Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:39 US-Senator Graham ruft Europäer auf, sich hinter Trump zu stellen +++
"Putin sind Sanktionen egal", sagt US-Senator Lindsey Graham mit Blick auf den russischen Präsidenten. "Keine der Sanktionen hat funktioniert. Er entzieht sich Sanktionen. Er lebt gut", so der Vertraute von US-Präsident Donald Trump im Interview mit NBC News. Der republikanische Senator treibt einen Gesetzentwurf voran, der Sanktionen gegen Staaten wie Indien, Brasilien und China vorsieht, sollten diese weiterhin russisches Öl oder Gas kaufen. Trumps Herangehensweise sei es, China und Indien mit Zöllen zu belegen. Trump erwarte, dass die Europäer seiner Vorgehensweise folgen und ebenfalls Zölle auf Importe aus Ländern erheben, die russisches Öl oder Gas beziehen. "Es ist Zeit für Europa, sich hinter Präsident Trump zu stellen, um Putins Kunden zu bestrafen", sagt der republikanische Senator aus South Carolina. Graham unterstützt zudem Trumps Aufruf, dass sämtliche Nato-Partner in Europa den Kauf von russischem Öl einzustellen sollten. "China und Indien würden ihre Haltung gegenüber Putin ändern, und dieser Krieg würde enden", glaubt Graham.
+++ 20:41 Selenskyj bietet Nato Hilfe gegen russische Drohnen an +++
Ukraines Präsident Selenskyj unterstreicht die Bedeutung von Drohnen bei der Verteidigung seines Landes und bietet der Nato zugleich Hilfe bei der Abwehr russischer Drohnen an. "Die wirksamsten Sanktionen - die Sanktionen, die am schnellsten wirken - sind Brände in russischen Ölraffinerien, an ihren Terminals und Öldepots", sagt er nach einer Reihe ukrainischer Drohnenangriffe gegen den russischen Ölsektor. Diese Angriffe hätten "die russische Ölindustrie erheblich eingeschränkt, und das schränkt den Krieg erheblich ein". Mit Blick auf den Einflug russischer Drohnen nach Polen und Rumänien erklärt er, die Ukraine sei bereit, ihre Erfahrungen in der Abwehr russischer Drohnenangriffe zu teilen und die Nato-Partner zu schulen. Zwar habe die Nato effektive Abwehrwaffen, doch habe die Ukraine "wesentlich kostengünstigere, massivere und systematischere Lösungen" entwickelt. Selenkyj warnt: "Alle sehen, dass die Russen nach Möglichkeiten suchen, den Krieg auf das Gebiet Polens und der baltischen Staaten auszuweiten, die russische Armee testet auch Rumänien."
+++ 20:16 Estland verspricht Militärhilfe über 100 Millionen Euro +++
Estland sichert der Ukraine für das kommende Jahr Militärhilfe über mehr als 100 Millionen Euro zu. Das kündigt der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur während eines Besuchs in Kiew an. Ähnlich wie in diesem Jahr werde Estland die Ukraine somit erneut mit mindestens 0,25 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts unterstützen, schreibt der Minister. Estnischen Rüstungsunternehmen soll dabei eine tragende Rolle zukommen. Man orientiere sich an den militärischen Bedürfnissen der Ukraine, so Pevkur. "Darüber hinaus werden wir die Ausbildung der Ukrainer und die Unterstützung von IT-Lösungen im Verteidigungsbereich der Ukraine fortsetzen."
+++ 19:34 Bukarest bestellt russischen Botschafter ein, Telefonat mit Wadephul +++
Die rumänische Außenministerin Oana Toiu hat den russischen Botschafter in Bukarest einbestellt. Zuvor hatte Rumänien erklärt, dass eine russische Drohne am Samstag in den Luftraum des Nato-Landes eingedrungen sei. Laut dem Verteidigungsministerium stiegen rumänische Kampfjets auf, zudem halfen "zwei Eurofighter Typhoon-Flugzeuge" aus Deutschland bei der Luftraumüberwachung. Die Drohne sei etwa 50 Minuten lang im rumänischen Luftraum gekreist und habe diesen dann in der Nähe der Stadt Pardina in Richtung Ukraine verlassen, hieß aus Bukarest. Die Außenministerin kündigt nun an, sie werde Russlands Vorgehen in der UN-Generalversammlung zur Sprache bringen. Nach dem Vorfall telefonierte sie zudem mit ihrem deutschen Kollegen Johann Wadephul. Aus Moskau gibt es bisher keine Reaktion.
