Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:30 Selenskyj: Müssen jeden Tag 500 Meter vorrücken +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj appelliert an seine Streitkräfte, jeden Tag vorzurücken, um die russische Armee unter Druck zu setzen und der Welt zu beweisen, dass die Ukraine bei ihrer Gegenoffensive weiter Fortschritte erzielt. "Wir benötigen die Hilfe von jedem, der kämpft", sagt Selenskyj in seiner Abendansprache. "Die Ukraine muss jeden Tag Fortschritte erzielen. Wir müssen russischen Angriffe abwehren, Besatzer töten und vorrücken. Einen Kilometer oder 500 Meter pro Tag. Mindestens. Wir müssen die Besatzer unter Druck setzen, um die ukrainischen Stellungen zu verbessern." Das gebe dem Land neue Kraft, sagt Selenskyj. "Und es motiviert die Welt, uns zu helfen."

+++ 21:59 Deutschland hilft Kiew mit 200 Millionen Euro beim Wiederaufbau +++
Deutschland sichert der Ukraine weitere Hilfe beim Wiederaufbau zu. Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth teilt mit, dass er bei einem Besuch in Kiew und Mykolajiw weitere 200 Millionen Euro Unterstützung für Bildung, Gesundheitsversorgung und Trinkwasser sowie für den städtischen Wiederaufbau zugesagt habe. Das Entwicklungsministerium stellt somit nach eigenen Angaben für die zivile Unterstützung der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges 2022 insgesamt rund eine Milliarde Euro zur Verfügung. Bei seiner Reise in den vergangenen zwei Tagen sprach Flasbarth mit Regierungsvertretern, kommunalen Verbänden, Unternehmern und internationalen Partnern. Laut dem Staatssekretär kommt es darauf an, zentrale Wirtschaftszweige wie die Landwirtschaft zu erhalten, da die Menschen eine wirtschaftliche Perspektive und Jobs bräuchten.

+++ 21:28 Kooperation soll ausgebaut werden - Lawrow reist in den Iran +++
Russlands Außenminister Sergej Lawrow will an diesem Montag Angaben aus Moskau zufolge zu Gesprächen in den Iran reisen. An dem Treffen in Teheran sollen neben Lawrows iranischem Amtskollegen Hussein Amirabdollahian auch die Außenminister der Türkei, Georgiens, Armeniens und Aserbaidschans teilnehmen. Das teilt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, der Agentur Interfax zufolge mit. Thema werde unter anderem der kürzlich eskalierte Konflikt zwischen den Ex-Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan um die Region Berg-Karabach im Südkaukasus sein, heißt es. Auch die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna bestätigte das Treffen, bei dem es demnach außerdem um den Ausbau regionaler Zusammenarbeit gehen soll. Die russisch-iranische Kooperation auf wirtschaftlichem und militärischem Gebiet wird international immer wieder scharf kritisiert. So unterstützt die Islamische Republik nach westlichen Erkenntnissen Moskau mit sogenannten Kamikaze-Drohnen im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Teheran bestreitet dies. Von der Ukraine vielfach vorgelegte Teile abgeschossener Drohnen stammen aber aus iranischer Produktion.

+++ 20:47 Selenskyj: Ukraine braucht an jedem Tag Ergebnisse +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betont die Bedeutung der fortlaufenden Befreiung von russisch besetzten Gebiete seines Landes. Die Ukraine brauche täglich Ergebnisse - daher sei ein stetes Vorrücken an der Front wichtig. "Ob nur um einen Kilometer, ob um 500 Meter, aber jeden Tag vorwärts, um die ukrainischen Positionen zu verbessern, um Druck auf die Besatzer auszuüben", sagt Selenskyj bei seiner allabendlichen Ansprache. Demnach seien die Kämpfe um Awdijiwka und Marjinka nahe der ostukrainischen Großstadt Donezk aktuell besonders hart. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabes wurden an jedem dieser Frontabschnitte am Sonntag mehr als 20 russische Angriffe abgewehrt.

