Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 19:06 USA lockern einige Sanktionen gegen Belarus +++

Die USA haben einige Sanktionen gegen Belarus, einen engen Verbündeten Russlands, gelockert. Betroffen seien die staatliche Fluggesellschaft Belavia und Transaktionen im Zusammenhang mit dem Flugzeug von Präsident Alexander Lukaschenko, teilt das US-Finanzministerium mit. Die Lockerung ist der jüngste Schritt in einer Annäherung zwischen den beiden Staaten, nachdem die USA jahrelang versucht hatten, die Regierung in Minsk zu isolieren. Die Maßnahme folgt auf die Freilassung von 52 Gefangenen in Belarus im September. Dies war auf einen Appell von US-Präsident Donald Trump hin geschehen, der der Führung in Minsk im Gegenzug eine Aufhebung der Sanktionen gegen Belavia in Aussicht gestellt hatte. Ein Großteil der US-Sanktionen gegen Belarus bleibt jedoch in Kraft, darunter auch Maßnahmen gegen Lukaschenko persönlich und seine Familie.

+++ 18:45 Russland genehmigt Entsendung von Reservisten zum Schutz von Erdölraffinerien +++
Nach wiederholten ukrainischen Angriffen auf russische Erdölraffinerien hat Russland die Einberufung von Reservisten zum Schutz der Energieinfrastruktur im Land genehmigt. Präsident Wladimir Putin setzte ein zuvor vom Parlament verabschiedetes Gesetz in Kraft, das den Weg für den Einsatz von Reservisten an "unverzichtbaren Einrichtungen" frei macht. Die Einberufung kann auf Antrag der Regierung erfolgen, die Reservisten sollen finanziell entschädigt werden. Nach Angaben der Parlamentarier hinter dem Gesetz leben in Russland derzeit rund zwei Millionen Reservisten. Russland hatte wenige Monate nach Beginn des Militäreinsatzes in der Ukraine bereits rund 300.000 Reservisten für den Einsatz dort einberufen. Eine Generalmobilmachung hat Russland bislang allerdings nicht verkündet.

+++ 18:13 Putin schickt Kremlbeamten Oreschkin zum G20-Gipfel +++
Kremlchef Wladimir Putin lässt sich beim G20-Gipfel der führenden Industrie- und Schwellenländer in Südafrika vom stellvertretenden Leiter seiner Präsidialverwaltung, Maxim Oreschkin, vertreten. Der 43 Jahre alte Wirtschaftsexperte führt die russische Delegation vom 20. bis 24. November in Johannesburg an, wie aus einer vom Kreml veröffentlichten Anordnung hervorgeht. Oreschkin, der wegen der russischen Kriegsführung auch auf westlichen Sanktionslisten steht, vertritt Putin demnach ebenfalls beim Treffen der G20-Staats- und Regierungschefs am 21. und 22. November. In den vergangenen Jahren hatte Putin, der seit 2022 seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, auf die Gipfelteilnahme verzichtet.

+++ 17:39 Kiew: Russland intensiviert Terror - Rekordzahl an luftgelenkten Bomben abgeworfen +++
Russland hat im Oktober eine Rekordzahl an luftgelenkten Bomben auf die Ukraine abgeworfen, teilt das ukrainische Verteidigungsministerium mit. Russland hat demnach den Einsatz von gelenkten Fliegerbomben gegen die Ukraine deutlich verstärkt. Über 5328 Bomben seien auf ukrainische Militärstellungen und Städte nahe der Frontlinie abgeworfen worden. Nach Angaben des Ministeriums handelt es sich dabei um die höchste Anzahl an gelenkten Bombenangriffen, die seit Beginn des Jahres 2025 in einem Monat verzeichnet wurde. Insgesamt sollen die russischen Streitkräfte in den ersten zehn Monaten des Jahres 2025 rund 40.000 Bomben aus der Luft auf die Ukraine abgeworfen haben. Dies entspreche in etwa der Menge, die im gesamten Jahr 2024 abgeworfen wurde. "Der Luftterror (Russlands) intensiviert sich", so das Ministerium.

