Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:25 Russland verweigert UN-Helfern Zutritt zu Überschwemmungsgebieten +++

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Russland verweigert Vertretern der Vereinten Nationen den Zugang zu den Überschwemmungsgebieten nach dem Kollaps des Kachowka-Staudamms. "Wir fordern die russischen Behörden nachdrücklich auf, ihren Verpflichtungen gemäß dem humanitären Völkerrecht nachzukommen", erklärt die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in der Ukraine, Denise Brown. "Den Menschen, die Hilfe brauchen, darf diese nicht verweigert werden."

+++ 22:55 Bundeskanzler Scholz trifft am Montag NATO-Generalsekretär Stoltenberg +++
Bundeskanzler Olaf Scholz wird NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Berlin treffen. Im Mittelpunkt des Gesprächs im Kanzleramt steht die Vorbereitung des anstehenden NATO-Gipfeltreffens am 11. und 12. Juli. Stoltenberg erwartet kommenden Monat einen Beschluss der Staats- und Regierungschefs, künftig mindestens zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für die Verteidigung auszugeben. Vorerst blockiert sind wegen türkischer Vorbehalte dagegen Pläne für eine effektivere Abschreckung gegen Russland. Beschlossen werden dürfte dagegen die Verlängerung von Stoltenbergs Amtszeit bis Juli 2024.

+++ 22:25 Experte: Nur 30 Prozent der ukrainischen Kapazität im Einsatz +++
"Wir sehen die erste Stufe der Gegenoffensive, und bislang erfolgreich für die ukrainische Armee", sagt Oleksandr Musiyenko, Chef der Denkfabrik Centre for Military and Legal Studies in Kiew, der Novaya Gazeta Europe. An manchen Stelle, etwa südwestlich der Stadt Donezk, seien die russischen Kräfte auf die zweite Verteidigungslinie zurückgefallen. "Laut meinen Informationen hat die Ukraine bislang nur 30 Prozent seiner Kapazität eingesetzt", führt er aus. Wenn der Hauptteil der ausgebildeten Einheiten dazukämen, könnte es weiter nach vorn gehen. Der israelische Militärexperte David Sharp bestätigt dies demselben Medium. Der Hauptteil der Offensive komme noch. Bislang hat die Ukraine etwa 100 Quadratkilometer befreit.

+++ 21:46 Ukraine: Mindestens 17 Tote nach Staudamm-Bruch +++
Das ukrainische Innenministerium gibt an, dass aufgrund der Katastrophe des ukrainischen Staudamms Kachowka mindestens 13 Menschen ertrunken und 4 an Schusswunden gestorben sind. 31 Menschen würden weiterhin vermisst. Das Bauwerk war gebrochen, woraufhin das gestaute Wasser große Landstriche überflutete. Laut Experten gibt klare Hinweise darauf, dass es nach einer Explosion brach. Der Staudamm war unter russischer Kontrolle.

+++ 21:02 Bürgermeister: Russen entführen fast 300 Kinder aus Saporischschja +++
Russische Besatzer hätten fast 300 Kinder aus dem Bezirk Berdiansk - am Asowschen Meer im Oblast Saporischschja - nach Russland gebracht, schreibt Iwan Fedorow, Bürgermeister der besetzten ukrainischen Stadt Melitopol, aus seinem Exil: "Sie schicken sie nach Russland, 1600 Kilometer weg von zu Hause." Laut einer ukrainischen Datenbank sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine etwa 19.500 Kinder aus den besetzten Gebieten entführt und weggebracht worden. Der Internationale Strafgerichtshof stellte deshalb im März einen Haftbefehl gegen Russlands Präsident Wladimir Putin aus.

