Ukraine-Krieg im Liveticker+++ 13:39 Wie ein Ukrainer Putins Top-Verhandler im Krieg wurde +++
1975 wird Kirill Dimitrijew in Kiew geboren. Heute steht er seinem Heimatland gegenüber - an der Seite Putins, als Moskaus Topverhandler bei internationalen Gesprächen zum Krieg gegen die Ukraine. Manche handeln ihn bereits als nächsten russischen Außenminister. Sein Weg führt durchs TV und über Putins Tochter.
+++ 13:26 Steinmeier und Selenskyj umarmen sich +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfängt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin. Vor seinem Amtssitz Schloss Bellevue begrüßt Steinmeier am Mittag den Gast aus Kiew mit Handschlag und Umarmung. Im Anschluss trägt sich Selenskyj ins Gästebuch des Bundespräsidenten ein, danach ziehen sich die beiden Staatsoberhäupter zu einem vertraulichen Gespräch zurück. Die Bilder des protokollarischen Empfangs seien wichtig für Selenskyj als Zeichen der Unterstützung, ordnet ntv-Reporterin Heike Böse ein. Diese Bilder gingen um die Welt und würden auch in Moskau wahrgenommen.
+++ 12:57 Kallas: Bekommt Putin den Donbass, wird er weitermachen +++
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas warnt, die Einnahme des gesamten Donbass im Osten der Ukraine sei nicht das Endziel des russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Wir müssen verstehen, dass, wenn er den Donbass bekommt, die Festung gefallen ist und sie dann definitiv weitermachen werden, um die ganze Ukraine einzunehmen", sagt Kallas. "Wenn die Ukraine fällt, sind auch andere Regionen in Gefahr." Putin will den gesamten Donbass annektieren.
+++ 12:42 EU geht gegen russische Schattenflotte vor +++
Die Außenminister der EU-Staaten beschließen Sanktionen gegen Unterstützer der russischen Schattenflotte von Öltankern. Dies sagt ein EU-Vertreter. Betroffen sind demnach neun Geschäftsleute mit Verbindungen zu den russischen Ölkonzernen Rosneft und Lukoil sowie Reedereien, die Tanker besitzen und verwalten. Zudem seien 14 Personen und Organisationen im Rahmen der Sanktionen gegen hybride Bedrohungen auf der Liste.
+++ 12:30 Ukraine lässt Zehntausende Drohnen in Deutschland bauen +++
Die Ukraine lässt selbstentwickelte Kampfdrohnen in industriellen Stückzahlen in Deutschland bauen. Produziert werde im Auftrag des Kiewer Verteidigungsministeriums, erklären der ukrainische Drohnenbauer Frontline Robotics und die deutsche Rüstungsfirma Quantum Systems beim Deutsch-ukrainischen Wirtschaftsforum in Berlin. Der Leiter des Gemeinschaftsunternehmens Quantum Frontline Industries, Matthias Lehna, spricht vom Bau Zehntausender Drohnen im Jahr und einem Volumen im dreistelligen Millionenbereich. Produziert werden sollen die auf dem Schlachtfeld erprobte Logistikdrohne Linsa, die Aufklärungsdrohne Zoom und der ferngesteuerte Maschinengewehr- und Granatwerferpunkt Buria.
+++ 12:10 USA drängen Ukraine weiter zur Aufgabe des Donbass +++
Die US-Unterhändler fordern die Ukraine nach Angaben aus Kiew weiter zu einer Aufgabe des Donbass auf. Dies teilt ein hochrangiger Vertreter Kiews mit, der über die Berliner Gespräche zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine informiert wurde. Die wichtige Region im Osten der Ukraine ist nur teilweise von Russland besetzt. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 11:42 Umbach: Selbst Europäer lehnen Selenskyj-Forderung ab +++
Merz empfängt Selenskyj und US-Vertreter zu einem Friedensgipfel in Berlin. Dabei macht der ukrainische Präsident ein großes Zugeständnis - äußert im gleichen Atemzug aber eine Forderung, die das Zugeständnis wieder relativiert. Doch nicht einmal die europäischen Staatschefs sind dazu bereit, so Experte Frank Umbach.