+++ 17:10 EU-Kommission: Mitgliedstaaten müssen Beitritt der Ukraine weiter forcieren +++
Die EU-Kommission fordert die Mitgliedstaaten auf, in ihren Bemühungen um einen EU-Beitritt der Ukraine nicht nachzulassen. Das Land habe trotz des russischen Angriffskriegs sein "Bekenntnis zum EU-Kurs unter Beweis gestellt und wichtige Reformen vorangetrieben", sagt die zuständige Kommissarin Marta Kos anlässlich der Veröffentlichung des jährlichen Berichts über die Fortschritte bei der EU-Erweiterung. Es werde "von entscheidender Bedeutung sein, diese Dynamik aufrechtzuerhalten und jegliches Risiko eines Rückschritts zu vermeiden", betont Kos. Die russische Invasion der Ukraine hat den lange stillstehenden Bemühungen um eine Erweiterung der 27 Mitgliedsländer zählenden EU neues Leben eingehaucht. Brüssel sieht die Erweiterung angesichts der russischen Aggression und des Wettbewerbs mit China als geopolitische Priorität an.

+++ 16:48 Selenskyj sieht Ukraine auf Kurs zu EU-Beitritt +++
Der jüngste Bericht der EU-Kommission zu den Reformfortschritten zeigt nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dass sich das Land "zuversichtlich" in Richtung EU-Mitgliedschaft bewegt. Die Ukraine sei bereit, die ersten drei Verhandlungskapitel zu eröffnen, schreibt Selenskyj auf X. "Wir erwarten die entscheidenden Maßnahmen der EU, um alle künstlichen Hindernisse für ein starkes und geeintes Europa zu überwinden."

+++ 16:26 Kiew wirft Moskau gezielte Tötungen unbewaffneter Zivilisten vor +++
Russische Truppen sollen nach ukrainischen Militärangaben bei einem Angriff mit ferngesteuerten Drohnen im Gebiet Charkiw im Osten des Landes gezielt zwei unbewaffnete Zivilisten getötet haben. Eine Einheit der ukrainischen Streitkräfte veröffentlichte bei Facebook ein Video, auf dem zu sehen ist, wie zwei Menschen auf einer Straße laufen – zuerst wird ein Mann, der eine weiße Fahne trägt und einen Hund an der Leine hat, von einer Drohne getötet, dann wird der zweite Mann, der sich bekreuzigt, von einem anderen Flugobjekt getroffen. "Auf den veröffentlichten Bildern ist ein Kriegsverbrechen der Armee der Russischen Föderation fixiert", teilt das Militär mit. Der Angriff sei am Montag nahe dem russisch kontrollierten Dorf Kruhljakiwka im Gebiet Charkiw erfolgt. Die Echtheit des Videos war von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

+++ 15:49 Neue EU-Analyse sieht Reformtempo der Ukraine kritisch +++
Die Ukraine muss ihr Reformtempo erhöhen, wenn sie die selbstgesteckten Ziele auf dem Weg zu einer Aufnahme in die Europäische Union erreichen will. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse, die die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas und Erweiterungskommissarin Marta Kos in Brüssel vorgestellt haben. Kallas attestierte der Ukraine dennoch Fortschritte: Die umfassenden Reformen während des russischen Angriffskriegs zeigten das beachtliche Bemühen des Landes um eine EU-Mitgliedschaft. Jüngste negative Entwicklungen müssten allerdings entschieden rückgängig gemacht werden – so etwa der Druck auf Antikorruptionsbehörden und die Zivilgesellschaft. Zudem mahnen die Autoren des Berichts an, die Angleichung an EU-Standards beim Schutz der Grundrechte sowie Verwaltungs- und Dezentralisierungsreformen voranzutreiben. Fortschritte seien weiterhin notwendig, um Unabhängigkeit, Integrität, Professionalität und Effizienz in Justiz, Staatsanwaltschaft und Strafverfolgung zu stärken sowie organisierte Kriminalität intensiver zu bekämpfen.

