Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:08 Trump dämpft Erwartungen an mögliches Putin-Selenskyj-Treffen +++
US-Präsident Donald Trump hat sich zurückhaltender zu einem möglichen Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geäußert. "Ich weiß nicht, ob sie sich treffen werden. Vielleicht werden sie es tun. Vielleicht auch nicht", sagte der Republikaner in Washington auf Nachfrage von Journalisten. In der vergangenen Woche hatte seine Sprecherin Karoline Leavitt noch auf wiederholtes Nachhaken von Journalisten erklärt, Putin habe einem direkten Treffen mit Selenskyj in den kommenden Wochen zugestimmt. Trump verwies nun auf die Spannungen zwischen den beiden Präsidenten. "Zwischen den beiden Männern herrscht eine enorme persönliche Abneigung", sagte er. Ob es tatsächlich zu einer Begegnung komme, liege an Putin und Selenskyj. Er halte es jedoch für angemessen, dass die beiden zunächst miteinander sprächen - "meiner Meinung nach bevor ich ein Treffen habe und wahrscheinlich den Deal abschließe".
+++ 21:23 Selenskyj spricht mit US-Gesandtem Kellogg über Russland-Sanktionen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben mit dem US-Gesandten Keith Kellogg über mögliche Sanktionen gegen Russland gesprochen. Bei einem Treffen in Kiew sei es um Wege gegangen, Moskau zu "echten Verhandlungen zu zwingen und den Krieg zu beenden", teilte Selenskyj in einer Online-Erklärung mit. "Sanktionen, Zölle - alles muss auf dem Tisch bleiben", forderte er. Selenskyj erklärte, er habe mit Kellogg auch über Sicherheitsgarantien für den Fall eines Friedensabkommens mit Russland gesprochen. Er gehe davon aus, dass die wichtigsten Aspekte solcher Sicherheitsgarantien "bald" ausgehandelt sein werden. Die Debatte um die Sicherheitsgarantien blieb nach Gesprächen zwischen US-Präsident Donald Trump, Selenskyj sowie europäischen Staats- und Regierungschefs in der vergangenen Woche allerdings vage.
+++ 20:43 Bericht: Ex-Armeechef und Botschafter Saluschnyj ließ JD Vance auflaufen +++
Der ukrainische Botschafter in Großbritannien und ehemalige Oberbefehlshaber der Streitkräfte seines Landes, Walerij Saluschnyj, hat einem Bericht zufolge einen Anruf von US-Vizepräsident JD Vance abgelehnt - und zwar nach dessen feindseligen Wortgefecht im Oval Office mit Präsident Wolodymyr Selenskyj im Februar. Dies berichtet der "Guardian" unter Berufung auf anonyme Quellen. Demnach soll Vances Team "über verschiedene diplomatische und andere Kanäle" versucht haben, Saluschnyj zu kontaktieren, um eine mögliche Nachfolge für Selenskyj auszuloten. Wie das britische Medium berichtet, hat Saluschnyj es jedoch nach Rücksprache mit dem Leiter von Selenskyjs Präsidialbüro, Andrij Jermak, abgelehnt, den Anruf anzunehmen. Eine Quelle aus dem Umfeld von Saluschnyj erklärte gegenüber dem "Guardian", seine Weigerung sei eine "prinzipielle Haltung" und ein Zeichen der Einheit gewesen und spiegele das Gefühl der Ukraine wider, "gedemütigt" worden zu sein.
+++ 19:48 Trump: Haben noch nicht über Sicherheitsgarantien gesprochen +++
US-Präsident Donald Trump lässt offen, wie eine amerikanische Unterstützung der Sicherheitsgarantien nach dem angestreben Friedensschluss zwischen Russland und der Ukraine aussehen könnte. Nachdem er den Einsatz von Bodentruppen bereits ausgeschlossen hat, antwortet er auf die Frage nach Luftunterstützung internationaler Bodentruppen zum Schutz der Ukraine, man habe noch nicht über konkrete Sicherheitsgarantien gesprochen. Der Präsident bekräftigt, man werde kein weiteres Geld für die Ukraine ausgeben.
