Flüssiggas über Litauen +++
Das ukrainische Energieunternehmen DTEK hat heute die erste Ladung US-amerikanisches Flüssiggas (LNG) über das litauische Terminal Klaipeda importiert. Ziel der Importe sei die Stärkung der Energieversorgungssicherheit der Ukraine und anderer osteuropäischer Länder, teilt das Unternehmen mit. Das Flüssiggas stammt aus dem Kraftwerk Plaquemines aus dem US-Bundesstaat Louisiana. Es handelt sich um eine Menge von umgerechnet rund 100 Millionen Kubikmetern Erdgas.
+++ 09:28 Kiew: Fast 1000 russische Soldaten innerhalb eines Tages "eliminiert" +++
Kiew macht täglich Angaben zu den personellen Verlusten auf russischer Seite. Laut Ukraine sind es 960 russische Soldaten, die am vergangenen Tag verletzt oder getötet worden sind. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 insgesamt 1.160.380 russische Soldaten "eliminiert" worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner seit Kriegsbeginn rund 11.300 Panzer und fast 82.000 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.
+++ 08:47 "Verhandlungen vorbereiten" - Selenskyj reist morgen in die Türkei +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will morgen in die Türkei reisen. "Wir bereiten die Wiederaufnahme der Verhandlungen vor und haben Lösungen erarbeitet, die wir unseren Partnern vorschlagen werden", sagt Selenskyj. Höchste Priorität habe es für die Ukraine, alles zu tun, um ein Ende des Kriegs herbeizuführen.
+++ 08:19 ntv-Korrespondent Munz zu Pistorius' Kriegstreiberei-Vorwurf: "Kreml dreht den Spieß um" +++
Während die Kämpfe an der Front mit unverminderter Härte weitergehen, wirft der Kreml Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius Kriegstreiberei vor. Der hatte zuvor Russland vor einem Angriff gegen Nato-Staaten gewarnt. Nun also dreht die Führung in Moskau "den Spieß um", sagt ntv-Korrespondent Rainer Munz.
+++ 07:53 Gebäude des ukrainischen Senders Suspilne bei russischem Angriff beschädigt +++
In Dnipro ist das Gebäude des öffentlich-rechtlichen Senders Suspilne bei einem russischen Drohnenangriff beschädigt worden. Es sei ein Feuer ausgebrochen, Fenster und Türen seien zerborsten und das Dach des Gebäudes, in dem auch der Radiosender Dnipro seinen Sitz hat, sei beschädigt worden, teilt Suspilne auf Telegram mit. Der Sender veröffentlichte ein Foto, das ein klaffendes Loch in den Betonböden eines Gebäudes zeigt. Zum Zeitpunkt des Angriffs hätten sich keine Mitarbeiter in dem Gebäude aufgehalten. Gouverneur Wladyslaw Haiwanenko teilt auf Telegram mit, dass seine Region gestern am späten Abend von russischen Drohnen bombardiert worden sei. Es seien mehrere Brände ausgelöst worden und Wohnhäuser beschädigt. Zwei Menschen seien verletzt worden.
+++ 07:31 Nach massiven Angriffen auf Energienetz: Ukraine kündigt Stromausfälle in meisten Regionen an +++
Aufgrund der zuletzt massiven russischen Luftangriffe auf das Energienetz schränkt die Ukraine die Stromversorgung in den meisten Regionen stark ein. Das teilt das Unternehmen Ukrenergo bei Facebook mit. Die Bürger werden gebeten, wenn Strom verfügbar ist, sparsam damit umzugehen.
+++ 06:57 Gasleitung explodiert nahe russischer Großstadt in Sibirien +++
In der russischen Region Omsk ist Berichten zufolge eine Gaspipeline explodiert und hat ein großes Feuer verursacht. Das melden mehrere russische Telegram-Kanäle und der regionale Gouverneurs Witali Chotsenko. Demnach seien Rettungskräfte im Einsatz. In einem Video ist ein gewaltiger Feuerball zu sehen. "Für die Bewohner des Bezirks Omsk und anderer Ortschaften in unserer Region besteht keine Gefahr", schreibt der Gouverneur. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldet unter Berufung auf den Inlandsgeheimdienst FSB, dass es bei Reparaturarbeiten an einer Gasleitung nahe des Dorfes Rostowka zu einem Brand gekommen sei. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben zum jetzigen Zeitpunkt nicht.
