Politik

"Donbass Cowboy" US-Bürger gefoltert und getötet: Haftstrafen für russische Soldaten

08.12.2025, 14:46 Uhr
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Bereits 2014 schloss sich Russel Bentley prorussischen Separatisten an. (Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Weil sie ihn für einen Spion halten, foltern mehrere russische Soldaten einen US-Bürger im Donbass und töten ihn dabei. Dass der Mann ein echter Unterstützer Moskaus ist, wissen sie nicht. Nun müssen mehrere Täter viele Jahre in Haft.

Ein Gericht in der von Russland kontrollierten ukrainischen Stadt Donezk hat vier russische Soldaten wegen der Tötung eines prorussischen US-Bürgers zu Haftstrafen verurteilt. Die Männer hätten den 64-jährigen Russel Bentley im April 2024 zu Tode geprügelt, nachdem sie ihn für einen Saboteur gehalten hätten, befand das Gericht.

Zwei der Männer wurden zu jeweils zwölf Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt, außerdem wurden ihre militärischen Titel aberkannt. Ein weiterer Soldat erhielt eine elfjährige Haftstrafe. Gegen den vierten Verurteilten wurde eine anderthalbjährige Haftstrafe wegen der "Verschleierung von Straftaten" verhängt.

Dem Gericht zufolge hatten die drei russischen Soldaten im April 2024 in Donezk "körperliche Gewalt und Folter" gegen Bentley angewendet, um "ein Geständnis zu erhalten". Bentley sei dabei getötet worden. Daraufhin hätten die Soldaten Bentleys Auto mit dessen Leiche darin zur Explosion gebracht.

Getöteter war Veteran

Bentley, auch bekannt unter Spitznamen wie "Texas" oder "Cowboy des Donbass" hatte sich im Jahr 2014 den von Moskau gelenkten prorussischen Separatisten in der Ukraine angeschlossen. Der US-Militärveteran blieb in der Ostukraine. Dort habe er bis zu seinem Verschwinden unter anderem für den russischen Staatssender Sputnik gearbeitet, berichteten russische Medien.

Der 64-Jährige stammte aus dem Bundesstaat Texas und hatte in der US-Armee gedient. Später setzte er sich in seinem Heimatland für die Legalisierung von Cannabis ein. Wegen seiner Verwicklung in den Handel mit Marihuana habe Bentley auch im Gefängnis gesessen, berichteten US-Medien. In einem Interview des Magazins "Rolling Stone" im März 2022, kurz nach Beginn der russischen Offensive in der Ukraine, bezeichnete Bentley sich selbst als "Informationskrieger".

Quelle: ntv.de, rog/AFP

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