+++ 19:02 Trump: Habe erneut mit Putin gesprochen +++
US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben seit dem Ukraine-Treffen im Weißen Haus vergangenen Montag mit Kremlchef Wladimir Putin gesprochen. Der Republikaner bejahte eine entsprechende Frage einer Journalistin und erklärte, jedes Gespräch, das er mit Putin führe, sei "ein gutes Gespräch". "Und dann wird leider eine Bombe nach Kiew oder irgendwo anders geschickt, und dann werde ich sehr wütend darüber", sagte Trump weiter. Er fügte hinzu, er habe gedacht, dies sei der einfachste Konflikt, den er lösen könne, und sagte: "Im Krieg passieren seltsame Dinge." Wann genau das erneute Gespräch stattfand, sagte Trump nicht.
+++ 18:40 Ukraine will beim ESC 2026 Stimme "lauter denn je" erheben +++
Die unter den andauernden Angriffen Russlands leidende Ukraine hat ihre erneute Teilnahme am Eurovision Song Contest (ESC) bestätigt. Bei dem im kommenden Jahr zum 70. Mal stattfindenden Musikwettbewerb werde ihr Land die ukrainische Stimme "lauter denn je" erheben, erklärte die ukrainische Delegationsleiterin Oksana Skybinska. Die ukrainischen Teilnehmer wollten beim in Wien stattfindenden ESC das hohe Maß an Kreativität demonstrieren, das unter den Härten des Kriegs entstanden sei, erklärte Skybinska. Wer für die Ukraine bei dem weltweit am meisten beachteten Musikwettbewerb startet, soll in einer nationalen Ausscheidung bestimmt werden. Die Ukraine hatte 2022 wenige Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs das ESC-Finale mit ihrer Band Kalush Orchestra und dem Lied "Stefania" gewinnen können. Russland ist seit dem Krieg von dem weltweit am meisten beachteten Musikwettbewerb ausgeschlossen. Auch in den drei folgenden Finals schafften es die ukrainischen Starter jeweils in die Top Ten.
+++ 18:11 Oslo stellt Kiew weitere Milliarden-Hilfe in Aussicht +++
Bei seinem Besuch in Kiew kündigt der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre an, die derzeitige milliardenschwere Unterstützung der Ukraine im kommenden Jahr fortzusetzen. "Dies bedeutet in finanzieller Hinsicht 8,5 Milliarden Dollar im Jahr 2026, die ich dem Parlament vorschlagen werde", sagt Støre bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Staatschef Wolodymyr Selenskyj in Kiew, wie die Nachrichtenagentur Interfax Ukraine meldet. Er sei zuversichtlich, das hohe Niveau der Unterstützung aufrechterhalten zu können.
+++ 17:30 Kiew verurteilt Auftritt Woody Allens bei Moskauer Filmwoche +++
Die Ukraine hat einen Online-Auftritt des US-Filmregisseurs Woody Allen beim Moskauer Filmfestival scharf kritisiert. "Das ist eine Schande und eine Beleidigung für die Opfer unter ukrainischen Schauspielern und Filmschaffenden, die durch russische Kriegsverbrecher getötet oder verletzt wurden", schrieb das Außenministerium in Kiew in sozialen Netzwerken. Allen habe bewusst die Augen vor den "Gräueltaten" verschlossen, die Russland seit 2014 täglich in der Ukraine verübe. Die Kultur dürfe nicht für die "Reinwaschung" von Verbrechen oder als "Propagandainstrument" dienen. Allen war am Sonntag im Rahmen des Moskauer Filmfestivals zugeschaltet worden, um einen Vortrag zu halten. Die Veranstaltung wurde vom kremlnahen Regisseur und Schauspieler Fjodor Bondartschuk moderiert. Wegen seiner Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist Bondartschuk Ziel westlicher Sanktionen. Allen äußerte während des Gesprächs Berichten zufolge seine Bewunderung für Bondartschuks Vater, den Regisseur Sergej Bondartschuk. "Mir hat russisches Kino immer gefallen", sagte Allen Moskauer Medien zufolge zudem. Der Frage, ob er in Russland drehen wolle, wich er aus. Politisch äußerte sich der 89-Jährige nicht.
