Israel-Krieg im Liveticker+++ 18:35 Israelische Spezialeinheit tötet zwei Kommandeure im Westjordanland +++
Eine israelische Spezialeinheit hat nach Medienberichten bei einem Einsatz in Tulkarem im Westjordanland drei Palästinenser gezielt getötet. Nach palästinensischen Medienberichten handelte es sich um einen Kommandeur der islamistischen Hamas sowie einen Kommandeur der Al-Aksa-Brigaden. Das ist eine bewaffnete Gruppierung, die der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nahesteht. Die Identität der dritten Person ist noch unklar. Videoaufnahmen zeigten ein Auto, das von vielen Kugeln getroffen worden war. Die israelischen Streitkräfte teilten laut Haaretz mit, sie hätten vier Terroristen getötet, die für einen Anschlag verantwortlich gewesen seien. Der Meldung zufolge planten sie weitere Anschläge.
+++ 18:10 Jordanien: Vertreibung von Palästinensern wäre "Kriegserklärung" +++
Jordanien hat eine "rote Linie" im Gaza-Krieg gezogen. Versuche, Palästinenser aus dem Gazastreifen oder dem Westjordanland zu vertreiben, oder Bedingungen, das vorzubereiten, werde das Königreich als "Kriegserklärung" betrachten, sagte der jordanische Ministerpräsident Bisher al-Khasawneh laut der staatlichen Nachrichtenagentur Petra. Die "brutalen Angriffe auf Krankenwagen und humanitäre Hilfskräfte" im Gazastreifen widersprächen "dem Prinzip der Selbstverteidigung". Laut Al-Khasawneh seien alle Optionen auf dem Tisch. Nachdem sich die Außenminister verschiedener arabischer Staaten und ein Vertreter der PLO bereits am vergangenen Wochenende zur aktuellen Lage in Gaza beraten hatten, soll es an diesem Samstag erneut einen "arabischen Gipfel" geben. Laut des jordanischen Premiers wird das Treffen in Saudi-Arabien stattfinden.
+++ 17:45 Reporter besucht Familie von totem Terror-Führer +++
Die Stadt Nablus im Westjordanland ist Heimat der palästinensischen Terrorgruppe "Höhle der Löwen". Die Gruppe ist für Terror und Tod in Israel verantwortlich. Ihre gefallenen Mitglieder werden in Nablus als Märtyrer verehrt.
+++ 17:22 Israel begrüßt Entsendung des amerikanischen Atom-U-Bootes +++
Israel begrüßt die Verlegung eines amerikanischen Atom-U-Bootes. "Es ist immer eine gute Nachricht zu sehen, dass die Amerikaner mehr Kräfte in die Region entsenden", sagt Militärsprecher Richard Hecht. "Wir sehen das als eine Art abschreckenden, stabilisierenden Faktor in der Region." Beobachter sehen in dem neuen Einsatzgebiet für das nuklear bewaffnete U-Boot die Absicht der USA, eine Ausweitung der Kämpfe zu verhindern.
+++ 16:55 IDF: 30 Geschosse von Libanon aus auf Israel abgefeuert +++
Aus dem Libanon sind nach israelischen Militärangaben rund 30 Geschosse auf den Norden Israels abgefeuert worden. In mehreren Ortschaften gab es Raketenalarm. Die israelische Armee habe das Feuer erwidert und mit Artillerie auf die Orte geschossen, von denen der Beschuss kam, teilt das Militär mit. Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Hamas bekannte sich zu den Angriffen vom Libanon aus. Sie habe die Städte Naharia und Haifa "mit 16 Raketen angegriffen", teilt die Gruppierung im Libanon mit. Es handele sich um eine "Reaktion auf die Massaker und Aggression gegen unser Volk im Gazastreifen". Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober nach einem Massaker der Hamas in Israel und darauf folgenden Gegenangriffen Israels hat sich die Lage an der Grenze zum Libanon zugespitzt. Es kommt an der Grenze immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah.
+++ 16:30 Von der Leyen schlägt fünf Grundprinzipien für Zeit nach Gaza-Krieg vor +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat für die Zeit nach dem Gaza-Krieg fünf Grundprinzipien für mögliche Friedensverhandlungen vorgeschlagen. Als erstes nannte von der Leyen eine Verständigung darauf, dass der Gazastreifen Terroristen keinen Unterschlupf bieten könne. Dies könne zum Beispiel durch eine internationale Friedenstruppe unter Mandat der Vereinten Nationen gewährleistet werden. Zweitens könnte vereinbart werden, dass es nur eine Palästinensische Behörde und nur einen palästinensischen Staat geben könne. "Drittens kann es keine langfristige israelische Sicherheitspräsenz in Gaza geben", sagte von der Leyen weiter. Der Küstenstreifen sei ein essenzieller Bestandteil eines künftigen palästinensischen Staates. Viertens dürfe es keine gewaltsame Vertreibung von Palästinenserinnen und Palästinensern aus Gaza geben, weil dies nur für noch mehr Instabilität in der Region sorgen würde. Als fünftes und letztes Grundprinzip nannte von der Leyen eine Verständigung darauf, dass es keine anhaltende Blockade Gazas geben dürfe.