+++ 11:34 Kreml nennt Nato-Verzicht der Ukraine zentral für Frieden +++
Der Kreml bezeichnet einen Nato-Verzicht der Ukraine als eine grundlegende Frage bei möglichen Friedensgesprächen. Dies sei einer der Eckpfeiler und Gegenstand besonderer Diskussionen, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Russland erwarte nach den Gesprächen der USA mit europäischen Ländern und der Ukraine in Berlin eine Unterrichtung durch die US-Regierung.
+++ 11:23 "Gefährdungsstufe 0" - Tausende Polizisten schützen Ukraine-Gespräche in Berlin +++
Mit 3600 Polizisten aus ganz Deutschland werden in Berlin der Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und die Beratungen über ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs geschützt. Neben Selenskyj müssten 13 weitere Delegationen begleitet werden, sagt Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel. Die Polizeipräsidentin spricht von einer "Gefährdungsstufe 0" - also noch über der Sicherheitsstufe 1 für sehr hochrangige Staatsgäste. Zu den Sicherheitsvorkehrungen gehören gesperrte Straßen und Bereiche im Regierungsviertel und rund um Hotels, Scharfschützen von Spezialeinheiten der Polizei, Sprengstoffsuchhunde auf den Straßen und Polizeiboote auf der Spree.
+++ 11:10 Insider: USA und Ukraine verhandeln wieder im Kanzleramt +++
Im Kanzleramt verhandeln Vertreter der USA und der Ukraine wieder über mögliche Fortschritte auf dem Weg für einen Waffenstillstand. Sie setzen damit die Gespräche von Sonntag fort, heißt es in Regierungskreisen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Vertreter der US-Delegation trafen am Vormittag im Kanzleramt ein. Die US-Abordnung wird vom Sondergesandten Steve Witkoff angeführt, ihr gehört auch Jared Kushner an, der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump.
+++ 11:01 Wadephul: Beratungen zur Ukraine sind so ernsthaft wie nie +++
Nach der ersten Runde der Ukraine-Gespräche zwischen Präsident Selenskyj und einer US-Delegation in Berlin zieht Bundesaußenminister Wadephul ein positives Fazit. "So ernsthaft wie jetzt waren die Verhandlungen noch nie", sagt er im Deutschlandfunk. Zugleich betont er die entscheidende Rolle der europäischen Verbündeten bei den Friedensbemühungen. Die US-Delegation habe "ganz offensichtlich" vor den Ukraine-Gesprächen eine "Abstimmung mit der Moskauer Position" vorgenommen, sagt Wadephul weiter. Die Gespräche in Berlin seien "substanziell", um eine gemeinsame Position herzustellen. Ob sie erfolgreich sein werden, "werden wir erst am Ende der Woche wissen". Der Außenminister unterstreicht zudem die Standfestigkeit der europäischen Verbündeten: "Wladimir Putin soll sich nicht täuschen: Wir sind entschlossen, die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine zu erhalten".
+++ 10:41 Video zeigt, wie riesige Antonow im Flug zerbricht +++
Schon vor einer Woche gibt es Berichte, eine russische Antonow An-22 sei in der Oblast Iwanowo abgestürzt, alle sieben Menschen an Bord kommen wohl ums Leben. Ein nun aufgetauchtes Video zeigt erstmals Details des Unglücks. Auf der Aufnahme ist zu sehen, wie die Maschine zerbricht und in einen Stausee stürzt.
+++ 10:22 Russische Zentralbank verklagt Euroclear auf gigantische Summe +++
Die russische Zentralbank verklagt den belgischen Finanzdienstleister Euroclear auf Schadenersatz in Höhe von 18,2 Billionen Rubel (rund 195 Milliarden Euro). Dies geht aus Gerichtsunterlagen in Moskau hervor. Die Klage ist eine Reaktion auf Pläne der EU, eingefrorene russische Vermögen für die Finanzhilfe der Ukraine zu verwenden. Bei Euroclear liegt der Großteil der von der EU nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine blockierten Guthaben der russischen Zentralbank. Dabei geht es um etwa 185 der insgesamt 210 Milliarden Euro in der EU. Die EU-Staaten hatten am Freitag in einem ersten Schritt vereinbart, diese Gelder unbefristet einzufrieren - es sei denn, Russland leistet der Ukraine vollständige Wiedergutmachung für die durch den Krieg verursachten Schäden.
