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Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:55 Steinmeier: "Ukraine so lange zur Seite stehen, wie es nötig ist" +++

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sichert der NATO zu ihrem 75. Geburtstag die volle Unterstützung Deutschlands auch in der Zukunft zu. "Wir werden weiterhin in unser Militär investieren, verlässlich und dauerhaft zwei Prozent für Verteidigung ausgeben, den europäischen Pfeiler in der NATO stärken und der Ukraine so lange zur Seite stehen, wie es nötig ist", verspricht Steinmeier in einem Schreiben an NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Dafür gebe es viele gute Gründe - auch jenseits möglicher Wahlergebnisse in Europa oder in den USA. "Der Hauptgrund ist: Noch nie waren die Stärke und die Geschlossenheit der NATO so wichtig. Noch nie haben wir in Europa, haben wir in Deutschland so unmittelbar gespürt, dass wir die NATO für unsere eigene Sicherheit, für den Schutz unserer Freiheit und Demokratie brauchen"

+++ 21:19 Griechenland liefert Munition für die Ukraine +++
Griechenland steuert Artilleriemunition zur tschechischen Initiative bei. Das berichtet die "Kyiv Post" unter Verweis auf eine Stellungnahme des griechischen Verteidigungsministers Ioannis Kefalogiannis im Parlamentskomitee. Demnach stellt Griechenland Artilleriegranaten im Wert von 156 Millionen Dollar zur Verfügung. Die Kosten hierfür werden jedoch von anderen Staaten ersetzt. Bei den Granaten handelt es sich laut dem Bericht um 155-Millimeter-Munition - dem Standard der NATO.

+++ 20:46 Finnland und Ukraine schließen Sicherheitsabkommen +++
Finnland und die Ukraine schließen ein Abkommen über ihre Zusammenarbeit in Sicherheitsbelangen und eine langfristige Unterstützung. Der finnische Präsident Alexander Stubb unterzeichnet die Vereinbarung bei seinem Besuch in der Ukraine. "Das Zehnjahresabkommen ist ein Beweis für Finnlands langfristiges Engagement zur Unterstützung der Ukraine", erklärt das finnische Präsidialamt. Das Abkommen umfasst eine ganze Reihe von Themen, darunter politische Unterstützung, Förderung der Verteidigung und Sicherheit der Ukraine sowie Hilfe bei Reformen und Wiederaufbau des Landes. Stubb teilt dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zudem mit, dass Finnland die Ukraine mit einem weiteren Rüstungspaket im Wert von rund 188 Millionen Euro unterstützen werde. Damit beläuft sich die gesamte Hilfe Finnlands seit 2022 auf rund zwei Milliarden Euro.

+++ 20:21 Massaker in Moskau treibt viele Russen zur Armee +++
Nach dem entsetzlichen Anschlag von IS-Terroristen in Moskau erlebt die russische Armee merkbaren Zulauf. Laut dem russischen Verteidigungsministerium geben Interessenten als Hauptgrund für den Armeedienst an, die "Opfer der Tragödie zu rächen".

+++ 20:03 Französischer und russischer Verteidigungsminister telefonieren erstmals seit 2022 +++
Die Verteidigungsminister Frankreichs und Russlands telefonieren nach Angaben aus Paris erstmals seit Oktober 2022 miteinander. Dabei haben die beiden Minister über den russischen Krieg in der Ukraine sowie den von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierten Angriff auf eine Konzerthalle bei Moskau gesprochen, erklärt das französische Verteidigungsministerium. Der französische Außenminister Sébastien Lecornu habe an die Bereitschaft Frankreichs zu einem "verstärkten Austausch" mit Moskau im Kampf gegen den Terrorismus erinnert, hieß es weiter. Zugleich habe er "den Angriffskrieg, den Russland in der Ukraine begonnen hat, vorbehaltlos verurteilt". Mit Blick auf den Anschlag in Moskau sagt Lecornu demnach, Frankreich verfüge über keinerlei Informationen, die auf Verbindungen zur Ukraine hindeuteten. Er habe Russland dazu aufgefordert, "jede Instrumentalisierung einzustellen", fuhr das Ministerium fort.

