Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:28 Selenskyj: Wiederaufbau der Ukraine schützt gegen "russischen Terror" +++

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erhofft sich von der morgen beginnenden Wiederaufbau-Konferenz neue Stärkung für sein Land. "Eine wiederaufgebaute Ukraine, eine transformierte Ukraine, eine stärkere Ukraine ist (...) ein Sicherheitsgarant, ein Schutz gegen jedwede Form von russischem Terror", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache." Es habe schon Gespräche in Deutschland, in der Schweiz, in Frankreich und Italien gegeben für die Wiederaufbau-Hilfen. Es gehe dabei nicht nur um Bauprojekte, sondern auch um einen Schutz für die Ukraine, sagt der Präsident. Er selbst wolle seine Philosophie von einer ukrainischen Transformation vorstellen, noch Ende des Monats solle dann im Land selbst die "komplette Vision" präsentiert werden.

+++ 22:17 UN-Generalsekretär: Lebensmittel-Exporte der Ukraine massiv gesunken +++
UN-Generalsekretär António Guterres zeigt sich "enttäuscht" vom derzeitigen Zustand der Umsetzung des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine. Unter anderem würden die Schiffe mittlerweile langsamer inspiziert, sodass insgesamt weniger Schiffe ukrainische Häfen erreichten und verließen und deshalb weniger Getreide bei den Empfängern ankomme, sagt Guterres laut einem Sprecher in New York. Insgesamt seien die durch das Abkommen ermöglichten Lebensmittel-Exporte im Mai im Vergleich zum vergangenen Oktober um rund drei Viertel gesunken. Der UN-Generalsekretär rief alle Beteiligten dazu auf, die Umsetzung zu beschleunigen und die weitere Umsetzung des Abkommens sicherzustellen.

+++ 21:43 Moskauer Gericht verurteilt Telegram zu Geldstrafe +++
Die Betreiber der Messaging-Apps Telegram und Viber sind wegen Nachrichten über den Krieg Medienberichten zufolge von einem Moskauer Gericht zu Geldstrafen verurteilt worden. Sie hätten es versäumt, Inhalte zu löschen, die Russland als illegal ansieht, meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax. Dabei handele es sich auch um Informationen über den Ukraine-Krieg. Das in Dubai ansässige Unternehmen Telegram wird demnach zur Zahlung von vier Millionen Rubel, rund 43.500 Euro, das japanische Unternehmen hinter Viber zu einer Million Rubel, rund 11.000 Euro, verurteilt. Laut der Nachrichtenagentur Tass habe sich Telegram geweigert, 32 Konten zu entfernen, die Moskau zufolge falsche Informationen über den Krieg veröffentlichen.

+++ 21:00 Kiew: Abwehrstellungen im Osten halten +++
Laut ukrainischen Angaben gelingt es den russischen Streitkräften bislang nicht, im Osten weiter vorzudringen. "Wenn für uns die Hauptoffensive im Süden in mehreren Richtungen stattfindet, dann bestimmt der Feind den Osten als Hauptrichtung seines Angriffs und seine Hauptoffensive geht dort weiter", sagt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar im ukrainischen Fernsehen. Obwohl sich die Russen im Süden in der Defensive befinden würden, gebe Moskau seine Pläne nicht auf, die Grenzen der Gebiete Donezk und Luhansk zu erreichen. Für die Angriffe setze der Kreml auch Luftlandetruppen ein. Ein Durchbruch sei ihm bisher aber nicht gelungen, so Maliar.

+++ 20:16 Blinken kündigt neues Hilfspaket für die Ukraine an +++
US-Außenminister Antony Blinken kündigt ein neues Hilfspaket für die Ukraine an. Details dazu sollen am Mittwoch bekannt gegeben werden, sagt der Demokrat. Das Hilfspaket soll Unternehmen ermutigen, in den Wiederaufbau der Ukraine zu investieren, meldet die Nachrichtenangur Reuters. Blinken nimmt morgen an einer Konferenz für den Wiederaufbau der Ukraine (Ukraine Recovery Conference) teil, die in diesem Jahr in London stattfindet. Erwartet wird dabei auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock.