+++ 19:59 Training ukrainischer Soldaten an F-16 startet demnächst +++
Die erste Gruppe ukrainischer Piloten steht kurz vor dem Wechsel von F-16-Flugsimulatoren zu Kampfflugzeugen, sagt Luftwaffensprecher Jurij Ihnat laut Nachrichtenagentur Ukrinform in einer Fernsehansprache. "Wir gehen davon aus, dass die erste Gruppe von F-16-Piloten, die bereits heute in Flugsimulatoren trainiert, in naher Zukunft in das Cockpit eines Schulungs- und Kampfflugzeugs wechseln wird", sagt Ihnat. Die Piloten hätten "ihre Hausaufgaben gemacht" und das Trainingsprogramm schnell gemeistert, so der Sprecher. Die ukrainischen Piloten werden in Zentren in Rumänien und den USA an echten F-16-Maschinen trainieren, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie die Flugzeuge vor dem nächsten Frühjahr auf dem Schlachtfeld einsetzen werden, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bereits am 11. Oktober.

+++ 19:04 Moskau: Haben drei ukrainische Raketen mit Ziel Krim abgeschossen +++
Die russischen Streitkräfte schießen nach eigenen Angaben drei ukrainische Raketen nahe der 2014 von Moskau annektierten ukrainischen Halbinsel Krim. "Drei feindliche Raketen, die auf die Krim zusteuerten, wurden am späten Nachmittag in der Region Cherson abgeschossen", erklärt der von Moskau eingesetzte Gouverneur Wladimir Saldo auf Telegram. Zuvor hatten die Behörden auf der Krim Fliegeralarm ausgelöst. Der Verkehr auf der Kertsch-Brücke, die die Halbinsel mit dem russischen Festland verbindet, wurde vorübergehend eingestellt.

+++ 18:28 Ukrainischer Geheimdienst: Russland rekrutiert unter Zwang heimlich 20.000 Soldaten pro Monat +++
Russland mobilisiert heimlich rund 20.000 Soldaten pro Monat für seinen Krieg gegen die Ukraine mit "verschiedenen Zwangsmitteln", sagt Andrij Jusow vom ukrainischen Geheimdienst (GUR) in einem Interview mit Espreso.tv. Jusow bestätigt damit frühere Schätzungen des GUR. Zu den "verschiedenen Wegen" gehören die Rekrutierung von Gefangenen, die Zwangsrekrutierung von Schuldnern und "unzuverlässigen Bevölkerungsgruppen", erklärt Jusow. "Von Freiwilligen ist nicht die Rede", stellt er klar. Gleichzeitig setze Russland die routinemäßige Einberufung fort und praktiziere in großem Umfang die "Zwangsunterzeichnung von Verträgen", bei der ehemalige Soldaten unter Androhung strafrechtlicher Verfolgung in Militärbüros vorgeladen werden, wenn sie sich weigern, einen Vertrag zu unterzeichnen, so Jusow.

+++ 17:47 Kann Berlin auch 2024 helfen? Verteidigungsminister fehlen fünf Milliarden für Ukraine +++
Dem Bundesverteidigungsministerium (BMVg) fehlen einem Zeitungsbericht zufolge für 2024 mehr als 5 Milliarden Euro für die Ukraine-Hilfe. Das berichtet "Bild am Sonntag" mit Verweis auf ein vertrauliches Papier aus dem BMVg, das der Zeitung vorliege. Bezahlt werde die Militärunterstützung aus dem Haushaltsplan "allgemeine Finanzverwaltung". Darin habe Finanzminister Christian Lindner für 2024 insgesamt 4 Milliarden Euro für die ukrainische Armee vorgesehen. 3,1 Milliarden Euro davon seien für bereits zugesagte Maßnahmen gebunden. 770 Millionen Euro seien für das Auswärtige Amt und dessen Hilfe reserviert. Für neue Militärprojekte blieben 2024 darum nur 120 Millionen Euro übrig. Der Bedarf sei aber viel höher. Der BMVg-Sonderstab Ukraine erwarte zusätzliche Forderungen aus Kiew von mehr als 5,22 Milliarden Euro, damit die Ukraine gegen Russland bestehen kann. Mitte November wird der Haushalt 2024 endgültig verabschiedet.