+++ 16:49 Sicherheitsexperte: Trumps Vorgehen "ist Rezept für Fehlschlag" +++
Joachim Krause ist emeritierter Direktor des Kieler Institutes für Sicherheitspolitik. Er befindet Donald Trump als "völlig ungeeignet" für das Amt des US-Präsidenten und mahnt, dass Europas Politiker nicht auf die USA setzen könnten, solange dieser im Amt ist.
+++ 16:17 Machtkampf in Polen bedroht Zugang der Ukraine zu Starlink-Satelliten +++
Der Zugang der Ukraine zu den militärisch wichtigen Informationen des Starlink-Satelliten-Netzwerkes droht wegen innenpolitischer Streitigkeiten in Polen gekappt zu werden: Der polnische Präsident Karol Nawrocki legte am Montag sein Veto gegen ein Gesetz zur Verlängerung der Leistungen für ukrainische Flüchtlinge ein. Der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für digitale Angelegenheiten, Krzystof Gawkowski, erklärte jedoch, dass das abgelehnte Gesetz auch die rechtliche Grundlage für die Bereitstellung von Starlink bilde. "Das ist das Ende des Starlink-Internets, das Polen der Ukraine während des Krieges zur Verfügung stellt", schrieb Gawkowski auf der Plattform X. Ein Sprecher des Ministeriums für digitale Angelegenheiten erklärte, dass das Veto bedeute, dass es ab dem 1. Oktober keine Rechtsgrundlage mehr für die Bezahlung von Starlink gebe. Der Sprecher des Präsidenten reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.
+++ 15:47 Bundesregierung: Putin zu Frieden nicht wirklich bereit +++
Die intensive Krisendiplomatie zur Ukraine hat nach Ansicht der Bundesregierung mittlerweile gezeigt, dass Russlands Präsident Wladimir Putin nicht an Frieden interessiert ist. Es sei ein großer Fortschritt, dass es einen politischen Prozess wie seit Beginn des Krieges 2022 nicht gegeben habe, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius am Montag in Berlin. "Es gibt ... auch bei aller Bewegung der Positionen der einzelnen Akteure eine wachsende Klarheit, dass Russland als Aggressor zu einer politischen Übereinkunft nach wie vor nicht wirklich bereit ist", fügte er hinzu. Mit Blick auf US-Präsident Donald Trump, dessen Haltung gegenüber Russland immer wieder schwankte, sagte Kornelius, er hoffe, dass alle die Konsequenzen ziehen würden. "Nur ein Waffenstillstand wird am Ende die Ernsthaftigkeit auch Russlands auf der Friedenssuche unterstreichen." Er verwies darauf, dass Trump Putin eine neue Frist gesetzt habe, nach der er etwa über mögliche Sanktionen entscheiden wolle. Allerdings hatte Trump diese Zweiwochen-Frist bereits mehrfach verschoben.
+++ 15:02 Drohne "Barracuda" soll russisches Militär mürbe machen +++
Im Kampf gegen das russische Militär arbeitet die Ukraine ständig an der Verbesserung der eigenen Waffentechnik. Jetzt hat die 40. Küstenbrigade eine Flussdrohne entwickelt, um russische Wasserstraßen an der Frontlinie anzugreifen.
+++ 14:46 Polens Präsident stoppt Gesetz über Kindergeld für Ukrainer +++
Polens rechtskonservativer Präsident Karol Nawrocki hat mit seinem Veto einen Gesetzentwurf zur Verlängerung der Sozialleistungen für Ukraine-Flüchtlinge gestoppt. Er sei überzeugt, dass nur diejenigen Flüchtlinge diese Leistungen erhalten sollen, die in Polen Arbeit hätten, begründete Nawrocki seine Entscheidung. Das vorliegende Gesetz gebe die gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema nicht wieder. In Polen haben ukrainische Bürger mit Schutzstatus Anspruch auf monatlich umgerechnet 180 Euro Kindergeld pro Kind. Für das zweite und jedes weitere Kind gibt es während der ersten zwei Jahre noch ein Betreuungsgeld von 117 Euro im Monat. Außerdem haben die Geflüchteten kostenlosen Zugang zum Bildungssystem und zur Gesundheitsversorgung. Damit sind sie polnischen Familien gleichgestellt. Der mit den Stimmen der Mitte-Links-Koalition von Regierungschef Donald Tusk verabschiedete Gesetzentwurf sah vor, dass die Flüchtlinge diese Sozialleistungen vorerst bis zum März 2026 weiter erhalten sollen.