+++ 15:20 China und Russland kündigen gemeinsame Reaktion auf Sanktionen an +++
China und Russland wollen sich gemeinsam gegen "einseitige" Sanktionen zur Wehr setzen. Dies kündigten beide Regierungen an. Zuvor hatte der russische Ministerpräsident Michail Mischustin seinen chinesischen Amtskollegen Li Qiang getroffen. "Beide Seiten werden alle notwendigen Anstrengungen unternehmen, um sich gegenseitig zu unterstützen und bei der Bekämpfung einseitiger Zwangsmaßnahmen zusammenzuarbeiten", hieß es in der von Chinas Außenministerium veröffentlichten Erklärung. Alle "einseitigen Zwangsmaßnahmen", die unter Umgehung von Resolutionen des UN-Sicherheitsrats ergriffen würden, seien illegal. Die Äußerungen sind eine Reaktion auf Versuche von US-Präsident Donald Trump, den russischen Krieg gegen die Ukraine durch Sanktionen zu beenden.

+++ 14:58 Kim soll weitere Truppen für Putin mobilisieren +++
Nordkorea soll laut Angaben des südkoreanischen Geheimdiensts (NIS) weitere Truppen nach Russland mobilisiert haben. So sollen seit September rund 5000 Militäreinheiten für Aufbauarbeiten sowie weitere 1000 Pioniere für Minenräumarbeiten nach Russland verlegt worden sein, berichtet Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf einen parlamentarischen Geheimdienstausschuss. Zudem gibt der NIS an, dass sich knapp 10.000 nordkoreanische Soldaten nahe der russisch-ukrainischen Grenze aufhalten würden. Dort seien sie mit Wachaufgaben betreut.

+++ 14:21 Selenskyj besucht Truppen an der Ostfront +++
Wolodymyr Selenskyj besucht nach eigenen Angaben Truppen, die nahe der ostukrainischen Stadt Dobropillja eine Gegenoffensive führen. Im Mittelpunkt stünden Waffen, die Ausweitung der Drohnenproduktion und die Bedürfnisse der Brigaden, schreibt der ukrainische Präsident auf X. Bisher sind 8,5 Milliarden Euro im kommenden Jahr an Militärhilfe eingeplant.

+++ 13:43 Insider: Bundesregierung will Ukraine-Hilfe um Milliarden aufstocken +++
Das Bundesverteidigungsministerium will die Hilfe für die Ukraine um weitere drei Milliarden Euro erhöhen. "Diesen Vorschlag wird das Ministerium in die Bereinigungssitzung für den Haushalt 2026 einbringen", verlautet aus Regierungskreisen. Man gehe davon aus, dass es Zustimmung gebe. Auch Kanzler Friedrich Merz unterstütze diesen Plan. Im Haushalt 2026 waren bisher 8,5 Milliarden Euro im kommenden Jahr an Militärhilfe eingeplant.

+++ 13:12 Ukrainischer Militärgeheimdienst veröffentlicht Video von Kämpfen um Pokrowsk +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) veröffentlicht Aufnahmen von einer angeblich laufenden Sonderoperation in der umkämpften Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk. Dies schreibt das Portal "Kyiv Independent", das auch ein Video des HUR veröffentlicht. Das Video zeigt sowohl Drohnen- als auch Bodenaufnahmen von Drohnenangriffen, Panzern, Infanterie, Hubschraubern und Artillerie und vermittelt einen Eindruck vom Ausmaß der Kämpfe um die heftig umkämpfte Stadt. Der HUR erklärt, das Filmmaterial zeige die Arbeit der Spezialeinheit Timur. "Es finden heftige Kämpfe mit den russischen Besatzern statt", heißt es dazu.

+++ 12:40 "Symbol der russischen Welt": Wologda enthüllt Mega-Statue von Iwan dem Schrecklichen +++
Die nordwestrussische Stadt Wologda errichtet eine 9 Meter hohe Statue des berüchtigtem Zaren Iwan dem Schrecklichen. Dies berichtet der "Kommersant". Das Denkmal soll heute, am Tag der nationalen Einheit, offiziell enthüllt werden. Die Initiative ging dem Bericht zufolge vom Gouverneur der Region Wologda, Georgi Filimonow, aus, der Iwan den Schrecklichen ein "kulturelles und symbolisches Wahrzeichen von Wologda" nennt. Der Zar, vor allem bekannt durch Eroberungszüge und eine außergewöhnliche Skrupellosigkeit, wird von Filimonow als "Symbol der russischen Welt" gefeiert, als "mächtiger Krieger, Autokrat und Eroberer". Filimonow hatte zuvor bereits eine Statue des sowjetischen Diktators Josef Stalin unterstützt, die im vergangenen Jahr enthüllt wurde.

