Ukraine-Krieg im Liveticker+++ 14:51 Selenskyj: Friedensplan zu 90 Prozent fertig +++
Voraussichtlich am Sonntag treffen sich Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump, um über den möglichen Frieden im osteuropäischen Land zu sprechen. Selenskyj erklärt nun per Whatsapp: "Der 20-Punkte-Plan, an dem wir gearbeitet haben, ist zu 90 Prozent fertig. Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass alles zu 100 Prozent fertig ist." Das Gespräch mit Trump sei ein weiterer Schritt dorthin. Ukrainische und internationale Verhandlungsteams hätten erste Entwürfe wichtiger Dokumente in der Hand, darunter Sicherheitsgarantien und den Wiederaufbau nach dem Krieg. "Einige Fragen können nur auf Führungsebene diskutiert werden“, schreibt Selenskyj. Die Sicherheitsgarantien beschreibt er als "gut".
+++ 14:22 Auch der Sondergesandte des Kreml verhandelt mit US-Regierung +++
An den Gesprächen mit der US-Regierung über einen Frieden in der Ukraine nimmt Kreisen zufolge auch der russische Sondergesandte Kirill Dmitrijew teil. Er sei an der Seite von Präsidentenberater Juri Uschakow, hieß es. Der Kreml hatte zuvor lediglich mitgeteilt, Präsident Wladimir Putin habe Uschakow mit den Gesprächen über US-Vorschläge beauftragt.
+++ 13:53 "Beträchtlicher Schaden": Russen attackieren Stromversorgung im Gebiet Odessa +++
Die russische Armee greift nach ukrainischen Angaben zwei Objekte der Stromversorgung im Gebiet Odessa am Schwarzen Meer mit Drohnen an. Es sei beträchtlicher Schaden entstanden, teilt der betroffene Energieversorger DTEK auf Telegram mit. "Die Wiederherstellung der Anlagen braucht Zeit." Angaben zu den Anlagen und zu den betroffenen Orten gibt es nicht. In der Stadt Odessa wird nach Angaben der Militärstadtverwaltung nachts ein Objekt der zivilen Infrastruktur in Brand geschossen. Die Löscharbeiten dauerten an, schreibt Militärverwaltungschef Serhij Lyssak auf Telegram. Tote oder Verletzte gebe es nicht.
+++ 13:18 Putin weist Gespräche mit US-Unterhändlern an +++
Kremlchef Wladimir Putin weist seinen außenpolitischen Berater Juri Uschakow an, mit Vertretern der US-Regierung zu sprechen. Zuvor habe Moskau US-Vorschläge für ein mögliches Friedensabkommen für die Ukraine erhalten, teilt der Kreml mit. Man habe mit den USA vereinbart, den Dialog fortzusetzen, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
+++ 12:44 "Russland kann Donbass nicht mit Federstrich aufgeben" +++
In den Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland kristallisieren sich zwei Knackpunkte heraus: Sicherheitsgarantien für die Ukraine sowie der von beiden Seiten vorgetragene Anspruch auf den Donbass. Warum gerade die Donbass-Frage so kompliziert ist, erklärt Sicherheitsexperte Joachim Weber.
+++ 12:16 Eigene Streitkräfte wichtiger - Russland verzögert Rüstungsexporte +++
Russland verzögert nach eigenen Angaben die Ausfuhr von Waffen und Militärgerät, um die eigenen Streitkräfte vorrangig zu beliefern. Dies meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf den Ersten Vize-Ministerpräsidenten Denis Manturow.
+++ 11:48 Axios: Trump trifft Selenskyj am Sonntag +++
US-Präsident Donald Trump will sich einem Medienbericht zufolge am Sonntag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Mar-a-Lago in Florida treffen. Dies meldet der Axios-Reporter Barak Ravid auf der Plattform X unter Berufung auf einen ukrainischen Vertreter.