+++ 14:06 Selenskyj kündigt Meeting von Teams aus USA und Ukraine an +++
"In dieser Woche wird viel Arbeit zu erledigen sein", sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Unter anderem werde es Ende der Woche ein Treffen eines ukrainischen und eines amerikanisches Teams geben, um ein mögliches künftiges Friedensgespräch zwischen Kiew und Moskau zu erörtern, sagt er der Nachrichtenagentur Interfax Ukraine zufolge. "Heute werden wir ein Gespräch zwischen unserer Militärführung und unseren Partnern haben", teilt Selenskyj weiter mit. Zudem sei am Mittwoch ein Gespräch der nationalen Sicherheitsberater geplant. "Und ich denke, dass wir einen grundlegenden Plan für Sicherheitsgarantien haben werden. Ich glaube, dass die Details noch Zeit brauchen", fährt Selenskyj fort. Daran müsse noch gearbeitet werden. "Danach möchte ich von amerikanischer Seite erfahren, ob die Russen zu dem Treffen bereit sind und in welcher Konstellation."
+++ 13:29 Wadephul warnt Putin davor, auf Zeit zu spielen +++
Außenminister Johann Wadephul fordert von Kremlchef Wladimir Putin rasche bilaterale Verhandlungen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj - und droht mit weiteren Sanktionen gegen Russland. "Wenn Präsident Putin meint, dass er auf Zeit spielen kann, dann wird er sich verrechnet haben", sagt der CDU-Politiker. Auf Russland müsse weiterhin Druck gemacht werden. Deshalb bereiteten die EU das 19. Sanktionspaket gegen Russland vor. Es liege nun an Putin, zu beweisen, dass er wirklich bereit sei, auf einen gerechten Frieden hinzuarbeiten, sagt Wadephul. "Nach allem, was wir sehen, bestehen daran erhebliche Zweifel." Es sei eine Vorleistung der Ukraine, ohne weitere Vorbedingungen verhandlungsbereit zu sein.
+++ 12:52 Russischer Vize-Gouverneur in Haft +++
In Russland ist der stellvertretende Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region Kursk festgenommen worden. Wladimir Basarow werde die Veruntreuung von einer Milliarde Rubel (rund 10,6 Millionen Euro) vorgeworfen, die für den Bau von Verteidigungsanlagen bestimmt gewesen seien, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Gouverneur Alexander Chinschtein bestätigt die Festnahme und sagt, der Fall stehe im Zusammenhang mit Basarows früherer Tätigkeit als Vize-Gouverneur in der benachbarten Grenzregion Belgorod. Eine Stellungnahme Basarows liegt nicht vor. Seit der überraschenden Gegenoffensive ukrainischer Truppen in die Region Kursk im vergangenen Jahr wird gegen eine Reihe russischer Behördenvertreter wegen Korruption ermittelt. Im Juli hatte Präsident Wladimir Putin den früheren Gouverneur von Kursk, Roman Starowoit, als Verkehrsminister entlassen. Starowoit wurde später mit einer Schusswunde tot in seinem Auto aufgefunden. Den russischen Behörden zufolge soll er sich erschossen haben.
+++ 12:17 Politologe Jäger bremst Euphorie: "Was JD Vance sagt, stimmt schlicht nicht" +++
Dass JD Vance im US-amerikanischen Fernsehen über Zugeständnisse seitens Russlands spricht, lässt aufhorchen. Dabei sind diese Aussagen nach Einschätzung von Politologen Thomas Jäger vor allem für den eigenen Präsidenten bestimmt.
+++ 11:52 Klingbeil: Werden uns an Sicherheitsgarantien beteiligen +++
Deutschland wird sich laut Vize-Kanzler Lars Klingbeil an Sicherheitsgarantien für die Ukraine beteiligen. Die Gespräche dazu seien aber erst am Anfang, sagt der Finanzminister und SPD-Chef in Kiew. Die Stärkung der ukrainischen Armee sei von entscheidender Bedeutung. "Das muss weitergehen." Zudem müsse die Rüstungsproduktion in der Ukraine hochgefahren werden. Die Bundesregierung plane für die Ukraine in den nächsten Jahren im Haushalt des Bundes neun Milliarden Euro jährlich ein. Ziel sei es, Russland abzuschrecken, dass es keinen neuerlichen Angriff gebe. "Es liegt jetzt an Wladimir Putin, dass er ein ernsthaftes Interesse an einem nachhaltigen, einem gerechten Frieden hat", so Klingbeil mit Blick auf den russischen Präsidenten. Er müsse den nächsten Schritt machen. Es sei aber noch nicht erkennbar, dass Putin seinen Kurs ändere.
