Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:04 Selenskyj: Der "Siegesplan" ist vollständig vorbereitet +++
Alle Punkte des "Siegesplans", den die Ukraine der USA vorlegen will, sind ausgearbeitet, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenksyj. Er habe vor, den Plan mit US-Präsident Joe Biden bei seinem Besuch in den USA Ende des Monats zu erörtern. Selenskyj gab zwar nicht alle Einzelheiten bekannt, erklärte aber, dass der Plan aus vier Hauptpunkten und einem fünften Punkt bestehe, der sich auf die Nachkriegssituation bezieht. Der Vorstoß der Ukraine in das russische Gebiet Kursk, ist ebenfalls Teil der Strategie, so Selenskyj.
+++ 21:19 London bestellt russischen Botschafter ein +++
Die britische Regierung hat den russischen Botschafter einbestellt, nachdem Russland in der vergangenen Woche sechs britischen Diplomaten die Akkreditierung entzogen hatte. Der russische Botschafter in London, Andrej Kelin, sei darauf hingewiesen worden, dass das Verhalten Russlands, einschließlich der "böswilligen und völlig unbegründeten" Spionagevorwürfe gegen die sechs britischen Diplomaten, gegen das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen verstoße, erklärt das Außenministerium. Es verurteile die "beispiellose und unbegründete öffentliche Aggressionskampagne gegen das Vereinigte Königreich", heißt es in der Erklärung des Ministeriums.
+++ 20:37 Finnlands Präsident möchte Russland aus UN-Sicherheitsrat werfen +++
Der finnische Präsident Alexander Stubb befürwortet die Erweiterung des UN-Sicherheitsrates, die Abschaffung des Vetorechts einzelner Mitglieder und den Ausschluss Russlands aus dem Gremium. Laut der Nachrichtenagentur Reuters sei Stubb bereit, diese Reformen während der bevorstehenden UN-Vollversammlung in New York zu fordern. Jedes Mitglied des Rates, das sich an einem illegalen Krieg beteiligt, "wie es Russland gerade in der Ukraine tut", solle suspendiert werden, sagt Stubb im Interview. Russland gehört zu den fünf ständigen Mitgliedern des Rates, zusammen mit den USA, Großbritannien, Frankreich und China. Zehn weitere Mitglieder werden nach einem Rotationsprinzip ausgewählt. Stubb sagt weiter, er würde vorschlagen, die Zahl der ständigen Mitglieder von fünf auf zehn zu erhöhen, mit einem weiteren Mitglied aus Lateinamerika, zwei aus Afrika und zwei aus Asien. "Kein einzelner Staat sollte ein Vetorecht im UN-Sicherheitsrat haben", fügt er hinzu.
+++ 19:52 Mexikos künftige Präsidentin lehnt Selenskyj-Einladung ab +++
Mexikos künftige Präsidentin Claudia Sheinbaum hat eine Einladung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, die Ukraine zu besuchen, abgelehnt. Das berichtet "Ukrinform" unter Bezugnahme auf das spanische Online-Medium "FuserNews". Sheinbaum vertrete die Position, ihr Land solle sich nicht in auswärtige Angelegenheiten einzumischen, sagt sie demnach auf einer Pressekonferenz. Damit behält sie den Kurs ihres Vorgängers Andrés Manuel López Obrador bei. Sheinbaum tritt ihr Amt am 1. Oktober an.
+++ 19:17 Wagenknecht: Position von Merz zu Waffenlieferungen "hochgefährlich" +++
Sahra Wagenknecht hat die Position von CDU-Chef Merz zu Waffenlieferungen an die Ukraine attackiert: "Da ist natürlich auf Bundesebene ein sehr großes Problem, dass Herr Merz mit seinen außenpolitischen Positionen Deutschland ja tatsächlich massiv gefährden würde", sagt Wagenknecht. Merz wolle Taurus-Raketen an die Ukraine liefern - das wäre nach ihren Worten hochgefährlich. "Also, ich hoffe sehr, dass sich Herr Merz, bevor die Frage konkret wird, weil er vielleicht tatsächlich der nächste Kanzler sein könnte, dass es da in der CDU doch noch Debatten darüber gibt, ob man diesen Weg geht."