+++ 16:10 Polizistin bei Anschlag in Jerusalem getötet - Angreifer erschossen +++
Ein 16-jähriger Palästinenser hat nach israelischen Angaben bei einem Anschlag nahe der Jerusalemer Altstadt eine Polizistin getötet und einen weiteren Polizisten verletzt. Der Angreifer aus Ost-Jerusalem sei nach der Messerattacke erschossen worden, teilt die israelische Polizei mit. Der Vorfall ereignete sich demnach am Herodestor. Nach Angaben des Rettungsdienstes wurde die 20-jährige Polizistin in kritischem Zustand ins Krankenhaus gebracht. Nach Polizeiangaben starb sie dort an ihren Verletzungen. Die junge Frau stammte den Angaben zufolge aus den USA.
+++ 15:55 EU-Chefdiplomat schlägt Feuerpause für Geisel-Zugang vor +++
Eine Feuerpause für mehr humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen könnte nach Ansicht des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell auch Zugang zu den Geiseln in der Hand der Hamas ermöglichen. An einer Initiative, die eine humanitäre Feuerpause durch Zugang zu den Geiseln ausgleiche, sollte seiner Meinung nach gearbeitet werden, sagte der Spanier auf einer EU-Botschafterkonferenz in Brüssel. Zugang zu den Geiseln könnte mit Hilfe des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz erfolgen und ein erster Schritt zu ihrer Freilassung sein.
+++ 15:41 Rafah-Grenzübergang nur für Ausländer geöffnet +++
Die Grenzbehörden im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen haben erklärt, dass der Grenzübergang Rafah wieder geöffnet ist. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Grenze sei jedoch nur für Ägypter und Ausländer geöffnet, die seit dem 1. November auf der Liste stehen, heißt es weiter. Alle, die nicht auf den Listen für eine Ausreise stünden, könnten wegen einer Verordnung ägyptischer Behörden den Gazastreifen nicht über Rafah verlassen. In der Stadt Rafah befindet sich der einzige Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten.
+++ 15:28 Blinken kündigt Ausweitung von humanitärer Hilfe in Gaza an +++
Die USA bemühen sich nach Angaben ihres Außenministers Antony Blinken darum, die humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen auszuweiten. "Wir arbeiten mit Nachdruck daran, mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen, und wir haben sehr konkrete Möglichkeiten, dies zu tun", erklärt Blinken nach einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Hakan Fidan in Ankara. Weitere Details nannte er nicht. Aus türkischen Diplomatenkreisen heißt es im Anschluss, Fidan habe von Blinken eine "sofortige" Feuerpause im Gazastreifen gefordert. Israel müsse daran gehindert werden, "Zivilisten ins Visier zu nehmen" und Menschen innerhalb des palästinensischen Küstengebiets zu vertreiben, sagte der türkische Außenminister demnach. Im Hinblick darauf erklärte Blinken, Washington sei sich der "großen Besorgnis" in der Türkei "über die schrecklichen Opfer" im Gazastreifen bewusst.
+++ 15:06 Israel kündigt Angriffe auf Tunnelsystem an +++
Israel startet nach eigenen Angaben die nächste Stufe der Offensive zur geplanten Vernichtung der radikal-islamischen Hamas. Die Streitkräfte seien bereit, Hamas-Kämpfer in ihren unterirdischen Tunneln und Bunkern im nördlichen Gazastreifen anzugreifen, kündigt Militärsprecher Richard Hecht an. "Jetzt werden wir anfangen, uns ihnen zu nähern." Das bedeute, dass sie oberirdisch und unterirdisch angegriffen werden würden.
+++ 14:45 Das steckt hinter der Aufteilung des Gazastreifens +++
Was bedeutet die israelische Einkesselung von Nord-Gaza, welche Rolle spielen die USA und warum nimmt Ägypten keine Geflüchteten aus Gaza auf? ntv spricht mit dem Sicherheitsexperten Markus Kaim über aktuell brennende Fragen des Nahost-Konflikts.
+++ 14:35 Nach Hamas-Angriff: Zahl der toten Franzosen steigt auf 40 +++
Die Zahl der französischen Todesopfer bei dem Terrorangriff der Hamas in Israel ist auf 40 gestiegen, wie die französische Premierministerin Elisabeth Borne mitteilt. Borne sagt dem Radiosender France Inter, dass noch acht französische Staatsbürger vermisst werden, von denen einige vermutlich Geiseln sind.
+++ 14:15 Bundesregierung nennt Atomwaffendrohung "inakzeptabel" +++
Die Bundesregierung verurteilt die Drohung eines israelischen Ministers, im Gaza-Krieg auch den Einsatz von Atombomben zu erwägen. "Entsprechende Äußerungen sind inakzeptabel", betont eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin. Der israelische Kulturerbeminister Amichai Elijahu hatte auf die Frage, ob man eine Atombombe auf den Gazastreifen werfen sollte, geantwortet: "Das ist eine der Optionen." Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu distanziert sich allerdings von dieser Äußerung und suspendierte den Minister Medienberichten zufolge bis auf Weiteres von Kabinettssitzungen.
+++ 13:59 Gegen "Kollektivstrafe für Gaza": Südafrika zieht Diplomaten aus Israel ab +++
Die südafrikanische Regierung kündigt angesichts der Situation im Gazastreifen den Abzug ihrer Diplomaten aus Israel an. Die Regierung sei "extrem besorgt über das anhaltende Töten von Kindern und unschuldigen Zivilisten in den Palästinensischen Gebieten", sagt Außenministerin Naledi Pandor. Israels Reaktion auf den Angriff der Palästinenserorganisation Hamas komme einer "Kollektivstrafe" gleich, fügt sie hinzu. Es sei daher "wichtig, "die Besorgnis Südafrikas zu signalisieren. Der Abzug der Diplomaten sei "übliche Praxis", argumentiert Pandor. Die Gesandten sollten der südafrikanischen Regierung einen "vollständigen Bericht" über die Lage abliefern. Die Regierung in Pretoria werde dann entscheiden, ob sie helfen oder ob eine "Beziehung aufrechterhalten werden kann", sagt die Außenministerin und fordert die "Einstellung der Feindseligkeiten".