+++ 19:06 Erfolge für Ukrainer im Norden, für Russen im Osten +++
Laut dem ukrainischen Open-Source-Projekt Deepstatemap hat die russische Armee in der südöstlichen Region Saporischschja das Dorf Temyriwka besetzt. Zudem seien dort russische Soldaten bei Novoivanivka vorgerückt, meldet das Projekt am späten Samstagabend. Die Ukrainer wiederum drängten die Russen demnach in der nördlichen Region Sumy zurück: Genannt werden Gebiete nahe der Orte Novokonstantinovka und Kostyantynivka, die beide kurz vor der russischen Grenze liegen. Auch heißt es, dass die Russen in der Stadt Kupjansk in der östlichen Region Charkiw vorgerückt seien.
+++ 18:10 Ukraine: Teures russisches Buk-System zerstört +++
Ukrainische Spezialeinheiten haben nach eigenen Angaben ein russisches Flugabwehrraketensystem zerstört. Das System vom Typ Buk-M3 sei an diesem Sonntag in der Nähe der Ortschaft Oleksandrivka in der Region Saporischschja entdeckt worden, verkündet der ukrainische Militärgeheimdienst in sozialen Medien. Ein Video soll den Schlag gegen die russische Flugabwehr zeigen. Das Buk-M3 habe zwischen 40 und 50 Millionen Dollar gekostet, heißt es weiter. Die ukrainischen Angaben lassen sich unabhängig nicht überprüfen.
+++ 17:27 Rumänien bestätigt russische Herkunft der Drohne: "Solche Vorfälle zeigen mangelnden Respekt" +++
Die in Rumänien am Samstag gesichtete Drohne stammt nach Angaben des dortigen Verteidigungsministeriums aus Russland. Der Flugkörper vom Typ Geran werde bei Angriffen auf die Ukraine benutzt, teilt das Ministerium mit. "Solche Vorfälle zeigen den mangelnden Respekt der Russischen Föderation gegenüber den Normen des Völkerrechts und gefährden nicht nur die Sicherheit der rumänischen Bürger, sondern auch die kollektive Sicherheit der NATO", heißt es. Den Angaben nach hatten die rumänischen Kampfpiloten die Genehmigung, diese Drohne abzuschießen. Sie hätten sich jedoch dagegen entschieden, "um kollaterale Risiken" zu vermeiden, teilt das Ministerium mit. (Siehe Eintrag um 16.16 Uhr)
+++ 16:38 Ukraine bekennt sich zu Anschlägen auf russisches Bahnnetz +++
Nach mehreren Zwischenfällen im russischen Eisenbahnnetz übernimmt der ukrainische Militärgeheimdienst die Verantwortung für zwei Anschläge. Bei den Vorfällen, bei denen am Samstag in der russischen Region Oriol drei Menschen getötet wurden und an diesem Sonntag ein Zug in der Region Leningrad entgleiste, handele es sich um gezielte Sabotageakte, erklärt ein Vertreter des Militärgeheimdienstes HUR Ihm zufolge richtete sich ein Anschlag gegen Tankwaggons mit Treibstoff. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 16:16 Kallas verurteilt Verletzung des rumänischen Luftraums +++
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas verurteilt die Verletzung des rumänischen Luftraums durch russische Drohnen. Dies sei "ein weiterer inakzeptabler Verstoß gegen die Souveränität eines EU-Mitgliedstaats", schreibt Kallas bei X. "Diese anhaltende rücksichtslose Eskalation bedroht die regionale Sicherheit." Erst am Samstag hatte Rumäniens Verteidigungsministerium erneut die Sichtung einer Drohne gemeldet. Demnach flog die Drohne während eines russischen Angriffs auf die Infrastruktur in der benachbarten Ukraine durch den Luftraum des Nato-Mitglieds. Zwei F-16-Kampfjets hätten die Drohne verfolgt, bis sie "vom Radar verschwand", hieß es aus Bukarest. Auch in Polen waren wegen russischer Drohnenangriffe an der Grenze zur Ukraine am Samstag erneut Hubschrauber und Kampfflugzeuge der Armee und von Nato-Verbündeten aufgestiegen.