+++ 11:16 "Sie ergeben sich" - In Kupjansk sollen nur noch wenige russische Soldaten sein +++
In Kupjansk in der Region Charkiw befinden sich ukrainischen Angaben zufolge nur noch einige Dutzend russische Soldaten. Dies erklärt der Sprecher der Streitkräfte, Viktor Trehubow, im Fernsehen, wie ein Korrespondent der ukrainischen Nachrichagentur Ukrinform berichtet. Die russischen Soldaten seien ohne ausreichende Versorgung, und die russische Seite habe faktisch das Scheitern ihrer Versuche, die Stadt zu halten, anerkannt. "Einige Dutzend. Sie ergeben sich, es gab sogar Fälle, in denen sich Ausländer – für die Russen ausländische Söldner – ergeben haben", sagt Trehubow auf die Frage nach der Anzahl der russischen Soldaten in der Stadt. Ihm zufolge haben die russischen sogenannten Kriegsberichterstatter ihre Rhetorik in Bezug auf Kupjansk komplett geändert und faktisch das Scheitern der Verteidigung eingestanden. Erst kürzlich behauptete Kremlchef Wladimir Putin, die Stadt zu kontrollieren - obwohl bereits der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sich nahe der Stadt filmte.
++ 10:43 Polen sollen "unsichtbaren Schutzschild" gegen Drohnen entwickelt haben +++
Polnische Wissenschaftler sollen ein elektromagnetisches System entwickelt haben, das feindliche Drohnen sofort außer Gefecht setzen kann. Dies berichtet die "Kyiv Post". Demnach handelt es sich um einen Durchbruch, der laut Forschern den Schutz kritischer Infrastrukturen und sensibler Standorte revolutionieren könnte. Das als Stratus bekannte System wurde von einem Team der Technischen Universität Danzig entwickelt und nutzt starke elektromagnetische Impulse, um die elektronischen Komponenten unbemannter Fluggeräte zu stören oder zu zerstören. Im Gegensatz zu herkömmlichen Maßnahmen zur Drohnenabwehr wie Schusswaffen oder explosiven Abfangvorrichtungen setzt Stratus demnach auf kurze, hochintensive elektromagnetische Impulse, die eine Drohne fast augenblicklich neutralisieren können, ohne physische Explosionen zu verursachen. Forscher vergleichen das System mit einem "unsichtbaren Schutzschild". Die Technologie soll unter Laborbedingungen und kontrollierten Bedingungen erfolgreich getestet worden, jedoch noch nicht im Einsatz sein.
+++ 10:12 Putin: Sprechen mit USA über gemeinsamen Betrieb vom AKW Saporischschja - ohne die Ukraine +++
Einem Bericht des russischen "Kommersant" zufolge diskutieren Russland und die USA auch über das AKW Saporischschja. Demnach spricht Kremlchef Wladimir Putin von einer gemeinsamen russisch-amerikanischen Verwaltung der größten Atomanlage Europas - "ohne Beteiligung der Ukraine". Die USA hätten zudem Interesse am sogenannten Krypto-Mining in der Nähe des Kraftwerks bekundet. Die Anlage solle auch die Ukraine teilweise mit Strom versorgen, heißt es weiter.
+++ 09:41 Ausländische Schiffe bei russischen Angriffen beschädigt +++
Russische Drohnenangriffe beschädigen in den ukrainischen Regionen Odessa und Mykolajiw mehrere Schiffe. Betroffen seien Schiffe unter der Flagge der Slowakei, Palaus und Liberias, teilt der stellvertretende Ministerpräsident Oleksij Kuleba mit. Verletzte gebe es nicht. Die Angriffe hätten zudem zu Stromausfällen in der Region Odessa geführt.