+++ 18:39 Ukrainische Brigaden haben tägliches Limit an Aufklärungsdrohnen +++
Eine Brigade der ukrainischen Nationalgarde darf bis zu zehn Aufklärungsdrohnen pro Tag einsetzen. Das teilt Brigadegeneral Vadym Hladkov in einem Interview mit der Nachrichtenseite "Ukrinform" mit. Die verfügbaren Mengen von First-Person-View-Drohnen seien dagegen um ein Vielfaches höher. Insbesondere wenn Russland an einem Frontabschnitt ständige Angriffe durchführe, werden diese in größeren Mengen eingesetzt. Laut Hladkov wird die Beschränkung der Aufklärungsdrohnen auch in der näheren Zukunft bestehen bleiben. Grund dafür sind die hohen Kosten pro Drohne. Aufklärungsdrohnen könnten von russischen Soldaten teilweise sogar mit Handfeuerwaffen abgeschossen werden, sollten sie zu niedrig fliegen.
+++ 17:50 Ukraine bittet Rumänien um Abschuss russischer Drohnen +++
Die Ukraine bittet das NATO-Land Rumänien, russische Drohnen abzuschießen, die sich dem rumänischen Luftraum nähern. Das sagt der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha nach einem Treffen mit seiner rumänischen Kollegin Luminita Odobescu in Bukarest, wie die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax berichtet. Seit Beginn des Angriffskriegs sind in Rumänien nahe der Grenze zur Ukraine mehrmals Trümmer russischer Drohnen abgestürzt. Besondere Sorgen bereitet, dass kürzlich eine russische Drohne etwa 45 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt über dem rumänischen Donaudelta in der Luft gesichtet wurde. Rumänische F-16 Kampfjets stiegen auf und eskortierten das Objekt, bis es ukrainischen Luftraum erreichte. Seither streiten in Rumänien Politiker und Militärs darüber, ob Gesetzesänderungen notwendig sind, um feindliche Drohnen im eigenen Luftraum abzuschießen.
+++ 17:15 Bund will Russland in Arktis mit neuer Strategie Paroli bieten +++
Die Bundesregierung will ihr Engagement in der Arktis weiter ausbauen - auch aus sicherheitspolitischen Gründen. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine habe "das geopolitische Umfeld auch im Hohen Norden dauerhaft verändert", erklärt Bundesaußenministerin Baerbock aus Anlass des Kabinettsbeschlusses zur neuen deutschen Arktisstrategie. "Russland verstärkt seine strategische Präsenz in der Region und tritt gegenüber den Nato-Anrainern der Arktis immer aggressiver auf." Die Arktis sei für die Sicherheit in Europa von "zentraler Bedeutung", erklärt die Ministerin. Deshalb passe die Bundesregierung ihre Arktispolitik an: "Wir setzen auf enge Zusammenarbeit mit unseren Nato- und Wertepartnern in der Region, um auf die gestiegenen sicherheitspolitischen Herausforderungen zu reagieren und die internationale regelbasierte Ordnung auch in der Arktis zu verteidigen."
+++ 16:43 "Ist das ein Traum?": Video zeigt Gefangenenaustausch +++
Die "Kyiv Post" war bei dem Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine am 14. September dabei und fing die ersten Gespräche zwischen frisch entlassenen ukrainischen Soldaten und ihren Familien ein. Im Rahmen des Austauschs kehrten je 103 Soldaten in ihre jeweiligen Länder zurück. Die russischen Soldaten waren bei der ukrainischen Offensive in Kursk gefangen genommen worden.
