Politik

Syrien-Bürgerkrieg im Liveticker +++ 06:11 Armeekommando stellt Soldaten außer Dienst +++

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Das Kommando der syrischen Armee hat die Regierungssoldaten außer Dienst gestellt. Das erfuhr die Agentur dpa aus syrischen Militärkreisen.

+++ 05:24 Syrische Armee: Herrschaft von Assad ist beendet +++
Die Armeeführung Syriens hat ihre Offiziere darüber informiert, dass die Herrschaft von Präsident Baschar al-Assad nach der Blitzoffensive der Rebellen beendet sei. Dies teilt ein syrischer Offizier mit. Rebellen sagen, sie seien in die Haupstadt eingedrungen, ohne dass Truppenbewegungen der Armee zu erkennen waren.

+++ 05:00 Syriens Regierungschef: Sind bereit zur Machtübergabe +++
Nach der Flucht von Machthaber Assad erklärt der syrische Regierungschef Mohamed al-Dschalali seine Bereitschaft für eine Machtübergabe. Er sei bereit, die Regierungsgeschäfte abzugeben an "jede Führung, die das syrische Volk bestimmt", und stehe am Sonntagmorgen für jegliches Verfahren zur Machtübergabe bereit, sagt al-Dschalili in einem Video, das er nach eigener Aussage zu Hause aufgezeichnet hat. Syrien könne ein "normaler Staat" sein mit freundschaftlichen Beziehungen mit seinen Nachbarn. Er selbst habe kein Interesse an irgendeinem politischen Amt oder anderen Privilegien. "Wir glauben, dass Syrien allen Syrern gehört", so der Ministerpräsident.

+++ 04:49 Jubel auf den Straßen von Damaskus +++
Im Zentrum von Syriens Hauptstadt Damaskus herrscht nach der Flucht von Machthaber Baschar al-Assad Feierstimmung. Anwohner klatschen auf der Straße und einige waren beim Gebet zu beobachten, berichten Augenzeugen. In sozialen Netzwerken machen Videos von Anwohnern die Runde, die auf einen Panzer klettern und feierliche Gesänge anstimmen. Einige tanzten demnach, andere riefen Gott segne das neue Syrien. Laut Augenzeugen waren Freudenschüsse zu hören. Auch in der Metropole Istanbul in der benachbarten Türkei, wo mehr als drei Millionen Syrer leben, gibt es Jubel und Gesänge. Einige zünden dort Feuerwerk.

+++ 04:41 Rebellen verkünden Sturz von Assad-Regierung +++
Nach der Flucht von Machthaber Baschar al-Assad verkündet die Rebellen-Allianz in Syrien den Sturz seiner Regierung. "Der Tyrann Baschar al-Assad ist geflohen", teilen die Aufständischen in sozialen Medien mit. "Wir verkünden, dass die Hauptstadt Damaskus (von ihm) befreit wurde." Dies sei der Moment, auf den die Vertriebenen und die Häftlinge lang gewartet hätten. Gerichtet an die Millionen Flüchtlinge, die durch den Bürgerkrieg vertrieben wurden, erklären die Aufständischen: "An die Vertriebenen weltweit, ein freies Syrien erwartet euch."

+++ 03:40 Assad soll aus Damaskus geflohen sein +++
Nach Angaben zweier hochrangiger Armeeoffiziere hat der syrische Präsident Baschar al-Assad die Hauptstadt Damaskus verlassen. Er habe ein Flugzeug bestiegen und ein unbekanntes Ziel angesteuert.

+++ 03:23 Rebellen starten Offensive auf Damaskus +++
Die regierungsfeindlichen islamistischen Kämpfer in Syrien haben nach eigenen Angaben damit begonnen, in die Hauptstadt Damaskus einzudringen. Das erklärt die Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) bei Onlinedienst Telegram. Der US-Sender CNN zitiert einen Anwohner, demzufolge sich die Rebellen im Stadtteil Barzeh befinden.

+++ 03:02 Syrische Armee gibt angeblich Flughafen von Damaskus auf +++
Die syrische Armee und die Sicherheitskräfte haben nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte den Flughafen der Hauptstadt Damaskus verlassen. Die Organisation teilt unter Berufung auf ihre Quellen mit, dass Offiziere und Soldaten der Regierungstruppen angewiesen worden seien, sich vom internationalen Flughafen von Damaskus zurückzuziehen. Einwohner von Damaskus berichten, sie hätten Schüsse in der Stadt gehört.

+++ 02:14 Tausende feiern in Homs +++
Nachdem die islamistischen Rebellen vollständige Kontrolle über Homs errungen haben, strömen Tausende Einwohner auf die Straßen und feiern. Videos zeigen, wie sie singen "Assad ist weg, Homs ist frei" und "es lebe Syrien und nieder mit Bashar al-Assad". Homs ist die wichtigste Stadt in Zentralsyrien und ein Verkehrsknotenpunkt, der für die Verbindung zur Hauptstadt Damaskus und zur Küste entscheidend ist.

+++ 00:53 HTS-Rebellen: Werden Assads chemische Waffen nicht einsetzen +++
Die islamistischen Rebellen schließen bei ihrer Offensive den Einsatz chemischer Waffen aus. Man wolle der Weltgemeinschaft versichern, dass man verantwortungsvoll mit dem Chemiewaffenarsenal der syrischen Regierung umgehen werde, teilt die Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) mit. "Wir betonen klar, dass wir nicht vorhaben, chemische Waffen einzusetzen." Man werde auch nicht erlauben, dass sie in verantwortungslose Hände fielen. Bei der Überwachung des Arsenals strebe man internationale Kooperation an. Die syrische Regierung von Präsident Baschar al-Assad setzte nach Ansicht von Menschenrechtsorganisationen im Bürgerkrieg mehrmals Chemiewaffen gegen die eigene Bevölkerung ein. Einer auf internationalen Druck gegebenen Zusage, sein Arsenal zu vernichten, kam Assad nicht nach.