+++ 09:09 Putin angeblich zu Teil-Gebietstausch bereit - will aber den ganzen Donbass +++
Kremlchef Wladimir Putin ist einem Zeitungsbericht zufolge zu einem teilweisen Gebietsaustausch in der Ukraine bereit. Er fordere jedoch die vollständige Kontrolle über den Donbass, berichtet die Zeitung "Kommersant" unter Berufung auf ein Treffen Putins mit führenden Geschäftsleuten am 24. Dezember. Außerhalb des Donbass sei ein Austausch von Gebieten von russischer Seite nicht ausgeschlossen, heißt es in dem Bericht. Der Donbass ist als "Festungsgürtel, so das Institute for the Study of War, strategisch bedeutsam. Eine vollständige Aufgabe des Donbass hätte laut ukrainischen Verantwortlichen und Experten verheerende Folgen für die Sicherheit der Ukraine. Dies würde "das Tor zu einer künftigen weiteren Invasion der Ukraine öffnen", urteilt der in Kiew ansässige Analyst am Stockholmer Zentrum für Osteuropastudien, Andreas Umland. Auch verfügt der Donbass über riesige Kohle- und Metallerzvorkommen.
+++ 08:36 Großbrand in russischem Hafen Temrjuk soll gelöscht sein +++
Der Brand im russischen Hafen Temrjuk am Asowschen Meer ist einem lokalen Krisenstab zufolge gelöscht. Die Treibstofftanks würden nun gekühlt. Das Feuer war am Donnerstag nach einem ukrainischen Drohnenangriff ausgebrochen. Die Flammen hatten eine Fläche von etwa 2000 Quadratmetern erfasst. In Temrjuk werden Flüssiggas, Ölprodukte und petrochemische Erzeugnisse sowie Getreide und andere Schüttgüter aus dem Nahrungsmittelbereich umgeschlagen.
+++ 08:06 Selenskyj kündigt baldigen Besuch bei Trump an +++
Nun ist es offiziell: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt ein baldiges Treffen mit US-Präsident Donald Trump an. Dies habe er mit dem amerikanischen Staatsoberhaupt vereinbart. Dem geplanten Treffen gingen wochenlange diplomatische Bemühungen zur Beendigung des Krieges mit Russland voraus. "Vieles kann noch vor dem neuen Jahr entschieden werden", schreibt Selenskyj bei X. Zuvor gab es bereits Medienberichte über einen möglichen Besuch (siehe Eintrag um 05:44).
+++ 07:50 Der lange Arm des Kreml: Freiheitsstrafe für unabhängige Verlegerin gefordert +++
Die russische Staatsanwaltschaft fordert für die Verlegerin des kremlkritischen Portals "Meduza", Galina Timchenko, eine fünfjährige Haftstrafe wegen der Führung einer "unerwünschten" Organisation. Dies berichtet die unabhängige Seite "Mediazona". Der Staatsanwalt beantragt außerdem, dass Timchenko für fünf Jahre von der Ausübung von Führungspositionen ausgeschlossen wird. Laut den Ermittlern gründete Timchenko "Meduza" "aus Hass und Verachtung für die Staatsstruktur des Landes“" und "die Innen- und Außenpolitik der aktuellen Regierung". Tatsächlich rief Galina Timchenko "Meduza" im Jahr 2014 ins Leben. Zuvor war sie wegen der Zensur vom russischen Portal Lenta.ru, wo sie Chefredakteurin war, entlassen worden. Der Großteil des journalistischen Teams verließ das Portal zusammen mit ihr. 2021 stuften die russischen Behörden "Meduza" als "ausländischen Agenten" ein, 2023 dann als "unerwünschte" Organisation. Im Oktober dieses Jahres ordneten die russischen Behörden die Verhaftung Timchenkos in Abwesenheit an und schrieben sie international zur Fahndung aus. Seit der Vollinvasion geht der Kreml noch radikaler gegen unabhängige Berichterstattung vor.
+++ 07:16 Selenskyj lässt Weihnachtsgrüße "an die gesamte Familie Trump" übermitteln +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bewertet ein Gespräch mit US-Gesandten über die Beendigung des Krieges zwischen Russland und der Ukraine positiv. Selenskyj sagt, das fast einstündige Telefonat mit Steve Witkoff und Jared Kushner am Donnerstag habe "neue Ideen in Bezug auf Formate, Treffen und ... den Zeitplan für die Herbeiführung eines echten Friedens" gebracht. Er habe Witkoff und Kushner gebeten, Weihnachtsgrüße an US-Präsident Donald Trump "und die gesamte Familie Trump" zu übermitteln. Erst kürzlich gab Selenskyj Einzelheiten zu einem aktualisierten 20-Punkte-Friedensplan bekannt, auf den sich US-amerikanische und ukrainische Gesandte in Florida geeinigt hatten. Der Kreml erklärte, er analysiere derzeit die Vorschläge.