+++ 11:43 Toter und Verletzte nach russischem Drohnenangriff auf Sumy +++
Russland hat bei neuerlichen nächtlichen Drohnenangriffen auf die Ukraine insbesondere die Grenzregion Sumy unter Beschuss genommen. Durch die Attacken sei ein Mensch getötet und neun weitere seien verletzt worden, schreibt der Gouverneur von Sumy, Oleh Hryhorow, bei Telegram. So seien in der Provinzhauptstadt Sumy selbst ein Hochhaus und Dutzende Einfamilienhäuser beschädigt worden. Auch zivile Infrastruktur sei getroffen worden. Derweil hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen aufgenommen, nachdem im Bezirk Konotop ein 37-jähriger Autofahrer durch einen Drohnenangriff starb und zwei ältere Passagiere schwere Verletzungen erlitten.
+++ 11:35 Union fordert Änderungen am Wehrdienst-Modell +++
Die Union fordert Änderungen an der Vorlage von Verteidigungsminister Boris Pistorius für einen neuen Wehrdienst, die am Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden soll. "Uns fehlen aktuell für unsere eigene Verteidigungsfähigkeit und unsere Zusagen an die Nato insgesamt mehr als 80.000 Berufs- und Zeitsoldaten und 140.000 Reservisten", sagt der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Thomas Röwekamp, der "Rheinischen Post". Er habe "erhebliche Zweifel", dass der geplante Personalaufwuchs mit einem auf Freiwilligkeit basierenden Modell gelingen könne. Es müssten verbindliche Aufwuchsziele pro Jahr festgelegt werden, meint der CDU-Politiker. Zudem müsse das Gesetz einen "Automatismus hin zu einer verpflichtenden Heranziehung" enthalten, wenn die Aufwuchsziele verfehlt werden. "Sobald wir erkennen, dass die Freiwilligkeit nicht reicht, müssen wir schnell die Wehrpflicht zur Erhaltung unseres Friedens wieder aktivieren können", so Röwekamp. Mit seiner Gesetzesvorlage will der SPD-Politiker Pistorius die Personalstärke der Bundeswehr verbessern - bis auf Weiteres auf freiwilliger Basis. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 11:13 Prozess um durchtrennte Unterseekabel gestartet +++
Wegen mutmaßlicher Sabotage von Infrastruktur in der Ostsee hat in Helsinki der Prozess gegen den Kapitän und zwei Offiziere eines Öltankers begonnen. Ihnen wird vorgeworfen, bei der Fahrt des Schiffes nach dem Ablegen in Russland Ende 2024 fünf unterseeische Strom- und Telekommunikationskabel im Finnischen Meerbusen durchtrennt zu haben. Laut den Ermittlern schleifte der Anker des Tankers, der unter der Flagge der Cookinseln fuhr, über den Meeresboden und beschädigte so die Leitungen. Der georgische Kapitän und die aus Indien stammende Offiziere weisen die Vorwürfe zurück. Der Kapitän sprach gegenüber dem finnischen Rundfunk YLE von einem "Seeunfall". Angeklagt sind die Seeleute wegen schwerer Sachbeschädigung und schweren Eingriffs in den Telekommunikationsverkehr.