+++ 19:40 Stoltenberg: Putin wird diesen Krieg nicht gewinnen +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg bekräftigt seine klare Haltung zum Ausgang des Krieges in der Ukraine. "Putin wird diesen Krieg nicht gewinnen. Wir werden alles tun und die Ukraine so lange unterstützen, wie nötig. Deutschland spielt dabei eine Schlüsselrolle", sagt Stoltenberg gegenüber RTL/ntv. Er betont darüber hinaus, wie wichtig eine entschlossene Gegenwehr Deutschlands und der NATO sei: "Alle NATO-Verbündeten haben deutlich gemacht, dass wir unsere Unterstützung fortsetzen werden, denn wenn Präsident Putin in der Ukraine gewinnt, ist das eine Tragödie für die Ukrainer. Aber es ist auch gefährlich für uns, denn dann ist die Botschaft an Präsident Putin und andere autoritäre Führer, dass sie, wenn sie Gewalt anwenden, bekommen, was sie wollen, und das macht auch uns verwundbarer."

+++ 18:37 Kiew: Helfer in Cherson stirbt durch russischen Beschuss +++
Im Überschwemmungsgebiet bei der südukrainischen Großstadt Cherson sind ukrainischen Angaben zufolge durch russischen Beschuss ein Helfer getötet und acht weitere verletzt worden. Die Männer hätten zum Zeitpunkt des Angriffs die Umgebung, in der das Wasser bereits zurückgegangen sei, von Schlamm gereinigt, teilt der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, bei Telegram mit. Die Gebietsverwaltung von Cherson meldet zudem einen toten Zivilisten nach dem Beschuss eines Wohnviertels. Vor zwei Wochen war der große Kachowka-Staudamm zerstört worden, was verheerende Hochwasser mit vielen Toten auslöste.

+++ 17:55 Stoltenberg: Krieg in der Ukraine wird zum Krieg der Logistik +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hebt die Bedeutung der deutschen Rüstungsindustrie hervor. "Der Krieg in der Ukraine ist nun ein Abnutzungskrieg - und der Abnutzungskrieg wird zum Krieg der Logistik", sagt Stoltenberg bei der Besichtigung des Rüstungsproduzenten FFG (Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft) mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius. "Wenn wir langfristig vorbereitet sein wollen (...), dann müssen wir Unternehmen wie der FFG und der deutschen Verteidigungsindustrie vertrauen."

+++ 17:31 Kamera zeigt ukrainische Fallschirmjäger bei Einsatz hinter der Front +++
Mit Vorräten und Munition ausgestattet, sind ukrainische Kämpfer einer Fallschirmjäger-Einheit hinter der Front auf sich allein gestellt. Kameras, unter anderem von einer Drohne, dokumentieren jeden Schritt - um zu warnen, aber auch zu analysieren. Diese Aufnahmen zeigen die Soldaten nun im ukrainischen Fernsehen.

+++ 17:00 Tote bei Explosion in russischer Schießpulver-Fabrik +++
Bei einer Explosion auf dem Gelände einer Schießpulverfabrik in Zentralrussland sind vier Menschen getötet worden. Mehrere weitere Menschen seien verletzt worden, melden russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf die örtliche Zweigstelle des Katastrophenschutzministeriums. Die Behörden gingen bei dem Vorfall in der Stadt Tambow rund 400 Kilometer südöstlich von Moskau von einem Unfall aus. "Ich kann eindeutig sagen, dass es sich nicht um einen Anschlag handelt", erklärt Regionalgouverneur Maxim Jegorow auf Telegram. Seinen Angaben zufolge ist die Explosion auf "einen menschlichen Faktor" zurückzuführen. Es gebe keine Gefahr für die Arbeiter in der Fabrik und die Anwohner. "Die Produktion wurde nicht eingestellt", erklärt er.