+++ 13:42 Iran: USA stiften Israel zu Gräuel gegen Palästinenser an +++
Irans Präsident Ebrahim Raisi wirft den USA vor, Israel im Krieg mit der Hamas zu "grausamen Taten" gegen Palästinenser zu "ermutigen". Die "schrecklichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind ein Völkermord", der von Israel "mit Unterstützung der Vereinigten Staaten und einiger europäischer Länder durchgeführt wird", sagt Raisi nach einem Treffen mit dem irakischen Regierungschef Mohamed Schia al-Sudani. Er und al-Sudani seien sich einig, "dass die Bombardierungen so schnell wie möglich aufhören müssen, dass sofort ein Waffenstillstand ausgerufen werden muss und dass dem unterdrückten und stolzen Volk des Gazastreifens Hilfe geleistet werden muss", so der iranische Präsident. Der irakische Ministerpräsident al-Schia bestätigte: "Unsere Positionen sind in dieser Angelegenheit identisch."
+++ 13:28 Save the Children kritisiert Vertreibung in Gaza: Rund zwei Drittel der Menschen bereits geflohen +++
In einem Interview mit Al Jazeera Arabic sagt der Direktor von Save the Children in Palästina, dass die andauernde israelische Bombardierung des Gazastreifens nicht nur eine Frage von Toten und Verletzten unter den Palästinensern sei. Jason Ian Lee sagt, die Situation sei auch ein Problem der "Vertreibung der Bevölkerung" unter sehr schwierigen humanitären Bedingungen. Seit dem 7. Oktober wurden nach Angaben des UNRWA schätzungsweise 1,5 Millionen der 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens vertrieben. Das entspricht rund 65 Prozent.
+++ 13:13 Nächtliche Angriffe Israels sollen Infrastruktur der Hamas erheblich beschädigt haben +++
Laut israelischem Militär haben die schweren nächtlichen Angriffe im nördlichen Gazastreifen erhebliche Schäden an unter- und oberirdischer Infrastruktur der Hamas verursacht. Das Militär erklärt, es führe "weitreichende Angriffe auf die unter- und oberirdische Infrastruktur des Terrors" durch. Die Hamas bezeichnet die Angriffe als "intensive Bombardierungen". Nach Angaben der IDF wurden seit Beginn des Krieges mehr als ein Dutzend Hamas-Feldkommandeure auf Bataillons- und Brigadeebene getötet, wodurch die Operationen der Terrorgruppe gestört werden. Es wird angenommen, dass bei den nächtlichen Angriffen auch Feldkommandeure der Hamas getötet wurden, die sich in Tunneln versteckt hielten. Das Militär gibt an, dass es sich auch auf die Tötung hochrangiger Hamas-Führer konzentriert.
+++ 12:59 Nach Vorfall im Westjordanland: Auswärtiges Amt fordert von Israel Schutz der Pressefreiheit +++
Nach einem Vorfall zwischen israelischen Soldaten und einem ARD-Team im Westjordanland mahnt die Bundesregierung die Einhaltung der Pressefreiheit an. "In einer so angespannten Situation, in der wir uns aktuell befinden, ist natürlich Pressefreiheit ein extrem hohes Gut", betont eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Für ihre Berichterstattung müsse Pressevertretern vor Ort freier Zugang gewährt werden, fordert sie. Ein ARD-Team war im Westjordanland nach eigenen Angaben von israelischen Soldaten vorübergehend festgehalten und bedroht worden (Eintrag von 07:58 Uhr). Dem Sender zufolge sollen die Soldaten sich gegenüber den Journalisten überaus aggressiv verhalten haben, mehrfach seien Waffen in das Teamfahrzeug gehalten worden. Erst nach mehr als einer Stunde habe sich die Situation entspannt, nachdem weitere Soldaten und auch Polizeikräfte hinzugezogen worden seien, hieß es weiter. Das israelische Militär entschuldigte sich später auf Nachfrage zu dem Vorfall "für jegliche entstandenen Unannehmlichkeiten".
+++ 12:47 Hunderttausende Geflüchtete in Jordanien: Bundesregierung hilft mit 41 Millionen Euro +++
Deutschland sagt Jordanien zusätzliche Hilfen für die Versorgung von Flüchtlingen und zur Linderung der Wasserkrise in dem arabischen Land zu. "Jordaniens humanitäres und politisches Engagement ist zentral für den Frieden im Nahen Osten", sagt Entwicklungsministerin Svenja Schulze, die Gespräche mit Regierungsvertretern in der jordanischen Hauptstadt Amman führt. "Die Vermittlerrolle des Landes ist von unschätzbarem Wert - und das nicht erst heute." Zudem schulterten Entwicklungsländer wie Jordanien den größten Teil der weltweiten Aufnahme von Geflüchteten. Die SPD-Politikerin kündigt an, dass Deutschland Jordanien mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von 41 Millionen Euro sowie einem Darlehen von 125 Millionen Euro unterstützen werde. 2024 will das Königreich mit dem Bau einer Meerwasserentsalzungsanlage am Roten Meer beginnen. Die Reise der Ministerin war bereits vor dem Blutbad der islamistischen Hamas in Israel vom 7. Oktober und der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen geplant worden. Jordanien hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Hunderttausende von Flüchtlingen aufgenommen.
