Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker+++ 21:26 Selenskyj schließt Gebietsabtretungen erneut aus +++

08.12.2025, 00:20 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schließt jegliches Abtreten von Gebieten an Russland erneut aus. Kiew habe juristisch keine Möglichkeit zu Gebietsabtretungen, sagt er bei einer Online-Pressekonferenz. Nach ukrainischem Recht, der Landesverfassung sowie gemäß dem Völkerrecht habe seine Regierung dazu kein Recht. "Und wir haben auch nicht das moralische Recht dazu", betont Selenskyj.

+++ 20:49 Selenskyj: 20-Punkte-Plan geht wohl Dienstag an die USA +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt nach Gesprächen mit den Staats- und Regierungschefs Großbritanniens, Deutschlands und Frankreichs in London, das Treffen sei produktiv gewesen. Die dabei besprochenen Friedensvorschläge sollen den USA voraussichtlich am Dienstag vorgelegt werden. "Ich denke, der Plan wird morgen, irgendwann am Abend, fertig sein. Ich denke, wir werden ihn uns noch einmal ansehen und den USA übermitteln." Die neuen Vorschläge zur Beendigung des Krieges umfassten demnach 20 Punkte, die Frage von Territorien sei aber noch ungeklärt.

+++ 20:10 Umbach: Was Kreml sagt, wird nicht wirklich gehört +++

Trotz intensiver Diplomatie sieht Frank Umbach kaum Bewegung in den Ukraine-Verhandlungen. Moskau stehe weiterhin zu Maximalforderungen - und der westliche Diskurs dazu sei teils realitätsfern. Warum Russland derzeit keine Gründe für Eingeständnisse hat, erklärt der Sicherheitsexperte im Interview.

+++ 19:26 Ukrainische Luftwaffe meldet Tod von Piloten bei Kampfeinsatz +++

Die ukrainische Luftwaffe hat heute nach eigenen Angaben einen Piloten während eines Kampfeinsatzes im Osten des Landes verloren. "Oberstleutnant Jewheni Vitaliowytsch Iwanow, leitender Navigator der 39. Taktischen Luftbrigade, kam am 8. Dezember 2025 um 12:00 Uhr mittags bei einem Kampfeinsatz an Bord eines Su-27-Flugzeugs im Osten ums Leben", teilt die Luftwaffe in den sozialen Medien mit. Weitere Details sind nicht bekannt.

+++ 18:47 Ukraine zeigt ferngesteuerten Kriegs-Truck in Aktion +++

Die Ukraine führt erstmals das ferngesteuerte, schwer bewaffnete Bodenfahrzeug "Protector" vor. Ein Video soll das Kriegsgerät vom Kiewer Rüstungsunternehmen Ukrainian Armor unter realen Kampfbedingungen zeigen. Optisch erinnert der "Protector" an ein herkömmliches Militärfahrzeug, kommt aber ohne Insassen aus.

+++ 18:02 Bericht: Ukrainer geben Dörfer bei Pokrowsk auf +++

Die ukrainischen Truppen im Raum der umkämpften Städte Pokrowsk und Myrnohrad haben einem Medienbericht zufolge einige Stellungen aufgegeben. Wie das ukrainische Portal Ukrainska Prawda meldet, handelt es sich um die Dörfer Suchi Jar und Lysivka. "Wir haben im Raum Lysivka und Suchyi Jar einen Vorstoß unternommen. Die dort stationierten Einheiten bezogen Stellungen weiter nördlich", so eine Quelle aus dem Militär gegenüber dem Portal. "Dies geschah, um eine mögliche Einkesselung zu verhindern und die Frontlinie zu ebnen."

+++ 17:13 Bericht: USA bestehen auf Rückzug der Ukraine aus der Region Donezk +++

Die Trump-Regierung beharrt laut einem Medienbericht auf einen Rückzug der ukrainischen Streitkräfte aus der gesamten Region Donezk. Das berichtet das Portal Politico und beruft sich dabei auf einen europäischen Beamten. "In der Territorialfrage sind die Amerikaner einfach gestrickt: Russland fordert von der Ukraine die Abtretung von Gebieten, und die Amerikaner überlegen ständig, wie sie das erreichen können", so der Insider. "Die Amerikaner bestehen darauf, dass die Ukraine den Donbas verlassen muss … auf die eine oder andere Weise."