+++ 19:41 Regierungschef: Ukraine braucht Hilfe bei Flugabwehr und Munition +++
Die Ukraine benötigt nach Angaben von Ministerpräsident Denys Schmyhal gegenwärtig vor allem Waffenhilfe zur Abwehr russischer Luftangriffe. "Was brauchen wir am meisten? Meiner Meinung nach sind Flugabwehrsysteme und Raketen oberste Priorität", sagt er bei einem Besuch in Estland. Demnach mangele es der Ukraine an Ausrüstung, um ukrainische Städte sowie Energienetze und -produktionssysteme zu schützen. "Die zweite Priorität ist Munition für die Artillerie", sagt Schmyhal nach einem Treffen mit seiner Amtskollegin Kaja Kallas in Tallinn.

+++ 19:10 Ukrainer gewähren Einblick in nächtliche Drohnen-Abwehr +++
Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion richten in der Ukraine verheerende Schäden an. Die Luftabwehr ist oft überfordert oder teils nicht mehr vorhanden, weil sie an die Front verlagert wurde. Und so gehen Wladislaw und sein Team, ausgerüstet mit Scheinwerfer und Maschinengewehr, jede Nacht auf Drohnen-Jagd.

+++ 18:41 NATO plant für das Szenario Trump +++
Die NATO bereitet sich auf das Szenario einer möglichen Rückkehr von Donald Trump ins US-Präsidentenamt vor. Wie Generalsekretär Jens Stoltenberg bei einem Außenministertreffen ankündigt, soll beim nächsten Gipfel im Juli entschieden werden, bislang von den USA übernommene Aufgaben zur Unterstützung der Ukraine auf das Bündnis zu übertragen. Die Mitgliedsstaaten hätten sich darauf verständigt, konkrete Pläne für eine größere Koordinierungsrolle erarbeiten zu lassen, erklärt Stoltenberg. Hintergrund ist die Sorge, dass die Vereinigten Staaten ihr Engagement für die Ukraine stark reduzieren oder sogar einstellen könnten, wenn im November der Republikaner Trump die Präsidentenwahl gewinnen sollte.

+++ 18:14 Russen fühlen sich nicht mehr sicher +++
In der ukrainischen Strategie nehmen Drohnenangriffe auf russische Energieinfrastruktur, zum Teil bis tief ins Land, eine besondere Rolle ein. Immer wieder gerät dabei die Stadt Belgorod in Grenznähe ins Visier der Streitkräfte. Viele Anwohner ziehen deshalb aus der Stadt weg.

+++ 17:50 Ukrainischer Ex-Präsident will erneut kandidieren +++
Der frühere ukrainische Präsident Petro Poroschenko hegt Ambitionen auf eine Rückkehr ins höchste Staatsamt, auch wenn derzeit wegen des russischen Angriffskriegs nicht gewählt werden kann. "Wenn Sie mich fragen, ob ich an den nächsten Wahlen teilnehmen möchte - ja", sagt der Ex-Staatschef dem arabischen Sender Al Jazeera. Doch bevor Wahlen stattfinden könnten, müsse die Ukraine einen Sieg über Russland erringen. Als anderen politischen Plan nannte der Chef der größten nicht verbotenen Oppositionspartei, sich nach einem künftigen EU-Beitritt der Ukraine ins Europäische Parlament wählen zu lassen. Poroschenko verlor 2019 nach fünf Jahren im Amt die Wahlen gegen Wolodymyr Selenskyj.

+++ 17:18 Tschechien fordert mehr Geld für Munitionsinitiative +++
Tschechien fordert von den NATO-Partnern zusätzliche finanzielle Unterstützung für seine Initiative zur Munitionsbeschaffung für die Ukraine. "Wir brauchen mehr Geld für diese Granaten. Wir brauchen mehr Granaten für die Ukraine, weil Russland immer noch viel produzieren kann - viel mehr, als die Ukraine an der Front einsetzen kann", sagt Außenminister Jan Lipavsky bei einem Bündnistreffen in Brüssel. Seinen Angaben zufolge ist bisher nur die Finanzierung für 300.000 Granaten gesichert. Eigentlich plant Tschechien jedoch, insgesamt 800.000 Granaten von Nicht-EU-Staaten zu kaufen, um die Ukraine im Kampf gegen die russische Invasion zu unterstützen.

+++ 16:45 Russen bergen neuartige Ukraine-Drohne +++
Eine Drohnenfabrik und eine Öl-Raffinerie tief im Innern Russlands werden angegriffen. Später wird eine Drohne geborgen, die mutmaßlich aus der Ukraine stammt. Wie sie so weit in ein Ziel gelenkt werden konnte, stellt Experten vor ein Rätsel.