+++ 17:06 Durch Russland entführte Kinder zurückgeholt: Selenskyj dankt Emir +++
Präsident Selenskyj dankt auf X (ehemals Twitter) dem katarischen Emir, al-Thani, für seine Unterstützung bei der Rückkehr ukrainischer Kinder, die zuvor von Russland verschleppt wurden. Erst am Vortag berichtete Kiew, dass vier Kinder wieder ihren Eltern übergeben werden konnten. Russland soll ukrainische Kinder in hoher Zahl außer Landes gebracht haben. Russland bestreitet das, spricht aber davon, ukrainische Kinder gerettet zu haben.

+++ 16:19 Gazprom dreht den Hahn auf: Mehr Gas für China und Ungarn +++
Der russische Gaskonzern Gazprom wird Ungarn bis zum kommenden Winter mit zusätzlichem Gas versorgen und China in diesem Jahr über die vertraglichen Verpflichtungen hinaus weitere 600 Millionen Kubikmeter liefern, zitiert die Nachrichtenagentur TASS den Chef des Unternehmens, Alexej Miller. Miller gehörte zur Wirtschaftsdelegation während Wladimir Putins kürzlichem Besuch in China. Gazprom ist bestrebt, den Verlust der meisten seiner Märkte in Europa seit Beginn des russischen Krieges in der Ukraine zu kompensieren. Ungarn ist das einzige Mitglied der Europäischen Union, dessen Regierungschef, Viktor Orban, seit dem Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 freundschaftliche Beziehungen zu Putin unterhält.

+++ 15:40 Was hat Russland im Depot? Analysten forschen Moskaus Schützenpanzer aus +++
Zwei OSINT-Analysten haben (Open Source Intelligence) anhand von Satellitenbildern herausgefunden, wie viele Schützenpanzer Russland vermutlich noch in seinen Lagern hat und dies auf X (ehemals Twitter) veröffentlicht. In einem Youtube-Video erklären sie zudem ihre Methodik. Schützenpanzer sind neben Panzern zentrale Elemente in einem mechanischen Krieg. Die Analysten gehen davon aus, dass Russland vor der Invasion der Ukraine über 4500 – 4700 Schützenpanzer verfügte. In den 21 Stützpunkten der russischen Armee, die in einer Bilanz alle mit Koordinaten aufgeführt sind, sollen sich zuletzt 3677 Schützenpanzer befinden. Die herangezogenen Satellitenbilder sind jedoch nicht aktuell. Einige wenige stammen von 2021 und 2022, nur von drei Stützpunkten gibt es Bilder von September oder Oktober 2023. In den meisten Fällen stammen die Aufnahmen aus dem Frühjahr 2023. Es wird daher vermutet, dass die Zahl der dort erfassten Schützenpanzer mittlerweile geringer sein wird. Die Analysten geben jedoch auch zu bedenken, dass Schützenpanzer auch in Hallen oder Garagen stehen könnten und daher für Satelliten nicht sichtbar sind. Eine Differenz von rund 1000 Fahrzeugen (3677 gegenüber 4500 bis 4700) ist allerdings durchaus schlüssig. Das unabhängige Portal Oryx hat anhand von Fotos und Videos die Verluste an Schützenpanzern auf russischer Seite zuletzt mit 1010 beziffert. Das Portal kämpft allerdings in erheblichem Maße mit Verzögerungen bei seiner Zählung. Oft dauert es einige Zeit, bis Videos oder Fotos von zerstörten Fahrzeugen vorliegen, vor allem in schwer umkämpften Gebieten. So sollen laut ukrainischen Angaben die russischen Truppen zuletzt bei Awdijiwka in erheblichem Maße Panzer und Schützenpanzer verloren habe.

+++ 15:10 Achillesferse der Krim: Russland will Drohnenangriffe auf Kertsch-Brücke verhindert haben +++
Russland wehrt nach eigenen Angaben in der Nacht einen ukrainischen Angriff auf die Kertsch-Brücke ab, die die annektierte Halbinsel Krim mit dem russischen Festland verbindet. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums versuchten ukrainische Streitkräfte, die Brücke mit zwei unbemannten, mit Sprengstoff beladenen Booten anzugreifen.