+++ 23:06 Homs offenbar an Rebellen gefallen - Regierungstruppen ziehen sich zurück +++
Die strategisch wichtige Großstadt Homs ist nach Angaben von Aktivisten an die syrischen Rebellen gefallen. Die Regierungstruppen hätten sich aus der Stadt zurückgezogen, sagt der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte Rami Abdel-Rahman. Die Islamisten hätten "einige Stadtteile unter ihre Kontrolle gebracht". Offiziere sollen demnach teilweise in Helikoptern an die Küste geflohen sein. Der Anführer der syrischen Rebellen-Gruppe HTS, Abu Mohammed al-Golani sagt in einer Video-Botschaft, die Aufständischen stünden unmittelbar vor der Befreiung der Stadt Homs. Er rufe zudem seine Kämpfer auf, jenen kein Leid zuzufügen, die ihre Waffen niedergelegt hätten. Aus syrischen Militärkreisen heißt es, die Streitkräfte positionierten sich neu um die Stadt Homs. "Die Lage ist sicher und stabil", teilt das syrische Verteidigungsministerium mit.

+++ 22:06 "Bloomberg": Assad macht USA offenbar diplomatisches Angebot +++
Der syrische Machthaber Bashar al-Assad kämpft offenbar auf diplomatischem Wege um seine Macht. Wie die US-Seite "Bloomberg" berichtet, habe der Präsident den USA ein Angebot unterbreitet. Das sehe vor, die Zusammenarbeit mit allen iranischen Milizen, etwa der Hisbollah, abzubrechen, im Gegenzug müsste der Westen ihm helfen, die Kämpfe einzudämmen. Eine weitere Initiative sehe vor, einen hochrangigen christlichen Führer zum ungarischen Präsidenten Viktor Orban zu schicken, um ihn an eine Bedrohung für die Christen in Syrien zu erinnern. Die Absicht sei, so "Bloomberg", dass Orban das Gesuch dann an den kommenden US-Präsidenten Donald Trump weitertrage. Trump hatte die USA zuvor schon gewarnt, sich in den Konflikt einzumischen.

+++ 21:38 Rebellen melden Befreiung von Homs-Gefängnis +++
In Syrien haben Rebellen nach eigenen Angaben das zentrale Gefängnis der Stadt Homs eingenommen und Hunderte Insassen befreit. Ein anderer Insider aus deren Umfeld sagt, die Kämpfer hätten begonnen, tiefer in die Stadt vorzudringen, nachdem sie die Verteidigungsanlagen der Armee am östlichen Tor der Stadt durchbrochen hätten. Anwohner von Homs berichten, man habe sehen können, dass sich Regierungstruppen aus der Stadt zurückgezogen hätten. Personal aus der Sicherheitszentrale sei auf Motorrädern geflohen. Homs ist die wichtigste Stadt in Zentralsyrien und ein Verkehrsknotenpunkt, der für die Verbindung zur Hauptstadt Damaskus und zur Küste entscheidend ist.

+++ 21:09 Gerüchte um Assad: Iran dementiert Flucht +++
Auch Beamte des Iran dementieren einem Medienbericht zufolge, dass der syrische Machthaber Bashar al-Assad das Land verlassen hat. "Die Nachricht, Assad und seine Familie hätten Syrien verlassen, stimmt nicht", wird ein iranischer Abgeordneter, der Mitglied im Ausschuss für nationale Sicherheit und Außenpolitik ist, von CNN zitiert. Am Morgen hieß es, die Familie des Präsidenten habe sich nach Russland abgesetzt. Über den Aufenthalt Assads gibt es seither Spekulationen.

+++ 20:37 Polen appelliert an Staatsbürger: Syrien verlassen +++
Polen fordert alle seine Landsleute auf, Syrien aus Sicherheitsgründen sofort zu verlassen. "Aufgrund der raschen Eskalation der Situation, die sich schnell auf das gesamte Gebiet Syriens ausgebreitet hat, appellieren wir an alle polnischen Staatsbürger im Land, dieses unmittelbar zu verlassen", schreibt die polnische Botschaft in Syrien auf X.

+++ 20:07 Israel: Militär hilft bei Verteidigung von UN-Posten +++
Nach einem Angriff auf einen UN-Posten in Syrien unterstützt Israels Armee eigenen Angaben nach die Blauhelmsoldaten bei der Abwehr der Attacke. Bewaffnete hätten die Stellung der Vereinten Nationen im Gebiet der Stadt Hader, die nahe der Grenze zu Israel liegt, angegriffen, teilt das israelische Militär mit. Israels Armee hatte zuvor ihre Truppen auf den annektierten Golanhöhen in der Grenzregion zu Syrien angesichts der Entwicklungen im Nachbarland aufgestockt.

+++ 19:33 CNN: Spekulationen über Assad - hat er Damaskus verlassen? +++
Befindet sich der syrische Machthaber Bashar al-Assad noch in der Hauptstadt Damaskus? Der US-Sender CNN berichtet mit Verweis auf eine nicht namentlich genannte Quelle, dass Assad an keinem der Orte sei, an denen man ihn normalerweise erwarten würde. Auch die Präsidentengarde habe sich von seinem üblichen Wohnort zurückgezogen, heißt es. Was weitere Spekulationen befeuere. Assads Büro ließ am frühen Nachmittag mitteilen (siehe Eintrag um 16:08 Uhr), dass er sich weiterhin in Damaskus befinde und derzeit "arbeitet".

+++ 19:15 US-Beamte: Assad-Regime hält wohl keine Woche mehr durch +++
Beamte der US-Regierung von Joe Biden rechnen einem Medienbericht zufolge damit, dass das Regime von Bashar al-Assad in Syrien bald fallen könnte. Wie der US-Sender CNN mit Verweis auf fünf US-Beamte berichtet, verfolge Washington das bemerkenswerte Tempo des Vormarschs der syrischen Rebellen aufmerksam. Sie sehen demnach zunehmend die Möglichkeit, dass das Regime nicht mehr lange durchhält. Gleichzeitig weisen sie darauf hin, dass es noch keine formelle Bewertung der Vorgänge innerhalb der Regierung gebe. Es sei aber der sich abzeichnende Konsens. "Wahrscheinlich wird das Assad-Regime bis zum nächsten Wochenende jeden Anschein von Macht verloren haben", wird einer zitiert.