+++ 16:27 Wagenknecht befürchtet "Fass ohne Boden" +++
BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht kritisiert das Werben von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg für eine stärkere Rolle des Militärbündnisses bei der Unterstützung der Ukraine scharf. "Der Stoltenberg-Vorschlag zeigt, dass der Ukraine-Krieg immer mehr zur Gefahr für den Weltfrieden und außerdem zu einem Fass ohne Boden für den deutschen Steuerzahler wird", sagt Wagenknecht der Rheinischen Post. "Während die USA sich elegant zurückziehen, sollen insbesondere die Europäer weitere 100 Milliarden für einen Krieg aufbringen, der militärisch nicht zu gewinnen ist", so die Gründerin der neuen Partei Bündnis Sahra Wagenknecht. Sie fordert vereinte Bestrebungen, das Sterben durch eine Verhandlungslösung zu beenden. "Dafür braucht es Kompromissbereitschaft auf allen Seiten", so Wagenknecht.

+++ 15:58 Kuleba fordert "alle rund um die Welt verfügbaren Patriot-Systeme" +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba fordert auf X nach einem Treffen mit dem polnischen Außenminister Sikorski, "alle rund um die Welt verfügbaren Patriot"-Systeme "so bald wie möglich" an sein Land zu liefern. "Es gibt keinen wichtigeren Platz für sie", sagt Kuleba. Die Ukraine sei aktuell das einzige Land der Welt, welches sich fast jeden Tag gegen ballistische Raketen verteidige, so der Außenminister.

+++ 15:29 Selenskyj: Russland griff im März mit über 3000 Bomben an +++
Russland hat die Ukraine im März laut Präsident Wolodymyr Selenskyj mit mehr als 3000 Lenkbomben angegriffen. Zudem habe es Attacken mit 600 Drohnen und 400 Raketen gegeben, sagt der ukrainische Staatschef. Russland verstärkt in den vergangenen zwei Wochen seine Luftangriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur, die bereits durch frühere Bombardements beschädigt war. Das russische Militär setzt dabei vermehrt Lenkbomben ein, die von Kampfjets in russisch kontrollierten Gebieten abgeworfen werden und dann in hohem Tempo zu ihren Zielen gleiten.

+++ 15:01 Baerbock skeptisch bei Stoltenberg-Plan +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock reagiert zurückhaltend auf den NATO-Vorschlag eines Ukraine-Hilfsfonds von 100 Milliarden Euro. Es dürfe keine Dopplung der Zusagen von NATO und EU geben, sagt sie am Rande des NATO-Außenministertreffens in Brüssel. "Deswegen halte ich es jetzt nicht für sinnvoll, wieder über einzelne Größen hier zu diskutieren" und mit solchen Zahlen "in der Luft zu jonglieren", sagt sie. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg dringt auf die Milliardenhilfen über fünf Jahre, um der Ukraine "langfristig robuste Unterstützung" zu leisten, wie er in Brüssel zuletzt sagte.

+++ 14:37 Ukraine meldet Angriff auf Kindergarten +++
Bei einem Angriff auf die ukrainische Millionenstadt Dnipro werden nach Behördenangaben ein Kindergarten und eine Hochschule beschädigt. Unter den 18 Verletzten sollen sich auch fünf Kinder befinden. Um die Ukraine langfristig zu unterstützen, schlägt NATO-Generalsekretär Stoltenberg ein umfangreiches Hilfspaket vor.

+++ 14:11 Schröder verteidigt Putin: "Es gibt freie Wahlen" +++
Altbundeskanzler Gerhard Schröder verteidigt seine Haltung zu Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin erneut. "Es gibt freie Wahlen, das kann man nicht bestreiten", sagt Schröder in einer Dokumentation, die zu seinem 80. Geburtstag am Sonntag in der ARD ausgestrahlt wird - und bereits online zu sehen ist. Es gebe zwar keine Opposition, aber auch "kein direktes Verbot" der Opposition, so Schröder. Tatsächlich sind mehrere Bewerber von der Präsidentschaftswahl im März ausgeschlossen worden. Dass es in Russland gar keine freie Willensbildung gebe, sei genauso falsch wie zu glauben, es sei eine Demokratie nach englischem Vorbild, so der ehemalige Bundeskanzler. Er lehne es aber ab, Staaten deshalb zu isolieren. "Es wird besser, indem man sich weiter abgrenzt und die Beziehungen auf Null reduziert. Dann wird alles besser", ironisiert Schröder die westliche Abschottung gegen Russland. Er sei weiterhin für "Dialogbereitschaft".