+++ 14:27 Russen behaupten Rückschlag Kiews am Dnipro - ISW spricht von Erfolg +++
Russische Streitkräfte vereiteln nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen mehrere Versuche ukrainischer Einheiten, den Fluss Dnipro in der südlichen Region Cherson zu überqueren. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums werden ukrainische "Sabotage- und Aufklärungseinheiten" bei dem Versuch gestoppt, den Fluss in der Nähe der Dörfer Pridniprovske, Tiahynka und Krynky zu überqueren. Russland gibt außerdem an, ukrainisches Personal, Ausrüstung für die Überquerung des Flusses und Fahrzeuge in der Nähe des Dorfes Stanislav zerstört zu haben. Das Institute for the Study of War meldet dagegen, dass die ukrainischen Streitkräfte am Ostufer des Flusses Dnipro in Cherson durchgebrochen zu sein scheinen. So scheint es so zu sein, dass sich ukrainische Truppen im genannten Dorf Krynky festsetzen (siehe Eintrag 07.22 Uhr). Krynky ist die direkte Nachbarortschaft von Kosatschi Laheri, wo die ukrainischen Soldaten vor einiger Zeit bereits einen Vorstoß auf das Südufer des Dnipro wagten.

+++ 13:34 Russische Langstreckenartillerie: Ukrainisches Verteidigungsministerium sieht Militärroboter als Lösung +++
Das Verteidigungsministerium der Ukraine bemüht sich möglichst schnell mehr als 10.000 unbemannte Bodenfahrzeuge von inländischen Robotikunternehmen zu erwerben, um den dringenden militärischen Bedarf zu decken, schreibt das Medium "Defense Express". Da Russland stark auf Langstreckenartillerie setzt, will die Ukraine demnach schnell Tausende von Robotern einsetzen, um gefährliche Nachschubmissionen an der Front zu übernehmen und Fernfeuerkraft gegen russische Streitkräfte bereitzustellen. Diese unbemannten Systeme werden als wesentlich für die Reduzierung von Truppenverlusten angesehen. Während sich unbemannte Luftfahrzeuge wie der in der Türkei hergestellte Bayraktar bereits bewährt haben, bleibt der Masseneinsatz von Bodenrobotern eine Herausforderung. Das Treffen der Verteidigungsindustrie im Juli in der Ukraine konzentrierte sich auf die Ermittlung der dringendsten Bedürfnisse des Militärs und die Überwindung von Hindernissen, mit denen inländische Hersteller konfrontiert sind. "Logistikroboter für die medizinische Evakuierung und die Lieferung von Munition in aktive Kampfgebiete haben für uns oberste Priorität", erklärte der stellvertretende Verteidigungsminister Wolodymyr Hawrylow.

+++ 12:59 Gouverneur: Russen beschädigen in Cherson 30 Häuser -103 Angriffe gezählt +++
Russische Truppen haben laut dem örtlichen Gouverneur Oleksandr Prokudin über Nacht das Dorf Stanislaw in Cherson angegriffen und beschädigten über 30 Häuser. Der Angriff beschädigte auch eine Schule, Geschäfte, eine Kirche, ein kommunales Unternehmen und traf eine Stromleitung und eine Gaspipeline, sagte Prokudin. Es wurden keine Opfer gemeldet. Gegen 10.30 Uhr feuerten russische Truppen außerdem vier gelenkte Fliegerbomben auf eine Siedlung in der Nähe der Stadt Cherson ab, berichtete Prokudin. Nähere Angaben machte er nicht, sagte aber, dass es keine Verletzten gegeben habe. Laut Prokudin griffen russische Truppen am vergangenen Tag das Gebiet Cherson 103 Mal an und feuerten 513 Projektile aus Mörsern, Artillerie, Grad-Mehrfachraketensystemen, Panzern, Flugzeugen und Drohnen ab.