+++ 09:43 Jäger: "Gibt einen Hintergrundkanal nach Russland" +++
Die Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine kommen nur schleppend voran. "Die Schnittmenge an Kompromissen ist so gering, dass sie quasi nicht existiert", sagt der Politologe Thomas Jäger. Russland habe eine "starke Position". In einem Bereich jedoch säßen die Europäer am längeren Hebel.
+++ 09:24 Miersch lobt Merz für Ukraine-Gespräche in Berlin +++
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Miersch findet es wichtig, dass der Bundeskanzler die Initiative zu Friedensgesprächen für die Ukraine ergriffen hat. Dass in Berlin miteinander gesprochen werde, sei ein wichtiges Signal. "Und insofern hat Friedrich Merz jetzt hier auch eine Führungsrolle übernommen mit den anderen europäischen Verbündeten. Und das ist sehr wichtig", so Miersch im ntv Frühstart. Auf die Frage, welche Sicherheitsgarantien Deutschland anbieten könne, will Miersch auch europäische Truppen nicht ausschließen. Man müsse jedoch sehr genau abwägen. "Und hier würde ich immer ein Prä geben, dass wir die ukrainische Armee in die Lage versetzen, sich im Zweifel auch verteidigen zu können", so Miersch. Für eine Lieferung des Marschflugkörpers Taurus sieht er im Moment keinen Anlass.
+++ 08:53 Munz: Moskau wird sich nicht auf "Korea-Lösung" einlassen +++
Im Berliner Kanzleramt kommen Bundeskanzler Merz und Ukraine-Präsident Selenskyj sowie US-Vertreter zusammen, um Friedensverhandlungen zu führen. Zu diesen Gesprächen melden sich nun auch Kreml-Vertreter zu Wort, wie ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet.
+++ 08:40 Wadephul sieht Russland am Zug +++
Bundesaußenminister Johann Wadephul sieht Russland am Zug in den Bemühungen um einen Waffenstillstand. Mit Blick auf die Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einem möglichen Verzicht auf eine Nato-Mitgliedschaft gegen Sicherheitsgarantien und Gesprächen auf Basis der derzeitigen Frontlinie sagt der CDU-Politiker im Deutschlandfunk: "Wenn das die Angebote der Ukraine sind, dann ist das doch eine Linie, auf die Russland sich einlassen kann."
+++ 08:21 Laschet warnt vor Gebietstausch +++
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Armin Laschet, fordert die Europäer auf, den USA in den laufenden Ukraine-Verhandlungen auch die Gefahren aufzuzeigen. "Einfach Gebiete tauschen, ermöglicht halt keinen Frieden", sagt der CDU-Politiker in der ARD zu entsprechenden US-Forderungen an die Ukraine. "Denn diese Donbass-Region ... ist strategisch wichtig für die Ukraine, um zu verhindern, dass sie noch mal überfallen wird", fügt er mit Blick auf die amerikanisch-ukrainischen Gespräche in Berlin hinzu.
+++ 07:55 Mehrere EU-Länder arbeiten an Verteidigungsmaßnahmen für Ostflanke +++
Eine Gruppe von EU-Ländern plant konkrete Verteidigungsmaßnahmen, um sich vor Russland besser zu schützen. Diese sollen ab Dienstag bei einem Ostflanken-Gipfel in Helsinki ausgearbeitet werden. Die Staats- und Regierungschefs von Finnland, Schweden, Lettland, Polen, Bulgarien, Rumänien und Litauen nehmen daran teil. Der finnische Ministerpräsident Petteri Orpo sagt laut Bloomberg am Sonntag im Radiosender YLE, es gehe darum, eine Einigung über die Zusammenarbeit beim Aufbau der Verteidigung und eine gemeinsame Haltung innerhalb der EU für die Gruppe zu erzielen.