+++ 06:45 Beteiligung an Russlands Krieg: Kasachstan leitet Hunderte Strafverfahren ein +++
Kasachstan verfolgt massiv Teilnehmer des russischen Krieges gegen die Ukraine: Dies berichten das kremlkritische Portal "Mediazona" und der russische Dienst der BBC. In diesem Jahr leiten demnach die lokalen Sicherheitskräfte eine Rekordzahl von 700 Verfahren gegen diejenigen ein, die für russische Militäreinheiten gekämpft haben. Den Gerichten ist es in solchen Fällen egal, wo der Angeklagte gedient hat, heißt es weiter. Sie verhängen gleiche Strafen sowohl gegen Söldner der "Wagner-Gruppe" als auch gegen diejenigen, die einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium in Moskau unterzeichnet haben. Laut dem Strafgesetzbuch von Kasachstan haben sie alle durch ihre Teilnahme am Krieg "eine kriminelle Absicht verfolgt". Nach Schätzungen von "Mediazona" und der BBC sind im Krieg gegen die Ukraine fast 200 Menschen aus Kasachstan ums Leben gekommen. Gemeinhin sind ausländische Söldner in der ukrainischen Armee eines der Lieblingsthemen der russischen Propaganda. Der Vorsitzende des Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin, berichtet regelmäßig über Strafverfahren gegen sie, heißt es weiter. Gegen sie wurden Hunderte Urteile in Abwesenheit gefällt.
+++ 06:16 Nachschub für Russland? Nordkorea will mehr Raketen und Munition produzieren +++
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ordert eine Steigerung der Raketenproduktion und den Bau weiterer Munitionsfabriken im kommenden Jahr an, um den wachsenden Bedarf an Waffen seiner Armee zu decken. Bei einem Besuch von Munitionsfabriken in Begleitung hochrangiger Beamter erklärt Kim, dass sich die Fabriken auf ein arbeitsreiches Jahr vorbereiten sollten, wie die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtet. Pjöngjang hat in den vergangenen Jahren seine Raketentests deutlich verstärkt. Analysten zufolge zielt Nordkorea darauf ab, seine Präzisionsfähigkeiten zu verbessern, die USA und Südkorea herauszufordern - und Waffen zu testen, bevor diese an den Verbündeten Russland geliefert werden. Nordkorea und Russland sind seit der Vollinvasion in die Ukraine enger zusammengerückt. Pjöngjang hat Truppen und Waffen für den Krieg in der Ukraine nach Russland geschickt - darunter Raketen und Langstreckenraketensysteme. Im Gegenzug stellt Russland Nordkorea Analysten zufolge finanzielle Hilfe, Militärtechnologie sowie Lebensmittel- und Energielieferungen zur Verfügung.
+++ 05:44 Selenskyj könnte in kommenden Tagen nach Mar-a-Lago reisen +++
Der ukrainische Präsident könnte in den kommenden Tagen nach Florida reisen, um mit der US-Führung um Donald Trump zu sprechen. Das berichtet die "Kyiv Post" mit Bezug auf diplomatische Quellen. Wenn alles nach Plan verläuft, könnte der Besuch in Mar-a-Lago bereits am 28. Dezember stattfinden, so eine Quelle der Zeitung.