+++ 13:53 Kiew: Russland bereitet Mobilmachung von 300.000 Soldaten vor +++
Russland bereitet nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Mobilmachung von 300.000 weiteren Soldaten vor. Dies solle bis zum 1. Juni geschehen, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine den Präsidenten. Die russische Führung selbst hat eine solche Mobilmachung bislang nicht bekanntgegeben. Fachleute rechnen allerdings angesichts hoher Verluste der russischen Streitkräfte mit einem solchen Schritt. Über die Verletzten und Toten äußern sich beide Kriegsparteien gewöhnlich nicht.

+++ 13:24 Das steckt hinter Stoltenbergs 100-Milliarden-Euro-Plan +++
NATO-Generalsekretär Stoltenberg schlägt enorme Ukraine-Hilfen aus den Mitteln der NATO-Mitgliedsstaaten vor. Welche Motivation hinter dem 100-Milliarden-Euro-Plan steht und wo Probleme lauern, erklärt Politikwissenschaftler Thomas Jäger im ntv-Interview.

+++ 12:45 Ukrainischer Geheimdienst-Beamter: Werden Krim-Bücke bald zerstören +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR will die Brücke von Kertsch noch in der ersten Hälfte dieses Jahres zerstören. Dies sagt ein Mitarbeiter des HUR dem britischen "Guardian". Der Leiter des Geheimdienstes, Kyrylo Budanow, würde bereits "über die meisten Mittel verfügen", um dieses Ziel zu erreichen, sagt der Beamte. Sollte die Brücke, die die besetzte Halbinsel Krim mit Russland verbindet, dauerhaft beschädigt werden, wäre Moskau gezwungen, militärischen Nachschub durch die besetzte Südukraine zu transportieren. Nach Ansicht ukrainischer Experten würde das die Fähigkeiten der russischen Truppen beeinträchtigen. Laut dem HUR-Beamten ist demnach die Zerstörung zahlreicher Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte in den vergangenen Monaten die Vorbereitung auf einen möglichen dritten Angriff auf die Brücke. Wie dieser ablaufen soll, ist noch unklar. Im Oktober 2022 und Juli 2023 war die Kertsch-Brücke bereits zweimal angegriffen und wieder repariert worden.

+++ 12:17 NATO-Generalsekretär fordert mehr und längere Hilfe für die Ukraine +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg ruft die Verbündeten der Verteidigungsallianz auf, sich auf mehr und längere Hilfe für die Ukraine einzustellen. Die Ukraine brauche nicht nur kurzfristige bilaterale, sondern langfristige und planbare militärische Hilfe, sagt Stoltenberg im Vorfeld des NATO-Außenminister-Treffens Es sei klar, dass mehr Geld und eine koordinierende Rolle der NATO nötig sei, betont der Generalsekretär.

+++ 11:45 Stoltenberg: Ukraine wird NATO-Mitglied werden +++
Die Ukraine wird nach Einschätzung von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf jeden Fall Mitglied des westlichen Verteidigungsbündnisses werden. "Die Frage ist nicht ob, sondern wann", sagt Stoltenberg im Vorfeld des NATO-Außenministertreffens vor der Presse.

+++ 11:13 Ukraine verfügt über Kampfdrohnen mit enormer Reichweite +++
Nach erfolgreichen Angriffen auf eine Drohnenfabrik und eine Öl-Raffinerie in der russischen Teilrepublik Tatarstan steht fest: Die Ukraine verfügt über Kampfdrohen mit einer Reichweite von mehr als 1200 Kilometern. Es könnte sich dabei um unbemannte Flugzeuge handeln, die der staatliche Rüstungskonzern im vergangenen Herbst angekündigt hat. Unter anderem sollen sie in der Lage sein, über solche Distanzen Sprengladungen mit bis zu 75 Kilogramm Gewicht zu tragen.

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+++10:36 Russische Marine "unter hohem Druck" +++
Insgesamt 24 Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte vor der Krim sind "versenkt oder kampfunfähig", weiß ntv-Korrespondent Rainer Munz. Die Verluste sind für Moskau nur schwer zu kompensieren: Die Zufuhr neuer Schiffe ins Schwarze Meer über die Türkei ist nicht möglich.