+++ 16:03 Ukraine: Russische Gegenoffensive in Kursk gestoppt +++
Die russische Gegenoffensive in der russischen Region Kursk ist nach ukrainischen Angaben gestoppt worden. Wie ein Sprecher des ukrainischen Regionalkommandos der Nachrichtenagentur AFP sagt, hatten "die Russen versucht, über die Flanken anzugreifen, aber sie sind gestoppt worden". Die Lage habe sich stabilisiert und sei "unter Kontrolle", sagt Sprecher Oleksiji Dmitratschkiwsky. Russland habe "einige kleinere Erfolge errungen, aber der Erfolg hat sich jetzt in eine Fast-Einkreisung von ihnen verwandelt", sagt der Militärsprecher weiter. Nach seinen Angaben halten sich noch mehrere tausend russische Zivilisten in den von der ukrainischen Armee besetzten russischen Gebieten in der Region Kursk auf.
+++ 15:42 Bund beschließt weitere medizinische Hilfe für Ukraine +++
Die Bundesregierung stellt zusätzlich bis zu 50 Millionen Euro für die Aufnahme und Behandlung verletzter ukrainischer Soldaten zur Verfügung. "Wir stehen weiterhin fest an der Seite der Ukraine", sagt Bundesfinanzminister Christian Lindner. "Mit der jetzt gefundenen Lösung schaffen wir Sicherheit für notwendige medizinische Behandlungen in Deutschland." Laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat Deutschland bislang 1.173 schwer verwundete und verletzte ukrainische Soldaten und Zivilisten evakuiert und in deutschen Kliniken behandelt. "Diese Hilfe ist ein Gebot der Menschlichkeit - und diese Hilfe setzen wir mit aller Kraft fort", sagt sie. Die Kosten für die stationäre Versorgung der Kriegsverletzten sollen künftig unbürokratisch durch das Bundesverwaltungsamt abgewickelt und beglichen werden.
+++ 15:07 Tödliche Schießerei an Zentrale von russischem Online-Händler +++
Bei einem versuchten Überfall auf die Moskauer Zentrale des russischen Online-Versandhändlers Wildberries wurden nach Angaben des Unternehmens drei Menschen verletzt. Russischen Medienberichten zufolge gibt es auch ein Todesopfer. Geschäftsführerin Tatjana Bakaltschuk erklärt im Onlinedienst Telegram, ihr Ex-Mann Wladislaw Bakaltschuk und zwei Ex-Manager des Unternehmens hätten versucht, "die Büros von Wildberries in Moskau zu besetzen". Drei Menschen seien dabei verletzt worden. Wladislaw Bakaltschuk erklärt, er sei für Verhandlungen in die Firmenzentrale gekommen. Er und seine Begleiter seien nicht bewaffnet gewesen. Es seien aber Schüsse "aus dem Gebäude" gefallen. Wildberries ist Russlands größter Online-Händler und bearbeitet nach eigenen Angaben jeden Tag mehr als zehn Millionen Bestellungen.
+++ 14:43 Indien will weiter russisches Öl kaufen - außer es gibt Sanktionen +++
Die indische Regierung hat zugegeben, dass sie ohne Bedenken russisches Öl kaufen wird, solange das Land nicht von Sanktionen betroffen ist. Das berichtet das Online-Medium "Ukrajinska Prawda" mit Bezug auf die Nachrichtenagentur Reuters. „Wenn Unternehmen nicht von Sanktionen betroffen sind, werde ich ohne Frage beim billigsten Anbieter kaufen“, sagt der indische Öl- und Gasminister Hardeep Singh Puri. Er fügt hinzu, dass Indien damit nicht allein ist, da auch europäische Länder und japanische Unternehmen russisches Öl kaufen. Indien ist Berichten zufolge zu 88 Prozent von Ölimporten abhängig und ist der drittgrößte Ölverbraucher und -importeur der Welt. Russlands Handel mit Indien hat sich laut Bericht seit 2022 verdoppelt.