+++ 18:41 Erdogan: Eine "neue politische und diplomatische Realität"+++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan nennt die rasch fortschreitende Rebellen-Offensive im benachbarten Syrien eine "neue politische und diplomatische Realität". Syrien gehöre mit all seiner Diversität den Syrern, sagt er in Gaziantep. Das syrische Volk werde die Zukunft des Landes bestimmen, sagt der türkische Präsident und ruft internationale Akteure auf, die territoriale Integrität Syriens zu unterstützen. Die Türkei hoffe, dass es in Syrien bald Frieden geben werde, fügt er hinzu.

+++ 17:55 Irak nimmt mehr als 1000 flüchtige Assad-Soldaten auf +++
Der Irak hat nach staatlichen Angaben mehr als 1000 flüchtige Soldaten der syrischen Armee im eigenen Land aufgenommen. Die staatliche Nachrichtenagentur INA berichtet unter Berufung auf eine nicht näher genannte Sicherheitsquelle, dass die Soldaten die Einreise über den Grenzübergang Al-Kaim beantragt hätten. Die Soldaten seien aufgenommen worden. Ihnen sei die notwendige Verpflegung geboten worden. Der katarische Nachrichtensender Al-Dschasira zitiert unterdessen einen Sprecher der irakischen Regierung, wonach bereits 2000 Soldaten der syrischen Armee mit voller Ausrüstung in den Irak gekommen seien.

+++ 17:34 Augenzeugen: Statue von Assads Vater in Damaskus-Vorort umgestürzt +++
In einem Vorort von Damaskus haben Demonstranten nach Angaben von Augenzeugen eine Statue des verstorbenen Vaters von Präsident Baschar al-Assad umgestürzt. Der Vorfall ereignete sich in dem überwiegend von Drusen bewohnten Stadtteil Dschermana rund zehn Kilometer vom Zentrum entfernt. Laut Aktivisten forderten die Demonstranten den Sturz Präsident Assads und rissen Bilder des Präsidenten herunter. Sie zogen in dem stark gesicherten Viertel auch vor die dort zahlreich vertretenen Büros syrischer Sicherheitsbehörden und verlangten deren Abzug, wie Ryan Maruf, Aktivist und Chefredakteur der lokalen Website Suwayda 24 der Nachrichtenagentur Reuters sagt.

+++ 17:01 Trump äußert sich: Bloß nicht einmischen +++
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat sich zur aktuellen Lage in Syrien geäußert. Der syrische Präsident Baschar al-Assad verdiene keine Unterstützung der USA, um sich an der Macht zu halten, schreibt Trump auf seiner Plattform Truth Social. "Das ist nicht unser Kampf", erklärt er in Großbuchstaben. Trump verurteilt den Umgang der USA mit dem seit 13 Jahren andauernden Konflikt in Syrien insgesamt, äußert sich aber positiv über die jüngste Entwicklung. Trump sieht vor allem Russland in der Verantwortung. Das Land sei durch den Krieg in der Ukraine nicht mehr in der Lage gewesen, den "buchstäblichen Marsch" der Oppositionskräfte durch Syrien zu stoppen.

+++ 16:40 "Endphase hat begonnen": Rebellen sollen Vororte von Damaskus erreicht haben +++
Rebellen in Syrien haben nach Angaben von Oppositionsaktivisten und einem Rebellenkommandeur Vororte der Hauptstadt Damaskus erreicht. Der Leiter der Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdurrahman, sagt, die Aufständischen seien in den Vororten Maadamijah, Dscharamana und Daraja aktiv. Oppositionskämpfer marschierten zudem aus dem Osten Syriens in Richtung des Vororts Harasta. Ein Kommandeur der Aufständischen, Hassan Abdul-Ghani, erklärte auf der Plattform Telegram, die Oppositionskräfte hätten mit der Endphase ihrer Offensive begonnen, indem sie Damaskus einkesselten. Sie bewegten sich derzeit vom Süden Syriens aus in Richtung Damaskus

+++ 16:08 Büro dementiert: Assad nicht aus Damaskus geflohen +++
Die syrische Präsidentschaft dementiert Berichte, wonach Staatschef Baschar al-Assad Damaskus verlassen habe, während regierungsfeindliche Kämpfer in Richtung der Hauptstadt vorrücken. Assad gehe "seiner Arbeit und seinen nationalen und verfassungsmäßigen Pflichten von der Hauptstadt aus nach", teilt sein Büro mit. In der Erklärung wurden zudem "Gerüchte und falsche Nachrichten über die Abreise von Präsident Baschar al-Assad aus Damaskus" verurteilt.

+++ 15:54 Lawrow nach Syrien-Treffen: Keine Spekulationen über Assad +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow will keine Prognose zur Zukunft der syrischen Regierung abgeben. Lawrow erklärt, er habe in Katar seine Kollegen aus der Türkei und dem Iran getroffen. Alle drei Länder hätten ein sofortiges Ende der feindlichen Aktivitäten in Syrien gefordert. Auf dem jährlichen Doha-Forum sagt Lawrow, Russland unterstütze das syrische Militär mit Luftangriffen weiterhin bei der Bekämpfung der Aufständischen. Auf die Frage, ob die Herrschaft von Präsident Baschar al-Assad durch die schnell voranschreitende Offensive der Rebellen bedroht sei, sagt er: "Es ist nicht unsere Aufgabe, zu erraten, was passieren wird." Der Minister macht die Vereinigten Staaten und den Westen für die Ereignisse in Syrien verantwortlich und sagt: "Es tut uns sehr leid für das syrische Volk, das Gegenstand eines weiteren geopolitischen Experiments geworden ist."

+++ 15:29 Neue Pässe für mehr Freiheit: Deserteure schließen sich Rebellen in Aleppo an +++
In ihrer Blitzoffensive gelingt es den islamistischen Rebellen auch, Soldaten und Polizisten für ihre Sache zu gewinnen. In Aleppo verteilen die Aufständischen neue Pässe und stellen Deserteure probeweise zwei Tage in ihren Dienst.