+++10:13 Cameron fordert von NATO-Ländern höhere Rüstungsausgaben +++
Der britische Außenminister David Cameron fordert die Mitglieder der NATO zu höheren Rüstungsausgaben auf. Die Ukraine sei einer Mitgliedschaft in der Allianz näher als je zuvor, sagt Cameron einer Mitteilung zufolge. Daher müsse die NATO ihre Unterstützung für das von Russland angegriffene Land aufrechterhalten, damit die Ukraine den Krieg gewinnen könne. "Angesichts der andauernden russischen Aggression und einer gefährlicheren Welt müssen die Verbündeten ihre Verteidigungsausgaben erhöhen." Cameron will die Verbündeten bei einem Treffen am Donnerstag auch auffordern, sich Initiativen zum Kauf von Marschflugkörpern und Munition für die ukrainischen Streitkräfte anzuschließen. "75 Jahre nach ihrer Gründung feiern wir eine NATO, die noch nie stärker und wichtiger war, vor allem nach dem Beitritt von Schweden im vergangenen Monat", so Cameron demnach.

+++ 09:40 Moskau: Armeerekrutierung steigt seit Angriff auf Konzerthalle +++
Der Angriff auf eine Konzerthalle bei Moskau veranlasst dem russischen Verteidigungsministerium zufolge viele Bürger, sich zum Militärdienst zu melden. In diesem Jahr hätten bereits 100.000 Menschen Verträge unterschrieben. Allein in den vergangenen zehn Tagen seien es 16.000 gewesen. Während der Einstellungsgespräche hätten die meisten Bewerber als Grund angegeben, die 144 Toten des Angriffs rächen zu wollen. Für die Tat hat ein Ableger des Islamischen Staats die Verantwortung übernommen. Russland verweist jedoch auf die Ukraine, die die Anschuldigungen zurückweist.

+++ 09:05 Untersuchung russischer Kriegsverbrechen: Niederlande versprechen Millionen-Unterstützung +++
Die Niederlande wollen die Ukraine mit 10 Millionen Euro bei der Untersuchung russischer Kriegsverbrechen unterstützen. Das sagt die niederländische Außenministerin Hanke Bruins Slot bei einer internationalen Konferenz in Den Haag gesagt, wie die Online-Zeitung Kyiv Independent berichtet. In ihrer Rede weist Slot auch darauf hin, dass das erste Register für Kriegsschäden für Ukrainer in Betrieb genommen sei. Mehr als einhundert Schadenersatzforderungen gingen bis zum Abend ein. "Dies ist der erste Schritt zu voller Entschädigung", so Bruins Slot.

+++ 08:34 Reisner: "Eindruck drängt sich auf, dass die Welt aus den Fugen gerät" +++
In der Ukraine scheint ein Ende der Gefechte nicht absehbar. Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer erklärt, warum es demnächst dennoch eine kurze Verschnaufpause geben dürfte und wo er in Europa die "Frontlinie des neuen Kalten Krieges" sieht.

+++ 08:13 ISW sieht derzeit keine größere russische Offensive +++
Die russischen Invasoren haben in diesem Jahr laut Auswertungen vom Institut für Kriegsstudien (ISW) rund 305 Quadratkilometer ukrainisches Territorium neu besetzt. Das entspricht ungefähr der Fläche von Dortmund. Die Ukraine hat insgesamt eine Fläche von rund 600.000 Quadratkilometern, wovon die russischen Streitkräfte circa ein Fünftel besetzt halten. Das ISW sieht angesichts des eher geringen Vormarschtempos derzeit keine größere russische Offensive laufen. Aufgrund der schlechten Ausstattung von Kiews Streitkräften an manchen Frontabschnitten bestehe jedoch die Gefahr von bedeutsamen Geländegewinnen. In diesen Sektoren sei das Risiko eines russischen Durchbruchs "erhöht".