+++ 12:13 Rheinmetall baut Munitionsfabrik in Litauen für 300 Millionen Euro +++
Der Rüstungskonzern Rheinmetall baut in Litauen ein neues Munitionswerk für schwere Artillerie. Es handele sich um die größte Investition in die Verteidigung in der Geschichte des Landes, erklärte Präsident Gitanas Nausėda beim ersten Spatenstich in Baisogala in Zentral-Litauen. "Es ist ein strategischer Schritt, der darauf abzielt, Abschreckung als Voraussetzung für Frieden aufzubauen." Rheinmetall will nach eigenen Angaben bis zu 300 Millionen Euro über ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem baltischen Staat in den neuen Standort investieren. Das Werk mit einer Fläche von umgerechnet über 300 Fußballfeldern soll bereits 2026 in Betrieb genommen werden, der stufenweise Hochlauf der Produktion ist ab 2027 geplant.

+++ 11:52 Brände, Verletzte und eine Tote nach russischen Angriffen +++
Bei neuen russischen Angriffen mit Drohnen und Raketen werden in der Ukraine mindestens ein Mensch getötet und 17 weitere Zivilisten verletzt. Im Gebiet Dnipropetrowsk teilen die Behörden mit, dass bei einem Angriff mit einer Rakete und mit Drohnen eine 65 Jahre alte Frau getötet und elf weitere Menschen, darunter zwei Kinder, verletzt worden seien. Im Gebiet Charkiw gibt es nach Behördenangaben bei einer Drohnenattacke sechs Verletzte, darunter zwei Feuerwehrleute. Auch Technik der Feuerwehr sei zerstört worden. Auch in Odessa kommt es zu mehreren Bränden nach Schlägen gegen Energie- und Hafeninfrastruktur. Die ukrainischen Luftstreitkräfte zählen insgesamt 130 russische Angriffe mit Drohnen, von denen 92 abgewehrt worden seien. Zudem soll Russland mit sieben Raketen angegriffen haben.

+++ 11:30 Viele ukrainische Flüchtlinge arbeiten inzwischen in Deutschland +++
Gut drei Jahre nach der Ankunft in Deutschland ist rund die Hälfte der Ukrainer erwerbstätig. Bei den zwischen Februar und Mai 2022 vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflohenen Menschen im Alter zwischen 20 und 64 Jahren lag die Erwerbstätigenquote im Frühsommer dieses Jahres bei 51 Prozent, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung mitteilt. Stieg die Erwerbstätigenquote in den ersten beiden Jahren noch vergleichsweise langsam, beschleunigte sich das im dritten Jahr. "Die Erwerbstätigenquote der Schutzsuchenden aus der Ukraine hat sich von 16 Prozent im Spätsommer 2022 bis zum Frühsommer 2025 mehr als verdreifacht", erklärt Studienleiter Andreas Ette.

+++ 10:59 "Sie hatten die Besten versammelt": Angriff auf ukrainischen Militärstützpunkt wird untersucht +++
Nach einem tödlichen russischen Raketenangriff auf einen ukrainischen Militärstützpunkt im Gebiet Dnipropetrowsk am 1. November wird eine Untersuchung wegen möglicher Fahrlässigkeit eingeleitet. Wie "Kyiv Independent" schreibt, traf ein Team des Staatlichen Ermittlungsbüros am selben Tag am Ort des Angriffs ein, um zu überprüfen, ob die Sicherheitsvorschriften eingehalten und geeignete Schutzräume eingerichtet worden waren. Bei dem Angriff wurden Soldaten getötet und verletzt, die sich Berichten zufolge zu einer Preisverleihung versammelt hatten. Laut dem ukrainischen Journalisten Dmytro Sviatnenko, den das Portal zitiert, starb dabei auch sein Bruder Volodymyr. "Er und seine Kameraden hatten sich auf dem Exerzierplatz versammelt, um ausgezeichnet zu werden. Sie hatten die Besten versammelt. Die besten Piloten und Infanteristen der Brigade. In Befehlsreihenfolge. Auf offenem Gelände. Dann flogen die Geschosse ein. Die Geschichte der Nachlässigkeit wiederholte sich", so Sviatnenko. Auch der bekannte ukrainische Fotograf Kostjantyn Huzenko soll bei dem Angriff getötet worden sein (siehe Eintrag um 06:45).