+++ 15:10 Kreise: Hisbollah schickt 2000 Kämpfer nach Syrien +++
Die mit der syrischen Regierung verbündete proiranische Hisbollah entsendet nach eigenen Angaben zu deren Unterstützung 2000 Kämpfer in eine ihrer Hochburgen im Süden Syriens. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Hisbollah-nahen Kreisen erfährt, schickt die Miliz 2000 ihrer Kämpfer in die Gegend von Kusair, um die Stadt im Falle eines Angriffs der Gegner von Machthaber Baschar al-Assad "zu verteidigen". Demnach ist die vom Iran ausgerüstete Miliz "noch nicht an Kämpfen" gegen regierungsfeindliche Kämpfer beteiligt.

+++ 14:49 Rebellen nehmen Stadt nahe israelischem Grenzübergang ein +++
Die israelische Armee (IDF) verstärkt angesichts des Vormarsches syrischer Rebellen auch in unmittelbarer Nähe der Grenze zu Israel seine Truppen auf den Golanhöhen. Nach Informationen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte besetzen Rebelleneinheiten inzwischen auch die Stadt Kuneitra in der Nähe des gleichnamigen und einzigen Grenzübergangs zwischen Syrien und Israel. Schon während des 2011 begonnenen Bürgerkriegs in Syrien waren die Stadt und der Übergang ab 2014 zeitweise in der Hand syrischer Rebellen gewesen.

Ein UN-Posten überblickt die sogenannte Alpha-Linie, die die von Israel besetzten Golanhöhen von Syrien trennt.

Ein UN-Posten überblickt die sogenannte Alpha-Linie, die die von Israel besetzten Golanhöhen von Syrien trennt.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

+++ 13:52 Rebellen melden: Einkreisen von Damaskus hat begonnen +++
Die regierungsfeindlichen Kämpfer in Syrien haben nach eigenen Angaben damit begonnen, die Hauptstadt Damaskus einzukreisen. Hassan Abdel Ghani, ein Militärchef der islamistischen Allianz, welche die Offensive im Nordwesten des Landes gestartet hatte, teilte der Nachrichtenagentur AFP am Samstag mit: "Unsere Kräfte haben mit der letzten Phase der Einkreisung der Hauptstadt Damaskus begonnen." Zuvor hatten Aktivisten den Abzug der syrischen Armee aus Orten rund zehn Kilometer von Damaskus gemeldet; das syrische Verteidigungsministerium dementierte die Angaben.

+++ 13:14 Aktivisten melden Abzug der Armee aus Orten kurz vor Damaskus +++
Die syrische Armee zieht aus Orten rund zehn Kilometer von Damaskus ab. Das meldet die Nachrichtenagentur AFP und beruft sich auf Aussagen von Aktivisten. Die Aufständischen haben nach eigenen Angaben heute Vormittag weitere Städte erobert und kontrollieren mittlerweile weite Teile des Landessüdens. Dort gelangten die Städte Suweida und Daraa in die Hand der Rebellen, wie aus deren Kreisen verlautet. Daraa hat große symbolische Bedeutung: Die Stadt war Ausgangspunkt des Aufstands gegen Präsident Baschar al-Assad, der 2011 den Bürgerkrieg in Syrien auslöste.

+++ 12:25 Bericht: Rebellen stehen 20 Kilometer vor Damaskus +++
Die regierungsfeindlichen Kämpfer in Syrien sind nach eigenen Angaben bis auf 20 Kilometer an die Hauptstadt Damaskus herangerückt. Das meldet die Nachrichtenagentur AFP. Hassan Abdel Ghani, ein Militärchef der Islamisten, teilte der Nachrichtenagentur AFP mit: "Wir sind jetzt weniger als 20 Kilometer vom südlichen Zugang der Hauptstadt Damaskus entfernt." Heute Morgen hatten die islamistischen Rebellen bereits die Einnahme mehrerer Ortschaften verkündet. Sie nähern sich dem Regierungssitz von Diktator Baschar al-Assad von Norden und Süden her. Damit könnte Damaskus eine Einkesselung bevorstehen. Assads Frau und Kinder sollen sich bereits nach Russland abgesetzt haben. Vom Diktator selbst hieß es gestern, er befinde sich noch in der syrischen Hauptstadt.

+++ 12:18 Terrorexperte Neumann: "Überraschend, wie wenig Russland und Iran getan haben" +++
Dass Diktator Assad aktuell von den Ereignissen überrollt wird, liegt laut Peter Neumann auch an der fehlenden Unterstützung der Verbündeten Russland und Iran. Der Politikwissenschaftler rechnet damit, dass die Machtspiele den grausamen Bürgerkrieg im Land neu entfachen werden.

+++ 12:00 Rebellen melden Einnahme von Quneitra nahe Golanhöhen +++
In Syrien haben Aufständische nach eigenen Angaben die Stadt Quneitra nahe der Grenze zu Israel eingenommen. Das verlautet aus Rebellenkreisen und wird von einem syrischen Offizier gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt. Der Offizier räumt ein, seine Soldaten hätten sich zurückgezogen. Quneitra liegt auf dem syrischen Teil der Golanhöhen im Südwesten des Landes.

+++ 11:28 Israel verstärkt Truppen auf den Golanhöhen +++
Die israelische Armee (IDF) verstärkt ihre Truppen auf den Golanhöhen. Derzeit marschieren syrische Rebellen auch in unmittelbarer Nähe der Grenze zu Israel vor in Richtung der Hauptstadt Damaskus. "Entsprechend der Lagebeurteilung beruft die IDF zusätzliche Kräfte für Verteidigungsaufgaben in der Region der Golanhöhen an der israelisch-syrischen Grenze ein", teilt die Armee auf Telegram mit. Angaben zum Umfang der Verstärkungen macht sie bislang nicht. Es war bereits die zweite Ankündigung dieser Art binnen 24 Stunden. Israel reagiert damit auf den Rückzug des syrischen Militärs aus Daraa und Suweida im Südwesten Syriens. Die beiden Städte liegen nur wenige Kilometer östlich der Golanhöhen, die Israel im Sechstagekrieg 1967 erobert und 1981 annektiert hat. International wird dies von vielen Staaten nicht anerkannt.