+++ 16:33 Russischer Militärblog: Bomber-Besatzung stirbt bei Unglück +++

Dem russischen Militärblog Fighterbomber zufolge sind bei einem Unglück zwei Mitglieder eines russischen Fliegerregiments ums Leben gekommen. Demnach befand sich das Flugzeug mit den beiden Männern in einem Schutzraum, als an Bord das Schleudersitzsystem aktiviert wurde. Dadurch seien der Pilot und der Navigator ums Leben gekommen. Dem ukrainischen Portal Militarnyi zufolge handelt es sich bei dem Bomber höchstwahrscheinlich um eine Su-34 oder eine Su-24. Als Grund wird unsachgemäße Wartung des Schleudersitzsystems vermutet.

+++ 15:54 Merz skeptisch bei Details aus US-Friedensplan +++

Bundeskanzler Friedrich Merz ist skeptisch gegenüber einzelnen Details aus den US-Vorschlägen für einen Friedensschluss in der Ukraine. Das sagt der CDU-Politiker bei einem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der sogenannten E3-Staaten und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in London. Über diese Details müsse man sprechen, sagt Merz. "Darum sind wir hier". Er sei gespannt, was Selenskyj über die von den USA vermittelten Gespräche berichten könne. Die kommenden Tage können "eine entscheidende Zeit für uns alle" werden, so der Kanzler.

+++ 15:13 Atesh: Russische Brigade registriert Gefallene als Fahnenflüchtige +++

Laut der ukrainischen Partisanenbewegung Atesh verschleiern russische Truppen die tatsächlichen Verluste im Raum Pokrowsk. Die Gruppe beruft sich dabei auf Untergrundkämpfer, die in die 30. mechanisierte Brigade der russischen Armee eingeschleust worden seien. Demnach registriert die Brigade hunderte Gefallene als Fahnenflüchtige. Laut Atesh habe diese Praxis im vergangenen Jahr deutlich zugenommen und untergrabe die Moral. "Soldaten wissen, dass sie jederzeit als Deserteure abgeschrieben werden können, selbst wenn sie im Kampf gefallen sind", schreibt Atesh auf Telegram. "Dies führt zu Angst, Aggression und einem raschen Abfall der Moral. Die Disziplin bricht zusammen, das Vertrauen in die Befehlsgewalt schwindet, und die Kampfkraft verschlechtert sich mit jedem neuen Angriff."

+++ 14:47 Selenskyj zu Gesprächen in London eingetroffen +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu einem Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz, dem britischen Premierminister Keir Starmer und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in London eingetroffen. Starmer begrüßte Selenskyj am Regierungssitz in der Downing Street. Merz und Macron waren bereits kurz zuvor dort eingetroffen.

+++ 14:12 Besatzungsbehörden verurteilen russische Soldaten wegen Tötung eines US-Amerikaners +++

Ein Gericht in der besetzten ukrainischen Großstadt Donezk verurteilt vier russische Soldaten anderthalb Jahre nach der Ermordung des aufseiten Moskaus kämpfenden US-Amerikaners Russell Bentley zu langer Haft. Zwei der Angeklagten müssen für zwölf Jahre ins Gefängnis, ein weiterer für elf Jahre, der vierte Angeklagte erhielt eine Haftstrafe von eineinhalb Jahren, wie das Staatsorgan Tass meldet. Sie sollen den damals 64-jährigen Bentley entführt und zu Tode gefoltert haben, weil sie ihn wohl für einen Agenten hielten und ein Spionagegeständnis abringen wollten. Bentley kämpfte seit 2014 auf russischer Seite im Donbass-Gebiet. Später war er als Kriegskorrespondent für das vom Kreml finanzierte mehrsprachige Nachrichtenportal «Sputnik» tätig. Es gibt immer wieder Berichte über Verbrechen russischer Soldaten in der Ukraine. In den seltensten Fällen landen diese aber vor Gericht. Wegen seiner Tätigkeit für ein Moskauer Staatsmedium wurden im Fall Bentley, der neben dem US-Pass auch die russische Staatsbürgerschaft besaß, aber schnell Ermittlungen eingeleitet. Das Urteil kommt zu einer Zeitpunkt, in der Moskau mit Washington über ein Ende des Krieges in der Ukraine verhandelt und bessere Beziehungen zum Weißen Haus anstrebt.