+++ 10:29 Russische Monster-Panzer "kommen nicht so aus der Fabrik" +++
Erneut taucht an der Front in der Ukraine ein russischer Panzer auf, der aussieht, als wäre er einem Albtraum entsprungen: übersät mit langen Stacheln und kaum als Panzer zu erkennen. Diese Eigenbau-Ungetüme in Moskaus Armee verfolgen einen bestimmten Zweck, wie ntv-Korrespondent Rainer Munz erklärt.

+++ 09:58 Russisches U-Boot soll in Brand geraten sein +++
Ein russisches U-Boot-Jagdschiff der russischen Schwarzmeerflotte gerät im besetzten Sewastopol in Brand. Dies berichtet der Telegram-Kanal Krimskij Weter. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am 3. November, allerdings konnte das Schiff nicht sofort identifiziert werden, da seine Struktur mit Tarnnetzen bedeckt war. Die russische Schwarzmeerflotte betreibt derzeit vier alternde Schiffe dieses Typs 1124-M Albatros-M, die zwischen 1982 und 1989 gebaut wurden: die "Muromets", die "Suzdalets", die "Kasimow" und die "Jejsk".

+++ 09:27 Medwedew droht mit weiteren Annexionen durch "Mutterland Russland" +++
Der Hardliner und Vize des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, bekräftigt das Ziel des Kreml, die Kontrolle über die gesamte Ukraine zu übernehmen. Medwedew erklärt auf seinen Telegram-Kanälen, je mehr der Westen die Ukraine unterstütze, desto größer sei der Teil des ukrainischen Territoriums, der "letztendlich an sein Mutterland Russland" zurückgegeben werde". Medwedew fordert die Bürger "Russlands" und die russische Macht auf, "in die angestammten russischen Gebiete" in der Ukraine zurückzukehren. Wie das Institute for the Study of War schreibt, spiegelt Medwedews Aussage die Behauptungen von Kremlchef Wladimir Putin wider, dass Russen und Ukrainer ein Volk seien und dass die Ukraine zu Russland gehöre. Das ISW geht weiterhin davon aus, dass der Kreml an seinen ursprünglichen Kriegszielen in der Ukraine festhält und nicht bereit ist, über Bedingungen zu verhandeln, die weniger als die vollständige Kapitulation der Ukraine vorsehen.

+++ 09:00 Nord-Stream-Verdächtiger in Italien tritt in Hungerstreik +++
Aus Protest gegen die Haftbedingungen in einem italienischen Hochsicherheitsgefängnis befindet sich der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge auf die Nord-Stream-Gasleitungen im Hungerstreik. Der 49 Jahre alte Ukrainer verweigert bereits seit dem 31. Oktober die Nahrungsaufnahme, wie sein Anwalt mitteilt. K. wolle mit dem Hungerstreik auf die Achtung seiner Grundrechte bestehen, erklärte Rechtsanwalt Nicola Canestrini. Der Ukrainer fordere insbesondere das Recht auf eine "angemessene Ernährung, auf eine gesunde Haftumgebung, auf menschenwürdige Haftbedingungen und auf Gleichbehandlung mit anderen Gefangenen hinsichtlich Familienbesuchen und Informationszugangs". Serhij K. befindet sich seit dem Sommer in Italien in Untersuchungshaft und soll an Deutschland ausgeliefert werden.

+++ 08:33 Für Russen "bleibt es ein Fernseh-Krieg" +++
Russland steht womöglich kurz davor, sich das lange umkämpfte Pokrowsk in der Ukraine einzuverleiben. Der Preis dafür ist jedoch hoch. Die Folgen des Krieges werden auch in Russland für immer mehr Menschen spürbar. "Benzin ist knapp, Benzin wird teurer in vielen Regionen", sagt ntv-Korrespondent Rainer Munz. Flughäfen würden gesperrt, in einer Stadt seien warmes Wasser und die Heizung ausgefallen. Die Angriffe würden mehr, aber im Alltag der Mehrheit spiele der Krieg keine direkte Rolle.