+++ 20:14 Bundesverteidigungsministerium: Nicht zu früh über Gegenoffensive urteilen +++
Der Leiter des Lagezentrums Ukraine im Verteidigungsministerium, Brigadegeneral Christian Freuding, mahnt bei der Bewertung der ukrainischen Offensive gegen Russland Zurückhaltung an. "Wir müssen ein bisschen vorsichtig sein, damit wir nicht anmaßend werden, dass wir von der Berliner Sommerterrasse aus die ukrainische Taktik beurteilen", sagt Freuding in der ARD: "Ich glaube, wir haben weder die Sicht drauf, noch auch das Recht drauf, das ukrainische Vorgehen der Truppenteile in der Art und Weise zu beurteilen, ob es gut, schlecht, zweckmäßig oder unzweckmäßig war." Die Ukraine gehe sehr restriktiv mit Informationen zur Lage um. Es gebe ein Wiedergewinnen der Initiative durch die ukrainischen Streitkräfte und erste Angriffserfolge. "Wir haben aber auch gesehen, dass die Verteidigungsstellungen der russischen Streitkräfte sehr stark vorbereitet wurden." Derzeit konsolidierten sich die ukrainischen Kräfte, um zu schauen, wo und womit sie Erfolg hatten.

+++ 19:42 Wagner-Chef: 32.000 Ex-Häftlinge nach Kriegseinsatz wieder zu Hause +++
Von den in russischen Gefängnissen angeworbenen Straftätern für den Kriegsdienst in der Ukraine sind nach Angaben der Privatarmee Wagner 32.000 Männer wieder nach Hause zurückgekehrt. Sie hätten ihren Vertrag und den Einsatz bei den Kämpfen erfüllt, sagt Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. Frauen und Menschenrechtler hatten sich in der Vergangenheit besorgt gezeigt, dass so viele Straftäter, darunter Mörder und andere Gewalttäter, begnadigt und vorzeitig wieder auf die russische Gesellschaft losgelassen würden. Teils hatten die verurteilten Schwerverbrecher bereits neue Morde begangen. Dagegen sieht der Wagner-Chef den Kriegsdienst auch als großes Resozialisierungsprogramm. Er hatte die Häftlinge teils selbst in den Straflagern angeworben. Wer dann einen Vertrag für den Kriegseinsatz unterzeichnete, wurde von Putin begnadigt. Bedingung war, mindestens sechs Monate Kampfeinsätze in der Ukraine zu absolvieren. Allein in Bachmut sind laut Prigoschin 10.000 Ex-Häftlinge gefallen.

+++ 19:18 Ukraine: Schwere Kämpfe auch im Osten +++
An vier Frontabschnitten im östlichen Oblast Donezk finden schwere Kämpfe statt, teilt der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit. Es seien 17 Gefechte verzeichnet worden. Insgesamt habe die Ukraine mehr als 40 russische Luft- und 60 Raketenangriffe auf ukrainische Stellungen und zivile Siedlungen registriert. Dabei seien mehrere Menschen gestorben oder verletzt worden, darunter auch Kinder. Kritische Infrastruktur sei beschädigt worden.

+++ 19:01 Russland dementiert Statthalter: Angriff auf Pjatychatky zurückgeschlagen +++
Das russische Verteidigungsministerium widerspricht seinem eigenen Statthalter und gibt an, den ukrainischen Angriff auf den Ort Pjatychatky im südöstlichen Oblast Saporischschja zurückgeschlagen zu haben: "Mehr als ein Dutzend Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und ukrainische Mannstärke wurden zerstört", sagt ein Armeesprecher. Zuvor schrieb der Vertreter der moskautreuen Verwaltung auf Telegram, die ukrainischen Kräfte hätten den Ort an der umkämpften Front unter großen Verlusten erobert.

+++ 18:37 Großbritannien: Höchste russische Verluste seit Schlacht um Bachmut +++
Bei dem Versuch der Ukraine, die russischen Besatzer zurückzudrängen, verzeichneten beide Seiten hohe Verluste, gibt das britische Militär an. Russland verliere so viele Soldaten und Gerät wie seit dem Höhepunkt der Schlacht um Bachmut im März nicht mehr. Die russischen Abwehrstellungen im Süden seien "relativ wirksam".