+++ 10:40 Bericht: Passagierflieger mit Ziel St. Petersburg landet ungeplant in Tallinn +++
Ukrainische Drohnenangriffe sollen ein Passagierflugzeug mit russischen Touristen zu einer ungeplanten Zwischenlandung in Estland gezwungen haben. Die Maschine der ägyptischen Fluggesellschaft AlMarsia Universal Airlines sei am Sonntag um 05:33 Uhr in Tallinn gelandet, sagt eine Flughafensprecherin in Tallinn der estnischen Zeitung "Postimees". Demnach war der Flieger vom ägyptischen Urlaubsort Scharm El-Scheich zum Flughafen Pulkowo in St. Petersburg unterwegs. "Das Flugzeug wurde zur Landung nach Tallinn umgeleitet, da es aufgrund der vorübergehenden Schließung nicht in Pulkowo landen konnte", so die Sprecherin. Ihr zufolge durften Passagiere und Besatzung das Flugzeug nicht verlassen. Um 11.08 Uhr sei die Maschine nach St. Petersburg weitergeflogen. Mehreren Berichten zufolge hatte es in der Nacht zu Sonntag ukrainische Drohnenangriffe auf russische Treibstoff-Einrichtungen gegeben - darunter ein Flüssiggas-Terminal in der Oblast Leningrad, die St. Petersburg umgibt. Der Flughafen Pulkowo teilte am Sonntag auf Telegram mit, der Betrieb sei 20 Stunden eingeschränkt gewesen. Insgesamt seien 90 Flüge ausgefallen, Dutzende weitere hätten Verspätung gehabt oder seien umgeleitet worden.
+++ 10:01 Ukraine: Von mehr als Hundert Drohnen angegriffen +++
Russland hat die Ukraine letzte Nacht erneut mit Drohnen attackiert. Von 104 Drohnen hätten sie 76 abgeschossen oder etwa durch elektronische Kriegsführung unschädlich gemacht, erklären die ukrainischen Luftstreitkräfte. Auch von Drohnen-Einschlägen an 15 verschiedenen Orten wird berichtet.
+++ 09:30 Frei zu Sicherheitsgarantien: "Deutschland wird einen Beitrag zu leisten haben" +++
Thorsten Frei, Kanzleramtsminister, stellt sich nicht gegen die Aussage des russischen Außenministers Sergej Lawrow, der Deutschland als mögliche Garantiemacht für die Ukraine genannt hat. "Deutschland hat natürlich nicht nur ein eigenes Interesse, sondern auch eine wichtige Aufgabe, einen Beitrag zum Frieden in Europa zu leisten, gemeinsam mit unseren europäischen Partnern", sagt Frei im ntv Frühstart. "Friedrich Merz ist ja in dieser Frage sehr, sehr engagiert, hat Europa auch zusammengebracht und Europa eine starke Stimme gegeben. Das ist notwendig, damit auch europäische Sicherheitsinteressen da gewahrt bleiben", so der CDU-Politiker weiter. "Wir werden jetzt den weiteren Verlauf sehen müssen, wie sich die Dinge entwickeln. Sicherheitsgarantien sind entscheidend für einen Waffenstillstand und einen Friedensschluss. Das wissen wir. Und Deutschland wird wie alle anderen europäischen Länder dazu auch einen Beitrag zu leisten haben."
+++ 08:52 Zugeständnisse im Ukraine-Krieg? "In Russland hat das niemand so formuliert" +++
Jüngste Töne aus Kiew und Washington nähren die Hoffnungen auf ein zeitnahes Ende des Ukraine-Krieges. Moskau schweigt bisher dazu. ntv-Korrespondent Rainer Munz ordnet die Lage ein und beschreibt die Stimmung in der russischen Hauptstadt.
+++ 08:19 Ex-CIA-Chef zweifelt an baldigem Treffen von Putin und Selenskyj +++
Der frühere CIA-Chef und pensionierte US-General David Petraeus äußert Zweifel an einem baldigen Treffen zwischen den Präsidenten Russlands und der Ukraine. "Es gibt derzeit nicht viel, was uns dazu veranlassen würde, das zu glauben", sagt Petraeus am Sonntag beim Sender ABC News. Kremlchef Wladimir Putin bezeichnet er als "Hindernis für den Frieden". Putin habe eindeutig nicht die Absicht, den Krieg zu beenden, es sei denn, er erhalte zusätzliches Territorium, sagt Petraeus. Er nimmt an, dass sich auch US-Präsident Donald Trump darüber im Klaren sei. Die USA sollten ihre Hilfe für die Ukraine verstärken und Beschränkungen für bestimmte Waffen aufheben, meint Petraeus. Zudem sollten weitere Sanktionen gegen Russland verhängt werden, die etwa den russischen Ölexport weiter einschränken.