+++ 08:17 Gouverneur beklagt massive Drohnenangriffe auf Odessa +++
Russland hat nach ukrainischen Angaben die Region Odessa in der Nacht massiv mit Drohnen angegriffen. Insbesondere zivile Energie- und Hafenstruktur sei das Ziel gewesen, teilt Gouverneur Oleh Kiper auf Telegram mit. Trotz des aktiven Einsatzes der Luftverteidigung, die die meisten Drohnen zerstört habe, habe es Treffer gegeben. Die dadurch entstandenen Brände hätten schnell gelöscht werden können. Tote oder Verletzte habe es keine gegeben. Vor wenigen Tagen hatte der Kremlpropagandist Wladimir Solowjew dazu aufgerufen, unter anderem die Bevölkerung von Odessa - und anderen Städten - zu vernichten, wenn sie nicht die "Nazi-Regierung" stürzten. Dabei verstieg er sich auch zu einem Vergleich mit den biblischen Städten Sodom und Gomorrha.

+++ 07:46 Teileinsturz in Baschkortostan: Ukraine trifft Petrochemie-Werk tief im russischen Hinterland +++
Die Ukraine greift nach russischen Angaben ein Petrochemie-Werk tief im russischen Hinterland an. Eine Wasseraufbereitungsanlage in Baschkortostan sei dabei teilweise eingestürzt, teilen die örtlichen Behörden mit. Das Kraftwerk der Region laufe ohne Einschränkungen. In Berichten in sozialen Medien heißt es, die petrochemischen Fabrik stehe in Flammen, Anwohner berichten von starken Explosionen. Das Werk in Sterlitamak soll unter anderem synthetischen Kautschuk herstellen, der für Reifen, Dichtungen und Komponenten benötigt wird, die in Militärfahrzeugen zum Einsatz kommen. Die russische Republik Baschkortostan liegt etwa 1500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt im Uralgebirge.

+++ 07:17 US-Projekt, das verschleppte ukrainische Kinder aufspürt, muss schließen +++
Ein US-Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, Zehntausende nach Russland verschleppte ukrainische Kindern aufzuspüren, steht kurz vor der Schließung. Grund seien bürokratische Trägheit und mangelndes politisches Engagement in Washington, wie "Kyiv Post" berichtet. Dabei sei das "Humanitarian Research Lab" von der Yale School of Public Health entscheidend bei den weltweiten Bemühungen, Russland für Kriegsverbrechen zur Rechenschaft zu ziehen. Der Geschäftsführer des Lab, Nathaniel Raymond, sagte "Kyiv Post", dass trotz der parteiübergreifenden Unterstützung im Kongress und des Interesses des Weißen Hauses an den entführten ukrainischen Kinder die Finanzierung gekappt worden sei: "Irgendwann zwischen Weihnachten und Silvester geht uns das Geld aus." Das Labor rückte 2023 ins internationale Rampenlicht mit einer Studie, die ein riesiges Netzwerk russischer Einrichtungen aufdeckte, die für die Umerziehung, militärische Ausbildung und Adoption ukrainischer Kinder genutzt wurden. Die Ergebnisse trugen direkt zur Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofs bei, Haftbefehle gegen Kremlchef Wladimir Putin und die sogenannte Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa zu erlassen.

+++ 06:45 "Wir haben einen außergewöhnlichen Menschen verloren" - Bekannter ukrainischer Fotograf getötet +++
Es ist einer von Zehntausenden sinnlosen Toden: Anderthalb Jahre diente Kostjantyn Huzenko als Fotograf und Presseoffizier in der 35. Marine-Brigade der Ukraine – nun ist er im Alter von 28 Jahren bei einem russischen Angriff in der Ostukraine getötet worden. Wie "Kyiv Independent" berichtet, arbeitete er vor dem Krieg als Podcaster und Medienproduzent und half ab 2022 bei der Dokumentation von Kriegsgräueln in ehemals russisch besetzten Gegenden. "Was ich mir am meisten wünsche, ist, dass wir überleben – dass wir als Ukrainer überleben", sagte Huzenko in einem Interview im Mai 2025. Mitstreiter würdigen besonders die Intensität und Wärme seiner Fotografien: "Obwohl er kürzlich noch an der Front gewesen war, zeugten all diese Militärfotos von so viel Menschlichkeit und Wärme – von solcher Fürsorge für andere, für geliebte Menschen", würdigt ihn eine Freundin und Fotografin, Larisa Kalik. "Wir haben einen außergewöhnlichen Menschen verloren. Er hat uns viel zu früh verlassen."