+++ 07:02 Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe – auch in Region Moskau +++
Laut russischen Angaben hat das ukrainische Militär in der Nacht eine Reihe von Drohnenangriffen durchgeführt. 130 ukrainische Drohnen seien über Russland abgefangen und zerstört worden, schreibt das russische Verteidigungsministerium. Über der Oblast Moskau seien 25 Drohnen abgefangen worden, darunter 15 Drohnen, die in Richtung der Hauptstadt geflogen seien. Über mögliche Schäden wird nichts gesagt. Die Angaben lassen sich unabhängig nicht überprüfen. Laut dem russischen Telegramkanal Shot sprachen Anwohner des Bezirks Istra von mehr als einem Dutzend Explosionen, die sie gehört hätten. Auch in Kashira und Kolomna, nahe Moskau, wurden Explosionen gemeldet. Die Moskauer Flughäfen Domodedowo und Schukowski setzen nach Angaben der Luftfahrtbehörde Rosawiazija vorübergehend den Betrieb aus. Auch andere Flughäfen im Süden des Landes seien betroffen. In ihrem Abwehrkampf attackiert die Ukraine vor allem Objekte der Treibstoffversorgung im russischen Hinterland. Die Schäden stehen aber in keinem Vergleich zu den von Russland angerichteten Zerstörungen.
+++ 06:47 Zahl der Verletzten nach Angriff auf Supermarkt gestiegen +++
Die ukrainische Großstadt Saporischschja zählt nach dem gestrigen russischen Bombenangriff mindestens 14 Verletzte. Das teilt Gouverneur Ivan Fedorov mit. Demnach hatten die russischen Streitkräfte am Sonntag eine Wohngegend mit Gleitbomben angegriffen. Fotos und Videos zeigen einen schwer beschädigten Supermarkt.
+++ 06:09 Strack-Zimmermann: "In diese Falle sollte Merz nicht tappen" +++
Vor den weiteren Gesprächen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Berlin warnt die FDP-Außenpolitikerin Strack-Zimmermann vor einer deutschen Sonderrolle. "Dass über einen möglichen Frieden gesprochen wird, ist gut. Nichtsdestotrotz darf dies keine ausschließlich deutsche Angelegenheit sein, sondern ganz Europa muss an der Seite der Ukraine sitzen", sagt die Vorsitzende des Sicherheits- und Verteidigungsausschusses im Europäischen Parlament dem "Tagesspiegel". "Der Versuch Putins wie auch Trumps, Europa zu spalten, ist mehr denn je offensichtlich. In diese Falle sollte der Bundeskanzler nicht tappen", sagt sie. "Den Ukrainern gegenüber sitzen die Vereinigten Staaten und verhandeln im Interesse Russlands und augenscheinlich auch im eigenen wirtschaftlichen Interesse." Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Waffenruhe und einem nachhaltigen Frieden kommt, hält sie für "äußerst gering, denn Putin wolle die totale Zerstörung und Übernahme der gesamten Ukraine".
+++ 05:13 Wirtschaft wünscht sich Gegenleistung für Ukraine-Hilfen +++
Geht es nach der deutschen Wirtschaft, sollen Ukraine-Hilfen künftig stärker an Aufträge für heimische Firmen geknüpft werden. "Deutschland und die EU geben sehr viel Geld für die Ukraine, und dann gewinnen am Ende oft chinesische, indische und türkische Firmen die Ausschreibung, weil die nur nach dem Preis geht", sagt der Geschäftsführer des Ost-Ausschusses, Michael Harms, im Gespräch mit "Politico". "Wir würden als deutsche Wirtschaft an unseren Hilfen für den Wiederaufbau gern stärker partizipieren." Andere Länder seien hier cleverer. Es gehe auch um transparentere Ausschreibungen in der Ukraine. "Da beschweren sich viele deutsche Firmen", berichtet Harms.