+++ 17:51 NATO-Führung: "In den meisten Bereichen hat die Ukraine die Initiative" +++
Laut einem Mitglied der NATO-Führung hat die Ukraine inzwischen fast auf ganzer Linie die Initiative im Krieg gegen die russischen Besatzer ergriffen. Dies berichtet die Novaya Gazeta Europe. Die Offensive sei demnach im Osten und Süden vorangekommen, anderswo aber "langsam". Das Verhalten der russischen Kräfte sei unterschiedlich: Manche vollführten "unglaubliche" Abwehrmanöver, andere zögen sich ungeordnet zurück, häufig durch ihre eigenen Minenfelder. Die russische Luftwaffe sei im Süden der Ukraine ungewöhnlich aktiv, wird das NATO-Führungsmitglied zitiert: "Seit Anfang Mai reagiert Russland immer mehr auf die Ukraine, statt aktiv die eigenen Kriegsziele zu verfolgen." Die 20 russischen Luftangriffe im Mai hätten weder die ukrainische Luftabwehr, noch die Kräfte für die Gegenoffensive neutralisieren können.

Schäden nach einem russischen Luftangriff in der Ukraine im Mai.

Schäden nach einem russischen Luftangriff in der Ukraine im Mai.

(Foto: dpa)

+++ 17:23 US-Außenminister Blinken spricht mit China über Ukraine-Krieg +++
Über "unsere Sorgen über eine ganze Reihe von Angelegenheiten" will US-Außenminister Antony Blinken bei seinem Besuch in China sprechen. Bei Treffen mit chinesischen Vertretern geht es auch um die Taiwan-Frage und den Krieg in der Ukraine. Die Vereinigten Staaten kritisieren, dass China in seinem Friedensvorschlag nicht zum Rückzug der russischen Kräfte von ukrainischem Territorium aufgerufen habe. Blinken stimmte sich vor seiner Ankunft in der chinesischen Hauptstadt Peking telefonisch mit den Außenministern von Südkorea und Japan ab. Er bleibt bis Montag und trifft sich auch mit Präsident Xi Jinping.

+++ 16:47 Ukraines Außenminister: Putin könnte auch Verlust der Krim vermitteln +++
Angesichts der jüngsten Äußerungen des Kreml zeigt sich Ukraines Außenminister Dmytro Kuleba überzeugt davon, dass Russlands Präsident Wladimir Putin der russischen Bevölkerung auch den Verlust der besetzten Gebiete inklusive der Krim vermitteln könnte. "Als nächstes wird Putin behaupten, dass die sogenannte Spezialoperation alle seine Ziele erreicht habe, dass die Ukraine auch als Mitglied der EU und NATO nicht Russland angreifen könne", sagte Kuleba in der Mitteilung bei Facebook: "So werde die Krim nicht länger eine Belastung für Russlands Haushalt sein (..), und die Verluste Russland lehrten, was es falsch gemacht habe und dies werde es am Ende nur noch stärker machen." Kreml-Sprecher Dimitri Peskow hat zuvor erklärt, die von Russland beabsichtigte "Demilitarisierung" der Ukraine sei erfolgreich, da dort inzwischen vor allem westliche Waffen im Einsatz seien.

+++ 16:15 Bericht: Russland verlegt Truppen und Gerät in Richtung Front +++
Die ukrainischen Angriffe konzentrieren sich derzeit an der Front im Oblast Saporischschja. Das russische Militär verlege nun Kräfte vom Oblast Cherson zur Front nach Südosten, berichtet Iwan Fedorow, Bürgermeister von Melitopol im Exil. Im Fernsehen sagte er, die Einwohner in Melitopol sähen, wie russisches Gerät und Soldaten in die besetzte Stadt kämen. Demnach kommen sie aus Gegenden, die von den Fluten des zerstörten Staudamms getroffen wurden.

+++ 15:29 Südafrikas Friedensmission reiste mit Containern voller Waffen +++
Bei seinem Besuch in der Ukraine flog Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa nach Warschau, bevor er nach Kiew weitereiste. Polnische Medien melden nun, das Sicherheitsteam des Staatschefs habe zwölf Container voller Waffen mit eingeflogen, die sie aber nie entladen konnten. Ramaphosa reiste in einem eigenen Flugzeug, in dem anderen waren 120 Personen, inklusive Journalisten, Sicherheitsleute und Spezialeinheiten. Das polnische Flughafenpersonal ließ die südafrikanischen Sicherheitsleute nicht aussteigen. Ramaphosa fuhr ohne sie mit dem Zug nach Kiew, um die afrikanische Friedensinitiative vorzustellen.