+++ 13:43 Russland ist Bedrohung - Berlin widerspricht Trumps Sicherheitsstrategie +++

Die Bundesregierung reagiert zurückhaltend auf die neue Sicherheitsstrategie der US-Administration. An vielen Stellen teile man die Analyse, beispielsweise zur Verringerung wirtschaftlicher Abhängigkeiten, sagt Regierungssprecher Sebastian Hille. Die USA und Europa blieben enge Partner. "Die teils kritischen Töne gegen die EU weisen wir zurück." Die freie Meinungsäußerung sei ein Grundpfeiler in der EU, Vorwürfe gegen die EU in diesem Bereich seien eher eine Ideologie als eine Strategie. Hille kritisiert zudem, dass Russland von den USA nicht als Bedrohung eingestuft werde. "Diese Einschätzung teilen wir nicht." Man bleibe bei der Nato-Einschätzung, dass Russland eine Gefahr für Frieden, Freiheit und Stabilität sei. "Russland hat den Krieg zurückgebracht nach Europa."

+++ 13:10 Kann der Kreml weitere ukrainische Gebiete schlucken? Offenbar noch keine Lösung +++

Bei den Verhandlungen über einen von den USA vermittelten Friedensplan gibt dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge Uneinigkeit über mögliche Gebietszugeständnisse der Ukraine. Die verhandelnden Parteien hätten sich bislang nicht auf eine Lösung einigen können, sagt Selenskyj in einem Telefoninterview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg.

+++ 12:40 Verfassungsschutz will mehr Befugnisse +++

Die Bedrohungen durch hybride Angriffe - vor allem aus Russland - nehmen zu, nun wirbt das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) um mehr Befugnisse und eine Verbesserung des Austauschs mit anderen Sicherheitsbehörden sowie der Bundeswehr. Angesichts extrem kurzer Planungsphasen für gefährliche Aktionen müssten entsprechende Akteure und ihre Netzwerke frühzeitig entdeckt und identifiziert werden, mahnte BfV-Präsident Sinan Selen vor Teilnehmern eines Symposiums. Eine entscheidende Rolle spiele dabei auch die "Beobachtung relevanter Plattformen im virtuellen Einsatzraum". "Ich hoffe, dass uns zukünftig Befugnisse und Fähigkeiten zur Verfügung stehen, über die auch andere europäische Partnerdienste in diesem Zusammenhang verfügen", so Selen. Er zeigt sich zuversichtlich, dass das Bundesinnenministerium unter der Führung von Alexander Dobrindt entsprechende rechtliche Änderungen vorantreiben wird.

+++ 12:08 Russischer Oppositioneller Jaschin weiter verfolgt +++

Die russische Staatsanwaltschaft verurteilt den im Exil lebenden Oppositionellen Ilja Jaschin zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten. Dies berichtet das russische Staatsorgan Tass unter Berufung auf dessen Anwalt. Demnach wird dem früheren Moskauer Stadtratsabgeordneten vorgeworfen, sich nicht als "ausländischer Agent" auf im Interrnet verbreiteten Materialien gekennzeichnet zu haben. Der Grund für das Urteil dürfte allerdings ein anderer sein: Jaschin war ein Verbündeter des 2024 in Haft gestorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny und einer der prominentesten russischen Oppositionspolitiker. Wegen seiner Kritik am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine war Jaschin in Russland zu einer achtjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Im vergangenen Jahr wurde er gegen seinen Willen im Rahmen eines Austauschs freigelassen. Im September wurde ihm nach eigenen Angaben die Staatsbürgerschaft aberkannt, was laut russischer Verfassung verboten ist.

+++ 11:35 "Trump will sein Mütchen an Selenskyj kühlen" +++

US-Präsident Donald Trump gelingt es nicht, das Image von Kremlchef Wladimir Putin in der amerikanischen Öffentlichkeit zu verbessern, meint Politikwissenschaftler Thomas Jäger. Daher versuche er nun, Wolodymyr Selenskyjs Image zu verschlechtern und ihn für den Ukraine-Krieg verantwortlich zu machen.