+++ 12:31 Was über Israels Großangriff auf Gaza bekannt ist +++
Israel startet in der Nacht einen großangelegten Angriff auf Ziele der Hamas auf dem Boden und im Untergrund. Mit Luftunterstützung rücken Bodentruppen vor und dringen auch in das Tunnelsystem ein. Ein Hamas-Kommandeur wird getötet, eine Kommandozentrale zerstört. ntv-Reporterin Nadja Kriewald berichtet.
+++ 12:13 Heißes Pflaster Libanon: Großbritannien zieht Teil der Botschaftsmitarbeiter ab +++
Das britische Außenministerium berichtet, es ziehe vorübergehend einige Mitarbeiter der britischen Botschaft aus dem Libanon ab. Wegen des Konflikts zwischen dem benachbarten Israel und dem Gazastreifen hatte es den Briten bereits von allen Reisen in den Libanon abgeraten und alle Briten, die sich noch im Land aufhalten, aufgefordert, das Land zu verlassen, solange es noch kommerzielle Flüge gibt.
+++ 11:53 Angehörige israelischer Geiseln protestieren: Waffenruhe nur bei Freilassung +++
Hunderte von Familienangehörigen von Verschleppten werden sich vor dem israelischen Parlament versammeln, um die Regierung zu drängen, mehr für die Rückkehr ihrer Angehörigen zu tun. Die Familien werden zusammen mit anderen Demonstranten auch "die Behörden auffordern, die Freilassung von Geiseln zur Voraussetzung für einen Waffenstillstand zu machen und die Lieferung humanitärer Hilfe an den Zugang zu Medikamenten für die Gefangenen zu knüpfen", heißt es in einer Erklärung der Organisatoren. Laut Israel sind mehr als 240 Menschen von der Hamas bei dem Terrorangriff am 7. Oktober gefangen und in den Gazastreifen verschleppt worden.
+++ 11:34 Frankreich will Lazarett für Gaza-Flüchtlinge in Ägypten bauen +++
Frankreich beabsichtigt die Einrichtung eines Feldlazaretts für Schwerverletzte aus dem Gazastreifen. Gespräche würden dazu mit Ägypten geführt, sagt Verteidigungsminister Sebastien Lecornu der libanesischen Zeitung "L'Orient le Jour". Es geht demnach um eine militärische Klinikeinrichtung, in der insbesondere chirurgische Eingriffe vorgenommen werden können. Ägypten hat bereits ein eigenes Feldlazarett in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen auf die Beine gestellt. Die Regierung in Paris richtet im Laufe der Woche eine internationale Konferenz aus, in der es um die Hilfsbemühungen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen gehen soll.
+++ 11:19 Polizei fordert deutlich kleinere propalästinensische Demos +++
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert strengere Vorgaben für propalästinensische Demonstrationen in deutschen Städten. "Alle Versammlungsbehörden müssen restriktiver sein und mehr Auflagen erlassen", sagt GdP-Chef Jochen Kopelke im Deutschlandfunk. "Diese Aufzüge durch deutsche Städte darf es so nicht mehr geben." Kleinere, stationäre Kundgebungen seien für die Polizei beherrschbarer. Derartige Auflagen würden das Versammlungsrecht schützen. "Dann gibt es das, was die Menschen wollen, nämlich ihr Recht auf Meinungsäußerung, auf Versammlungsfreiheit zu nutzen, aber nicht diese widerlichen Straftaten und Skandalisierungen von Antisemitismus", argumentiert Kopelke. Allein nach Demonstrationen am vergangenen Wochenende ermittelt die Polizei in diversen Fällen wegen des Verdachts der Volksverhetzung.
+++ 11:08 Feuerpause beendet - Hamas feuert wieder Raketen auf Israel +++
Nach einer mehrstündigen Pause sind aus dem Gazastreifen wieder Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert worden. In mehreren Städten im Grenzgebiet heulen am Morgen die Warnsirenen, wie die israelische Armee mitteilt. Berichte über Verletzte oder Schäden gibt es zunächst keine. Aus dem Gazastreifen wurden laut israelischen Militärangaben seit Kriegsbeginn am 7. Oktober mehr als 8100 Raketen auf Israel abgefeuert. Die meisten Raketen wurden von Israels Raketenabwehrsystem abgefangen. Mehrere Hundert landeten dem Militär zufolge innerhalb des Küstengebiets.
+++ 10:54 Hass grassiert im Netz - Deutlich mehr Antisemitismus auf Social Media +++
Die deutschen Behörden registrieren seit dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel einem Bericht zufolge eine deutliche Zunahme antisemitischer Hasskommentare im Internet. Die hessische Hatespeech-Meldestelle "Hessen gegen Hetze" etwa verzeichnete seitdem rund 350 Meldungen über antisemitische Inhalte, berichtet das Magazin "Spiegel". Die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt fand demnach außerdem 200 weitere strafrechtlich relevante Beiträge. In diesen werde etwa öffentlich zu Gewalt gegen Jüdinnen und Juden in Deutschland aufgerufen, sagt Sebastian Zwiebel, ein Sprecher der Stelle dem "Spiegel". Erste Tatverdächtige seien bereits identifiziert worden. Bei der Generalstaatsanwaltschaft München wurde seit dem Hamas-Angriff ebenfalls "ein deutlicher Anstieg antisemitischer Postings" in den sozialen Netzwerken festgestellt, wie Oberstaatsanwalt Sebastian Murer dem Magazin sagt.