+++ 14:05 Munz: Wegen F-16 macht sich Kreml keine Sorgen +++
Die ersten F-16-Kampfjets aus dem Westen sind bereits in der Ukraine im Einsatz. Doch unter anderem wegen der fehlenden Erlaubnis, Raketen tief nach Russland zu schießen, macht sich der Kreml deswegen kaum Sorgen, erklärt ntv-Korrespondent Rainer Munz aus Moskau.
+++ 13:45 Kreml: Stoltenberg-Äußerung zu Langstreckenwaffen gefährlich +++
Russland hat Äußerungen von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg als "gefährlich" kritisiert. Der hatte in einem Interview der Zeitung "The Times" angedeutet, dass es für Russland keine rote Linie darstellen würde, wenn der Ukraine erlaubt werde, mit westlichen Waffen mit längerer Reichweite Ziele tiefer in Russland anzugreifen. "Dieses demonstrative Desinteresse an den Aussagen des russischen Präsidenten ist ein völlig kurzsichtiger und unprofessioneller Schritt", sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Der russische Präsident Putin hatte gedroht, sollten Länder der Ukraine den Einsatz weiterreichender Raketen erlauben, würde dies diese Länder direkt in den Konflikt hineinziehen.
+++ 13:17 Atomexperten finden Minen und Militärausrüstung in AKW Saporischschja +++
Im von Russland besetzten Kernkraftwerk Saporischschja auf ukrainischem Boden sind bewaffnete Truppen Moskaus und militärische Ausrüstung stationiert. Außerdem sind zwischen der inneren und der äußeren Umzäunung Anti-Personen-Minen verlegt. Das berichtet die Internationale Atomenergie-Organisation IAEO. Demnach wurden die Fachleute der IAEO während des gesamten Berichtszeitraums daran gehindert, einige Teile der Turbinenhallen zu besuchen. Das AKW wurde schon frühzeitig im Krieg von russischen Soldaten besetzt, seitdem beobachten internationale Experten die Sicherheitslage mit Sorge. Erst vor vier Wochen hat ein Kühlturm gebrannt.
+++ 12:41 Kreml warnt nach Pager-Explosionen vor "Eskalation der Spannungen" in Nahost +++
Nach der Massenexplosion hunderter Pager im Libanon hat der Kreml in Moskau vor einer "Eskalation der Spannungen" in einer "explosiven" Region gewarnt. "Was auch immer geschehen ist, es führt mit Sicherheit zu einer Eskalation der Spannungen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. Die Region selbst sei "in einer explosiven Situation" und "jeder Vorfall wie dieser hat das Potenzial, ein Auslöser zu sein". Aus dem russischen Außenministerium heißt es, man betrachte den Vorfall als weiteren "Akt der hybriden Kriegsführung gegen den Libanon".
+++ 12:24 Ukraine erhöht Haushalt um zehn Milliarden Euro, um Soldaten zu bezahlen +++
Die Ukraine hat einen Nachtragshaushalt über mehr als zehn Milliarden Euro Mehrausgaben verabschiedet, der Hauptteil soll ins Militär fließen. Die Haushaltsausgaben steigen damit um gut 13 Prozent auf umgerechnet über 81 Milliarden Euro. Das ist ein Rekordwert für die Ukraine. Notwendig geworden waren die Haushaltsänderungen, um Soldaten unter anderem die Frontzuschläge für den September zahlen zu können.
+++ 11:36 Sharma: F-16-Jets werden nicht die Wunderwaffe sein +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert 128 Kampfjets des Typs F-16 , um Luftüberlegenheit über der Ukraine zu erlangen. Zugesagt wurden von westlichen Staaten aber nur rund 60, weniger als die Hälfte. Dennoch wertet es ntv-Korrespondentin Kavita Sharma als Erfolg, dass die Lieferung und Ausbildung der Piloten gestartet sind. Allerdings gibt es auch schon erste Probleme mit der Waffe.