+++ 12:09 Ukrainischer Soldat wird an Militärkontrollpunkt getötet – Auto rast hinein +++
Ein ukrainischer Soldat ist getötet worden, nachdem ein Auto in der Nacht in eine militärische Straßensperre außerhalb von Kiew gekracht war, berichtet die ukrainische Nationalpolizei. Demnach wurde der Fahrer des Autos nach dem Unfall festgenommen. Ihm drohen bis zu acht Jahre Gefängnis. Der Vorfall ereignete sich gegen 00:30 Uhr, als das Auto in Richtung Brovarskyi Avenue am Ostufer des Flusses Dnipro in Kiew fuhr, teilte die Polizei mit. In Kiew gilt eine Ausgangssperre, die um 00:00 Uhr beginnt und um 05:00 Uhr endet. Einwohnern ohne Sondergenehmigung ist es verboten, ihre Häuser zu verlassen oder sich zu Fuß oder mit anderen Verkehrsmitteln durch die Stadt zu bewegen. Nach Angaben der Polizei bremste der Fahrer des Wagens abrupt, nachdem er einen vorausfahrenden Lastwagen sah, verlor die Kontrolle über den Wagen und prallte gegen den Militärkontrollpunkt. Sein Alkoholtest sei negativ ausgefallen, fügte die Polizei hinzu.

+++ 11:42 London: Russische Angriffe in Awdijiwka führen zu einem 90-prozentigen Anstieg ihrer Verluste +++
Die jüngsten russischen Angriffe in Awdijiwka haben zu einem 90-prozentigen Anstieg der vom ukrainischen Verteidigungsministerium registrierten russischen Opfer beigetragen, schreibt der britische Geheimdienst. Seit Februar 2022 hat Russland seine Truppenpräsenz vor Ort in der Ukraine durch die Intensivierung der Rekrutierung mithilfe finanzieller Anreize und die im Herbst 2022 durchgeführte Teilmobilisierung deutlich erhöht. Dieser Personalzuwachs sei der Hauptfaktor für die Fähigkeit Russlands, gehaltenes Territorium zu verteidigen und kostspielige Angriffe durchzuführen. Nach Einschätzung der Briten sind 150.000 russische Soldaten ums Leben gekommen oder dauerhaft verletzt worden. Es sei wahrscheinlich, dass Russland seit Beginn des Krieges 150.000 bis 190.000 Opfer zu verzeichnen habe, was Tote und dauerhaft Verwundete einschließe, teilte das Ministerium weiter in seinem täglichen Update bei X (vormals Twitter) mit. Beziehe man auch Verletzte ein, die genesen seien und aufs Schlachtfeld zurückkehren sollten, liege die Gesamtzahl etwa bei 240.000 bis 290.000, schrieben die Briten. In der Statistik seien die Toten und Verletzten der Söldner-Gruppe Wagner und von deren Gefangenenbataillonen, die im ostukrainischen Bachmut gekämpft hatten, nicht enthalten. Die Opferzahlen entsprechen in etwa den Angaben der ukrainischen Seite, die die russischen Verluste mit insgesamt mehr als 293.000 angibt. Unabhängig belegt werden kann das derzeit nicht. Russland selbst macht - ebenso wie die Ukraine - in der Regel keine Angaben zu Getöteten und Verletzten in den eigenen Reihen.

+++ 11:15 Richter: Unkämpftes Awdijiwka schon wie zweites Bachmut +++
Sechs Raketenbeschüsse und über fünfzig Angriffe aus der Luft - die Lage in der Ukraine verschärft sich aktuell, wie ntv-Reporter Stephan Richter aus Kiew berichtet. Das schwer umkämpfte Awdijiwka sei derweil schon zu einem zweiten Bachmut geworden.

+++ 10:38 Ukrainer gehen auf die Straße, um für mehr Geld für Militär zu protestieren +++
In mehreren Städten, darunter Tscherkassy, Odessa und Dnipro, kam es zu Protesten, bei denen gefordert wurde mehr Mittel für die Streitkräfte der Ukraine bereitzustellen. In Tscherkassy versammelten sich Teilnehmer der Demonstration vor dem Gemeinderatsgebäude und forderten, dass die gewählten Vertreter der Stadt mehr Haushaltsmittel nutzen, um die militärischen Bemühungen der ukrainischen Streitkräfte zu unterstützen. Die Demonstranten äußerten ihre Bestürzung über die jüngsten Maßnahmen während der letzten Ratssitzung, bei der erhebliche finanzielle Unterstützung in Höhe von 1,5 Millionen Hrywnja (38.685 Euro) eher für Basketball als für die Landesverteidigung bestimmt war.