+++ 07:40 USA sollen Moskau vor Anschlag auf die Crocus City Hall gewarnt haben +++
Die USA warnten Russland offenbar davor, dass das Konzerthaus Crocus City Hall in einem Vorort von Moskau ein potenzielles Ziel für einen Terroranschlag sei. Wie die "Washington Post" berichtet, sei dies mehr als zwei Wochen vor dem Angriff am 22. März geschehen, bei dem mindestens 143 Menschen ums Leben kamen. Unter Berufung auf ungenannte US-Beamte berichtet die Zeitung, dass die USA in ihren Informationen an Moskau die Crocus City Hall ausdrücklich als mögliches ISIS-Ziel genannt haben. Der Bericht stellt die Behauptung des Kreml infrage, die US-Warnungen seien zu "allgemein" gewesen, um einen Angriff zu verhindern. Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnete westliche Warnungen vor möglichen Terroranschlägen wenige Tage vor der Massenerschießung öffentlich als "reine Erpressung" und als Versuch, "unsere Gesellschaft zu destabilisieren".

+++ 07:07 ISW: "Bedeutender Wendepunkt" bei Kiews Fähigkeiten, im russischen Hinterland zuzuschlagen +++
Der ukrainische Drohnenangriff auf Industrieanlagen in der russischen Republik Tatarstan zeigt die Fähigkeiten Kiews, weitreichende Angriffe tief auf russischem Territorium durchzuführen. Dies schreibt das Institute for the Study of War (ISW) in seinem jüngsten Bericht. "Die Entfernung der Ziele von der ukrainischen Grenze stellt einen bedeutenden Wendepunkt in der nachgewiesenen Fähigkeit der Ukraine dar, Angriffe mit großer Reichweite weit in das russische Hinterland hinein durchzuführen", so das ISW. Gestern hatten ukrainische Drohnen laut dem Militärgeheimdienst in Kiew Drohnenfabriken in den tatarischen Städten Jelabuga und Nischnekamsk angegriffen. Jelabuga liegt 1.200 Kilometer von der russisch-ukrainischen Grenze entfernt. In den vergangenen Wochen hat das ukrainische Militär mit Hilfe von Langstreckendrohnen erfolgreich eine Reihe von russischen Ölraffinerien angegriffen. Der Minister für digitale Transformation, Mykhailo Fedorov, sagte am 1. April, dass die Ukraine Angriffsdrohnen hergestellt hat, die über 1.000 Kilometer weit fliegen können.

+++ 06:33 Außenminister von Berlin, Paris und Warschau dringen auf Aufrüstung +++
Angesichts des russischen Krieges dringen die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Polen auf eine noch stärkere Aufrüstung in Europa. "Wir müssen das gesamte industrielle Potenzial unseres Kontinents nutzen, um unsere militärischen Fähigkeiten zu verbessern", schreiben Annalena Baerbock, Stéphane Séjourné und Radoslaw Sikorski in einem Gastbeitrag auf der Nachrichtenseite "Politico". Diese dauerhafte Aufrüstung benötige verbindliche langfristige Verträge mit klaren Zeitplänen, ein "gewisses Maß an Ambitionen" und feste finanzielle Zusagen sowie Abnahmegarantien der europäischen Regierungen. Ausgaben von zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Verteidigung könnten "nur ein Ausgangspunkt" sein.

+++ 06:02 Bundeswehr-General: Russland nutzt Vakuum in Afrika +++
Der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Bernd Schütt, warnt vor einem weiter zunehmenden militärischen Einfluss Russlands in afrikanischen Staaten. Dies zeige, dass internationales Krisenmanagement und die Landes- und Bündnisverteidigung verknüpft seien, sagt der Generalleutnant. "Die Notwendigkeit, beides gleichzeitig militärisch bewältigen zu können, ist eine zentrale Herausforderung, nicht nur für die deutschen Streitkräfte. Eine reine Fokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung nach dem Motto, das Hemd ist näher als die Hose, wird nicht funktionieren." Die übergeordnete russische Intention sieht Schütt als "ein Füllen von sicherheitspolitisch relevanten Lücken". Schütt sagt weiter: "Dabei geht es nicht darum, die Lage mit einem großen Schlag umzubrechen, sondern stetig zum eigenen Vorteil zu verändern und westlichen Einfluss zurückzudrängen. Dazu nutzt Russland unverzüglich und gezielt das entsprechende Vakuum."