+++ 16:27 Russisches Parlament legalisiert Rekrutierung von Straftätern +++
Das russische Parlament erklärt die Anwerbung von Straftätern zum Kriegsdienst in der Ukraine für legal. "Die Gültigkeit des Dokuments erstreckt sich nicht auf diejenigen, die zuvor wegen terroristischer und extremistischer Handlungen verurteilt wurden sowie wegen Vergehen gegen die sexuelle Unantastbarkeit von Minderjährigen", heißt es einschränkend dazu auf der Seite der russischen Staatsduma. Zugleich will das Parlament auch russische Soldaten, die in der Ukraine kämpfen, bei geringen und mittelschweren Verbrechen von der Strafverfolgung befreien. Dazu zählen etwa Diebstahl und Betrug. Während des Kriegseinsatzes sollen Mobilisierte und Freiwillige nicht von den Behörden behelligt werden. Zudem sei es möglich, sich durch den Erhalt von Orden oder durch das Ausscheiden aus dem Dienst nach Verletzung beziehungsweise Erreichen der Altersgrenze von Ermittlungen und Vorstrafen zu befreien.

+++ 15:56 Russland zeichnet Soldaten für angeblichen Leopard-Abschuss aus +++
Für die angebliche Zerstörung eines deutschen Leopard-Panzers bei den Kämpfen in der Ukraine erhält ein russischer Soldat nach Angaben der Regierung in Moskau eine Belohung von einer Million Rubel, knapp 11.000 Euro, von einer privaten Stiftung. Dies teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Die Urkunde überreichte der Senator des Föderationsrates, Alexander Karelin, dem Soldaten in einem Militärkrankenhaus.

+++ 15:23 Staudamm-Sprengung - Giftiges Wasser voller Kadaver verseucht Dutzende Orte +++
Nach der Sprengung des Kachowka-Staudammes werden vielzählige Orte geflutet, giftige Chemikalien treten unkontrolliert aus. Kadaver ertrunkener Tiere und Tonnen verendeter Fische lassen die Seuchengefahr steigen, andere Gebiete trocknen durch die veränderten Pegel aus.

+++ 15:00 Selenskyj ernennt Melnyk zum Botschafter in Brasilien +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ernennt den aus seiner Deutschlandzeit bekannten Vizeaußenminister Andrij Melnyk zum Botschafter in Brasilien. Das entsprechende Dekret veröffentlichte das Präsidentenbüro.Die Personalie war Mitte Mai bereits bekannt geworden. Melynk war von 2015 bis 2022 ukrainischer Botschafter in Deutschland. In der deutschen Öffentlichkeit wurde er durch seine verbalen Ausfälle unter anderem gegenüber Bundeskanzler Olaf Scholz bekannt, den er etwa als "beleidigte Leberwurst" bezeichnete.

+++ 14:29 Ukraine meldet ersten erfolgreichen Einsatz neuer Kampfdrohne +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben eine neue Kampfdrohne mit einer Reichweite von 1000 Kilometern erfolgreich eingesetzt. Das teilt die Sprecherin des staatlichen Rüstungskonzerns Ukroboronprom, Nataliya Sad, auf Facebook mit. Dazu veröffentlicht sie ein Foto mit dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, dem Befehlshaber der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, und dem Direktor von Ukroboronprom Yuriy Gusev. Bereits Mitte Oktober veröffentlichte Ukroboronprom ein Foto einer Metallstruktur mit dem Wappen der Ukraine. Dazu schrieb der Konzern: "Reichweite – 1000 km, Gewicht der Kampfteile – 75 kg . Wir schließen die Entwicklung ab."

Das Foto soll die neue ukrainische Kampfdrohne zeigen.

Das Foto soll die neue ukrainische Kampfdrohne zeigen.