+++ 15:39 Tusk: Bewährungsprobe für politische Klasse +++
In Polen sieht Ministerpräsident Donald Tusk eine "Bewährungsprobe für den Patriotismus und die Reife der gesamten polnischen politischen Klasse". Er spricht von einer Zunahme an prorussischen Stimmungen und Antipathie gegenüber der kriegsgeschüttelten Ukraine, die vom Kreml auf der Grundlage echter Ängste und Emotionen geschürt würden. Es sei die Aufgabe der Politik, diese Welle einzudämmen und nicht auf ihr zu schwimmen, schreibt Tusk auf der Plattform x. In der Nacht zum Mittwoch waren mindestens 19 russische Drohnen in den Luftraum des Nato-Mitglieds Polen eingedrungen, mehrere davon wurden abgeschossen. Polen und seine Verbündeten verurteilten den Vorfall als gezielte Provokation gegen das gesamte westliche Militärbündnis.
+++ 15:01 Ökonom sieht "große Kluft" zwischen russischer Wirtschaft und Kreml +++
Der ukrainische Ökonom Oleh Pendzin geht von einer wachsenden Diskrepanz zwischen dem Kreml und russischen Finanzexperten aus, was die Kosten des Krieges betritt. "Die öffentliche Diskussion ist heute die einzige Möglichkeit für Ökonomen, dieses Problem der russischen Führung zu vermitteln", sagt der Leiter der Vereinigung "Economic Discussion Club" dem "Kyiv Independent" zufolge. Der Ökonom spricht von einer "großen Kluft", welche durch die Aussagen von German Gref, dem Chef der größten russischen Bank Sberbank, verdeutlicht werde. Gref sprach kürzlich von einer "technischen Stagnation", in der das Land im zweiten Quartal gesteckt habe. Die Monate Juli und August deuteten ebenfalls an, dass sich das Wachstum gegen Null bewege, sagte Gref Anfang des Monats. Kremlchef Wladimir Putin widersprach diesen Thesen ausdrücklich - und auch der Forderung nach einer schnellen Zinssenkung. Russlands Ökonomie brauche eine "sanfte Landung", um die Inflation unter Kontrolle zu bekommen, sagte der Kremlchef bei einem Auftritt auf dem Wirtschaftsforum in Wladiwostok.
+++ 14:00 Zwei Züge im Westen Russlands entgleist - Behörden prüfen mögliche Sabotage +++
An zwei unterschiedlichen Orten der westrussischen Region Leningrad sind am Sonntag zwei Züge entgleist. Die Vorfälle ereigneten sich am frühen Morgen nur wenige Stunden nach der Explosion eines Sprengsatzes auf einer Bahnstrecke in der westlichen Region Oriol, bei der am Samstagabend drei Menschen ums Leben gekommen waren. Die Behörden ermittelten wegen möglicher Sabotage, erklärt Regionalgouverneur Alexander Drosdenko. Demnach kam ein Lokführer ums Leben, der Bahnverkehr war gestört. Im russischen Eisenbahnnetz gab es in jüngster Zeit mehrfach Zug-Entgleisungen, Explosionen oder Brände. Die Behörden gehen von ukrainischer Sabotage aus. Kiew übernimmt in der Regel nicht die Verantwortung, begrüßt aber solche Vorfälle, weil die russische Armee die Eisenbahn als Nachschubweg für ihre Soldaten im Kampf gegen die Ukraine nutze.
+++ 13:17 Röttgen fordert schnelles Drohnen-Beschaffungsprogramm +++
Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen fordert angesichts des Eindringens russischer Drohnen in polnisches und rumänisches Nato-Gebiet ein sofortiges Beschaffungsprogramm der Bundeswehr für Abwehr-Drohnen. "Die Nato braucht Drohnen zur Abwehr russischer Drohnen", sagt Röttgen der "Rheinischen Post". "Hier bietet sich eine für beide Seiten vorteilhafte industriell-technologische Zusammenarbeit mit der Ukraine an", so Röttgen. "Für Deutschland gilt das alles in gesteigertem Maß. Deutschland ist auf dem Gebiet der Drohnen nahezu blank. Die Bundesregierung muss hier schnellstens ein Beschaffungsprogramm auflegen", fordert der Unionsfraktionsvize.