+++ 06:17 Polen nach Anschlag auf Bahnstrecke: Wird Unterstützung für Ukraine nicht beeinflussen +++
Der Sprengstoffanschlag auf die Bahnstrecke zwischen Warschau und Lublin hat nach polnischen Angaben keinen Einfluss auf die Unterstützung für die Ukraine im Kampf gegen Russland. "Sabotageakte auf Bahnstrecken werden die Unterstützung Warschaus für die Ukraine nicht beeinflussen", sagte der Sprecher des polnischen Auswärtigen Amtes Maciej Wewiór, gegenüber der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform. "Unabhängig davon, wer dahintersteckt, bleibt unsere Unterstützung für die Ukraine unverändert. Das ist sowohl im Interesse unseres Nachbarlandes als auch im Interesse Polens und schließlich ganz Europas." Durch einen Sabotageakt auf der Bahnstrecke zwischen Warschau und Lublin wurde ein Gleis zerstört. Konkretes Ziel des mutmaßlichen Anschlags war laut der polnischen Regierung wohl nicht das Gleis, sondern ein Zug.
+++ 05:58 Lettland plant erneut Millionen für Unterstützung ukrainischer Geflüchteter ein +++
Die lettische Regierung plant, ukrainische Geflüchtete im kommenden Jahr mit rund 40 Millionen Euro zu unterstützen. Dies geht aus einem Unterstützungsplan des lettischen Innenministeriums hervor, wie die News-Website "Delfi" berichtet. Zum 1. November 2025 waren demnach im lettischen Personenregister 31.281 Personen mit gültigem vorübergehendem Schutzstatus eingetragen. Der Zustrom ukrainischer Geflüchteter verlaufe in diesem Jahr moderat - durchschnittlich werden monatlich 500 bis 600 Personen registriert.
+++ 03:58 17-Jährige bei russischem Raketenangriff getötet +++
Bei einem russischen Raketenangriff ist nach ukrainischen Angaben eine 17-Jährige in der ostukrainischen Region Charkiw getötet worden. Mindestens neun Menschen seien verletzt worden, erklärt der örtliche Gouverneur. Drei ballistische Raketen trafen innerhalb von wenigen Minuten die Stadt Berestyn.
++ 02:40 Angriff auf Kraftwerk im Donezk +++
Die ukrainischen Streitkräfte sollen in der Nacht ein von Russland kontrolliertes Wärmekraftwerk im besetzten Donezk-Gebiet angegriffen haben. Das berichten russische Telegram-Kanäle. Online kursierende Videos sollen eine große Explosion im Zuivska-Kraftwerk zeigen, anschließend ist ein Brand zu sehen. Kiews Militär hat sich zu dem Schlag bislang nicht geäußert. Ukrainische Angriffe auf militärische und industrielle Ziele in den besetzten Gebieten sind keine Seltenheit, in der Regel kommen dabei Drohnen zum Einsatz. Das Kraftwerk Zuivska wurde seit 2014 bereits mehrmals attackiert, sowohl von ukrainischer als auch von russischer Seite.
+++ 00:59 Zehntausende protestieren gegen Regierung der Slowakei +++
Zehntausende Menschen in der Slowakei haben gegen die Regierung des linksnationalen Ministerpräsidenten Robert Fico demonstriert. Sie gedachten zum 36. Jahrestag der "Sanften Revolution" vom November 1989 des Sturzes der kommunistischen Diktatur und forderten mehr Unterstützung für die Ukraine. Aufgerufen hatten dazu mehrere Oppositionsparteien und Nichtregierungsorganisationen wie die Initiative "Mier Ukrajine" (Friede der Ukraine). An der größten Kundgebung auf dem Freiheitsplatz in Bratislava nahmen nach Angaben der Organisatoren trotz Regenwetters bis zu 50.000 Menschen teil.
+++ 23:45 Interfax: Betrieb an russischem Ölhafen läuft nach Angriff wieder +++
Der russische Schwarzmeerhafen Noworossijsk hat laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax den Öl-Umschlag wieder aufgenommen. Alle Vorgänge zur Annahme und zum Weitertransport von kasachischem Öl laufen demnach wieder. Der Betrieb war nach einem ukrainischen Angriff für zwei Tage ausgesetzt worden.
+++ 22:17 Kommission kritisiert mehrere Strafverfolgungsbehörden in Ukraine +++
Eine parlamentarische Kommission der Ukraine hat mehrere Strafverfolgungsbehörden scharf kritisiert. Ihnen wird vorgeworfen, es versäumt zu haben, die mutmaßliche Beteiligung ihrer Mitarbeiter am Korruptionsskandal beim staatlichen Atomkraftwerksbetreiber Energoatom zu untersuchen, berichtet "Kyiv Independent". "Ein Ausbleiben von Reaktionen (vonseiten der Strafverfolgungsbehörden) oder eine Antwort wie 'Die Ermittlungen werden in einem halben Jahr abgeschlossen sein' wird nicht nur von den Gesetzgebern, sondern auch von der Gesellschaft als Mittäterschaft (an dem Korruptionssystem) angesehen werden", wird Anastasia Radina, Vorsitzende des Antikorruptionsausschusses des Parlaments, bei der Sitzung der Kommission zitiert. Das Nationale Antikorruptionsbüro (NABU) hatte zuvor im Fall Energoatom acht Verdächtige wegen Bestechung, Veruntreuung und unrechtmäßiger Bereicherung angeklagt. Der mutmaßliche Anführer ist Timur Mindich , ein enger Vertrauter von Präsident Wolodymyr Selenskyj.