(Foto: Ukroboronprom)

+++ 14:00 Moskauer Gericht verurteilt ukrainischen Kämpfer zu 16 Jahren Straflager +++
Ein russisches Militärgericht hat ein Mitglied eines ukrainischen Freiwilligenbataillons zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Das Gericht der südrussischen Region Rostow am Don eracht Denis Mouryga, der die russische und ukrainische Staatsbürgerschaft besitzt, geplanter "terroristischer Handlungen" für schuldig. Er sei zu "16 Jahren Straflager" verurteilt worden, zitieren russischen Nachrichtenagenturen den zuständigen Richter. Mouryga gehört dem von Russland als illegal angesehenen Bataillon Aidar an, das an der Seite Kiews kämpft. Ihm wird vorgeworfen, eine Ausbildung verfolgt zu haben, um "terroristische Handlungen zu begehen". Er war im Frühjahr 2022 bei dem Versuch festgenommen worden, die Grenze in der russischen Region Rostow zu überqueren.

+++ 13:28 Moskau warnt Kiew vor Krim-Beschuss mit HIMARS-Raketen +++
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagt, die Ukraine plane, die von Moskau kontrollierte Krim mit HIMARS- und Storm Shadow-Raketen anzugreifen. Russland werde in dem Fall Vergeltung übern, zitiert die Agentur Tass den Minister. Zudem wären solche Angriffe auch eine umfassende Beteiligung der USA und Großbritanniens.

+++ 13:04 Prigoschin: Russland schuldet Wagner-Kämpfern noch Orden +++
Der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, übt erneut Kritik an der russischen Militärführung. Er wirft ihr vor, die meisten seiner Kämpfer bislang nicht wie von Präsident Wladimir Putin versprochen mit Orden ausgezeichnet zu haben. Wagner-Söldner hatten eine federführende Rolle beim Angriff auf die ostukrainische Stadt Bachmut, die erst nach neun Monaten heftiger Kämpfe und zahlreichen Toten auf beiden Seiten eingenommen wurde. Nach seinen Informationen werde Aufhebens darum gemacht, die Orden freizugeben, während sich die Generäle selbst mit billigem Plunder schmückten, erklärt Prigoschin. Das Verteidigungsministerium reagiert wie auch sonst nicht auf seine Kritik.

+++ 12:31 Bericht: Russland kauft Munition von US-Firmen +++
Zwei russische Unternehmen sollen Hunderttausende Patronen von Hornady gekauft haben, einem US-Unternehmen mit Sitz in Nebraska. Das geht aus Dokumenten, die der Zeitschrift "Politico" vorliegen hervor. Die US-Firma stellt seit 1949 Munition für Gewehre und Handschusswaffen, sowie Schrotkugeln her. Dem Bericht zufolge reihen sich die Dokumente in eine wachsende Zahl von Beweisen ein, dass der Westen trotz massiver Sanktionen gegen Russland nach ihrer Invasion in die Ukraine, noch immer tödliche Munition sowie Militärgerät nach Russland liefert. Ein Grund dafür sei laut Experten, dass Moskau nicht in der Lage sei, selbst hochwertige Scharfschützengeschosse herzustellen, was wiederum einen florierenden Schwarzmarkt für Munition aus dem Westen begünstige.

+++ 11:59 Kiew verhandelt mit Rüstungsherstellern über Produktion in der Ukraine +++
Die Regierung in Kiew verhandelt mit Rüstungsherstellern aus Deutschland, Frankreich, Italien sowie osteuropäischer Länder über die Herstellung von Waffen in der Ukraine. Das sagt der stellvertretende Minister für Strategische Industrie, Sergej Bojew. "Wir befinden uns in sehr ausführlichen Gesprächen mit ihnen. Und wir sind sicher, dass wir die Verträge in den nächsten Monaten unterzeichnen werden", sagt er am Rande der Pariser Luftfahrtmesse.