+++ 03:34 Nato-Chef hält autonome EU-Verteidigung für unnötig +++
Nato-Generalsekretär Mark Rutte hält es trotz des aktuellen Kurses der Regierung von US-Präsident Donald Trump nicht für nötig, dass sich die EU in Verteidigungsfragen völlig unabhängig von den Vereinigten Staaten macht. Die USA erwarteten, dass Europa mehr Verantwortung übernehme und mehr Geld für Verteidigung ausgebe, sagt Rutte in einem Interview. Letztlich gehe es aber darum, dies an der Seite der USA zu tun. "Es ist nur logisch, dass wir Schritt für Schritt mehr Verantwortung für Europas Verteidigung schultern - aber an der Seite der USA, die voll und ganz zur Nato stehen, im Bündnis bleiben und in Europa bleiben", sagt der frühere niederländische Regierungschef. Rutte antwortete mit diesen Worten auf die Frage, ob er die Sicht des CSU-Spitzenpolitikers Manfred Weber auf die aktuelle Lage teile. Der Vorsitzende der europäischen Parteienfamilie EVP hatte jüngst den Ausbau der EU zu einer europäischen Nato gefordert.
+++ 02:02 Weber will Bundeswehr unter europäischer Flagge in Ukraine +++
Der Chef der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, plädiert dafür, deutsche Soldaten unter europäischer Flagge an der Absicherung einer Friedenslösung in der Ukraine zu beteiligen. "Ich wünsche mir Soldaten mit der europäischen Flagge auf der Uniform, die gemeinsam mit unseren ukrainischen Freunden den Frieden sichern", sagt der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir können nicht ernsthaft erwarten, dass Trump eine Friedenslösung allein mit amerikanischen GIs absichert. Und wenn wir über europäische Truppen reden, kann Deutschland nicht außen vor bleiben", argumentiert Weber mit Hinweis auf US-Präsident Donald Trump. Europa müsse Verantwortung für die Sicherheit der Ukraine übernehmen, betont Weber. "Nach einem Waffenstillstands- oder Friedensabkommen muss an der Sicherheitslinie die europäische Flagge wehen."
+++ 00:06 Russland warnt vor Reise nach Deutschland +++
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, warnt russische Staatsbürger vor einer Reise nach Deutschland. "In Deutschland setzt sich die ungerechtfertigte Verfolgung russischer Staatsbürger und Landsleute durch staatliche Stellen fort", behauptet Sacharowa auf X. Man rate den Bürgerinnen und Bürgern deswegen dringend davon ab, nach Deutschland zu reisen.
+++ 22:20 Ukraine: Russland verbreitet Fake News über Frankreichs Atomstreitkräfte +++
Russland nutzt offenbar den Namen des renommierten Institute for the Study of War (ISW), um Desinformationen über die französischen Nuklearstreitkräfte zu verbreiten. Darauf weist das ukrainische Zentrum für die Bekämpfung von Desinformation beim Rat für Nationale Sicherheit und Verteidigung hin. Die russische Propaganda verbreite unter dem Namen des ISW "Falschmeldungen, wonach angeblich nur 30 Prozent der Nuklearstreitkräfte Frankreichs einsatzfähig" seien. Tatsächlich veröffentlichte das ISW keine Materialien mit solchen Einschätzungen, erklärt das Zentrum für Desinformationsbekämpfung. Zudem führt das ISW "keine technischen Audits der Nuklearstreitkräfte der Nato-Staaten durch - dies gehört nicht zum Aufgabenbereich des Instituts". Die Falschmeldung folge dem typischen Schema des Kremls: Eine erfundene Meldung einer renommierten westlichen Institution werde genutzt, "um Frankreich, seine Verteidigungsfähigkeit und Präsident Emmanuel Macron zu diskreditieren und die Illusion der 'Schwäche der Nato' zu schaffen."