+++ 07:33 Region Saporischschja zählt 500 Angriffe binnen 24 Stunden +++
Die ukrainische Region Saporischschja meldet rund 500 russische Angriffe innerhalb von 24 Stunden. Insgesamt seien 13 Ortschaften unter Beschuss gewesen, schreibt Gouverneuer Ivan Fedorov am Morgen auf Telegram. Ihm zufolge wurden 327 Drohnenangriffe gezählt, sowie 166 Artillerieangriffe, vier Luftangriffe und drei Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern. Zivilisten wurden demnach nicht verletzt, es wurden jedoch Gebäude zerstört.
+++ 06:50 Klingbeil überraschend in Kiew eingetroffen +++
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil ist zu Gesprächen mit der ukrainischen Regierung in Kiew eingetroffen. Der Vizekanzler und SPD-Vorsitzende erklärt nach Ankunft in der Hauptstadt, er suche in enger Abstimmung mit Kanzler Friedrich Merz den Austausch darüber, wie Deutschland die Ukraine bei einem möglichen Friedensprozess bestmöglich unterstützen könne. Es brauche "verlässliche Sicherheitsgarantien, die einen dauerhaften Frieden für die Ukraine gewährleisten", sagt Klingbeil. "Dazu stimmen wir uns international eng ab. Deutschland wird seiner Verantwortung gerecht werden." Die Reise wurde aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich angekündigt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Der Vizekanzler kommt am Morgen mit dem Sonderzug in Kiew an und wird vom deutschen Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger (l), begrüßt.
(Foto: picture alliance/dpa)
+++ 06:28 Vance hält Frieden binnen Monaten für möglich +++
US-Vizepräsident JD Vance zeigt sich optimistisch, dass die Friedensbemühungen der USA den Krieg in der Ukraine beenden können. Präsident Donald Trump bemühe sich "mit energischer Diplomatie" darum, das Töten zu beenden, sagt Vance in einem Interview mit dem Sender NBC News, das am Sonntag ausgestrahlt wurde. "Ich denke, das amerikanische Volk sollte stolz darauf sein. Und wie auch immer das ausgeht, ob der Krieg in drei Monaten oder in sechs Monaten endet -hoffentlich nicht länger, aber vielleicht - sollten wir stolz darauf sein, dass wir einen Präsidenten haben, der versucht, das Töten zu beenden." Gleichzeitig räumt Vance ein, dass der Prozess kompliziert sei.
+++ 05:07 Bürgermeister: Drohnen vor Moskau abgeschossen +++
Die russische Luftabwehr hat nach Angaben von Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin zwei ukrainische Drohnen im Anflug auf die Hauptstadt abgeschossen. "Die Rettungskräfte sind am Absturzort der Trümmer im Einsatz", teilt Sobjanin auf Telegram mit.
+++ 02:03 Massiver Drohnenangriff auf Sumy +++
Das russische Militär hat einen massiven Drohnenangriff auf die Städte Sumy und Romny gestartet. Nach Behördenangaben wurden mindestens zehn Einschläge registriert, es gebe Brände in mehreren Wohnhäusern. Bislang ist noch nichts über mögliche Opfer bekannt.
+++ 00:27 Trump gratuliert zum Unabhängigkeitstag der Ukraine +++
In einer Grußbotschaft zum Unabhängigkeitstag der Ukraine lobt US-Präsident Trump deren "unzerstörbaren Geist" und den "inspirierenden Mut" des Landes. Der ukrainische Präsident Selenskyj veröffentlicht auf X den Brief Trumps. Darin heißt es weiter: "An diesem wichtigen Tag möchten wir Ihnen versichern, dass die Vereinigten Staaten Ihren Kampf respektieren, Ihre Opfer würdigen und an Ihre Zukunft als unabhängige Nation glauben." Jetzt sei es an der Zeit, das "sinnlose Töten" zu beenden. Die USA würden eine Verhandlungslösung unterstützen, "die das Blutvergießen beendet und die Souveränität und Würde der Ukraine sichert", schreibt Trump.