+++ 12:30 Kampf gegen Drohnen: Ukraine will Mobilfunk bei Angriffen einschränken +++
Die Ukraine erwägt wegen der fortwährenden russischen Drohnenangriffe eine Drosselung ihres Mobilfunknetzes. "Dies ist keine Unterbrechung der mobilen Kommunikation, sondern eine Einschränkung der Qualität in bestimmten Gebieten", sagt der Chef des Generalstabs, Andrij Hnatow, dem ukrainischen Online-Videosender Novyny Live. So könne die 4G- und 5G-Kommunikation beschränkt werden, die besonders schnelle Datenübertragungen ermöglichen. Dadurch solle verhindert werden, dass die in den Drohnen verwendeten Modems auf das Internet der ukrainischen Kommunikationsanbieter zugreifen können.
+++ 11:31 Kiew: 880 russische Soldaten innerhalb eines Tages "eliminiert" +++
Nach Angaben der Ukraine sind 880 russischen Soldaten am vergangenen Tag verletzt oder getötet worden. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 insgesamt 1.094.610 russische Soldaten "eliminiert" worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner seit Kriegsbeginn rund 11.200 Panzer, mehr als 23.000 gepanzerte Fahrzeuge und rund 59.000 Drohnen verloren, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.
+++ 10:34 Wie viel US-Dollar die Ukraine ein Tag Krieg 2024, 2025 und 2026 kostet(e) +++
Die Kosten des Krieges würden stetig steigen, sagt die Vorsitzende des parlamentarischen Haushaltsausschusses der Ukraine, Roksolana Pidlassa. In diesem Jahr koste ein Kriegstag im Schnitt 172 Millionen Dollar (etwa 147 Millionen Euro), verglichen mit etwa 140 Millionen Dollar (etwa 119 Millionen Euro) im vergangenen Jahr. Darin seien Soldatengehälter, Waffen und Zahlungen an auf dem Schlachtfeld Verletzte oder Getötete enthalten. "Wir müssen alle notwendigen Quellen und das gesamte benötigte Geld auftreiben", sagt Pidlassa. Die Verteidigungsausgaben der Ukraine machen bereits mehr als 31 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts aus. Für das laufende Jahr sind mindestens 63 Milliarden Dollar (etwa 54 Milliarden Euro) im Staatshaushalt vorgesehen, hinzu kommen Waffenlieferungen der westlichen Verbündeten. Nun sollen die Kosten noch einmal massiv steigen. Die Ukraine benötigt 2026 mindestens 120 Milliarden Dollar (etwa 102 Milliarden Euro) für ihre Verteidigung, sollte der Krieg mit Russland in sein viertes Jahr gehen. Das sagte Verteidigungsminister Denys Schmyhal auf einer Konferenz in Kiew. Damit würden die Kosten pro Tag noch einmal massiv steigen.
+++ 09:35 Russland feuert mit Hyperschall-Rakete testweise auf Ziel in Barentssee +++
Russland hat nach eigenen Angaben eine Hyperschall-Rakete erfolgreich getestet. Die Rakete vom Typ Zirkon sei am Sonntag während des Militärmanövers "Sapad 2025" auf ein Ziel in der Barentssee abgefeuert worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Den in Echtzeit erhaltenen objektiven Überwachungsdaten zufolge sei das Ziel durch einen direkten Treffer zerstört worden. Die Barentssee liegt nördlich von Norwegen und dem europäischen Teil Russlands.
+++ 08:54 Rubio zu Drohnenvorfall: "Wenn das der Fall ist (...), wäre das natürlich eine höchst eskalatorische Aktion" +++
Nach Russlands Verletzung des polnischen Luftraums mit Drohnen hat US-Außenminister Marco Rubio die Reaktion der Nato als angemessen bezeichnet - und das Eindringen russischer Drohnen in den Luftraum der Nachbarländer als "inakzeptabel, bedauerlich und gefährlich". Die Flugroboter seien zweifellos mit Absicht eingesetzt worden. Jetzt müsse geklärt werden, ob sie auch gezielt auf polnisches Gebiet gesteuert wurden. "Wenn das der Fall ist, wenn die Beweise uns zu der Erkenntnis führen, dann wäre das natürlich eine höchst eskalatorische Aktion", sagte Rubio. Es seien aber auch andere Erklärungen denkbar.