+++ 04:26 Zivilschutz: Kommunen sollen Schutzräume identifizieren +++
Städte und Gemeinden in Deutschland sollen ab März nächsten Jahres Schutzräume identifizieren. Das geht aus einem internen Dokument des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hervor, das Table Briefings vorliegt. Der Brief wurde demnach an die rund 11.000 Kommunen geschickt. Wovor die Bevölkerung mit den Räumen geschützt werden soll, benennt das Dokument nur vage: Ziel sei es, "den sicheren Aufenthalt und Selbstschutz der Bevölkerung in Gefahrensituationen zu gewährleisten". Infrage kommen demnach unterirdische Räume wie Keller von Schulen, Verwaltungen, Kirchen oder Kindertagesstätten sowie unterirdische Bahnhöfe oder Tiefgaragen.
+++ 01:34 Experten: Nato-Verzicht der Ukraine dürfte Verhandlungen kaum ändern +++
US-Sicherheitsexpetren gehen nicht davon aus, dass der von der Ukraine angebotene Verzicht auf einen Nato-Beitritt größere Auswirkungen auf den Verlauf der Friedensgespräche haben wird. "Das ändert an der Sache überhaupt nichts", sagt Justin Logan, Direktor für Verteidigungs- und Außenpolitikstudien am Cato Institute. "Es ist ein Versuch, vernünftig zu erscheinen." Eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine sei schon lange nicht mehr realistisch gewesen, erklären Logan und Andrew Michta, Professor für strategische Studien an der University of Florida. Laut Michta ist ein Nato-Beitritt der Ukraine derzeit ohnehin kein Thema. Der ukrainische Psärdent Selenskyj hatte erklärt, Sicherheitsgarantien der USA, Europas und anderer Staaten anstelle einer Nato-Mitgliedschaft seien ein Kompromiss vonseiten der Ukraine.
+++ 23:30 Berichte: Raketen treffen Wärmekraftwerk in Belgorod +++
Laut dem Gouverneur der russischen Region Belgorod hat ein Raketenangriff schwere Schäden an technischer Infrastruktur verursacht. Laut lokalen Telegram-Gruppen soll ein Wärmekraftwerk in der Stadt Belgorod getroffen worden sein. Bilder in sozialen Medien zeigen eine Rauchsäule über der Stadt. In mehreren Stadtteilen soll es Stromausfälle geben.
+++ 22:09 Witkoff: "Große Fortschritte" bei Ukraine-Treffen im Kanzleramt +++
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff zieht ein positives Fazit der ersten Gesprächsrunde mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin. Es seien "große Fortschritte" erreicht worden, erklärt Witkoff nach dem Treffen im Kanzleramt auf X. Es seien "intensive Diskussionen über den 20-Punkte-Friedensplan, wirtschaftliche Agenden" und weitere Themen geführt worden. Die Beratungen sollen nach Angaben der USA und der Ukraine am Montag fortgesetzt werden.
+++ 21:49 Selenskyj trifft Nawrocki kommende Woche in Warschau +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will am 19. Dezember den polnischen Präsidenten Karol Nawrocki in Warschau treffen. Das bestätigt ein Sprecher des polnischen Präsidenten. Geplant seien Gespräche über Sicherheit, Wirtschaft und Geschichte. Nawrocki gilt als EU-kritisch und hat sich wiederholt skeptisch zu einem schnellen EU- und Nato-Beitritt der Ukraine geäußert. Selenskyj betonte zuletzt dennoch die große Bedeutung guter Beziehungen zu Polen.
