Zwei Menschen verletzt 13-Jähriger eröffnet Feuer in Jerusalem
28.01.2023, 10:53 Uhr
Die Jerusalemer Altstadt. In einem Notruf ist von einem Terroranschlag im Viertel Silwan im von Israel annektierten Ostteil der Stadt die Rede.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Erst am Freitag erschießt ein Attentäter in Ost-Jerusalem mehrere Menschen nahe einer Synagoge. Unweit der Altstadt kommt es nun erneut zu einem Angriff. Der Rettungsdienst spricht von zwei Verletzten. Der Täter ist laut Polizei ein 13-jähriger Junge. Er sei angeschossen worden.
Nach dem tödlichen Terroranschlag auf Besucher einer Synagoge in Ost-Jerusalem hat es nach Angaben der Rettungsdienste einen weiteren Angriff gegeben. Zwei Menschen seien im Stadtteil Silwan im von Israel annektierten Ostteil der Stadt durch Schüsse schwer verletzt worden, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Die beiden verletzten Männer seien zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden. Bei ihnen handelt es sich um einen 47 Jahre alten Mann und seinen 23-jährigen Sohn.
Laut Polizei handelte es sich bei dem Schützen um einen 13-jährigen Palästinenser aus dem von Israel annektierten Ostteil der Stadt. Der Junge sei überwältigt worden. Dabei sei er verletzt worden, berichtete die Polizei. Einem Bericht der "Jerusalem Post" zufolge haben zwei Zivilisten, die legal Waffen bei sich trugen, den Angreifer angeschossen.
Festnahmen nach Anschlag auf Synagogen-Besucher
Am Freitag - dem internationalen Holocaust-Gedenktag - hatte in einer israelischen Siedlung in Ost-Jerusalem ein Angreifer nahe einer Synagoge bei einem Terroranschlag sieben Menschen erschossen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Der Attentäter wurde nach Polizeiangaben auf der Flucht getötet.
Die israelische Polizei hat daraufhin mindestens 42 Verdächtige festgenommen. Dabei handelte es sich um Verwandte und Nachbarn des Attentäters, wie die Polizei mitteilte. Ob den Festgenommenen zur Last gelegt wird, selbst an dem Anschlag oder dessen Vorbereitung beteiligt gewesen zu sein, blieb offen. Am Abend will sich das israelische Sicherheitskabinett unter Leitung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit der Lage befassen.
Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich erschüttert über den Anschlag. "Die Nachrichten über die schrecklichen Attentate in Jerusalem erschüttern mich zutiefst", so Scholz auf Twitter. "Es hat Tote und Verletzte im Herzen Israels gegeben. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien - Deutschland steht an Israels Seite."
Das Auswärtige Amt warnte vor einer weiteren Eskalation des Konflikts. "Die Spirale der Gewalt, die in diesem Jahr bereits zu viele Opfer auf beiden Seiten gefordert hat, darf sich nicht weiterdrehen", sagte eine Sprecherin laut einer Mitteilung in Berlin. "Mehr denn je bedarf es der Zusammenarbeit und des Dialogs zwischen Israel und den palästinensischen Behörden, um dem Terror den Boden zu entziehen."
Quelle: ntv.de, mdi/dpaAFP