+++ 11:12 "Die Menschen wissen nicht einmal, warum sie getötet werden" - Russische Kämpfer wüten in Mali +++

Eine neue russische Militäreinheit, die die Wagner-Söldnergruppe ersetzt hat, begeht laut Aussagen Dutzender geflohener Zivilisten, Menschenrechtsverletzungen wie Vergewaltigungen und Enthauptungen. Die schreibt die Nachrichtenagentur AP. Das Africa Corps wende dieselben Taktiken wie Wagner an, sagen demnach Flüchtlinge. Zwei von ihnen zeigen zudem Videos von Dörfern, die von den "weißen Männern" niedergebrannt worden waren. Zwei weitere sagen, sie hätten Leichen von Angehörigen gefunden, denen Leber und Nieren fehlten – ein Missbrauch, über den AP zuvor im Zusammenhang mit Wagner-Söldnern berichtet hatte. "Es ist eine Politik der verbrannten Erde", sagte ein malischer Dorfvorsteher, der geflohen war. "Die Soldaten sprechen mit niemandem. Sie schießen auf jeden, den sie sehen. Keine Fragen, keine Warnung. Die Menschen wissen nicht einmal, warum sie getötet werden."

+++ 10:46 Medwedew freut, wie "Trump die Europäer dressiert" +++

Moskau wertet die jüngsten Aussagen der Amerikaner zum Friedensplan als Bestätigung der eigenen Linie. Der Kreml sieht keinen Grund für Zugeständnisse, im Gegenteil: Russland fühlt sich international eher gestärkt und legt neue Forderungen nach, erklärt Russland-Korrespondent Rainer Munz.

+++ 10:27 EU-Ratspräsident schimpft über US-Androhung einer "Einmischung" +++

EU-Ratspräsident António Costa äußert sich kritisch über die neue US-Sicherheitsstrategie. Europa könne die "Androhung einer Einmischung in das politische Leben Europas" nicht akzeptieren, sagt Costa bei einer Veranstaltung des Jacques-Delors-Instituts in Brüssel. Die USA könnten nicht stellvertretend für die europäischen Bürger entscheiden, "welches die guten Parteien und die schlechten Parteien sind", fügt er hinzu.

+++ 10:08 Keine Gespräche mit Putin - Linkenpolitiker kritisiert Merz +++

Dietmar Bartsch, Bundestagsabgeordneter der Partei Die Linke, kritisiert die deutsche Bundesregierung dafür, keine Gespräche mit Moskau zu führen. "Ich finde es nicht verkehrt, wenn man redet", sagt Bartsch im Frühstart von RTL und ntv. Die Bundesregierung hätte jedoch unterschiedliche Maßstäbe. "Also wenn ich mal Putin und Netanjahu vergleiche: Gegen beide liegt ein Haftbefehl vor. Das ist aus meiner Sicht unglaubwürdig und in diesem Sinne ist auch Herr Merz zu kritisieren", erklärte der Linken-Politiker. "Ich bleibe dabei: Dialog ist wichtig." Bundeskanzler Friedrich Merz war am Wochenende zu Gesprächen in Israel beim Premierminister Netanjahu zu Gast. Mit dem russischen Präsidenten Putin hat Merz in seiner Amtszeit bisher noch nicht gesprochen.

+++ 09:44 Trump: Russland würde wohl lieber die ganze Ukraine haben +++

Laut US-Präsident Donald Trump ist Russland mit einem Abkommen für die Ukraine einverstanden. Zugleich allerdings sagt er auch: "Wenn man darüber nachdenkt, würde Russland, glaube ich, wohl lieber das ganze Land haben." Was die westlichen Länder dagegen tun können, dass sich Russland irgendwann die gesamte Ukraine einverleibt, sagt Trump nicht. Schon jetzt beharrt Russland darauf, bei einem Abkommen auch Teile der Ukraine zugesprochen zu bekommen, die es gar nicht erobert hat.

+++ 09:15 Sieben EU-Staaten fordern Nutzung eingefrorener russischer Vermögen +++

Sieben EU-Staaten dringen auf eine rasche Umsetzung des Vorschlags, mit eingefrorenen russischen Vermögen ein Darlehen für die Ukraine zu finanzieren. Die Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit sei nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern liege auch im eigenen Interesse, heißt es in einem Brief der Staats- und Regierungschefs an EU-Ratspräsident Antonio Costa und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Zu den Unterzeichnern gehören Estland, Finnland, Irland, Lettland, Litauen, Polen und Schweden.