Israelische Soldaten auf den Golan-Höhen

Israelische Soldaten auf den Golan-Höhen

(Foto: IMAGO/Xinhua)

+++ 11:06 Katars Premier kritisiert Assad +++
Der Premier von Katar kritisiert, Syriens Diktator Assad habe sich nicht um die Bevölkerung bemüht. "In Syrien hatten wir in der Zeit, als sich der Krieg dort beruhigt hatte, diese Gelegenheit, aber Assad hat sie nicht genutzt, um sich zu engagieren und seine Beziehung zu seinem Volk wiederherzustellen", sagte Mohammed bin Abdulrahman Al Thani in Doha. "Wir haben keine ernsthafte Bewegung gesehen, weder bei der Rückkehr der Flüchtlinge noch bei der Versöhnung mit seinem eigenen Volk."

+++ 10:37 Syrische Quellen: UN evakuieren heute Mitarbeiter aus Damaskus +++
Die Vereinten Nationen sollen heute Morgen Mitarbeiter aus der syrischen Hauptstadt Damaskus in Sicherheit bringen, das berichten Beobachter auf sozialen Medien und berufen sich auf verlässliche syrische Quellen. Überprüfbar sind diese Angaben nicht, unter anderem, weil keine internationalen Journalisten im Land sind. Die Oppositionskräfte, die in den vergangenen Tagen Aleppo und Hama unter ihre Kontrolle brachten, rücken weiter in Richtung Hauptstadt vor. Damaskus droht, mittelfristig eingekesselt zu werden, da sowohl in der nördlichen Provinz Homs als auch in der südlichen Provinz Daraa schwere Gefechte geführt werden.

+++ 09:47 Thiele: Sieht düster aus für Assad +++
Die jüngsten Kriegsentwicklungen in Syrien können laut Oberst a. D. Ralph Thiele die Stabilität der gesamten Region ins Wanken bringen, denn viele Akteure "kochen in der Region ihr eigenes Süppchen". Der Militärexperte führt das plötzliche Erstarken der islamistischen Rebellengruppen auf eine mögliche Unterstützung der Türkei zurück.

+++ 08:29 Syrische Armee stellt sich im Süden neu auf +++
Nach dem rasanten Vorrücken islamistischer Kämpfer in Syrien hat die Armee am Samstag eine "Neuaufstellung" ihrer Kräfte in zwei Regionen im Süden des Landes bekanntgeben. In den Provinzen Daraa und Suweida errichteten die Truppen derzeit einen "Sperrbezirk", nachdem "terroristische Elemente entlegene Kontrollpunkte der Armee angegriffen" hätten, erklärt der Generalstab der syrischen Armee heute.

+++ 07:48 Syrische Beamte: Assads Familie ist nach Russland geflohen +++
Die Familie des syrischen Diktators Baschar al-Assad soll Medienberichten zufolge schon Ende November nach Russland ausgereist sein. Das meldet das Wallstreet Journal (WSJ) und beruft sich auf die Aussagen syrischer und arabischer Sicherheitsbeamter. Schwager des Despoten haben sich demnach in die Vereinigten Arabischen Emirate geflüchtet. Assad selbst war gestern laut WSJ noch im Land. Ägyptische und jordanische Beamte hätten Assad allerdings aufgefordert, das Land zu verlassen und einen Interimsrat zu bilden, dem auch die Opposition angehört, berichten die syrischen Beamten. Die jordanische Botschaft in Washington bestreitet hingegen, dass jordanische Beamte Assad zum Verlassen des Landes aufgefordert haben.

Diktator Baschar al-Assad 2023 mit seiner Gattin Asma und fremden Kindern beim Besuch einer syrischen Schule.

Diktator Baschar al-Assad 2023 mit seiner Gattin Asma und fremden Kindern beim Besuch einer syrischen Schule.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

+++ 07:08 Syrien-Experte: Wer Schlacht um Homs gewinnt, wird Syrien regieren +++
Nach Einnahme der Millionenstadt Aleppo und der Großstadt Hama stehen die islamisitischen HTS-Rebellen nun vor Syriens drittgrößter Stadt Homs. Bis in die Hauptstadt Damaskus sind es von hier aus weitere 180 Kilometer Richtung Süden, aber der Kampf um Homs könnte bereits der alles entscheidende sein. "Wer die Schlacht um Homs gewinnt, wird Syrien regieren", prognostiziert der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel-Rahman. Auf dem Weg nach Homs seien die HTS und ihre Verbündeten in die Städte Rastan und Talbisseh eingedrungen. Man habe eine "völlige Abwesenheit" von Truppen der Assad-Regierung in diesen beiden Städten festgestellt.

+++ 06:24 Rebellen lassen Assads Soldaten aus Daraa abziehen +++
Nach der Übernahme der Kontrolle im syrischen Daraa gewährt ein Abkommen Armeeangehörigen sicheren Abzug in die etwa 100 Kilometer nördlich gelegene Hauptstadt Damaskus. Daraa, das vor Beginn des Bürgerkriegs vor 13 Jahren mehr als 100.000 Einwohner hatte, ist als Wiege des Aufstands von symbolischer Bedeutung. Es ist die Hauptstadt einer Provinz mit rund einer Million Einwohnern, die an Jordanien grenzt. Innerhalb einer Woche hat das Regime von Diktator Baschir al-Assad vier Städte an die Rebellen verloren.

+++ 05:17 Jordanien fordert Staatsbürger zur Ausreise aus Syrien auf +++
Jordaniens Regierung fordert ihre Staatsbürger zur Ausreise aus Syrien auf. Laut einer Erklärung des Außenministeriums sollen jordanische Staatsangehörige so schnell wie möglich das Nachbarland verlassen. Aus Sicherheitsgründen wurde am Freitag bereits einer von zwei Grenzübergängen geschlossen. Auch der Irak ruft seine Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich bei den diplomatischen Vertretungen zu registrieren, sollten sie die Ausreise planen. Eine explizite Aufforderung spricht Syriens östliches Nachbarland Irak aber bislang nicht aus.