+++ 14:55 Bank of China schränkt Überweisungen russischer Kunden ein +++
Die Bank of China hat Geldtransfers für Kunden russischer Banken an Finanzinstitute in der EU, den USA, Schweiz und Großbritannien eingeschränkt. Einem Sprecher der russischen Modulbank zufolge betrifft die Änderung alle Banken, welche die Bank of China für Überweisungen in Yuan nutzen: "Die Entscheidung wurde von der EU und den USA getroffen. So wollen sie den Sanktionsdruck erhöhen, ersticken alternative Kanäle in Yuan." Modulbank ist auf kleine und mittlere Unternehmen spezialisiert. Wegen der westlichen Sanktionen sind russische Banken vom internationalen SWIFT-Geldtransfersystem ausgeschlossen.

+++ 14:21 Russland: Größte ukrainischen Angriffe derzeit an Saporischschja-Front +++
Die schwersten Angriffe des ukrainischen Militärs finden nach Angaben der russischen Regierung derzeit an der Front in Saporischschja statt. Das teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. An drei Frontabschnitten seien die ukrainischen Angriffe abgewehrt worden. Nicht erwähnt wird die Ortschaft Pjatychatky in der Oblast Saporischschja, die nach Angaben der dortigen russischen Besatzungsverwaltung von ukrainischen Truppen zurückerobert wurde. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht.

+++ 13:53 Selenskyj dankt zum ukrainischen Vatertag allen Soldaten, die gegen die russische Invasion kämpfen +++
Präsident Wolodymyr Selenskyj nutzt den ukrainischen Vatertag, um für die Kriegsanstrengungen zu werben und dankt allen "starken und tapferen" Soldaten, die gegen die russische Invasion kämpfen. "Danke an jeden ukrainischen Vater, an jede ukrainische Familie für unsere starken und mutigen Krieger, die die Unabhängigkeit der Ukraine verteidigt haben und für das Leben der Ukraine kämpfen!" postet Selenskyj auf Twitter. "Ich wünsche mir, dass unsere Väter ein langes und gesundes Leben führen. Und dass jeder Vater, der an der Front ist, nach Hause kommt", schreibt er weiter.

+++ 13:23 US-Institut: Moskau nach Afrika-Initiative ohne echten Friedenswillen +++
Nach den Gesprächen von Kremlchef Wladimir Putin mit mehreren afrikanischen Präsidenten sehen westliche Experten weiter kein echtes Interesse Russlands für ein Ende des Kriegs gegen die Ukraine. Wie bei jeder bisherigen Friedensinitiative werde der Kreml den afrikanischen Vorschlag wohl nutzen, um westliche Hilfe für die Ukraine zu behindern, befand das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington. Russland lasse keine Absicht erkennen, tatsächlich in einen Friedensprozess einzusteigen.

+++ 12:55 EU will Waffenlieferungen an die Ukraine beschleunigen +++
Die Europäische Union beschleunigt die Waffenlieferungen an die Ukraine, um die Gegenoffensive des Landes gegen die russischen Streitkräfte zu unterstützen, so EU-Industriechef Thierry Breton gegenüber der französischen Tageszeitung Le Parisien. "Wir werden unsere Bemühungen verstärken, Waffen und Munition zu liefern - dies ist ein Krieg von hoher Intensität, in dem sie eine entscheidende Rolle spielen", sagt Breton und versprach, dass innerhalb des nächsten Jahres eine Million hochkalibrige Waffen geliefert werden müssen. "Wir bereiten uns darauf vor, dass der Krieg noch mehrere Monate oder sogar länger dauern wird", fügt er hinzu.