+++ 08:46 "Ziemlich despektierlich, was Trump da äußert" +++

Die Ukraine verhandelt über ihr eigenes Schicksal - ohne am Tisch zu sitzen. In London sucht Selenskyj nun den engen Austausch mit europäischen Partnern. Und aus Washington kommen irritierende Töne, wie ntv-Reporter Jürgen Weichert aus Kiew einordnet.

+++ 08:23 Russen töten Mann in Dnipropetrowsk +++

Bei neuen russischen Drohnenangriffen wird in der Ukraine mindestens ein Mann getötet und zwölf weitere Menschen werden verletzt. Im Gebiet Dnipropetrowsk sei der 51-Jährige an seinen Verletzungen gestorben, teilen die Behörden mit. Fünf Menschen seien verletzt worden, darunter ein 13 Jahre altes Mädchen und ein 14-jähriger Junge. Im Gebiet Sumy wurde werden Behördenangaben zufolge sieben Zivilisten verletzt (siehe Eintrag von 07:54).

+++ 07:54 Russische Drohne trifft auf Wohnblock in Sumy +++

Bei einem russischen Drohnenangriff auf einen Wohnblock in der nordostukrainischen Stadt Ochtyrka sind nach Angaben des Gouverneurs der Region Sumy, Oleh Hryhorow, mindestens sieben Menschen verletzt worden. Das Gebäude sei schwer beschädigt worden. Die Region Sumy wird seit Beginn der russischen Invasion Anfang 2022 fast täglich angegriffen.

+++ 07:24 Wadephul hofft auf chinesischen Einfluss im Ukraine-Krieg +++

Der Ukraine-Krieg wird auch Thema beim Besuch von Außenminister Johann Wadephul in Peking sein. Der CDU-Politiker will die chinesische Führung drängen, in den Gesprächen über einen Waffenstillstand den Druck auf Moskau zu erhöhen. "Kein anderes Land hat so viel Einfluss auf Russland wie China und kann sein Gewicht so sehr dafür einzusetzen, dass Russland endlich zu ernsthaften Verhandlungen bereit ist, die die Souveränität der Ukraine achten", sagt Wadephul vor Abflug. Zwar betont Peking öffentlich, dass China in dem Krieg eine neutrale Rolle einnehme - im Westen wird der Volksrepublik allerdings vorgeworfen, Moskau zu unterstützen.

+++ 06:53 CDU-Außenpolitiker warnt vor Selbstaufgabe Europas +++

In der Debatte um die Verwendung der eingefrorenen russischen Vermögen für ein Darlehen an die Ukraine warnt der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen vor einer Selbstaufgabe Europas. "Wir sind in einer absolut entscheidenden Situation für Europa. Es ist ein Schicksalsmoment", sagt der Vizechef der Unionsfraktion dem "Stern". "Wenn wir es nicht schaffen, die russischen Vermögen für die Hilfe der Ukraine zu mobilisieren, hieße das, dass wir zu unserer Selbstbehauptung, zur Verteidigung unserer eigenen Souveränität nicht bereit wären", so Röttgen. Das hätte verheerende Konsequenzen für die EU, aber selbstverständlich auch für die Ukraine." Die EU hatte nach der russischen Vollinvasion der Ukraine vor fast vier Jahren russische Vermögenswerte im Wert von mehr als 200 Milliarden Euro eingefroren. Seit Monaten diskutieren die Mitgliedstaaten darüber, die zum größten Teil in Belgien von der Gesellschaft Euroclear verwalteten russischen Gelder für ein Reparationsdarlehen an die Ukraine zu nutzen.

+++ 06:28 Moskau berichtet von Dutzenden Drohnen über russischem Gebiet +++

Russische Luftabwehreinheiten zerstören Angaben aus Moskau zufolge über Nacht 67 ukrainische Drohnen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf Angaben des russischen Verteidigungsministeriums.