+++ 10:43 Fehlfunktion bei "Iron Dome" - Abfangrakete stürzt ab +++
Nach Angaben eines israelischen Militärsprechers sind am Sonntag in Israel Teile einer Iron-Dome-Abfangrakete aufgrund einer technischen Störung abgestürzt. Verletzte wurden nicht gemeldet. Die "Iron Dome"-Raketen wurden am Sonntagabend auf zahlreiche Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert und fingen alle Geschosse ab.
+++ 10:26 Erdogan zeigt US-Außenminister "die kalte Schulter" +++
Bei seinem Türkei-Besuch wird Blinken kein warmer Empfang gewährt. Erdogan hat keine Zeit für den US-Außenminister. Politikwissenschaftler Thomas Jäger erklärt, was hinter dem Verhalten des türkischen Präsidenten steckt und warum der Vorgang so bemerkenswert ist.
+++ 10:12 Israel öffnet für wenige Stunden humanitären Korridor in Gaza +++
Der arabischsprachige Sprecher der israelischen Verteidigungskräfte, Oberstleutnant Avichay Adraee, sagt, dass Israel erneut einen Korridor im Norden öffnen wird, damit die Zivilbevölkerung nach Süden fliehen kann. Adraee schreibt auf X, dass Israel die Salah-al-Din-Straße zwischen 10 und 14 Uhr für den Verkehr in Richtung Süden öffnen wird. "Zu Ihrer Sicherheit sollten Sie die Zeit nutzen, um sich über das Wadi Gaza hinaus nach Süden zu bewegen", sagt er und bekräftigt damit die seit langem bestehende Aufforderung des israelischen Militärs an die Zivilbevölkerung, sich nach Süden zu bewegen, wo die Operationen des israelischen Militärs eingeschränkter sind. Der humanitäre Korridor wurde gestern für mehrere Stunden geöffnet, obwohl er am Samstag von der Hamas angegriffen wurde. Man geht davon aus, dass bisher etwa 800.000 Menschen in den Süden geflohen sind.
+++ 09:57 Gesetz stellt Konsum terroristischer Publikationen in Israel unter Strafe +++
Die Knesset verabschiedet in zweiter und dritter Lesung einen Gesetzentwurf, der den Konsum von Inhalten verbietet, die als "terroristische Publikationen" von der Hamas und ISIS bezeichnet werden. Es handelt sich um eine befristete Anordnung, die es für einen begrenzten Zeitraum von zwei Jahren ermöglicht, diejenigen zu verfolgen, die Publikationen konsumieren, "die Worte des Lobes, der Sympathie oder der Ermutigung für terroristische Handlungen enthalten". In der Begründung des Gesetzentwurfs heißt es, dass der Konsum einer solchen Publikation nicht als verboten gilt und nicht strafrechtlich verfolgt wird, wenn festgestellt wird, dass der Konsum zufällig oder in gutem Glauben erfolgt ist.
+++ 09:39 Irans Außenminister kontert Israels Atombomben-Drohung +++
Der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian kommentiert auf X, ehemals Twitter, die Äußerungen des israelischen Ministers für Jerusalemer Angelegenheiten und kulturelles Erbe, Amichai Eliyahu. Der hatte am Sonntag gesagt, dass der Abwurf einer Atomwaffe auf den Gazastreifen "eine Option" sei. "Die Äußerungen des Ministers des israelischen Regimes über den Einsatz von Atombomben sind ein Beweis dafür, dass das Regime angesichts des Widerstands tatsächlich besiegt wurde", schreibt Amirabdollahian.
+++ 09:27 Kommunikation im Gazastreifen wieder hergestellt +++
Der Ausfall der Kommunikationsnetze im Gazastreifen ist nach mehr als 15 Stunden wieder behoben. Festnetz, Mobilfunk und Internet in verschiedenen Bereichen hätten am Morgen wieder "schrittweise" zu funktionieren begonnen, teilt das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel mit. Zuvor seien Hauptleitungen von Israel am Abend abgeschaltet worden, heißt es. Von israelischer Seite gibt es dafür keine Bestätigung. Die Organisation Netblocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, bestätigt auf der Plattform X (vormals Twitter), dass die Internetverbindung "nach dem fast vollständigen Blackout" im Gazastreifen wiederhergestellt ist. "Die Gesamtversorgung bleibt jedoch deutlich unter dem Vorkriegsniveau", heißt es weiter.
+++ 09:15 Zwei Grenzpolizisten bei Messerangriff in Ostjerusalem verletzt - Angreifer erschossen +++
Bei einem Messerangriff nahe der Altstadt in Jerusalem sind laut Sanitätern zwei Menschen verletzt worden. Eine etwa 20-jährige Frau sei schwer verletzt worden, teilt der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Ein etwa 20-jähriger Mann sei durch Stiche leicht verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich demnach am Herodestor. Nach Angaben der Sanitäter wurde der Angreifer "neutralisiert". Bei dem Angreifer soll es sich um einen 16-Jährigen handeln, der von der Polizei erschossen wurde. Ein weiterer Verdächtiger soll zudem festgenommen worden sein. Medienberichten zufolge soll es sich bei den Verletzten um Grenzpolizisten handeln.