+++ 11:28 "Oligarchen lachen sich ins Fäustchen": Immer weniger Vermögen eingefroren +++
Die Summe der aufgrund von Sanktionen eingefrorenen Vermögen russischer Oligarchen in Deutschland geht seit März zurück, berichtet t-online unter Berufung auf Angaben der Bundesregierung. Sie hatte auf eine schriftliche Frage des Linken-Abgeordneten Christian Görke geantwortet. Demnach sind derzeit 5,22 Milliarden Euro von den Sanktionen betroffen, also etwa 30 Millionen Euro weniger als noch vor drei Monaten. "Die bisherigen Sanktionsgesetze sind offensichtlich nur Papiertiger gewesen", sagt Görke dazu t-online. Noch immer müssten Banken und Notare die Vermögen ihrer Kunden nicht anzeigen. "Die Oligarchen lachen sich ins Fäustchen."

+++ 11:01 Verfassungsschutz rechnet mit "aggressiveren Spionageoperationen Russlands" +++
Das Bundesamt für Verfassungsschutz rechnet vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs mit "aggressiveren Spionageoperationen Russlands" in Deutschland. Schon im vergangenen Jahr habe der russische Angriffskrieg die Arbeit der deutschen Spionageabwehr bestimmt, erklärt die Behörde in ihrem Jahresbericht. "Zukünftig ist mit klandestineren und aggressiveren Spionageoperationen Russlands sowie von Russland ausgehenden Aktivitäten im Cyberraum zu rechnen." Die bisher beobachteten Cyberangriffe seien "regelmäßig auf Informationsbeschaffung ausgerichtet, können aber auch Sabotage zum Ziel haben oder dem Zweck der Einflussnahme dienen".

+++ 10:32 Munz: "Klar ist der Kreml über Nawalny-Kampagne besorgt" +++
Der inhaftierte russische Oppositionelle Alexej Nawalny startet mit seinen Anhängern eine Anti-Kriegs-Kampagne in Russland. Vergangene Aktionen dieser Art des Kreml-Kritikers konnten viel Aufmerksamkeit erzeugen. Doch dieses Mal ist einiges anders, erklärt Russland-Korrespondent Rainer Munz.

+++ 10:04 Russische Behörden: Drei Zivilisten bei ukrainischem Drohnenangriff verletzt +++
Ukrainische Streitkräfte haben russischen Angaben zufolge die von Russland besetzte Stadt Nowa Kachowka am zerstörten Staudamm in der südlichen Region Cherson mit sogenannten Kamikaze-Drohnen angegriffen. Dabei seien drei Zivilisten verletzt worden, meldet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die von Russland eingesetzten Lokalbehörden.

+++ 09:30 Wagner-Chef auf Konfrontationskurs mit Moskau: Prigoschin fordert Antwort +++
Der Streit zwischen der russischen Söldnergruppe Wagner und dem russischen Verteidigungsministerium im Krieg gegen die Ukraine verschärft sich nach Einschätzung britischer Geheimdienste weiter. Das britische Verteidigungsministerium zitiert den Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin mit den Worten, er fordere eine Antwort auf einen "Vertrag", den er dem russischen Verteidigungsministerium vorgelegt habe. Damit reagiere Prigoschin auf das Ultimatum des Ressorts, Wagner und andere "Freiwilligenformationen" sollten sich bis zum 1. Juli vertraglich dem Verteidigungsministerium unterstellen. Der Inhalt von Prigoschins "Vertrag" sei zwar nicht bekannt, heißt es in London weiter. Doch die Übermittlung an sich erhöhe schon das Risiko in dem internen Konflikt und sei "höchstwahrscheinlich ein weiterer bewusster Versuch, die Autorität der offiziellen Militärbehörden zu untergraben". Prigoschins Tonfall gegenüber dem Verteidigungsministerium sei eindeutig konfrontativ geworden.