+++ 06:01 Selenskyj trifft heute Merz in London +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird heute zu Gesprächen mit den westlichen Partnern um Bundeskanzler Friedrich Merz in London erwartet. An den Beratungen über den aktuellen Stand des US-Friedensplans zur Beendigung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine werden auch der britische Premierminister Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron teilnehmen. "Die Europäer werden notwendigerweise eine tragende Säule der gerechten und dauerhaften Lösung sein, die wir gemeinsam aufbauen", schreibt Macron vorab auf der Plattform X.

+++ 05:41 Pro-EU-Regierung gestärkt: Liberaler gewinnt überraschend Bürgermeisterwahl in Bukarest +++

Bei der Bürgermeisterwahl in der rumänischen Hauptstadt Bukarest gewinnt überraschend der liberale Kandidat. Der Wahlausgang stärkt Ministerpräsident Ilie Bolojan mit seiner fragilen pro-europäischen Regierungskoalition. Umfragen hatten zuvor eine rechtspopulistische Politikerin als Siegerin gesehen. Hätte sie sich durchgesetzt, wäre Bukarest die erste von einer rechtsextremen Bürgermeisterin geführte Hauptstadt der Europäischen Union geworden. Stattdessen liegt nach Auszählung von 90 Prozent der Stimmen Ciprian Ciucu vorn, ein enger Verbündeter Bolojans. Er liegt bei 35,4 Prozent der Stimmen. Die Rechtspopulistin Anca Alexandrescu, die von der oppositionellen Allianz für die Vereinigung der Rumänen (AUR) unterstützt wurde, erreicht mit 22,35 Prozent Platz 2.

+++ 04:47 Selenskyj telefoniert mit Meloni +++

In einem Telefonat mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bedankt sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj für die Unterstützung Italiens. "Ich hatte ein sehr substanzielles Gespräch mit Giorgia Meloni. Ich bin dankbar für die intensive Auseinandersetzung mit den diplomatischen Bemühungen und für die Unterstützung unserer Energieinfrastruktur mit Ausrüstung, die Italien in den kommenden Tagen liefern wird", schreibt Selenskyj auf Telegram. Selenskyj und Meloni erörterten laut Ukrinform die Ergebnisse der Friedensgespräche mit der US-amerikanischen Seite. "Es bleibt noch viel zu tun, um sicherzustellen, dass Russland sich ernsthaft zur Beendigung des Krieges bekennt. Italien unterstützt eindeutig die Notwendigkeit echter Sicherheit und die Verhinderung erneuter Kriegsausbrüche", betont Selenskyj.

+++ 03:43 Baerbock: Kein Gebietsverzicht für Frieden in der Ukraine +++

Die Ukraine darf nach Worten der Präsidentin der UN-Vollversammlung, Annalena Baerbock, nicht zu Gebietsabtretungen als Teil einer Friedenslösung gezwungen werden. "Man ächtet einen Angriffskrieg und belohnt ihn nicht noch. Wer Aggression prämiert, wird statt Frieden weitere Kriege ernten", sagt sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es käme einem Freifahrtschein gleich, "würden wir es akzeptieren, dass ein Mitglied des Sicherheitsrats die wichtigste Regel der Vereinten Nationen bricht", betont die frühere deutsche Außenministerin mit Blick auf das Gewaltverbot in der UN-Charta.

+++ 02:47 Trump "ein wenig enttäuscht": Selenskyj hat Ukraine-Plan noch nicht gelesen +++

US-Präsident Donald Trump wirft dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj vor, sich nicht mit dem Ukraine-Plan der USA vertraut gemacht zu haben. "Ich muss sagen, dass ich ein wenig enttäuscht bin, dass Präsident Selenskyj den Vorschlag noch nicht gelesen hat", sagt Trump am Rande einer Gala im Kennedy Center. Die USA hatten vor fast drei Wochen einen Plan zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine vorgelegt. Er dient als Grundlage für die diplomatischen Bemühungen um eine Friedenslösung. Der erste sehr Moskau-freundliche Entwurf war auf Drängen der Ukraine und ihrer europäischen Verbündeten in zentralen Punkten überarbeitet worden.