+++ 09:04 Israel übernimmt Militärkomplex der Hamas im Gazastreifen +++
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut Hunderte Ziele im Gazastreifen angegriffen. In den vergangenen 24 Stunden seien rund 450 Ziele aus der Luft bombardiert worden, teilt die Armee mit. Darunter seien Tunnel, militärische Anlagen sowie Abschussrampen für Panzerabwehrraketen der islamistischen Hamas gewesen. Zudem hätten die Truppen am Boden einen militärischen Komplex übernommen. Bei dem Einsatz seien "mehrere Hamas-Terroristen" getötet worden, heißt es vom Militär. Auf dem Gelände sollen sich demnach Beobachtungsposten, Trainingsbereiche sowie Tunnel befunden haben. Darüber hinaus berichtet das Militär von Angriffen der israelischen Marine auf Kommandozentralen, Panzerabwehrraketen-Abschussposten und weitere Beobachtungsposten der Hamas.
+++ 08:44 Israel: Abwurf von Hilfsgütern mit Jordanien abgesprochen +++
Der Abwurf medizinischer Hilfsgüter über dem Gazastreifen durch Jordanien war nach israelischen Angaben zwischen beiden Ländern abgestimmt. "Über Nacht hat ein jordanisches Flugzeug in Zusammenarbeit mit den israelischen Verteidigungskräften (IDF) medizinische Ausrüstung und Lebensmittel für das jordanische Krankenhaus im Gazastreifen abgeworfen", erklärt die israelische Armee. Die Ausrüstung werde "vom medizinischen Personal für Patienten verwendet", heißt es weiter. Jordaniens König Abdullah II. hatte zuvor mitgeteilt, die jordanische Luftwaffe habe in der Nacht medizinische Hilfsgüter für ein jordanisches Feldkrankenhaus im Gazastreifen abgeworfen. Jordanien werde "immer für unsere palästinensischen Brüder da sein", erklärte Abdullah II. im Onlinedienst X, vormals Twitter.
+++ 08:30 Israel tötet Chef von Hamas-Sondereinheit +++
Wie das israelische Militär mitteilt, wurde Dschamal Mussa, der Chef der Hamas-Sondereinheit für "besondere Sicherheitsoperationen" im Gazastreifen, über Nacht bei einem Angriff der israelischen Luftwaffe getötet. Er soll 1993 einen Anschlag auf israelische Soldaten im Grenzgebiet verübt haben. In der Erklärung heißt es weiter, dass bei dem Angriff, der vom Nachrichtendienst der Armee und dem Sicherheitsdienst Shin Bet geleitet wurde, weitere Hamas-Kommandeure getötet wurden.
+++ 08:22 Festnahmen in Ostjerusalem: Palästinensische Aktivistin festgesetzt +++
Sicherheitskräfte nehmen laut "Times of Israel" 23 Personen in Ostjerusalem fest, die der Gewalt bei Protesten und der Unterstützung von Gewalt und Terror in sozialen Medien verdächtigt werden, so die Polizei. Medienberichten zufolge wird dabei auch die prominente palästinensische Aktivistin Ahed Tamimi festgenommen, nachdem sie auf Instagram gepostet hatte, dass Palästinenser Siedler "abschlachten" und "euer Blut trinken" würden.
+++ 07:58 Israelische Soldaten bedrohen ARD-Team im Westjordanland +++
Ein ARD-Team ist im Westjordanland nach eigenen Angaben von israelischen Soldaten vorübergehend festgehalten und bedroht worden. Der Vorfall wurde am Sonntagabend auf "tagesschau.de" und "BR24" geschildert: Korrespondent Jan-Christoph Kitzler sei mit einem palästinensischen Mitarbeiter sowie einer deutschen Mitarbeiterin auf dem Rückweg von einem Interview gewesen, als sie südlich der palästinensischen Stadt Hebron von israelischen Soldaten gestoppt worden seien. Demnach sollen die Soldaten sich gegenüber den Journalisten überaus aggressiv verhalten haben, mehrfach seien Waffen in das Teamfahrzeug gehalten worden. Der Bayerische Rundfunk, der das ARD-Studio Tel Aviv betreibt, betrachte den Vorfall als Angriff auf die Pressefreiheit. Das israelische Militär erklärte auf Anfrage, den Bericht zu prüfen. Das ARD-Team war dem Bericht zufolge unterwegs, um über Gewalt radikaler jüdischer Siedler gegen Palästinenser im von Israel besetzten Westjordanland zu berichten. Erst nach mehr als einer Stunde habe sich die Situation entspannt, nachdem weitere Soldaten und auch Polizeikräfte hinzugezogen worden seien. Laut Kitzler soll es sich um den zweiten Vorfall binnen weniger Tage handeln.
+++ 07:27 US-Atom-U-Boot in Nahen Osten verlegt +++
Die USA melden, dass ein Atom-U-Boot der Ohio-Klasse im Einsatzgebiet des US-Zentralkommandos eingetroffen ist. Das Kommando veröffentlicht als Beleg ein Foto, das es bei der Durchfahrt durch den Suezkanal zeigt. Die Identität des U-Boots wird dagegen nicht bekannt gegeben, und es ist nicht bekannt, ob es sich um eines der 4 U-Boote handelt, die Tomahawk-Marschflugkörper tragen, oder um eines der 14 U-Boote, die die ballistischen Trident-II-Raketen tragen. aber es ist dennoch eine bedeutende Ergänzung der amerikanischen Abschreckungskräfte in der Region und der Fähigkeit, bei Bedarf anzugreifen.