+++ 11:16 Ukrainischer Geheimdienst: Wir stecken hinter Angriff auf Munitionsdepot +++
Eine Quelle im ukrainischen Geheimdienst SBU bestätigt laut Kyiv Independent den Angriff von gestern Nacht auf das große Munitionslager im russischen Toropez. In diesem seien ballistische Raketen, darunter Iskander, Flugabwehrraketen, Artilleriemunition und Gleitbomben, deponiert gewesen. Der Angriff habe das Depot "buchstäblich vom Erdboden verschluckt", wird die Quelle aus dem Geheimdienst zitiert. Nach dem Einschlag der ukrainischen Drohnen habe "eine extrem starke Detonation" stattgefunden. "Der SBU arbeitet zusammen mit seinen Kollegen von den Streitkräften weiter daran, das Raketenpotenzial des Feindes, mit dem er ukrainische Städte zerstört, methodisch zu reduzieren." Es gebe Pläne, ähnliche Angriffe auf andere russische Militäreinrichtungen durchzuführen.
+++ 10:49 Ukrainische Drohnenhersteller können erstmals um Ramstein-Auftrag mitbieten +++
Ukrainische Drohnenhersteller können sich erstmals an Ausschreibungen beteiligen, die von der Drohnen-Koalition im Rahmen des Ramstein-Formats organisiert werden. In Ramstein treffen sich alle paar Wochen Vertreter der westlichen Ukraine-Unterstützer. Laut ukrainischem Verteidigungsministerium wird die Ausschreibungsserie zwei Lose umfassen: eines für die Produktion von First-Person-View-Drohnen (FPV) und eines für Abfang-Drohnen. Das Ministerium sieht in der Einladung, mitzubieten, eine große Stärkung der ukrainischen Produktion. Alle eingereichten Bewerbungen werden von Mitgliedern der Drohnen-Koalition bewertet. Die Gewinner bekommen Aufträge für weitere Tests. Bei Erfolg planen die Ramstein-Staaten, die Gewinner des Wettbewerbs mit der Produktion zu beauftragen.
+++ 10:27 Video zeigt Angriff auf russisches Munitionslager +++
Der Kreml bestätigt es nicht offiziell, aber der Gouverneur der Region Twer hatte schon früh auf Telegram gemeldet, dass ein ukrainischer Drohnenangriff einen Brand verursacht hätte. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um ein großes Waffen- und Munitionslager. Anwohner wurden evakuiert, im Internet kursieren Videos des Brandes.
+++ 09:39 Neun Verletzte in Charkiw, zwei Tote in Saporischschja +++
Am gestrigen Dienstag erlebte die ukrainische Stadt Charkiw erneut eine heftige russische Attacke aus der Luft. Gleitbomben detonierten in mehreren Bezirken. Die Zahl der Verletzten stieg nun auf 9. Es ist der jüngste in einer Reihe von Angriffen auf Zivilisten in der letzten Zeit. Am Sonntag tötete eine Präzisionsbombe eine Frau und verletzte 43 Menschen, darunter vier Kinder. Auch im Oblast Saporischschja wurden Ortschaften von Russland aus der Luft angegriffen. Dort starben zwei Menschen.

Eine Verletzte wird nach einem Luftschlag gegen Charkiw Ende August von Passanten erstversorgt.
(Foto: REUTERS)
+++ 08:46 Ukraine: Energieanlagen in Sumy erneut attackiert +++
In der nordostukrainischen Stadt Sumy sind nach Angaben der Behörden erneut Energieanlagen von russischen Drohnen attackiert worden. Ersten Informationen zufolge habe es keine Verletzten gegeben, teilen die örtlichen Behörden mit. Allerdings hätten die wiederholten Angriffe das Energiesystem stark belastet. Erst am Dienstag hatte Russland die Energieinfrastruktur in der Stadt und der Region Sumy mit Raketen und Drohnen attackiert. Dadurch war laut Energieministerium die Stromversorgung für mehr als 280.000 Haushalten zeitweise ausgefallen.