+++ 09:42 Ukrainischer Militärbeobachter: Streitkräfte vertreiben Russen aus westlichen Außenbezirken von Robotyne +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben laut Generalstab am 21. Oktober ihre Gegenoffensivoperationen in der Nähe von Bachmut und in Saporischschja fortgesetzt, wie im aktuellen ISW-Bericht zu lesen. Der ukrainische Militärbeobachter Kostyantyn Maschowez gab an, dass die ukrainischen Streitkräfte die russischen Streitkräfte aus den westlichen Außenbezirken von Robotyne (10 Kilometer südlich von Orichiw) vertrieben hätten. Gleichzeitig behauptete ein bekannter russischer Militärblogger, dass die ukrainischen Truppen westlich von Nowofedoriwka, 21 Kilometer südöstlich von Orchiw im Raum Saporischschja, vorgerückt seien und 6 Kilometer von der Siedlung entfernt seien.

+++ 09:04 Schauspieler an Front: Auf der Bühne kann Yevhen den Kriegshorror vergessen +++
Vor dem russischen Angriffskrieg hat Yevhen Nyshchuk als Schauspieler gearbeitet. Dann meldet er sich freiwillig zum Militärdienst, erlebt Kriegsgräuel wie die in Butscha aus nächster Nähe. Dennoch kämpft er weiter - und steht in seinem Fronturlaub weiterhin auf der Bühne.

+++ 08:38 Ukrainische Luftwaffe: Sechs Drohnen und einen Marschflugkörper abgeschossen +++
Die Flugverteidigungssysteme der Ukraine haben über Nacht sechs von Russland gestartete Angriffsdrohnen und einen Marschflugkörper zerstört, teilt die ukrainische Luftwaffe mit und fügt auf Telegram hinzu, dass Russland insgesamt neun Marschflugkörper auf die Ukraine abgefeuert habe. Demnach hat es insgesamt acht Abschüsse von S-300-Raketen aus der Region Belgorod und der Region Donezk gegeben. Einige S-300-Raketen trafen wie 06:25 erwähnt ein Postzentrum in der Region Charkiw. Zudem wurde laut Luftwaffe eine Luftlenkrakete von einem Su-34-Flugzeug aus der Region Saporischschja von Russland abgefeuert. Drei der eingesetzten "Shahed"-Drohnen stammten demnach von der Krim.

+++ 07:59 Schweden finanziert Fahrplan für Klimaneutralität der Ukraine +++
Das Stockholmer Umweltinstitut (SEI) startet ein Projekt zur Entwicklung eines Fahrplans für die Klimaneutralität der Ukraine bis 2050, sagte Bernardas Padegimas, Leiter des Umweltpolitik- und Strategieteams des Instituts. "Wir werden mit der aktiven Arbeit an dem Projekt beginnen und es auf verschiedenen Ebenen diskutieren. "Das Ziel besteht darin, der Ukraine durch einen grünen Übergang und eine grüne Erholung dabei zu helfen, Klimaneutralität zu erreichen", sagte Padegimas auf der hochrangigen internationalen Konferenz "United for Justice United for Nature" in Kiew. Ihm zufolge wird die Entwicklung des Projekts von der schwedischen Regierung finanziert. Wie der Minister für Umweltschutz und natürliche Ressourcen Ruslan Strilets auf derselben Konferenz feststellte, untersuchen Strafverfolgungsbeamte mehr als 2.500 Verbrechen gegen die Umwelt als Folge der militärischen Aggression der Russischen Föderation. Der gesamte Umweltschaden beläuft sich derzeit auf 55 Milliarden Euro.