+++ 21:36 Kiew dementiert Flucht von Ex-Verteidigungsminister Umjerow +++
Angesichts des Korruptionsskandals in der Ukraine hat die Kiewer Führung Spekulationen über eine mögliche Flucht von Ex-Verteidigungsminister Rustem Umjerow dementiert. "Der Sekretär des Rates für Nationale Sicherheit und Verteidigung (Rustem Umjerow) ist auf einer geplanten Dienstreise und arbeitet heute in den Vereinigten Staaten von Amerika", schreibt das Zentrum zur Bekämpfung von Desinformation, angesiedelt beim Sicherheitsrat, auf sozialen Netzwerken. Umjerow stehe im ständigen Kontakt mit der Staatsführung und nehme an Arbeitstreffen teil, die auf eine Stärkung der internationalen Unterstützung für die Ukraine abzielen. Umjerow hatte vergangene Woche Dienstag über eine Dienstreise in die Türkei und den Nahen Osten informiert. Seine Abreise fiel jedoch mit Veröffentlichungen ukrainischer Korruptionsjäger zu Schmiergeldern im Energiesektor zusammen. Nach Informationen des oppositionellen Parlamentsabgeordneten Olexij Hontscharenko hat Umjerow seine Dienstreise zudem von Sonntag bis Mittwoch verlängert. Die Abgeordnete Marjana Besuhla stellte bei Telegram die Frage: "Kehrt Umjerow in die Ukraine zurück oder nicht?" Vorher hatten Antikorruptionsaktivisten darüber spekuliert, dass der Ex-Minister wegen der Schmiergeldenthüllungen das Land verlassen habe.
+++ 21:16 Deutscher Europaminister rechnet mit EU-Entscheidung zu eingefrorenem russischem Vermögen im Dezember +++
In der Debatte um die Verwendung von in Europa eingefrorenen russischen Vermögen für Kredite an die Ukraine rechnet der deutsche Europastaatsminister Gunther Krichbaum mit einer Lösung beim nächsten EU-Gipfel im Dezember. Er sei "zuversichtlich", dass es gelingen werde, "eine Klärung herbeizuführen", sagt Krichbaum am Rande eines Treffens der Europaminister in Brüssel mit Blick auf die Bedenken Belgiens. Die EU-Länder diskutieren seit Wochen über die Möglichkeiten zur weiteren Unterstützung der Ukraine. Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten sich Ende Oktober nicht auf ein eindeutiges Ja zum Kommissionsvorschlag durchringen können, in Belgien eingefrorene russische Zentralbank-Gelder für sogenannte Reparationsdarlehen für Kiew zu nutzen. Vor allem Belgien zögert mit seiner Zustimmung, weil es rechtliche Konsequenzen und russische Vergeltung fürchtet.
+++ 20:47 Cyberattacken auf Parteien in Dänemark vor Regional- und Kommunalwahlen +++
Kurz vor den Regional- und Kommunalwahlen in Dänemark sind die Websites mehrerer Parteien durch mutmaßlich von pro-russischen Hackern verübte Cyberangriffe lahmgelegt worden. Die Websites der Konservativen Volkspartei und der rot-grünen Einheitsliste waren kurzzeitig nicht erreichbar. Auch die englischsprachige Online-Zeitung "Copenhagen Post" war betroffen. Die Betreiber des Nachrichtenportals wurden nach eigenen Angaben vom dänischen Militärgeheimdienst darüber informiert, dass sie durch ihre Berichterstattung über die Kommunalwahlen am 18. November "ins Visier geraten" seien. Die pro-russische Hackergruppe NoName057(16) erklärte in Onlinediensten, sie habe Cyberangriffe auf die Internetseiten mehrerer dänischer Parteien und der Rundfunkanstalt DR ausgeführt. Die Gruppe hatte sich bereits in der vergangenen Woche zu Attacken auf die Websites mehrerer Gemeinden, Regierungsbehörden und eines Rüstungsunternehmens in Dänemark bekannt.
+++ 20:11 BSW-Abgeordnete bestätigt Kontakt zu Mann Moskaus +++
Die BSW-Europaabgeordnete Ruth Firmenich hat einem Medienbericht zufolge Kontakte zu einem prorussischen Geschäftsmann eingeräumt, den die USA und die EU wegen Kremlpropaganda auf Sanktionslisten gesetzt haben. Dieser habe bei der Organisation ihrer Russlandreise im Mai geholfen, zitiert "t-online" aus einer Stellungnahme Firmenichs. Es geht dabei um den aus der Ukraine stammenden Oleg Woloschin (englische Schreibweise: Voloshin) und dessen Frau Nadia (siehe auch Eintrag 14:51 Uhr).
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