+++ 12:25 Großbritannien gibt Ukraine mehr Geld für Cyberabwehr +++
Großbritannien will sein Programm zur Unterstützung der ukrainischen Cyberabwehr ausweiten. Die Regierung kündigt in London an, 16 Millionen Pfund zusätzlich zur Verfügung zu stellen. Weitere neun Millionen Pfund könnten demnach von internationalen Verbündeten hinzukommen. Das Paket werde die Ukraine besser in die Lage versetzen, ihre kritische nationale Infrastruktur gegen russische Angriffe zu verteidigen. "Russlands entsetzliche Angriffe auf die Ukraine beschränken sich nicht nur auf die barbarische Landinvasion, sondern umfassen auch abscheuliche Versuche, die Cyber-Infrastruktur des Landes anzugreifen", sagt Premierminister Rishi Sunak. Diese stelle für die ukrainische Bevölkerung lebenswichtige Dienste vom Bankwesen bis zur Energieversorgung bereit. Die neuen Finanzmittel seien von entscheidender Bedeutung, "um diese Angriffe zu stoppen, die Cyberabwehr der Ukraine zu stärken und die Fähigkeit des Landes zu verbessern, die gegen sie gerichtete Schadsoftware zu erkennen und zu deaktivieren".

+++ 11:56 Ukraine erlangt Kontrolle über Siedlung an der Saporischschja-Front +++
Reuters meldet, dass die ukrainischen Streitkräfte die Kontrolle über die Siedlung Piatykhatky an der Saporischschja-Front übernommen haben, wie ein von Russland eingesetzter Beamter mitteilte.

+++ 11:20 Ukraine: Fünf Zivilisten sterben infolge russischer Angriffe +++
Bei russischen Angriffen in der Ukraine wurden in den vergangenen 24 Stunden fünf Zivilisten getötet und acht weitere verletzt, darunter zwei Kinder, wie die regionalen Behörden mitteilen. Russland griff neun der 25 ukrainischen Regionen an - die Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson, Charkiw, Saporischschja, Dnipropetrowsk, Mykolaiv, Sumy und Tschernihiw.

+++ 10:48 Politikwissenschaftler Kaim: Friedensinitiativen fehlt entscheidender Punkt +++
China, Brasilien, nun eine ganze Delegation aus Afrika: Immer wieder stoßen internationale Akteure mit Initiativen zur Befriedung von Russlands Krieg gegen die Ukraine vor. Politikwissenschaftler Markus Kaim erklärt jedoch, warum aktuell alle bisher vorgebrachten Ansätze zum Scheitern verurteilt sind.

+++ 10:18 Behörden melden gestiegene Todeszahlen nach Staudamm-Zerstörung +++
Die Zahl der Toten infolge der Staudammzerstörung im Süden der Ukraine steigt. In dem von der Ukraine kontrollierten Überschwemmungsgebiet zählen die Behörden mittlerweile 16 Tote. 31 Menschen werden nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums zudem noch vermisst. In dem von Russland besetzten Territorium hat sich derweil die Todeszahl auf 29 erhöht, wie ein von Moskau eingesetzter Statthalter mitteilt.

+++ 09:48 London: Russische Verluste im Süden erreichen wohl neuen Höhepunkt +++
Wie das britische Verteidigungsministerium mitteilt, sind die derzeitigen russischen Verluste im Süden wahrscheinlich die höchsten seit dem Höhepunkt der Schlacht um Bachmut im März. Das Ministerium erklärt, beide Seiten hätten "hohe Verluste" im Süden zu beklagen, wo die russischen Streitkräfte während der ukrainischen Gegenoffensive "oft relativ effektive Verteidigungsoperationen" durchführen. Die ukrainischen Streitkräfte setzen ihre Offensivoperationen fort und haben dem Bericht zufolge kleine Fortschritte in alle Richtungen gemacht. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte meldete rund 1000 russische Verluste an einem Tag, als die heftigsten Kämpfe in Bachmut stattfanden.