+++ 01:46 Selenskyj: Friedensgespräche mit USA sind "konstruktiv, aber nicht einfach" +++

Die Gespräche mit US-Vertretern über einen Friedensplan für die Ukraine sind nach Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zwar konstruktiv, aber nicht einfach. "Die US-Vertreter kennen die grundlegenden ukrainischen Positionen", sagt er in seiner abendlichen Videoansprache. Selenskyj hatte zuvor mit dem Sondergesandten von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner telefoniert. Am Montag wird er in London mit führenden Politikern aus Frankreich, Großbritannien und Deutschland zusammentreffen. Weitere Gespräche soll es danach in Brüssel geben. Die europäischen Staats- und Regierungschefs sprechen sich für einen schrittweisen diplomatischen Prozess für die Ukraine aus, der mit langfristigen Sicherheitsgarantien und anhaltender Militärhilfe verbunden ist.

+++ 00:49 Röttgen: Neue US-Strategie bedeutet zweite Zeitenwende +++

US-Präsident Donald Trump bedroht nach Einschätzung des CDU-Außenpolitikers Norbert Röttgen mit seiner neuen Sicherheitsstrategie die Existenz der EU. "Die neue außenpolitische Positionierung der USA ist eine zweite Zeitenwende", sagt der Unionsfraktionsvize dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die erste Zeitenwende hatte der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz 2022 nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine ausgerufen und eine massive Aufrüstung der Bundeswehr angekündigt. "Erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs stehen die USA nicht mehr an der Seite der Europäer", betont Röttgen.

+++ 23:36 Meloni verspricht Selenskyj weitere Unterstützung +++

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sichert dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj weitere Unterstützung gegen Russlands Angriffskrieg zu. In einem Telefonat vor einem Treffen Selenskyjs mit weiteren europäischen Partnern in London hält die rechte Regierungschefin nach Angaben ihres Büros Moskau eine "neue Serie wahlloser Angriffe auf zivile Ziele" in der Ukraine vor. Ihr Land werde weitere Güter zur Unterstützung der dortigen Energieinfrastruktur und Bevölkerung liefern, auch Generatoren. Ziel bleibe ein dauerhafter und gerechter Frieden.

+++ 22:16 Ukrainischer Militärsprecher: Russen rücken bei Huljaipole vor +++

In Richtung Saporischschja versuchen russische Invasoren, ihre Offensive fortzusetzen, indem sie ukrainische Stellungen umgehen und Infiltrationstaktiken anwenden. Die größte Bedrohung bestehe weiterhin im Raum Huljaipole, erklärt Oleksij Swynarenko, Sprecher der ukrainischen Angriffseinheiten, gegenüber Kyiv24. "Die größte Bedrohung für Saporischschja geht heute nicht von Süden, nicht aus dem Gebiet um Orichiv und nicht aus dem Gebiet um Stepnohirsk aus - denn dort könnte der Feind entlang eines bestimmten Abschnitts vorrücken, sich verschanzen und die Stadt dann mit Drohnen terrorisieren. Die größte Gefahr besteht im Gebiet um Huljaipole, da der Feind parallel zu unseren Verteidigungslinien vorrückt. Wir haben befestigte Linien für einen Angriff aus dem Süden errichtet, aber der Feind rückt nun von Osten nach Westen vor", sagt Swynarenko.

+++ 21:02 Ukrainische Einsatzgruppe "Ost" startet Such- und Angriffseinsätze in Pokrowsk +++

Die ukrainischen Verteidigungskräfte führen Such- und Angriffsoperationen in Pokrowsk durch und kämpfen in städtischen Gebieten, teilt die Einsatzgruppe "Ost" mit. In Myrnohrad halten ukrainische Streitkräfte Verteidigungsstellungen und vernichten russische Einheiten an den Zufahrtsstraßen zur Stadt. Um die ununterbrochene Unterstützung der ukrainischen Einheiten zu gewährleisten, werden zusätzliche Nachschubwege nach Pokrowsk und Myrnohrad eingerichtet. Im Laufe des vergangenen Tages wehrten die Verteidigungskräfte im Verantwortungsbereich der Ostgruppe 82 russische Angriffe ab. In Richtung Pokrowsk vereitelten ukrainische Einheiten 45 Angriffsversuche auf Nowy Schachtarskyj, Nowopawliwka sowie auf die Gebiete Hryschyne, Tscherwonyj Lyman, Rodynske, Myrnohrad, Kotlyne, Udachne, Molodetske und Dachne.

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