+++ 08:27 Generalstab der Ukraine: 1130 russische Verluste gestern +++
Der ukrainische Generalstab meldet für die vergangenen 24 Stunden 1130 Soldaten, die getötet oder verwundet wurden. Im Gesamtverlauf der russischen Komplett-Invasion seit Februar 2022 zählen die Ukrainer 637.010 Verluste auf Seiten des Gegners. Seit gestern zerstörten die ukrainischen Truppen nach eigenen Angaben außerdem 25 Artilleriesysteme, 45 Transport- und Tankfahrzeuge und sechs Panzer.
+++ 07:55 Ukraine meldet, Einsatzpläne für F-16 stehen +++
Die ukrainische Luftwaffe hat ihre Einsatzpläne für die westlichen F-16-Kampfflugzeuge ausgearbeitet. Alle Aufgaben für die Streitkräfte und das Verteidigungsministerium seien festgelegt, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Daneben sei mit dem Luftwaffenkommando noch über Möglichkeiten zum Ausbau der Flugzeugflotte sowie die weitere Ausbildung von Piloten gesprochen worden. Angesichts oft schwerer Verluste plädieren viele Stimmen in Kiew für eine bessere Grundausbildung der Piloten. Derzeit sind nur 40 Tage üblich. Die Ukraine soll rund 60 F-16-Jets erhalten, bislang wurden aber nur wenige geliefert.
+++ 07:19 Russland: Ukrainische Drohnenangriffe auf mehrere Regionen abgewehrt +++
Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe auf mehrere Regionen. Die Luftabwehr habe in der Nacht 54 ukrainische Drohnen über fünf russischen Regionen zerstört, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Tass und beruft sich auf das Verteidigungsministerium. Die Hälfte der Drohnen sei über der Grenzregion Kursk abgeschossen worden, die übrigen über den Grenzregionen Brjansk und Belgorod sowie den westlichen Regionen Smolensk und Orjol. Die Agentur erwähnt nicht die Region Twer nordwestlich von Moskau, wo nach Angaben örtlicher Behörden und Militärblogger ein Drohnenangriff auf ein großes Munitionslager einen Brand in der Stadt Toropets auslöste. Anwohner mussten demnach evakuiert werden.
+++ 06:57 Militärblogger: Angriff beschädigt russisches Munitionsdepot schwer +++
Laut Militärbloggern hat der ukrainische Angriff auf das russische Toropez in der Region Twer ein Munitionsdepot mit Tausenden Tonnen von Munition und Raketen in Brand gesteckt. Das Lager ist nach Angaben der Blogger in der Vergangenheit stark erweitert worden und unterhält demnach 42 verstärkte Bunker sowie 23 Lager und Werkhallen. Laut dem ehemaligen russischen Geheimdienstoberst Igor Girkin ist die Lage in der Region unter Kontrolle, so meldet er auf Telegram. Die ukrainischen Militärblogger kommen laut ihrer Datenauswertung zu dem Schluss, es sei gelungen, besonders bei den neueren Bunkern sehr schwere Schäden anzurichten.
+++ 06:20 Grünen-Vize-Fraktionschef: AfD und BSW verbreiten russische Narrative +++
Der Vize-Chef der Grünen-Fraktion, Konstantin von Notz, regt eine Aktuelle Stunde im Bundestag zu russischen Einflussoperationen in Deutschland an. "Analysen interner Papiere der russischen Propagandafabrik SDA zeigen sehr genau die perfiden Methoden, mit denen russische Stellen auf unsere Demokratie, öffentliche Diskurse und Wahlen einwirken", sagt der Innenpolitiker. "Mit AfD, BSW und anderen willfährigen Helfern, die russische Narrative in Öffentlichkeit und Parlamente tragen, werden unheilvolle Allianzen eingegangen, um deutsche Interessen gemeinsam zu schwächen." Menschen, die sich für die Ukraine einsetzten, würden identifiziert, ausgespäht und es werde versucht, sie öffentlich zu diskreditieren.