+++ 09:10 "New York Times": Russland wohl Verursacher von Damm-Zerstörung +++
Die "New York Times" legt in einem Bericht nahe, dass Russland für die Zerstörung des Kachowka-Staudamms verantwortlich sein dürfte. Es gebe Hinweise, die klar darauf hindeuteten, "dass der Damm durch eine Explosion lahmgelegt wurde, die von der Seite ausgelöst wurde, die ihn kontrolliert: Russland". Die Zeitung beruft sich auf Ingenieure und Sprengstoffexperten. Den Fachleuten zufolge könne aber nur eine vollständige Untersuchung des Damms ergeben, welche Abfolge von Ereignissen zu der Zerstörung geführt habe. Auch Erosion durch Wasser "könnte zu einem Versagen geführt habe", sofern der Damm schlecht konstruiert oder der Beton minderwertig gewesen sein sollte. "Aber Ingenieure hielten das für unwahrscheinlich", heißt es in dem Bericht. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, für die Zerstörung verantwortlich zu sein.

+++ 08:30 Ukrainischer Generalstab: Russland hat 219.820 Soldaten in der Ukraine verloren +++
Russland hat seit Beginn seiner Invasion Ende Februar letzten Jahres 219.820 Soldaten in der Ukraine verloren, mit geschätzten 650 Opfern im Laufe des 17. Juni, berichtet der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte. Dem Bericht zufolge hat Russland außerdem 3.984 Panzer, 7.729 gepanzerte Kampffahrzeuge, 6.571 Fahrzeuge und Treibstofftanks, 3.847 Artilleriesysteme, 610 Mehrfachraketen-Systeme, 364 Luftabwehrsysteme, 314 Flugzeuge, 304 Hubschrauber, 3.371 Drohnen und 18 Boote verloren.

+++ 07:52 Ukraine: Munitionslager auf russisch besetztem Gebiet zerstört +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben ein Munitionslager in der Nähe der russisch besetzten Hafenstadt Henitschesk zerstört. Es habe sich um ein "sehr bedeutendes" Depot gehandelt, teilt die Militärverwaltung in Odessa mit. Russland äußert sich zu den Angaben zunächst nicht. Das Gebiet liegt in der südukrainischen Region Cherson.

+++ 07:20 Stoltenberg warnt vor Scheinfrieden in der Ukraine +++
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnt vor einem Scheinfrieden in der Ukraine. "Wir wollen alle, dass dieser Krieg endet. Aber damit ein Frieden dauerhaft sein kann, muss er gerecht sein", sagt er der "Welt am Sonntag". "Frieden kann nicht bedeuten, den Konflikt einzufrieren und einen Deal zu akzeptieren, der von Russland diktiert wird. Nur die Ukraine allein kann die Bedingungen definieren, die akzeptabel sind", fügt der frühere norwegische Ministerpräsident hinzu.

+++ 06:57 Russische Streitkräfte beschießen zehn Gemeinden in der Region Sumy +++
Die russischen Streitkräfte beschossen am vergangenen Tag zehn Gemeinden in der Oblast Sumy und feuerten 21 Mal auf die Grenzgebiete, wie die Militärverwaltung des Gebiets mitteilt. Demnach beschoss Russland die Gemeinden Esman, Myropillia, Bilopillia, Velyka Pysarivka, Druzhbivka, Khotin, Krasnopillia, Shalyhyne, Znob-Novhorodske und Seredyno-Buda. Artillerie- und Mörserangriffe wurden aus den Gemeinden Bilopilska und Myropilska gemeldet, wobei wohl ein Fernsehturm in Bilopillia und ein Privathaushalt, zwei Geschäfte, eine Stromleitung, das Gebäude des Dorfrates sowie ein Bienenstand in Myropilska beschädigt worden seien.

+++ 06:20 Mediazona bestätigt die Identität von mehr als 25.000 in der Ukraine getöteten russischen Soldaten +++
Mediazona, ein unabhängiges russisches Medienunternehmen, hat in Zusammenarbeit mit BBC Russia anhand von Recherchen die Namen von 25.528 russischen Soldaten bestätigt, die in den letzten 15 Monaten während des Krieges getötet wurden. Die Medienorganisationen führen eine namentliche Zählung der Toten durch. Seit der letzten Aktualisierung am 4. Juni wurden insgesamt 1.058 neue Namen in die Liste aufgenommen.