+++ 08:02 BSWler Onken für Gas aus Russland +++
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) will sich ein Jahr nach der Gründung der Landesverbände in Niedersachsen und Bremen auf mehreren Ebenen profilieren. So lehnt der niedersächsische BSW-Co-Chef Holger Onken einen stärkeren Fokus auf die Rüstungsindustrie ab. "Der Bau von Panzern und Fregatten kann die Produktion von Autos und Kreuzfahrtschiffen nicht ersetzen", sagt Onken. Darüber hinaus müssten die Energiepreise sowohl für die Verbraucher als auch für die Wirtschaft sinken. "Das schließt einen Bezug von Gas aus Russland ein", sagte Onken.
+++ 07:15 Drohnenangriff löst Feuer in großer russischer Ölraffinerie aus +++
In der großen russischen Erdölraffinerie Kirischi ist nach einem Drohnenangriff der Ukraine ein Feuer ausgebrochen. Der Brand in der Anlage in der nordwestrussischen Region Leningrad sei inzwischen gelöscht, teilt der dortige Gouverneur Alexander Drosdenko mit. Verletzt wurde demnach niemand. Das Feuer sei durch herabfallende Trümmerteile einer zuvor abgeschossenen Drohne ausgelöst worden, behauptet die russische Seite. Bei der Anlage handelt es sich um die Raffinerie Kinef, die zum Konzern Surgutneftegas gehört. Sie ist eine der beiden größten Raffinerien in Russland. Dort werden jährlich etwa 17,7 Millionen Tonnen russisches Rohöl verarbeitet, was 355.000 Barrel pro Tag entspricht. Der Anteil an der gesamten Raffineriekapazität des Landes liegt damit bei 6,4 Prozent. Unverifizierte Aufnahmen sollen das Feuer zeigen.
+++ 06:22 Selenskyj: "Keine Ausreden mehr" bei Sanktionen gegen Russland +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert die Verbündeten auf, den Kauf von russischem Öl einzustellen. "Ich fordere alle Partner auf, keine Ausreden mehr zu suchen, um keine Sanktionen zu verhängen", schreibt Selenskyj auf X. US-Präsident Donald Trump hat erklärt, die USA würden Sanktionen nur dann mittragen, wenn alle Nato-Mitglieder dem zustimmen.
+++ 05:42 Friedenssicherung: Baerbock hält Lösung mit UN-Blauhelmtruppen für denkbar +++
Die Präsidentin der UN-Vollversammlung, Annalena Baerbock, hält eine Beteiligung von UN-Blauhelmtruppen an einer Friedenslösung im Ukraine-Kriegs für möglich. "Wenn es zu einem Friedensvertrag kommt, dann muss der am besten abgesichert werden", sagte die ehemalige deutsche Außenministerin der "Bild am Sonntag". "Und wenn die Mehrheit der Mitgliedstaaten sagt, dafür bräuchte es auch Blauhelme, dann ist das etwas, was hoffentlich dauerhaft den Frieden sichern kann."
+++ 04:39 Minister: Ukraine benötigt 120 Milliarden Euro für Verteidigung +++
Die Ukraine braucht nach eigenen Angaben im nächsten Jahr mindestens 120 Milliarden Dollar (102,3 Milliarden Euro), um die russischen Angreifer zu bekämpfen. Zudem sei ein ähnlicher Betrag zur "Aufrechterhaltung der Armee" notwendig, selbst wenn der Krieg beendet wäre, sagt der ukrainische Verteidigungsminister Denys Schmyhal bei einer Konferenz in Kiew. Die Ukraine gibt etwa ein Drittel ihrer gesamten Wirtschaftsleistung für die Verteidigung aus und ist auf Finanzhilfen von ihren westlichen Verbündeten angewiesen. Die Ukraine riskiere, weiteres Land an Russland zu verlieren, wenn sie auf dem Schlachtfeld weiterhin finanziell unterlegen sei, sagt Schmyhal. Er schlägt vor, eingefrorene russische Vermögenswerte im Westen zu beschlagnahmen, um die Verteidigungsausgaben zu finanzieren.
+++ 03:28 Russische Chemieanlage in Perm getroffen +++
Russland meldet eine Drohnenattacke im Gebiet Perm nahe dem Uralgebirge. Hier beträgt die Entfernung mehr als 1500 Kilometer von der ukrainischen Grenze. Nach Angaben von Gouverneur Dmitri Manjuchin wurde ein Industriebetrieb der Stadt Gubacha getroffen. Das Unternehmen arbeite aber normal weiter, schreibt er. In Gubacha sind nach Medienberichten vor allem Betriebe der chemischen Industrie angesiedelt.