+++ 21:04 Selenskyj verlässt Kanzleramt nach Gesprächen mit Witkoff und Kushner +++
Nach Gesprächen mit einer US-Delegation in Berlin verlässt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj das Kanzleramt. Dies beobachtete ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur am Abend. Auch aus deutschen Regierungskreisen heißt es, Selenskyj habe nach etwa fünfeinhalb Stunden das Kanzleramt verlassen. Der Kommunikationsberater von Selenskyj, Dmytro Lytwyn, sagte der ukrainischen Nachrichtenagentur RBK-Ukrajina, die Gespräche würden am Montag fortgesetzt. Kanzler Friedrich Merz habe die Regierungszentrale bereits etwas früher verlassen, heißt es weiter. Offen bleibt weiterhin, ob und in welchem Format die Gespräche am Montag fortgesetzt werden. Es gehe weiterhin um die zentralen Fragen der von Russland geforderten Gebietsabtretungen, der Sicherheitsgarantien für Kiew und um die Frage der Verwendung der in der EU eingefrorenen Vermögenswerte der russischen Zentralbank.
+++ 20:50 Pistorius: Ukraine-Runde nicht ideal aufgestellt - aber gutes Zeichen +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bezeichnet die Zusammensetzung der Ukraine-Gesprächsrunde mit den US-Unterhändlern Steve Witkoff und Jared Kushner als nicht ideal, aber gutes Zeichen. "Es ist zumindest alles andere als eine ideale Aufstellung für eine solche Verhandlung", sagt Pistorius dem "heute journal" des ZDF. "Aber wie heißt das so schön? Man kann nur mit den Menschen tanzen, die auf der Tanzfläche sind", räumt der SPD-Politiker ein. "Ich begrüße es sehr, dass sie heute nach Berlin gekommen sind zu den Gesprächen im Kanzleramt. Das ist gut und notwendig. Es ist erstmal ein gutes Zeichen." Pistorius äußert sich allerdings skeptisch, dass der russische Präsident Wladimir Putin auf Friedensvorschläge eingehe, statt den Krieg fortzusetzen: "Wir erleben das ja nicht zum ersten Mal. Deswegen wäre ich nicht überrascht, wenn es so ausginge. Hoffen tue ich auf ein anderes Ergebnis."
+++ 19:55 Deutsche Welle in Russland für "unerwünscht" erklärt +++
Russland erklärt den deutschen Auslandssender Deutsche Welle zur "unerwünschten Organisation". Die Generalstaatsanwaltschaft sei einer Empfehlung der Staatsduma gefolgt, das Medium als "Vorreiter feindlicher antirussischer Propaganda" anzusehen, teilt der Parlamentsabgeordnete Wassili Piskarjow von der Kremlpartei Geeintes Russland mit. Die russischen Behörden stören sich seit Jahren an der Berichterstattung der DW, das Außenministerium in Moskau hatte dem Büro und den Journalisten im Land die Akkreditierung entzogen. Seit Februar 2022 gilt ein Sendeverbot, die Webseite ist gesperrt. Seit März 2022 gilt die DW als "ausländischer Agent". Mit der Bezeichnung werden alle jene - auch Blogger zum Beispiel - gebrandmarkt, die Geld aus dem Ausland erhalten.
+++ 19:18 Linke appelliert an Moskau und Kiew: Weihnachten für Waffenruhe nutzen +++
Die Linke fordert Russland und die Ukraine zu einem dauerhaften Waffenstillstand auf. "Wir fordern die russische und ukrainische Regierung auf, das Weihnachtsfest 2025 für einen dauerhaften Waffenstillstand zu nutzen", heißt es in einem Appell der Partei- und Fraktionsspitzen der Linken. "Die Waffen sollen dort für immer schweigen. Der Tod und die Verletzungen von Männern, Frauen und Kindern und die folgenreichen Zerstörungen müssen endlich beendet werden", mahnt die Partei. Ein Waffenstillstand sei noch kein vereinbarter Frieden. "Wenn man aber vor einem Waffenstillstand schon alle Fragen eines späteren Friedensabkommens geklärt haben will, wird der Krieg völlig unnötig verlängert", erklären die sieben Linke-Politiker. "Die schwierigen und komplizierten Friedensverhandlungen sollten unter helfender internationaler Begleitung danach geführt werden", betonen sie. Unterzeichnet ist der Appell von den Parteichefs Ines Schwerdtner und Jan van Aken, den Fraktionschefs Heidi Reichinnek und Sören Pellmann, Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow sowie Gregor Gysi und Dietmar Bartsch.
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