+++ 06:57 Weiterer israelischer Soldat stirbt bei Gefecht in Gaza +++
Das israelische Militär identifiziert einen weiteren Soldaten, der bei einem Feuergefecht mit Hamas-Kämpfern im Gazastreifen getötet wurde. Demnach diente er im 9. Bataillon des Panzerkorps. Seit Beginn der israelischen Bodeninvasion im Gazastreifen sind mindestens 30 israelische Soldaten getötet worden.
+++ 06:35 Knapp 90 UN-Mitarbeiter in Gaza gestorben +++
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit dem 7. Oktober bereits 88 UNRWA-Mitarbeiter im Gazastreifen ums Leben gekommen. Das mache den Konflikt zum tödlichsten aller Zeiten, was die Zahl der UN-Toten angeht. In einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung geben die Vereinten Nationen die Zahl der Todesopfer bekannt und fügen hinzu, dies sei die "höchste Zahl von Todesopfern der Vereinten Nationen, die jemals in einem einzigen Konflikt verzeichnet wurde". In einem früheren Bericht (Eintrag 21.17 Uhr) war von 79 Mitarbeitern die Rede. UNRWA ist das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten.
+++ 06:09 Vize-Präsidentin Harris informiert über humanitäres Engagement der USA +++
US-Vizepräsidentin Kamala Harris wird in einem Telefongespräch ausländische Staats- und Regierungschefs über die Bemühungen der Biden-Regierung um eine Verstärkung der humanitären Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen informieren. Dies teilt das Büro der US-Vizepräsidentin mit.
+++ 05:43 UN-Organisationen fordern "sofortige humanitäre Waffenruhe" +++
Die Leiter von großen UN-Organisationen fordern in einer seltenen gemeinsamen Erklärung eine "sofortige humanitäre Waffenruhe" im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. "Seit fast einem Monat beobachtet die Welt die Entwicklung der Situation in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten mit Schock und Entsetzen über die steigende Zahl verlorener und auseinandergerissener Menschenleben", heißt es in der Erklärung, der sich auch die Leiter des Kinderhilfswerks UNICEF, des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation angeschlossen haben. Im Gazastreifen werde "eine ganze Bevölkerung belagert und angegriffen", der Zugang zum Überlebensnotwendigen werde verwehrt. Häuser, Unterkünfte, Krankenhäuser und Kultstätten würden "bombardiert". Dies sei "inakzeptabel".
+++ 05:23 CIA-Chef reist laut Bericht in den Nahen Osten +++
Der Direktor des US-Geheimdienstes CIA wird laut einem Bericht der "New York Times" im Laufe des Tages Israel besuchen. Er werde auch in andere Länder im Nahen Osten reisen, um die Situation im Gazastreifen zu diskutieren, berichtet die Zeitung unter Berufung auf US-Beamte.
+++ 04:35 Antisemitische Straftaten in Deutschland nehmen zu +++
Antisemitischen Straftaten in Deutschland haben im laufenden Jahr deutlich zugenommen. Dies geht laut einem Bericht der "Rheinischen Post" aus einer Kleinen Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor. Demnach wurden im dritten Quartal 2023 bislang 540 antisemitisch motivierte Straftaten polizeilich erfasst und damit deutlich mehr als in früheren Quartalen. "Das ist insbesondere daher erschreckend, da die Eskalation antisemitischer Gewalt und Bedrohungen seit dem 7. Oktober 2023 hier noch gar nicht mit aufgeführt sind", sagt die Linken-Politikerin Petra Pau der "Rheinischen Post". "Es ist zu befürchten, dass sich die Gefahrenlage von Jüdinnen und Juden für den Rest des Jahres noch weiter verschärft." Jetzt müssten alle Anstrengungen unternommen werden, um den Schutz und die Sicherheit von Jüdinnen und Juden zu gewährleisten.
+++ 03:34 Israel stellt Beschuss im Gazastreifen nach eigenen Angaben stundenweise ein +++
Israel hat den Beschuss im Norden des Gazastreifens nach Angaben eines israelischen Militärsprechers an zwei aufeinanderfolgenden Tagen für mehrere Stunden eingestellt, um der Zivilbevölkerung einen sicheren Weg in den Süden zu ermöglichen. "Gestern und heute haben wir für mehrere Stunden mit vorheriger Ankündigung und Warnung den Beschuss in bestimmten Gebieten im nördlichen Gazastreifen, dem Hauptkampfgebiet, eingestellt und die Palästinenser aufgefordert, nach Süden zu ziehen", sagt Oberstleutnant Jonathan Conricus dem US-Sender CNN am Sonntag angesichts internationaler Forderungen nach einer humanitären Pause der Kriegshandlungen für die Zivilbevölkerung.
+++ 00:54 Jordanien: Medizinische Hilfe über Gaza abgeworfen +++
Die jordanische Luftwaffe wirft dringend benötigte medizinische Hilfe für das jordanische Feldlazarett über dem Gazastreifen ab. Dies meldet der Account des jordanischen Königs Abdullah II. auf der Social-Media-Plattform "X". "Es ist unsere Pflicht, den Brüdern und Schwestern zu helfen, die im Krieg gegen Gaza verletzt wurden. Wir werden immer für unsere palästinensischen Brüder und Schwestern da sein", heißt es weiter.