+++ 05:42 Russische Trolle posten Fake-Videos über Kamala Harris +++
Russische Akteure verstärken nach Recherchen des Softwarekonzerns Microsoft ihre Desinformationskampagne gegen die US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris. Eine mit dem Kreml verbundene Gruppe namens Storm-1516 habe seit Ende August zwei gefälschte Videos produziert, um die Wahlkampagne von Harris und ihrem Vize-Kandidaten Tim Walz zu diskreditieren, erklärt der US-Konzern. Ein Video zeige eine Gruppe angeblicher Harris-Anhänger, die einen vermeintlichen Teilnehmer einer Trump-Kundgebung angreifen. In dem anderen Video ist demnach ein Schauspieler zu sehen, der die erfundene Behauptung verbreitet, Harris habe 2011 bei einem Unfall ein Mädchen verletzt, das seitdem gelähmt sei, und Fahrerflucht begangen. Beide Videos erreichten nach Angaben von Microsoft Millionen von Aufrufen.
+++ 05:19 Explosionen und Feuer im russischen Twer +++
Ein ukrainischer Drohnenangriff hat nach russischen Angaben einen Brand in der russischen Region Twer ausgelöst. Trümmer einer zerstörten ukrainischen Drohne hätten in der Stadt Toropez ein Feuer im westlichen Teil der Region Twer verursacht und die teilweise Evakuierung von Anwohnern notwendig gemacht, teilt der Gouverneur der Region, Igor Rudenja, auf der Nachrichtenplattform Telegram mit. Die Feuerwehr versuche derzeit, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Was genau brennt, lässt er zunächst offen. Russische Luftabwehreinheiten seien weiterhin damit beschäftigt, einen "massiven Drohnenangriff" auf die Stadt abzuwehren. Die Kleinstadt mit etwas mehr als 11.000 Einwohnern ist laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur RIA aus dem Jahr 2018 Standort eines russischen Arsenals zur Lagerung von Raketen, Munition und Sprengstoff.
+++ 03:57 Russische Gouverneure melden Drohnenangriffe +++
Die Ukraine greift nach Angaben örtlicher Gouverneure mehrere Regionen im Westen Russlands mit Drohnen an. In der Region Smolensk an der Grenze zu Belarus seien sieben ukrainische Drohnen abgeschossen worden, schreibt Gouverneur Wassili Anochin auf der Messenger-App Telegram. Die russische Luftabwehr zerstört eine Drohne über dem Gebiet Orjol, teilt Gouverneur Andrej Klitschkow auf Telegram mit. Mindestens 14 ukrainische Angriffsdrohnen werden über der Region Brjansk an der Grenze zur Ukraine abgeschossen, meldet Gouverneur Alexander Bogomaz auf Telegram. Die Regierung in Kiew erklärt, die Angriffe richteten sich gegen Militär-, Energie- und Transportinfrastruktur, die für Moskaus Kriegsanstrengungen wichtig sei.
+++ 02:56 Dreieckshandel: Washington prüft Uran-Handel mit China +++
Die US-Regierung prüft eine mögliche Umgehung des Importverbots für russisches Uran in die USA durch China. Es bestehe der Verdacht, dass China angereichertes Uran aus Russland importiere und gleichzeitig die eigene Produktion in die USA exportiere, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen. "Wir sind besorgt, dass das Importverbot für russisches Uran umgangen werden könnte", sagte Jon Indall vom Verband der US-Uranproduzenten UPA. "Wir wollen nicht, dass wir den russischen Hahn zudrehen und plötzlich das ganze Material aus China kommt. Wir haben das Handelsministerium gebeten, das zu untersuchen." Das US-Handelsministerium reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage zur Stellungnahme.