+++ 05:25 Offenbar Feuer in Kursk ausgebrochen +++
In der russischen Stadt Kursk bricht in der Nacht ein Feuer aus, wie aus mehreren Videos auf Telegram hervorgeht. Der Gouverneur der Oblast Kursk, Roman Starowoit, erklärt, dass vier Drohnen über der Stadt und den umliegenden Gebieten abgeschossen worden seien. Der Bürgermeister der Stadt teilt über seine offizielle Telegramseite mit, dass bei dem Angriff mehrere Wohnhäuser beschädigt wurden. Todesopfer gibt es offenbar nicht.

+++ 04:14 Achtzehn Verletzte bei russischem Raketenangriff auf Dnipro +++
Bei einem russischen Raketenangriff werden den Behörden der ukrainischen Stadt Dnipro zufolge achtzehn Menschen verletzt. Bei dem Angriff wird demnach auch eine Bildungseinrichtung getroffen. Der Gouverneur der Region, Serhiy Lysak, teilt auf Telegram mit, zwölf der Verletzten befänden sich noch im Krankenhaus.

+++ 03:12 Schoigu: Ukrainische Streitkräfte Richtung Westen zurückgedrängt +++
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu drängt die russische Armee die "ukrainischen Verbände nach Westen zurück". Laut russischen Medien sagt Schoigu bei einem Treffen von Kommandeuren, die russischen Streitkräfte hätten seit Neujahr 403 Quadratkilometer Territorium erobert und im März die Kontrolle über fünf Städte und Dörfer in der Ostukraine erlangt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij bestreitetdie Aussagen Schoigus in seiner abendlichen Videoansprache.

+++ 01:55 Kostin: Russlands Verbrechen weisen Merkmale eines Völkermords auf +++
Der ukrainische Chefankläger Andriy Kostin berichtet, dass Russland nach seinen Erkenntnissen in den besetzten ukrainischen Gebieten Verbrechen begeht, die "Merkmale eines Völkermords" aufweisen. Kostin erklärt demnach, das Massaker an Zivilisten in der Stadt Butscha, die 2021 einige Zeit von Russland besetzt wurde, gehöre zu den Verbrechen, die im eigenen Land und vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) verfolgt werden sollten. Über 125.000 mutmaßliche Kriegsverbrechen durch russische Streitkräfte werden insgesamt von Kostins Büro registriert - Tausende davon sollen in Butscha stattgefunden haben, das vor den Toren Kiews liegt. Ukrainische Staatsanwälte haben nach Angaben von Kostin bereits 25 Russen wegen Kriegsverbrechen in der Region Kiew verurteilt. "Wir sind davon überzeugt, dass es sich dabei nicht um Einzelfälle handelt, und aus unserer Sicht tragen viele von ihnen die Merkmale eines Völkermords", sagt er. Russland bestreitet vehement, dass es in der Ukraine Kriegsverbrechen begehe.

+++ 00:28 Früherer "Pussy Riot"-Sprecher zu drakonischer Haftstrafe verurteilt +++
Wegen Kritik am russischen Krieg gegen die Ukraine verurteilt ein Moskauer Gericht den früheren Sprecher der Punkband Pussy Riot in Abwesenheit zu einer drakonischen Haftstrafe. Der russisch-kanadische Aktivist Pjotr Wersilow hatte in den sozialen Medien immer wieder Kritik am Krieg geäußert, darunter Videos, die Massengräber im Kiewer Vorort Butscha zeigen. Gemäß russischen Medienberichten wird er dafür zu einer Haftstrafe von acht Jahren und vier Monaten verurteilt. Laut dem Telegram-Kanal Ostoroschno Nowosti befindet ein Moskauer Bezirksgericht Wersilow für schuldig, "vorsätzlich falsche" Informationen über das russische Militär verbreitet zu haben. Er wurde bereits voriges Jahr dafür verurteilt, doch ein Berufungsgericht hob das Urteil im März aus unbekannten Gründen auf und ordnete eine Wiederaufnahme des Verfahrens an. Wersilow hat Russland bereits 2020 verlassen.

+++ 23:24 Selenskyj mahnt zur Strafverfolgung russischer Kriegsverbrechen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ermahnt die internationale Gemeinschaft zur vereinten Anstrengung bei der strafrechtlichen Verfolgung von russischen Kriegsverbrechen. Die Aggressoren müssten für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden, sagt Selenskyj anlässlich einer internationalen Konferenz zum Thema Gerechtigkeit in der Ukraine in Den Haag. Die Botschaft müsse klar sein: "Gerechtigkeit ist stärker als der Krieg des Kreml." Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba erinnert bei der Konferenz an das Massaker in Butscha vor zwei Jahren. Dies sei zum Symbol der russischen Gräuel in der Ukraine geworden. "Die gesamte Welt sah in Butscha dem Bösen ins Auge." Bei dem Treffen in Den Haag beraten europäische Minister und internationale Ermittler über den Stand der strafrechtlichen Verfolgung von Kriegsverbrechen. Nach Angaben des niederländischen Außenministeriums sind bisher mehr als 100.000 mutmaßliche Kriegsverbrechen in der Ukraine dokumentiert.