+++ 06:16 Analyse: Noch mehr Reformen der Ukraine für EU-Aufnahme nötig +++
Die Ukraine muss ihr Reformtempo erhöhen, wenn sie die selbstgesteckten Ziele auf dem Weg zu einer Aufnahme in die Europäische Union erreichen will. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse, die die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas und Erweiterungskommissarin Marta Kos heute in Brüssel vorstellen wollen. In dem Text heißt es, die Ukraine habe im vergangenen Jahr trotz ihrer äußerst schwierigen Lage wegen des russischen Angriffskriegs ein bemerkenswertes Engagement im EU-Beitrittsprozess gezeigt. Jüngste negative Entwicklungen müssten allerdings entschieden rückgängig gemacht werden - so etwa der zunehmende Druck auf Antikorruptionsbehörden und die Zivilgesellschaft. Die ukrainische Regierung hat sich selbst das Ziel gesetzt, die EU-Beitrittsverhandlungen bis Ende 2028 abzuschließen.

+++ 05:44 Wegen Drohnensichtungen: EU erwägt mehr Rechte für Frontex +++
Die EU-Länder erwägen, das Mandat der Europäischen Grenz- und Küstenwache Frontex zu erweitern, um die Überwachung des Luftraums und den Schutz kritischer Infrastrukturen zu unterstützen. Ukrinform berichtet mit Verweis auf Euractiv auf vertrauliche Dokumente des EU-Rates. Die Diskussion findet vor dem Hintergrund wachsender Besorgnis über eine Reihe von Drohnensichtungen im europäischen Luftraum statt.

+++ 04:47 Russische Autoindustrie im freien Fall +++
Russlands Autoindustrie, die nach dem Rückzug westlicher Hersteller einen nahezu vollständigen Zusammenbruch erlitt und sich 2023/24 teilweise erholte, befindet sich nun erneut im freien Fall. Das berichtet die "Ukrainska Pravda" mit Verweis auf die "Moskow Times". Zwischen Januar und September fiel die Autoproduktion auf den niedrigsten Stand seit 2022 zurück. Daten des russischen Föderalen Staatlichen Statistikdienstes (Rosstat) zeigen demnach, dass die Automobilproduktion in Russland in den ersten neun Monaten des Jahres um 20 Prozent gesunken ist und damit auf das Niveau von 2022 zurückgefallen ist. Der Rückgang hat sich in jedem Quartal beschleunigt: Die Produktion sank im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 9,2 Prozent, im zweiten um 23 Prozent und im dritten um 26,7 Prozent.

+++ 03:59 Drohnenangriffe auf Regionen in ganz Russland +++
Mehrere Regionen in ganz Russland werden in der Nacht von ukrainischen Drohnen angegriffen, wie der "Kyiv Independent" berichtet. Im russischen Gebiet Wolgograd wurde ein Umspannwerk durch herabfallende Drohnenteile beschädigt, wie Gouverneur Andrej Botscharow mitteilt. Die unabhängige Nachrichtenagentur Astra meldet Explosionen in der russischen Stadt Lipezk, während in der Stadt gleichzeitig Luftschutzsirenen ertönen. Die russische Stadt Kstowo in der Oblast Nischni Nowgorod wurde von Explosionen erschüttert, zeitgleich mit ähnlichen Explosionen in anderen Teilen Russlands, berichtet das Nachrichtenportal unter Berufung auf Anwohner. In Kstowo sei dabei eine Ölraffinerie in Brand geraten.