+++ 09:04 Kriegsflüchtlinge aus Ukraine: Bevölkerungszahl in Deutschland auf Rekordhoch +++
Die Bevölkerung in Deutschland wuchs im vergangenen Jahr wegen der kräftigen Zuwanderung aus dem Kriegsland Ukraine deutlich. Sie nahm um 1,3 Prozent oder gut 1,1 Millionen Menschen zu, wie das Statistische Bundesamt bekannt gibt. 2021 hatte es lediglich ein Plus von 0,1 Prozent oder 82.000 Menschen gegeben. Damit lebten zum Jahresende 2022 gut 84,4 Millionen Personen in Deutschland - das ist der höchste Wert seit Beginn der Zeitreihe 1950. Diese Entwicklung ist den Angaben zufolge auf einen deutlichen Anstieg der Nettozuwanderung auf 1,455 Millionen zurückzuführen - "vor allem bedingt durch die Fluchtbewegungen aus der Ukraine", die im Februar 2022 von Russland überfallen wurde.

+++ 08:33 Büchter: Kiew hält sich bei Kastrations-Vorwürfen zurück +++
Eine unruhige Nacht mit zahlreichen Angriffen liegt hinter der Ukraine. Allein auf Kiew nahmen 20 Drohnen Kurs, wie ntv-Reporterin Elke Büchter vor Ort schildert. Das ukrainische Außenministerium hält sich indes mit einer Aussage zu den grausamen Vorwürfen der Kastration durch russische Soldaten zurück.

+++ 08:09 Kiew wehrt massive nächtliche Drohnen- und Raketenangriffe ab +++
Russland hat die Ukraine nach Angaben aus Kiew in der Nacht erneut massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen. Dabei habe die Flugabwehr 28 der 30 gestarteten Drohnen vernichtet, teilt der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit. Vor allem Kiew war Ziel der Angriffe. Die dortige Militärverwaltung vermeldet den Abschuss von etwa 20 Drohnen. Informationen über Schäden oder Verletzte gebe es nicht.

+++ 07:45 Wagner-Gruppe will junge Gamer als Drohnenspezialisten rekrutieren +++
Die russische Söldnergruppe Wagner ruft Menschen im Alter von 21 bis 35 Jahren mit einem "Gaming-Hintergrund" auf, sich ihr als Drohnenspezialisten anzuschließen, um ihre Rekrutierungsbasis nach schweren Verlusten zu erweitern, berichtet das Institute for the Study of War (ISW) in seinem jüngsten Bericht zum Konflikt. Laut Social-Media-Posts der Gruppe benötigten die Rekruten keine Vorkenntnisse.

+++ 07:20 Gouverneur: Russland greift "beliebtes Erholungsgebiet" in Saporischschja an +++
Russland hat in der Nacht die südukrainische Stadt Saporischschja und umliegenden Vororte angegriffen, wie der Gouverneur der Region, Juri Malaschko, auf Telegram mitteilt. Demnach richteten sich die russischen Angriffe gegen die Kommunikationsinfrastruktur, ein landwirtschaftliches Unternehmen und ein "beliebtes Erholungsgebiet". Weitere Einzelheiten nannte der Gouverneur nicht. Nach Angaben des Gouverneurs sind Rettungskräfte im Einsatz. Bislang gibt es wohl aber keine Verletzten.

+++ 06:56 Steinmeier reist nach Kasachstan +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beginnt einen zweitägigen Staatsbesuch in Kasachstan. Der Präsident des zentralasiatischen Staates, Kassym-Schomart Tokajew, begrüßt ihn in der Hauptstadt Astana mit militärischen Ehren. Nach einem Gespräch und einer Pressekonferenz wollten beide Staatsoberhäupter später auch an einem deutsch-kasachischen Wirtschaftsforum teilnehmen. Steinmeier will laut Bundespräsidialamt mit dem Besuch die große geopolitische und geoökonomische Bedeutung der Region betonen, die mit dem Ukraine-Krieg noch gewachsen sei. Deutschland wolle sich als Partner anbieten. Es gebe aber auch ein wachsendes strategisches Interesse Deutschlands, die Beziehungen zu Zentralasien zu stärken, weil man sich politisch und wirtschaftlich breiter aufstellen wolle.