+++ 22:14 Russland verkündet Einnahme einer weiteren Siedlung in Dnipropetrowsk +++
Die russischen Truppen rücken in der Region Dnipropetrowsk offenbar vor: Russland hat nach eigenen Angaben eine weitere Siedlung in der ukrainischen Region eingenommen. Das teilt das russische Verteidigungsministerium bei Telegram mit. Die ukrainische Open-Source-Online-Karte DeepStateMap.Live zeigte Filija am Abend noch außerhalb der umkämpften Zone. Auch die ukrainischen Streitkräfte erwähnen den Ort in ihren Lageberichten nicht. In Donezk haben die ukrainischen Streitkräfte indes laut Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj mehrere Dörfer zurückerobert.
+++ 21:33 Abkommen: Kanada und Ukraine starten gemeinsame Waffenproduktion +++
Die Ukraine und Kanada haben sich auf eine gemeinsame Produktion von Verteidigungswaffen verständigt. Das teilt der ukrainische Verteidigungsminister Denys Schmyhal bei Telegram mit. Das entsprechende Abkommen wurde in Kiew unterzeichnet. "Wir danken Kanada für seine Solidarität und unerschütterliche Unterstützung", so Schmyhal. Kanadas Premierminister Mark Carney war anlässlich des Unabhängigkeitstags der Ukraine in der Hauptstadt zu Besuch. Bei der Unterzeichnung waren neben Carney und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auch der kanadische Verteidigungsminister David McGuinty und Schmyhal dabei.
+++ 21:09 Chersons Stadtmitte mit Artillerie beschossen - Frau verletzt +++
Russische Truppen haben die Stadtmitte Cherson mit Artillerie beschossen. Das teilt der Leiter der regionalen Militärverwaltung Cherson, Jaroslaw Schanko, via Facebook mit. Bei dem Angriff wurde eine 76 Jahre alte Frau verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Es wurden mehrere Wohnhäuser, ein Geschäft und eine Haltestelle beschädigt.
+++ 20:17 Lawrow: Selenskyj nicht berechtigt, Friedensabkommen für die Ukraine zu unterzeichnen +++
Nach Aussagen des russischen Außenministers Sergej Lawrow wird der Kreml kein Friedensabkommen mit Wolodymyr Selenskyj als Unterzeichner akzeptieren. Der ukrainische Präsident sei dazu nicht berechtigt, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow in einem Interview mit dem US-Sender NBC News. US-Präsident Donald Trump bemüht sich momentan darum, ein bilaterales Treffen zwischen Selenskyj und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu arrangieren, um ein Friedensabkommen zu erzielen. "Wenn wir an den Punkt kommen, an dem wir Dokumente unterzeichnen müssen, bräuchten wir ein klares Verständnis von allen Seiten, dass die unterzeichnende Person legitim ist, und … Herr Selenskyj ist es derzeit nicht", sagte Lawrow. Der russische Spitzendiplomat sagte zudem, der Kreml betrachte Selenskyj als "de facto Oberhaupt des Regimes", aber nicht als legitimen Führer der Ukraine. Der Kreml verbreitet schon lange Propaganda, nach der Wolodymyr Selenskyj nicht der rechtmäßige Staatschef in der Ukraine sei, um die Position des ukrainischen Präsidenten zu schwächen. Selenskyj ist jedoch der demokratisch gewählte Präsident der Ukraine und die Interviewerin widerspricht dem russischen Politiker auch direkt (etwa ab 12:50):
+++ 19:28 "Feind von Operation überrascht" - ukrainische Streitkräfte erobern Dorf in Donezk zurück +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben das Dorf Nowomychajliwka in der Region Donezk zurückerobert. Dies gibt die Hauptdirektion des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR bei Facebook bekannt. "Unsere Einheiten vertrieben die Besatzer und erlangten die Kontrolle über die Siedlung Nowomychailiwka in der Region Donezk zurück. Laut abgefangenen Nachrichten wurde der Feind von der Operation überrascht. Die russischen Streitkräfte verloren etwa eine Kompanie Mann und mussten Reserven aus anderen Frontabschnitten umverteilen", heißt es in der Erklärung. Russische Truppen hatten das Dorf im Osten der Ukraine Mitte 2024 nach monatelangen Kämpfen eingenommen.
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachverfolgen.
Quelle: ntv.de, kst/ino/hul/dpa/rts/AFP