+++ 05:51 Stoltenberg: Vereinbarungen für Sicherheit der Ukraine notwendig +++
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg glaubt, dass die Zukunft der Ukraine in der Nato liegt. "Wir müssen sicherstellen, dass es, wenn dieser Krieg endet, glaubwürdige Vereinbarungen für die Sicherheit der Ukraine gibt, sodass Russland sich nicht wiederbewaffnen und erneut attackieren kann und der Zyklus der russischen Aggression durchbrochen wird", sagt der Nato-Chef der "Welt am Sonntag" laut einem Vorabbericht. Die Zukunft der Ukraine liege in der Nato, aber die Priorität sei jetzt, dass die Ukraine sich durchsetze als souveräner und unabhängiger Staat "andernfalls besteht keine Möglichkeit, über eine Mitgliedschaft zu diskutieren." Stoltenberg kündigt an, dass die Allianz beim Gipfeltreffen in Vilnius im Juli ein mehrjähriges Hilfspaket verabschieden werde, das die Ukraine an Nato-Standards heranführen soll. Außerdem sollen die politischen Verbindungen intensiviert werden.

+++ 04:27 Moskau behauptet: Ziel der "Entmilitarisierung" der Ukraine weitgehend abgeschlossen +++
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat behauptet, dass Russlands Ziel der "Entmilitarisierung" der Ukraine weitgehend abgeschlossen sei. Seine Begründung: Das Land setze "immer weniger eigene Waffen" ein und verlasse sich zunehmend auf das vom Westen bereitgestellte Material.

+++ 01:26 Russland: Ukrainischer Granatenbeschuss tötet zwei Menschen +++
Zwei Menschen sind im russisch besetzten Gebiet Saporischschja im Dorf Selenopol durch ukrainischen Granatenbeschuss getötet worden, berichten russische Agenturen. Auch ein Kind sei verletzt worden, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf einen Vertreter von Rettungskräften.

+++ 23:52 Selenskyj wendet sich in Videoansprache explizit an Deutschland +++
Inmitten der laufenden ukrainischen Gegenoffensive hat Präsident Wolodymyr Selenskyj sich bei westlichen Partnern für die anhaltende Militärhilfe bedankt. In seiner abendlichen Videoansprache erwähnt Selenskyj auch explizit Deutschland, das gerade erst die Lieferung von 64 weiteren Lenkflugkörpern für Luftverteidigungssysteme vom Typ Patriot an das angegriffene Land angekündigt hatte. "Deutschland, danke (...) für die unveränderte Stärke beim Schutz von Leben vor dem russischen Raketenterror", sagt der ukrainische Staatschef. Selenskyj dankt auch allen Ländern und Organisationen, die die Ukraine nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms bei der Bewältigung der Hochwasser-Folgen unterstützen. In dem stark überfluteten südlichen Gebiet Cherson steigt die Zahl der Todesopfer rund anderthalb Wochen nach der Katastrophe weiter. Die ukrainischen Behörden melden mit Stand Samstagabend 16 Tote, die russischen Besatzer auf der anderen Seite des Flusses Dnipro 29.

+++ 22:30 Peskow hält Entmilitarisierung der Ukraine für "weitgehend erfüllt" +++
Der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat gegenüber dem russischen Staatssender RT gesagt, die Aufgabe der Entmilitarisierung der Ukraine sei "weitgehend erfüllt". Putins Sprecher erklärte, die Ukraine nutze immer weniger eigene Waffen, die durch westliche Waffen ersetzt würden. Infolgedessen würden NATO-Staaten in den Konflikt intervenieren, was dazu führe, dass er sich verlängere, und Russland sei gezwungen, entschiedenere Maßnahmen zu ergreifen, um die Russen im Donbass zu schützen, heißt es weiter.

Alle Ereignisse vom Vortag finden Sie hier.

Quelle: ntv.de, ysc/tkr/dpa/rts/AFP

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