+++ 02:39 Explosionen in Munitionslager in Luhansk +++
In der Nacht erschüttern Explosionen eine russische Munitionsanlage im besetzten Gebiet Luhansk, wie mehrere ukrainische Medien berichten. Die Explosionen folgen auf einen Drohnenangriff auf das Gelände in der Stadt Dovzhansk in der Oblast Luhansk. Die Stadt liegt etwa 80 Kilometer südöstlich der Stadt Luhansk und ist seit 2014 von russischen Streitkräften besetzt.

+++ 01:04 EU bescheinigt Kiew negative Entwicklung bei der Korruptionsbekämpfung +++
Die Ukraine hat trotz des Krieges ein "bemerkenswertes Engagement" für ihren EU-Beitritt gezeigt, müsse aber dringend negative Entwicklungen im Kampf gegen die Korruption umkehren und die Reformen zur Stärkung der Rechtsstaatlichkeit vorantreiben. Das schreibt die EU-Kommission in ihrem Entwurf des Erweiterungsberichts, der dem "Kyiv Independent" vorliegt. "Die jüngsten negativen Entwicklungen, darunter der zunehmende Druck auf die spezialisierten Antikorruptionsbehörden und die Zivilgesellschaft, müssen entschieden umgekehrt werden", heißt es demnach in dem Berichtsentwurf.

+++ 23:32 Ukraine plant Rüstungsbüros in Berlin und Kopenhagen +++
Die Ukraine plant, noch vor Jahresende Büros für die Rüstungsproduktion in Berlin und Kopenhagen zu eröffnen, um ihre Waffenexporte zu steigern. Das sagt der ukarinische Präsident Wolodymyr Selenskyj laut "Kyiv Independent". Die beiden Städte wurden ausgewählt, da Dänemark und Deutschland beide Koproduktionspartner der ukrainischen Verteidigungsindustrie sind, sagt Selenskyj und fügt hinzu, dass damit die "inländische Produktion knapper Güter" finanziert werde. Die Ukraine hat signalisiert, dass sie bereit ist, ihren Verbündeten bei der Drohnenproduktion mit ihren im Krieg gesammelten Erfahrungen zu helfen, da Europa zunehmend mit Anzeichen hybrider Kriegsführung seitens Russlands konfrontiert wird.

+++ 22:20 Selenskyj: Kommandeure sollten keine Angst davor haben, über Verluste an der Front zu berichten +++
Ukrainische Kommandeure sollten in ihren Berichten laut Präsident Selenskyj keine Informationen über Stellungsverluste verschweigen, berichtet "RBC-Ukraine" unter Berufung auf ein Gespräch des Ukrainers mit Journalisten. Das Staatsoberhaupt räumt demnach ein, dass Kommandeure mitunter unvollständige Informationen über die Ereignisse an der Front weitergeben. So könne es vorkommen, dass jemand den Verlust von Stellungen verschweige. "Zuallererst besteht kein Grund zur Sorge, denn dies ist ein Krieg gegen einen Koloss." Es bestehe kein Grund zur Angst, dass man Positionen verloren hat.

+++ 22:01 Von der Leyen: "Ukraine wird Winter nicht allein bewältigen müssen" +++
Ursula von der Leyen hat die Bereitschaft der Europäischen Union bestätigt, der Ukraine im Winter Nothilfe im Energiebereich zu leisten. "Die EU steht Ihnen zur Seite und leistet Nothilfe im Energiebereich, um die Ukraine in den kommenden Monaten zu unterstützen", schreibt die EU-Kommissionspräsidentin auf X nach einem Telefongespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Sie fügt hinzu, dass die EU gleichzeitig an Optionen arbeite, um der Ukraine die notwendige nachhaltige Finanzhilfe zukommen zu lassen. "Morgen werden wir unser Erweiterungspaket verabschieden, mit dem wir das bemerkenswerte Engagement der Ukraine für ihren europäischen Weg im vergangenen Jahr würdigen", sagt von der Leyen. Die Europäische Kommission sende damit ein Signal aus, dass "die Ukraine bereit ist, den Weg der europäischen Integration weiterzugehen". Selenskyj hat zuvor erklärt, die Ukraine benötige noch 750 Millionen Dollar (rund 650 Millionen Euro), um die Gasimporte für den kommenden Winter sicherzustellen.

Alle vorherigen Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, gut/ghö/mau/dpa/rts/AFP

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