+++ 02:22 Zwei US-Republikaner dringen auf Russland-Sanktionen +++
Zwei republikanische US-Abgeordnete wollen scharfe Sanktionen gegen Russland wegen des Krieges in der Ukraine erzwingen, indem sie ihren Gesetzentwurf an ein dringend benötigtes Gesetz zur Finanzierung der Regierung koppeln. Der Senator Lindsey Graham und der Abgeordnete des Repräsentantenhauses, Brian Fitzpatrick, kündigten an, sie würden in beiden Parteien in dieser Woche auf Zustimmung drängen. "Wir werden unsere Kollegen in beiden Parteien auffordern, sich uns anzuschließen, um diese Gesetzgebung voranzutreiben und an der Seite der Freiheit gegen die Tyrannei zu stehen", teilen die beiden mit. "Die Zeit drängt." Der Gesetzentwurf liegt seit Monaten vor, wurde aber von der Führung im Senat und im Repräsentantenhaus nicht zur Abstimmung gestellt. Grund dafür ist das Zögern von Präsident Donald Trump, Sanktionen gegen Russland zu verhängen.
+++ 01:29 Bahnlinie in Südwest-Russland gesprengt: Zwei Tote +++
Nach einer Bombenexplosion an einer Bahnlinie im südwestrussischen Gebiet Orjol gibt es zwei Tote. Eine weitere Person wurde nach Angaben von Gouverneur Andrej Klytschkow verletzt. Der Sprengsatz sei bei einer Überprüfung der Gleisanlagen entdeckt worden, als er hochgegangen sei. Er macht keine Angaben zur Identität der Todesopfer. Der Gouverneur der benachbarten Region Kursk erklärt jedoch, dass es sich um Angehörige der russischen Nationalgarde handele. Wegen des Vorfalls haben nach Angaben der russischen Bahn zehn Fernzüge Verspätung. Die Behörden gehen von einem Sabotageakt aus.
+++ 00:23 Umfrage: Mehrheit der Deutschen rechnet mit russischem Angriff auf Nato-Gebiet +++
Die Mehrheit der Deutschen hat Sorgen vor einem Angriff Russlands auf einen Nato-Staat wie Polen oder Litauen in naher Zukunft. In einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Insa für die "Bild am Sonntag" befürchten 62 Prozent der Befragten einen solchen Überfall, schreibt die Zeitung. 49 Prozent der Deutschen sind demnach der Überzeugung, dass alle Lieferungen von Gas und Öl aus Russland in die EU sofort gestoppt werden sollten. 51 Prozent der Befragten sind laut Bericht auch dafür, dass eingefrorene russische Vermögen in der EU für die Unterstützung der Ukraine verwendet werden.
+++ 23:26 Vier Zivilisten bei russischen Angriffen in der Ostukraine getötet +++
Russische Streitkräfte haben bei Angriffen auf zwei Ortschaften in der Ostukraine vier Zivilisten getötet. In Kostjantyniwka in der Region Donezk starben nach Behördenangaben drei Menschen, als russische Truppen die Stadt fast eine Stunde lang mit Artillerie und Raketenwerfern beschossen. 14 Wohnhäuser wurden beschädigt, sieben Personen verletzt. Im Dorf Borowa in der Region Charkiw kam ein Mann bei einem Angriff mit Fliegerbomben und Raketen ums Leben, zwei weitere wurden verletzt. Beide Orte stehen regelmäßig unter russischem Beschuss - Kostjantyniwka ist mittlerweile von drei Seiten umschlossen, Borowa liegt nur fünf Kilometer von russischen Stellungen entfernt.
+++ 22:09 Kellog: Putin testet, wie weit er die Grenzen seiner Aktionen verschieben kann +++
Der Sonderbeauftragte des US-Präsidenten für die Ukraine, Keith Kellogg, hält den Drohnenvorfall in Polen nicht für zufällig. Bei der Konferenz "Yalta European Strategy" in Kiew erklärte er: "Es flogen 19 Drohnen hinein - das kann kein Zufall sein. Vielleicht wäre eins oder zwei falsche Ziele denkbar, aber nicht 19." Kellogg sieht in Putins Handeln eine gezielte Signalwirkung: Der Kremlchef wolle testen, "wie weit er die Grenzen seiner möglichen Aktionen verschieben kann."
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Quelle: ntv.de, uzh/hul/mpe/mau/dpa/rts/AFP