+++ 06:27 Bürgermeister: Explosionen erschüttern Lwiw +++
Die westukrainische Stadt Lwiw ist nach Angaben des Bürgermeisters Andrij Sadowyj Ziel eines russischen Luftangriffs. Die Stadt und die umliegende Region werden von Explosionen erschüttert, teilt Sadowyj über Telegram mit. Es ist nicht sofort klar, ob es sich bei den Explosionen um durch die Luftverteidigungssysteme abgewehrte Raketen handelt oder um Einschläge.

+++ 06:00 Norwegen will mit 20 Millionen Euro Atomunfall in der Ukraine verhindern +++
Norwegen kündigt zur Unterstützung der atomaren Sicherheit in der Ukraine die Zahlung von 250 Millionen Kronen (knapp 21,5 Millionen Euro) an. "Der von Russland initiierte illegale Krieg stellt eine Gefahr für die Sicherheit und die atomare Sicherheit in der Ukraine dar", erklärt das norwegische Außenministerium. "Ein Atomunfall in der Ukraine hätte nicht nur für die Ukraine selbst Konsequenzen, sondern auch über ihre Grenzen hinaus." Die Ankündigung aus Oslo erfolgt vor dem Hintergrund der Sorge um die Sicherheit des von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja. Seit der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Region wächst nun auch die Sorge, dass es zu einem Atomunfall infolge mangelnden Kühlwassers für das AKW kommen könnte.

+++ 04:54 Ukraine: Ungarn ignoriert Kontaktgesuche mit überstellten Kriegsgefangenen +++
Die Ukraine wirft Ungarn vor, die Kontaktaufnahme mit aus Russland überstellten Kriegsgefangenen zu verhindern. "Alle Versuche ukrainischer Diplomaten, in den vergangenen Tagen direkten Kontakt mit den ukrainischen Bürgern herzustellen, sind gescheitert", schreibt der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleg Nikolenko, auf seiner Facebook-Seite. "Dies sowie Informationen, die wir von den Verwandten einiger von ihnen erhalten haben, deuten darauf hin, dass die Zusicherungen der ungarischen Behörden über den angeblich freien Status der ukrainischen Verteidiger in Ungarn nicht wahr sind." Das ungarische Außenministerium reagiert zunächst nicht auf Anfragen zur Stellungnahme.

+++ 03:12 Russland greift Kiew mit Drohnen an +++
Die ukrainische Hauptstadt Kiew und die umliegende Region sind ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht erneut Ziel eines russischen Drohenangriffs. Die Luftabwehrsysteme seien im Einsatz und wehrten den Angriff ab, teilt die Militärverwaltung auf Telegram mit.

+++ 01:41 Ukraine: "Größter Schlag" kommt erst noch +++
Der "größte Schlag" bei der Offensive der ukrainischen Streitkräfte gegen die Russen steht nach Worten der ukrainischen Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar noch bevor. Die Militäroperation sei schwierig, da Russland alles aufbiete, um die Offensive zu stoppen, sagt Maliar auf Telegram. Der Feind werde seine Stellungen nicht so leicht aufgeben. Die Ukraine müsse sich auf ein hartes Duell vorbereiten. Dies geschehe derzeit. Die ukrainischen Truppen schritten wie geplant voran. Der "größte Schlag" komme erst noch.

+++ 00:25 Nawalny will neue Kampagne gegen Putin starten +++
Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny kündigt eine neue Kampagne gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin und den Krieg in der Ukraine an. "Wir werden einen Wahlkampf gegen den Krieg führen. Und gegen Putin", erklärt er über seine Anwälte. Trotz des Verbotes seiner Bewegung könne diese durch gezielte Botschaften großen Einfluss haben, da "jede Oma inzwischen WhatsApp und Telegram hat". Die Kampagne werde von den Behörden als "illegal und subversiv" eingestuft werden, prophezeit Nawalny. Trotzdem werde man sich mit aller Macht stemmen gegen "den Apparat des Kriegs, der Korruption und der Dummheit".

