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"Alles liegt in der Zukunft" Kiew: Halten Hauptstreitkräfte noch zurück

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Ukrainische Soldaten beschießen russische Truppen bei Saporischschja.

Ukrainische Soldaten beschießen russische Truppen bei Saporischschja.

(Foto: AP)

Laut dem britischen Geheimdienst macht die ukrainische Armee bei ihrer Gegenoffensive "schrittweise, aber stetige taktische Fortschritte". Dabei hält sich Kiew nach eigenen Angaben bislang zurück. Die Hauptstreitkräfte seien noch nicht in Kämpfe verwickelt, sagt der Befehlshaber der Bodentruppen.

Der Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen hat zum ersten Mal bestätigt, dass die Hauptkräfte seiner Offensivreserve noch nicht in den Kampf gegen Russland geschickt wurden. In einem Interview mit dem britischen "Guardian" sprach Generaloberst Oleksandr Syrskyi zudem über die Spannungen und Schwierigkeiten des Kampfes, da Moskau in den vergangenen Tagen eigene Offensivbemühungen gestartet hat. Er sagte, der russische Generalstab habe vorausgesehen, wo die ukrainischen Streitkräfte am gefährlichsten seien. Zugleich warnte er den Kreml, dass er die tödliche Schwachstelle in ihren Reihen aufspüre.

Syrskyi, der die ukrainische Verteidigung von Kiew im vergangenen Frühjahr leitete, sagte dem "Guardian" weiter, die Welt müsse Geduld haben. "Jeder will sofort und auf einmal einen großen Sieg erringen", sagte er. "Und das wollen wir auch. Aber wir müssen uns darauf einstellen, dass dieser Prozess einige Zeit in Anspruch nehmen wird, denn auf beiden Seiten stehen viele Kräfte, viel Material und eine Menge konstruierter Hindernisse."

Laut Syrskyi hält sich Kiew bei der Gegenoffensive noch etwas zurück: "Ich möchte sagen, dass unsere Hauptstreitkräfte noch nicht in Kämpfe verwickelt sind und wir jetzt nach Schwachstellen in der gegnerischen Verteidigung suchen und sondieren. Alles liegt noch vor uns."

London sieht Fortschritte der Ukrainer

Nach Informationen des britischen Geheimdienstes macht die ukrainische Armee bei ihrer Offensive "schrittweise, aber stetige taktische Fortschritte". In den vergangenen Tagen hätten sich die Kräfte neu formiert und größere Offensivoperationen auf drei Hauptachsen im Osten und Süden des Landes geführt. Dabei würden sie Erfahrungen der ersten zwei Wochen ihrer Gegenoffensive nutzen, um ihre Taktik anzupassen.

Laut dem Bericht aus London haben die Russen ihre Verteidigungsanlagen gut vorbereitet und bei Kremina eine "bedeutende Anstrengung" unternommen, um anzugreifen. Die russische Armee hat demnach "einige kleine Fortschritte gemacht". Allerdings hätten die Ukrainer einen Durchbruch verhindert.

Quelle: ntv.de, ghö

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