+++ 04:02 Islamisten kontrollieren Daraa +++
Die Rebellen übernehmen laut eigenen Angaben die Kontrolle über die südliche Stadt Daraa. Man habe sich auf einen geordneten Rückzug des Militärs aus Daraa geeinigt, heißt es aus Kreisen der Islamisten. Ein Abkommen gewährt Armeeangehörigen demnach sicheren Durchzug in die etwa 100 Kilometer nördlich gelegene Hauptstadt Damaskus. Es ist die vierte Stadt, die Assads Streitkräfte innerhalb einer Woche verloren haben.

+++ 01:49 US-Regierung: Staatsbürger sollen Syrien verlassen +++
Die USA fordern ihre Bürger zur Ausreise aus Syrien aus. "Die Sicherheitslage ist weiterhin unbeständig und unvorhersehbar, da es im ganzen Land zu aktiven Zusammenstößen zwischen bewaffneten Gruppen kommt", erklärt das US-Außenministerium. "Das Ministerium empfiehlt US-Bürgern dringend, Syrien jetzt zu verlassen, solange es noch kommerzielle Möglichkeiten gibt."

+++ 00:53 Syrische Regierung soll Kontrolle über Daraa verloren haben +++
Die Assad-Regierung hat nach Angaben von Aktivisten die Kontrolle über die symbolträchtige Stadt Daraa im Süden des Landes sowie den größten Teil der gleichnamigen Provinz verloren. "Lokale Gruppierungen haben die Kontrolle über weitere Gebiete in der Provinz Daraa übernommen, einschließlich der Stadt Daraa", teilt die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Islamistische Kämpfer und weitere kontrollierten nun "mehr als 90 Prozent der Provinz, da sich die Regimekräfte sukzessive zurückgezogen" hätten. In der Provinz Daraa hatte im Jahr 2011 der Aufstand gegen Präsident Assad begonnen, den dieser blutig niederschlagen ließ.

+++ 23:49 Aktivisten: Regierungsnahe Kämpfer verlassen ostsyrisches Bukamal +++
Vom Iran unterstützte Kämpfer in Syrien sollen einen wichtigen Grenzübergang im Osten des Landes geräumt haben. Die Milizionäre hätten Bukamal an der Grenze zum Irak aufgegeben, teilt die in Großbritannien beheimatete Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Es sei damit zu rechnen, dass die von Kurden geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) den Übergang besetzten, so die Oppositionsaktivisten. Laut SDF-Sprecher Farhad Schami hat seine Oranisation noch nicht die Kontrolle über Bukamal übernommen. Die SDF teilt mit, sie habe Kämpfer in der Stadt Dair al-Saur und westlich des Euprhat stationiert. "Unser oberstes Ziel ist es, unsere Sicherheit und die Sicherheit unserer Bevölkerung zu schützen", erklärt sie.

+++ 22:58 Israel: Streitkräfte in hoher Einsatzbereitschaft +++
Israel hat seine Streitkräfte laut dem Verteidigungsministerium angewiesen, "eine hohe Einsatzbereitschaft aufrechtzuerhalten und die Entwicklungen in Syrien kontinuierlich zu überwachen". Die Anweisung sei erteilt worden, nachdem Verteidigungsminister Israel Katz und Generalstabschef Herzi Halewi "die Sicherheitslage angesichts der Entwicklungen in Syrien bewertet hatten". Das israelische Militär sei "auf jedes Szenario vorbereitet und entschlossen, die Bürger Israels zu schützen und die Sicherheitsinteressen Israels jederzeit zu wahren“, heißt es in der Erklärung.

+++ 22:19 Rebellen: Stehen an den Stadträndern von Homs +++
Islamistische Rebellen stehen offenbar vor der Einnahme der dritten wichtigen Stadt. Auf Telegram teilen die Aufständischen mit, die Außenbezirke von Homs erreicht zu haben. Sie rufen die Soldaten der Regierung auf, überzulaufen. Am Donnerstag hatten die Aufständischen bereits die strategisch wichtige Stadt Hama erobert.

+++ 21:53 Russische Luftwaffe meldet erfolgreiche Angriffe gegen Rebellen +++
Die russische Luftwaffe hat gemeinsam mit syrischen Kampfflugzeugen nach eigenen Angaben in den Provinzen Idlib, Hama und Aleppo Stellungen und Munitionsdepots der Rebellen zerstört. Es seien 200 Terroristen und Dutzende Einheiten Militärtechnik vernichtet worden, teilt der russische Luftwaffenoffizier Oleg Ignassjuk der Moskauer Nachrichtenagentur Interfax mit. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

+++ 21:25 Aktivisten: 20 Zivilisten bei syrisch-russischen Angriffen nahe Homs getötet +++
Bei russischen und syrischen Luftangriffen sind in der Nähe der Stadt Homs Aktivisten zufolge 20 Zivilisten getötet worden. Unter den Toten seien fünf Kinder, teilt die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien.

+++ 21:01 UN spricht von mindestens 370.000 Vertriebenen +++
Seit dem Wiederaufflammen des Bürgerkriegs sind laut Vereinten Nationen mindestens 370.000 Menschen vertrieben worden. "Die meisten der Vertriebenen sind Frauen und Kinder. Unsere Kollegen von der humanitären Hilfe berichten uns, dass inzwischen Zehntausende Menschen im Nordosten Syriens angekommen sind", sagt UN-Sprecher Stéphane Dujarric in New York. Viele Notunterkünfte stoßen laut UN bereits jetzt an ihre Grenzen. "Mit diesen Standorten, die nun ausgelastet sind, schlafen Menschen auf der Straße oder in ihren Autos bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, da der Winter hereinbricht, sagte Dujarric. Die Kämpfe verursachen demnach auch Schäden an wichtiger Infrastruktur und unterbrechen dringend benötigte Hilfe.