+++ 00:12 Frankreich meldet starken Anstieg antisemitischer Vorfälle +++
In Frankreich sind seit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel und Beginn des Krieges am 7. Oktober mehr als tausend antisemitische Vorfälle gemeldet worden. "Die Zahl der antisemitischen Akte ist explodiert", sagte Innenminister Gérald Darmanin am Sonntagabend dem Fernsehsender France 2. Im Zusammenhang mit den insgesamt 1040 gemeldeten Vorfällen seien 486 Menschen festgenommen worden, darunter 102 Ausländer, sagte der Minister.
+++ 23:26 Erneut Raketen auf Israels Zentrum gefeuert +++
Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas feuert am Abend erneut Raketen auf israelische Ortschaften ab. Auch im Großraum Tel Aviv heulen mehrfach die Warnsirenen. Der militärische Arm der Hamas, die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird, reklamiert die Attacken auf Telegram für sich. Verletzt wird Sanitätern zufolge nach ersten Erkenntnissen niemand. Aus dem Gazastreifen wurden laut Militärangaben seit Kriegsbeginn am 7. Oktober mehr als 8000 Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Für einen Großteil übernahm die Hamas die Verantwortung.
+++ 22:33 Israel prüft libanesische Angaben zu Angriff auf Fahrzeug mit drei toten Kindern +++
Nach dem Angriff auf ein Fahrzeug im Süden des Libanon erklärt das israelische Militär zur Begründung, es habe sich um ein der Beförderung von "Terroristen" verdächtiges Fahrzeug gehandelt. Man gehe Angaben nach, wonach sich Zivilisten in dem Fahrzeug befunden haben sollen. Der Libanon hatte erklärt, bei einem israelischen Luftangriff auf ein Auto seien drei Kinder und ihre Großmutter ums Leben gekommen. Nach Angaben der Hisbollah waren Verwandte des libanesischen Journalisten Samir Ajub in dem Auto (siehe auch Eintrag von 19:24 Uhr).
+++ 22:21 Blinken in der Türkei eingetroffen +++
US-Außenminister Antony Blinken ist zu seinem Besuch in der türkischen Hauptstadt Ankara eingetroffen. Dort ist für Montag ein Gespräch mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan über den Konflikt zwischen Israel und der Hamas geplant. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird nach eigenen Angaben beim kurzfristig angesetzten Besuch des US-Chefdiplomaten in Ankara abwesend sein (siehe auch Eintrag von 15:52 Uhr).
+++ 22:03 Israels Militärchef: "Sind jederzeit bereit, im Norden zuzuschlagen" +++
Nach Angaben von Generalstabschef Herzi Halevi ist Israels Militär auf einen möglichen größeren Angriff im Libanon vorbereitet. "Wir sind jederzeit bereit, im Norden zuzuschlagen", sagt Halevi bei einem Truppenbesuch an der Grenze zum Libanon. "Wir wissen, dass es dazu kommen kann." Er habe jedoch großes Vertrauen, dass die Verteidigung im Norden stark sei. "Wir haben das klare Ziel, eine deutlich bessere Sicherheitslage an den Grenzen wiederherzustellen, nicht nur im Gazastreifen." Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Hisbollah-Miliz. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahre 2006.
+++ 21:45 Blinken warnt proiranischen Milizen im Irak +++
Während seinem Überraschungsbesuch beim irakischen Ministerpräsident Mohammed al-Sudani in Bagdad warnt Antony Blinken die proiranischen Milizen im Irak. "Wer auch immer den Konflikt in Gaza ausnutzen will, um unsere Mitarbeiter hier oder anderswo in der Region zu bedrohen - lasst es", so der US-Außenminister. Deren Angriffe und Drohungen seien "absolut inakzeptabel". Die USA suchten keinen Konflikt mit dem Iran, würden aber "jeden nötigen Schritt unternehmen, um unsere Leute zu schützen". Abu Ali al-Askari, Sprecher der mächtigen Miliz Kataib Hisbollah, hatte Blinken vorher verbal angegriffen und ihm im Fall eines Besuchs mit "beispielloser Eskalation" gedroht.
+++ 21:17 Zahl getöteter UN-Mitarbeiter im Gazastreifen steigt auf 79 +++
Im Gaza-Krieg ist die Zahl der bisher getöteten Mitarbeiter der Vereinten Nationen auf 79 angestiegen. Fünf Mitarbeiter seien innerhalb der vergangenen 48 Stunden getötet worden, teilte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA mit. Mindestens 24 weitere seien verletzt worden. Wie die meisten Bewohner des Küstenstreifens seien auch UN-Mitarbeiter gemeinsam mit ihren Familien vertrieben worden. "Sie arbeiten weiterhin unermüdlich, um humanitäre Hilfe zu leisten." In dem dicht besiedelten Küstenstreifen, wo rund 2,2 Millionen Menschen leben, ist die humanitäre Lage weiter verheerend. Fast 1,5 Millionen wurden nach UN-Angaben seit Kriegsbeginn vertrieben. Die Hälfte davon halte sich in etwa 150 UN-Einrichtungen, die inzwischen zumeist hoffnungslos überfüllt sind.
Frühere Ereignisse können Sie hier nachlesen.