+++ 21:40 Kremlkritiker und Kriegsbefürworter zu russischer Strafkolonie verurteilt +++
Der linksgerichtete russische Kremlkritiker Sergej Udalzow ist wegen angeblicher Rechtfertigung von Terrorismus von einem Gericht in Moskau zu sechs Jahren in einer Strafkolonie verurteilt worden. Das Gericht bleibt damit um ein Jahr unter den von der Staatsanwaltschaft geforderten sieben Jahren für Udalzow. Dieser hatte kurz zuvor erklärt, er werde im Falle einer Verurteilung "einen unbefristeten Hungerstreik bis zum Tod" beginnen. "Eine schändliche Entscheidung. Alle, die sie getroffen haben, werden dafür zur Verantwortung gezogen werden, hoffe ich. Seid verdammt, ihr Hunde. Das wünsche ich euch von ganzem Herzen", wird er von der oppositionellen Website "Meduza" nach der Urteilsverkündung zitiert. Udalzow ist ein Befürworter des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Er gilt allerdings als Kritiker von Kremlchef Wladimir Putin. Grund für die Verfolgung Udalzows war, so "Meduza", sein Artikel "Wie Marxisten zu Terroristen gemacht wurden".
+++ 21:05 Ukraine meldet Luftangriff auf Saporischschja - Verletzte +++
Ukrainischen Angaben zufolge fliegen russische Truppen einen Luftangriff auf die Region Saporischschja. Vier Menschen werden dabei verletzt, wie der Leiter der Bezirksverwaltung, Ivan Fedorov, auf Telegram mitteilt. Bei den Verletzten handelt es sich um drei Frauen im Alter von 80, 65 und 57 Jahren sowie einen 71-jährigen Mann. Auch Wohnhäuser seien zerstört worden. Dem Bericht zufolge erfolgt der Angriff der russischen Streitkräfte mit KAB-Raketen an.
+++ 20:28 US-Senatoren zu Weihnachtsangriffen: "Putin ist ein skrupelloser Mörder" +++
Senatoren der Demokratischen und Republikanischen Partei verurteilen die Tötung von Zivilisten in der Ukraine an Weihnachten. "Wir verurteilen die brutalen Angriffe Russlands auf Cherson, Tschernihiw, Charkiw, Odessa, Sumy, Donezk und Krywyj Rih, die gegen unschuldige Ukrainer verübt wurden, die sich versammelt hatten, um mit ihren Angehörigen und im Gebet die Geburt Jesu Christi zu feiern", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die auf der Website des Senatsausschusses für internationale Beziehungen veröffentlicht wird. Die Senatoren weisen darauf hin, dass es selbst für Länder, die sich im Kriegszustand befinden, eine lange Tradition von Weihnachtswaffenstillständen gibt, insbesondere während des Ersten Weltkriegs. Putin hatte dies jedoch abgelehnt, heißt es weiter. "Putins heutige Entscheidung, Angriffe zu starten, anstatt das Feuer einzustellen, ist eine ernüchternde Erinnerung für uns alle: Putin ist ein skrupelloser Mörder, der kein Interesse an Frieden hat und dem man nicht trauen kann", heißt es in der Erklärung.
+++ 19:54 Russische Wirtschaftsexpertin: Es gab niemanden mehr, der sich Putin widersetzen konnte +++
Die russische Wirtschaftsexpertin Alexandra Prokopenko sieht eine Veränderung innerhalb der russischen Regierungskräfte als einen wesentlichen Faktor für den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dieser sei vor allem deshalb möglich geworden, weil es innerhalb der russischen Regierungskräfte "niemanden mehr gab, der sich Putin widersetzen konnte", sagt sie im Gespräch mit dem "Spiegel". Prokopenko spricht von einer vollkommen entpolitisierten Verwaltung. Die Regierungskräfte hätten eine "moralische Karriere" hinter sich. Das russische Verwaltungssystem sei eine geschlossene Körperschaft, in der es Regeln für den Beitritt und Austritt gibt, "ein bestimmtes Ethos, bestimmte Regeln und informelle Praktiken". "Wer darin arbeitet, kommt an einen Punkt, an dem er überzeugt ist, dass das Handeln der Gruppe nur so, wie es ist, gut und richtig ist. Die Moralvorstellungen der Gruppe ersetzen die persönlichen", erklärt die Expertin, die nach Beginn der Vollinvasion Russland verließ. Viele würden Putins Propaganda nicht glauben. "Aber sie haben im Grunde keine Alternative zu Putin, weil die Tür zum Westen durch Sanktionen verschlossen ist."
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