+++ 20:28 HTS-Kommandeur ruft Assad-Getreue zum Überlaufen auf +++
In einer Videobotschaft ruft ein Kommandeur der Rebellengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) Vertreter des Assad-Regimes auf, die Seiten zu wechseln. "Von diesem Ort aus fordere ich den Verteidigungsminister der Regierung des Regimes und alle verbliebenen Milizen des kriminellen Regimes auf, auf die Stimme der Vernunft zu hören und aus dem Schicksal der Offiziere und Milizen zu lernen, die ihnen in Aleppo und Hama vorausgegangen sind", sagt Hassan Abdul Ghani in seiner Ansprache. "Fallen Sie von dieser Bande ab, die das Schicksal eines ganzen Volkes mit dem Schicksal der Mitglieder der Herrscherfamilie verknüpft hat, oder erwarten Sie Ihr eigenes Schicksal."

+++ 19:41 Experte: Assad-Regime ohne größere Intervention Russlands wohl am Ende +++
Das Assad-Regime kann den islamistischen Aufständischen nach Ansicht eines Experten nicht standhalten, wenn Russland nicht schnell und umfassend militärische Unterstützung leistet. "Es ist höchst zweifelhaft, dass das Regime ohne einen schnellen, großangelegten russischen Einsatz überleben kann", sagt Neil Quilliam von der britischen Denkfabrik Chatham House dem Sender CNN. "Da (die Rebellengruppe) HTS und andere Truppen auf Damaskus vorrücken, sieht es immer unwahrscheinlicher aus, dass dies geschieht." Das Regime könnte sich in Damaskus mehr zur Wehr setzen als in Aleppo oder Hama, die Initiative liege derzeit aber bei den Rebellen. Obwohl Russland Luftangriffe auf die Rebellenhochburg Idlib und Aleppo fliege, habe Russland bisher nur "minimale" Unterstützung für Assad gezeigt, so Quilliam.

+++ 19:08 Iran: Unterstützen Syrien mit aller Kraft +++
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi bekräftigt die Unterstützung Teherans für die syrische Regierung. "Die Islamische Republik Iran hat Syrien immer unterstützt und wird dies auch weiterhin mit aller Kraft und mit allem, was von der syrischen Regierung gefordert und benötigt wird, tun", sagt Araghtschi nach einem Treffen mit seinen syrischen und irakischen Amtskollegen in Bagdad. Rebellengruppen wie Haiat Tahrir al-Scham (HTS) seien von den Vereinten Nationen als Terroristen eingestuft worden. Es sei eine "internationale Pflicht", ihnen entgegenzutreten, betont Araghtschi.

+++ 18:42 Kurden erobern Grenzübergang zum Irak +++
Nach der Eroberung der Stadt Deir ez-Zor (siehe Eintrag von 16:12 Uhr) haben die von Kurdenmilizen angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) den wichtigen Grenzübergang Albu Kamal zum Irak eingenommen. Das erklären zwei Vertreter der syrischen Armee der Nachrichtenagentur Reuters. Vom Iran unterstützte irakische Milizionäre sollen sich nach der Aufgabe von Deir ez-Zor in den Irak zurückgezogen haben.

+++ 18:15 Rebellen: Große Militärbasis im Süden des Landes erobert +++
Aufständische im Süden Syriens haben nach einigen Angaben die Kontrolle über einen großen Militärstützpunkt der Regierungstruppen in der Provinz Daraa übernommen. Ein vom Sender CNN geolokalisiertes Video zeigt Rebellen, die sich Kämpfe mit Regierungstruppen nahe der Stadt al-Hirak liefern. Dort liegt der Stützpunkt der 52. mechanisierten Brigade der syrischen Streitkräfte. Nach Angaben von CNN ist es die zweitgrößte Militärbasis der Regierung in der Provinz Daraa.

+++ 17:46 Aktivisten: Drusen erheben sich im Süden Syriens +++
Kämpfer der religiösen Minderheit der Drusen haben sich dem Kampf gegen das Assad-Regime im Süden Syriens angeschlossen. Das berichtet die lokale Aktivistengruppe Suwayda 24 gegenüber dem Sender CNN. Demnach kämpfen drusische Einheiten in der Stadt as-Suwaida im Süden des Landes, die an die Provinz Daraa angrenzt, wo Rebellengruppen heute eine neue Offensive gegen die Regierung begonnen haben.

+++ 17:09 Kriegsblogger macht sich Sorgen über russische Militärbasen in Syrien +++
Der russische Kriegsblogger Alexander Kots fürchtet sich um die zwei russischen Militärbasen in Syrien. "Die Lage im Land spitzt sich stündlich zu. Berichten vor Ort zufolge haben die Militanten bereits den Stadtrand von Homs erreicht", schreibt Kots auf seinem Telegram-Kanal. "Wenn sie die Stadt besetzen und bis zur Grenze zum Libanon vorstoßen, werden die Gouvernements Tartus und Latakia, in denen russische Militärstützpunkte liegen, vom Rest des Landes abgeschnitten." Die syrische Armee habe bisher keine besondere Kampfbereitschaft für ihr Land gezeigt. Russland nutzt in Syrien die Marinebasis Tartus am Mittelmeer und den Luftwaffenstützpunkt Hamaimim in der Provinz Latakia.

+++ 16:44 Erdogan: Wir hoffen, dass der Rebellenvormarsch weitergeht +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagt, er hoffe, dass die islamistischen Aufständischen ihren Vormarsch gegen fortsetzen werden, äußert jedoch Bedenken über die Zusammensetzung des Rebellenbündnisses. "Idlib, Hama, Homs und jetzt ist Damaskus das Ziel. Der Vormarsch der Opposition geht weiter und wir beobachten ihn über unsere Geheimdienste und Medien", sagt Erdogan nach dem Freitagsgebet. "Ich würde sagen, wir hoffen, dass dieser Vormarsch ohne Probleme weitergeht. Solange die Zusammenarbeit des Widerstandes mit Terrororganisationen jedoch anhält, haben wir Assad angerufen und um ein Treffen gebeten, um über die Zukunft Syriens zu diskutieren." Bislang habe man diesbezüglich keine positive Antwort erhalten.