+++ 01:54 Insider: USA wollen Ölreserven auffüllen +++
Die US-Regierung will einem Insider zufolge die strategischen Erdölreserven aufstocken. Die USA peilten angesichts der niedrigen Preise einen Kauf von bis zu sechs Millionen Barrel Öl an, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Wenn der Kauf abgeschlossen werde, werde er der bisher größte bei der Auffüllung des Vorrats nach einer historischen Veräußerung im Jahr 2022 sein. Angesichts hoher Benzinpreise infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hatte die US-Regierung 2022 aus ihrer strategischen Reserve massive Mengen Rohöl verkauft, um den Marktpreis zu drücken. Es handelte sich damals um die "größte Freigabe von Ölreserven der Geschichte".
+++ 00:45 Zwei Tote und fünf Verletzte bei Angriff in Saporischschja +++
Russland hat in der Nacht die Region Saporischschja angegriffen und mindestens zwei Zivilisten getötet und fünf weitere verletzt, wie Gouverneur Iwan Fedorow berichtet. Später präzisiert Fedorow, Russland habe die Gemeinde Komyschuwacha in der Region "massiv angegriffen". Außerdem seien mehrere Häuser und eine Infrastruktureinrichtung beschädigt worden. Rettungskräfte seien noch vor Ort und das volle Ausmaß des Schadens wird noch untersucht, schreibt "Kyiv Independent".
+++ 23:38 UN-Botschafterin der USA: Haben Selenskyjs Plan schon gesehen +++
Die UN-Botschafterin der USA, Linda Thomas-Greenfield, sagt, die amerikanische Seite habe den neuen "Friedensplan" des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereits gesehen. Das berichtet die "European Prawda" mit Verweis auf eine Pressekonferenz im UN-Hauptquartier. "Wir haben den Friedensplan von Präsident Selenskyj gesehen. Wir glauben, dass er eine Strategie vorlegt, die funktionieren kann. Und wir müssen verstehen, wie wir dazu beitragen können", fügt sie hinzu. Die US-Botschafterin betont, dass sie in der Friedensfrage "Hoffnung auf Fortschritte" habe, ohne jedoch näher zu erläutern, was sie damit meinte. Mit dem Wort "Friedensplan" bezieht sich Thomas-Greenfield mutmaßlich auf die Strategie, die auf ukrainischer Seite als "Siegesplan" bezeichnet wird und die Selenskyj letzten Monat ankündigte.
+++ 22:29 Fehlalarm in Lettland: Unbekanntes Flugobjekt war Vogelschwarm +++
Falscher Alarm in Lettland: Eine mutmaßliche Verletzung des Luftraums des baltischen NATO-Staats durch ein unbekanntes Flugobjekt hat sich als harmloser Vorfall erwiesen. Bei dem Objekt, dass sich aus dem benachbarten Belarus kommend der Grenze näherte und diese im östlichen Gebiet Kraslava überquerte, handelte es sich um einen Vogelschwarm. Dies berichtet die lettische Nachrichtenagentur Leta unter Berufung auf die Luftwaffe. Das Verteidigungsministerium in Riga hatte zuvor darüber informiert, dass ein unbekanntes Flugobjekt erfasst worden sei. Daher seien zur Luftraumüberwachung auf dem Stützpunkt Lielvarde stationierte NATO-Abfangjäger aufgestiegen. Sie hätten aber keine verdächtigen Objekte ausfindig machen können.
+++ 21:59 Moldau und Deutschland schließen Vereinbarung zur Cybersicherheit +++
Moldau und Deutschland wollen mit einer Vereinbarung zur Cybersicherheit ihre Anstrengungen gegen die "hybride Kriegsführung Putins" verstärken. Der russische Präsident Wladimir Putin habe das klare Ziel, seine hybride Kriegsführung gegenüber Europa und insbesondere Moldau "weiter als Destabilisierung einzusetzen", sagt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in Chisinau. "Aber genau deswegen intensivieren wir unsere eigenen Anstrengungen." Durch IT-Ausrüstung, Informationsaustausch und Trainings werde dazu beigetragen, "Cyberangriffe in Moldau zu verhindern und Desinformation zu enttarnen."
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Quelle: ntv.de, toh/jpe/mau/rts/AP/dpa/AFP