+++ 22:16 Russland zerbombt ukrainische Energieanlagen: USA liefern Generatoren +++
Die USA stellen der Ukraine 109 Generatoren und 19 Wärme- und Stromerzeugungsanlagen bereit. Dies teilt die US-Botschafterin in der Ukraine, Bridget Brink, in sozialen Medien mit. Im letzten Monat hat Russland seine Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur wieder verstärkt. Am 22. März starteten die russischen Streitkräfte einen kombinierten Raketen- und Drohnenangriff, bei dem Drohnen, ballistische und Marschflugkörper eingesetzt wurden, um Energieanlagen in zehn Regionen zu treffen. Energieminister Herman Haluschtschenko bezeichnete dies als den größten Angriff auf die Energieinfrastruktur des Landes in seiner Geschichte. Die Angriffe dauern jedoch an und führten immer wieder zu Notabschaltungen.

+++ 22:03 Menschenrechtskommissar geht offiziell von 10.500 toten ukrainischen Zivilisten aus +++
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, geht von mehr als 10.500 im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine getöteten Zivilisten aus. Diese Zahl nennt er in einer aktuellen Rede. Zudem seien mehr als 20.000 ukrainische Zivilisten verletzt worden. Tatsächlich dürfte die Zahl der Opfer deutlich höher liegen. Die ukrainischen Behörden gehen davon aus, dass Tausende Zivilisten allein bei der Belagerung Mariupols in den ersten Kriegsmonaten von russischen Streitkräften getötet wurden.

+++ 21:47 Russland schießt angeblich ukrainische Drohen ab: Dennoch brennt es in Kursk +++
Die russische Luftabwehr schießt nach eigenen Angaben am Abend zwei Drohnen über der Stadt Kursk ab. Das teilt der Gouverneur der Region, Roman Starovoit, mit. "Eine weitere ukrainische Drohne wurde über Kursk abgeschossen", schreibt er auf Telegram. Der Gouverneur meldete bereits zuvor den Abschuss einer Drohne über dem Gebiet und gab eine Warnung vor einem Drohnenangriff heraus. In sozialen Medien gibt es allerdings Videos, die ein großes Feuer in der Stadt zeigen sollen. Ob es sich dabei tatsächlich um die Folge eines erfolgreichen ukrainischen Angriffs handelt oder aber Trümmerteile abgeschossener Drohnen den Brand verursacht haben, ist unklar.

+++ 21:22 Hab und Gut oder Angehörige verloren: Ukraine können jetzt Ersatzansprüche registrieren +++
Mithilfe eines neuen Registers können die Menschen in der Ukraine ab sofort Ersatzansprüche geltend machen für Schäden, die ihnen durch die russische Invasion entstanden sind. Der Mechanismus wird bei einer internationalen Konferenz im niederländischen Den Haag offiziell in Betrieb genommen. Gerechnet wird mit insgesamt bis zu zehn Millionen Anträgen. "Dies ist der erste wesentliche Schritt", sagt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Rande der Konferenz. Es sei äußerst wichtig, dass nicht nur besprochen werde, wie Russland zur Rechenschaft gezogen werden könne, sondern dass auch ein konkretes Verfahren eingeleitet werde, "von dem jeder ukrainische Geschädigte profitieren kann". In einem ersten Schritt können Schäden an Wohngebäuden gemeldet werden, später sollen auch Kategorien wie der Verlust von nahen Verwandten, Verletzungen, Folter oder sexuelle Gewalt sowie unfreiwillige Vertreibung hinzukommen. Zudem sollen Firmen und der ukrainische Staat Ansprüche auf Entschädigung für Verluste von kritischer Infrastruktur und Unternehmen erheben können. Gestellt werden können die Anträge über das ukrainische Digitalsystem Dijia.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, mau/lme/als/ghö/dpa/AFP/rts/AP

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