+++ 23:14 Selenskyj: Bislang kein Gelände bei Gegenoffensive verloren +++
Bei ihrer laufenden Gegenoffensive hat die ukrainische Armee laut Präsident Wolodymyr Selenskyj bislang keine Geländeverluste hinnehmen müssen. "In einigen Gebieten bewegen sich unsere Kämpfer vorwärts, in einigen Gebieten verteidigen sie ihre Positionen und halten den Angriffen und intensiven Attacken der Besatzer stand", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Wir haben keine Positionen verloren, nur befreit." In den zwei Wochen seit Beginn der Gegenoffensive hat die Ukraine Kiew zufolge acht Dörfer und gut 113 Quadratkilometer Fläche befreit. Zuletzt war aber auch von erbittertem Widerstand der Russen die Rede und von einer "schweren Lage" an der Front.

+++ 22:21 Brand in Moskaus Zentrum +++
Im Zentrum der russischen Hauptstadt Moskau ist ein Feuer ausgebrochen. Ersten Berichten zufolge steht ein fünfstöckiges Gebäude in der Nowoslobodskaja-Straße in der Nähe des Slawa-Rugby-Stadions in Flammen. Weitere Details sind bislang nicht bekannt.

+++ 21:45 Macron: Flugabwehrsystem Samp/T in der Ukraine im Einsatz +++
Frankreich und Italien haben der Ukraine das Flugabwehrsystem Samp/T geliefert, das inzwischen im Einsatz ist. Das System schütze dort Schlüsselinstallationen und Menschenleben, sagt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Paris. Samp/T ist ein von Frankreich und Italien seit Anfang der 2000er Jahre gemeinsam entwickeltes Luftabwehrsystem. Es gilt als flexibel einsetzbar und effektiv für die Verteidigung gegen Flugzeuge und Raketen. Italien hat fünf Einheiten im Einsatz. Das System inklusive Abschussvorrichtung für die Raketen ist auf Lastwagen montiert.

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(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)

+++ 21:16 Bericht: Bundeswehr hat große Lücke bei Artilleriemunition +++
Die Bundeswehr hat laut einem Bericht des "Spiegel" nach den früheren Sparrunden und der Militärhilfe für die Ukraine einen erheblichen Mangel an Artilleriemunition. So betrage "der aktuelle Bestand an Sprenggeschossen im Kaliber 155 Millimeter rund 20.000 Stück", zitiert das Nachrichtenmagazin aus Unterlagen aus dem Bundesfinanzfinanzministerium. Wegen geltender NATO-Vorgaben müsse die Bundeswehr aber bis 2031 einen Bestand von etwa 230.000 Stück des Munitionstyps vorhalten. Ein beschleunigter Ankauf von 155-Millimeter-Geschossen sei "zwingend erforderlich" und solle nun aus bestehenden Rahmenverträgen geordert werden.

+++ 20:56 Ukraine will ausländische Rüstungskonzerne ins Land holen +++
Die Ukraine spricht sich für eine Niederlassung westlicher Rüstungsunternehmen auf seinem Staatsgebiet aus. Die künftige Abschreckung werde eine starke Verteidigungsindustrie in der Ukraine und starke ukrainische Streitkräfte erfordern, sagt Sergyj Bojew, Vize-Minister für Strategische Industrien, auf der Paris Luftfahrtmesse. "Deshalb halten wir es für so wichtig, dass internationale Partner in die Ukraine kommen, eine Produktion aufbauen und die Ukraine in den Sicherheitsrahmen der freien Welt einbinden."


Alle Ereignisse vom Vortag finden Sie hier.

Quelle: ntv.de, jpe/ino/dpa/rts/AFP

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