+++ 16:12 Kurden nehmen wichtigen Verkehrsknotenpunkt im Osten ein +++
Während die Rebellenallianz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) ihre Offensive Richtung Süden fortsetzt, erobern die von Kurdenmilizen angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) Aktivisten zufolge eine strategisch wichtige Stadt in Ostsyrien ein. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilt, kontrolliert die SDF nun Deir ez-Zor. Regierungstruppen hatten sich demnach zuvor zurückgezogen. Die Stadt, früher Hochburg der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Syrien und dem Irak. Im Jahr 2017 wurde sie von der syrischen Armee mit Unterstützung Russlands zurückerobert.

+++ 15:59 Rebellen stürmen Grenzübergang zu Jordanien +++
Islamistische Rebellen haben nach Angaben syrischer Oppositioneller den wichtigsten Grenzübergang zu Jordanien besetzt. Aufständische hätten den Übergang Nassib und weitere Gebiete in der Provinz Daraa erobert, sagt der in Frankreich lebende Oppositionsaktivist Ahmad al-Massalmeh. Oppositionsaktivisten stellten Videos ins Internet, die zeigen, wie Menschen den Grenzübergang stürmen. Das jordanische Innenministerium erklärt, es habe den Übergang Nassib aus Sicherheitsgründen geschlossen. Der Grenzübergang Nassib war schon einmal in den Händen von Aufständischen, bis Regierungstruppen ihn 2018 wieder unter ihre Kontrolle brachten.

+++ 15:47 Aktivisten: Regierungstruppen geben Homs auf +++
Syrische Regierungstruppen haben sich nach Angaben von Aktivisten aus der Stadt Homs zurückgezogen. Regime-treue Milizen seien jedoch weiterhin in der drittgrößten Stadt Syriens stationiert, meldet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Syrische Militärkreise weisen die Berichte über einen Truppenrückzug zurück. Die syrischen Streitkräfte seien weiterhin in Homs und Umgebung präsent. Das Militär hatte zuvor bereits ähnliche Berichte dementiert, als die Rebellenoffensive die Stadt Hama erreicht hatte.

+++ 15:47 Video zeigt Aufständische kurz vor Homs +++
Islamistische Rebellen stehen offenbar kurz vor der Stadt Homs. Ein in den sozialen Netzwerken verbreitetes Video zeigt Männer in Militäruniformen, die neben einem Fahrzeug stehen. "Eine Gruppe von Kampffahrzeugen der Rebellen bereitet sich darauf vor, in Homs einzumarschieren", sagt einer der Männer. Nach Recherchen der Nachrichtenagentur Reuters entstand der Clip in AlDar Alkabera. Der Ort liegt etwa, 2,5 Kilometer nördlich von Homs, der drittgrößten Stadt des Landes.

+++ 15:30 Experte: Entwicklungen in Syrien gefährlich für Iran +++
Die raschen Gebietsgewinne der islamistischen Rebellen in Syrien sind nach Einschätzung eines Experten auch gefährlich für den Iran. Ähnliche Gruppierungen könnten sich von der Offensive der Islamisten-Allianz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) inspiriert fühlen und auch im Iran ihre Angriffe verstärken, schreibt Hamidreza Azizi, Gastwissenschaftler der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), auf X. Der Iran ist neben Russland der wichtigste Verbündet der syrischen Regierung.

+++ 15:17 Jordanien schließt Grenze zu Syrien +++
Jordanien schließt eigenen Angaben zufolge die Grenze zu Syrien. Der einzige Grenzübergang für den Personen- und Warenverkehr zum Nachbarland sei gesperrt worden, teilt das jordanische Innenministerium mit. Zwar dürften jordanische Staatsangehörige und Lastwagen aus dem Königreich über den Übergang zurückkehren, doch eine Einreise nach Syrien sei nicht mehr möglich. Aus syrischen Armeekreisen verlautet, dass eine Gruppe Bewaffneter den syrischen Grenzposten Nassib im Südwesten des Landes angegriffen habe. Dutzende von Transportern und Passagieren säßen nun in der Gegend fest.

+++ 15:09 Israel verstärkt wegen Rebellenoffensive Truppen auf den Golanhöhen +++
Aufgrund der Lage in Syrien stationiert Israel Berichten zufolge weitere Truppen auf den Golanhöhen. Wie die Zeitung "Haaretz" meldet, werden außerdem die Luftabwehrkapazitäten in der Region verstärkt. Das israelische Sicherheitskabinett soll am Samstag und Sonntag zusammentreten.
Die Golanhöhen sind seit 1967 von Israel besetzt. Syrien beansprucht das Gebiet bis heute für sich.

+++ 14:45 Russland fordert Bürger auf, Syrien zu verlassen +++
Die russische Botschaft in Damaskus fordert russische Staatsbürger auf, Syrien zu verlassen. In einer knappen Erklärung empfiehlt die Botschaft, das Land mit kommerziellen Flügen zu verlassen. Moskau ist ein wichtiger Verbündeter von Machthaber Baschar al-Assad.

+++ 14:37 Rebellenführer: Wollen Assad stürzen +++
Die islamistischen Kämpfer rücken offenbar weiter rasant im Land vor. Nach ihrer Einnahme der Großstädte Aleppo und Hama im Nordwesten des Landes befänden sich die Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und ihre Verbündeten nur noch fünf Kilometer von der Stadt Homs entfernt, erklärt die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. HTS-Anführer Abu Mohammed al-Dscholani bekräftigt das Ziel, Machthaber Baschar al-Assad zu stürzen.

In der vergangenen Woche starten dschihadistische Kämpfer und ihre von der Türkei unterstützten Verbündeten eine Offensive im Nordwesten Syriens. Nach der Einnahme der Millionenstadt Aleppo stoßen die Aufständischen weiter nach Süden vor. Verfolgen Sie die Entwicklungen im Liveticker.

Quelle: ntv.de, fni/jpe/ino/dpa/AFP/rts

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