+++ 07:22 ISW: Russische Streitkräfte kämpfen darum, den ukrainischen Nachschub im Osten Chersons zu unterbinden +++
Ukrainische Bodentruppen sind derzeit damit beschäftigt, das Dorf Krynky zu sichern, das 30 Kilometer nordöstlich von Cherson und nur zwei Kilometer vom Fluss Dnipro entfernt liegt, schreibt das US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in seinem neusten Bericht. Dabei stützt sich der Bericht auf Informationen von BBC Russia. Im Erfolgsfall würde die Kontrolle dieser Siedlung den vordersten Einheiten einen strategischen Stützpunkt für die Einleitung einer umfassenderen Offensivstrategie mit dem Ziel verschaffen, die russischen Streitkräfte zu spalten und ihre Nachschubwege zu unterbrechen.

Das ISW merkt an, dass es widersprüchliche Berichte von russischen Militärbloggern über das Ausmaß der ukrainischen Kontrolle in Krynky gebe:

  • Einige behaupten, dass die ukrainischen Streitkräfte fast zwei Kilometer südlich des Dorfes vorgerückt seien, während andere vermuten, dass sie das gesamte Gebiet kontrollieren.
  • Ein Blogger widerlegte diese Behauptung und erwähnte, dass russische Streitkräfte eine ukrainische Aufklärungsgruppe aus dem südlichen Rand der Siedlung vertrieben hätten.
  • Russische Militärblogger haben über Gefechte in der Nähe von Krynky und Pischtschaniwka sowie über Artilleriefeuer auf ukrainische Stellungen nördlich von Oleschky und nördlich von Poyma berichtet.

Das ISW stellt fest, dass es den ukrainischen Streitkräften trotz verstärkter russischer Flugaktivitäten entlang des Flusses Dnipro gelungen ist, eine Präsenz am Ostufer aufrechtzuerhalten, seit sie in der Nacht vom 17. auf den 18. Oktober ihre überdurchschnittlich großen Bodenoperationen begonnen haben. Dies deutet darauf hin, dass es ihnen gelungen ist, ihre Einheiten, die diese Operationen durchführen, ausreichend zu versorgen und zu verstärken.

+++ 06:25 Russen haben es in Charkiw auf Postdepot abgesehen – Verletztenzahl steigt +++
Nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums ist die Zahl der Verletzten bei einem russischen Raketenangriff im Bezirk Charkiw weiter gestiegen und liegt nun bei 16 (siehe Eintrag von 00:04). Russische Streitkräfte griffen die Region am mit S-300-Raketen an und töteten sechs Menschen im Depot des ukrainischen Privatpostdienstes Nowa Poschta im Dorf Korotytsch. Das Dorf liegt 16 Kilometer westlich von Charkiw. Nach Angaben des Innenministeriums befanden sich um 2.30 Uhr Ortszeit insgesamt 22 Personen im Depot. Die meisten Mitarbeiter im Alter von 19 bis 42 Jahren erlitten Schrapnellwunden. "Dies ist ein ausschließlich ziviles Objekt, die Russen haben einen weiteren Terror gegen die Zivilbevölkerung der Region Charkiw begangen!" Das sagte der Militärverwalter der Region, Oleh Synegubow.

Bilder aus Korotytsch zeigen das völlig zerstörte Postdepot.

Bilder aus Korotytsch zeigen das völlig zerstörte Postdepot.

(Foto: REUTERS)

Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 04:33 Russland attackiert mehrere Gemeinden +++
Russische Streitkräfte haben mehrere Angriffe auf die nordöstliche ukrainische Oblast Sumy gestartet. Dabei wurden fünf Gemeinden angegriffen und mindestens 31 Explosionen verursacht, wie die regionale Militärverwaltung mitteilt. Es soll keine Todesopfer geben.

+++ 01:16 Angriffe auf Energieinfrastruktur befürchtet: Großbritannien bildet ukrainische Ingenieure aus +++
Das britische Militär bildet ukrainische Ingenieure aus, damit diese die Energieversorgung des Landes im Winter besser gegen russische Angriffe schützen können. "Die ukrainische Zivilbevölkerung ist täglich der tödlichen Gefahr durch (Wladimir) Putins Streitkräfte und deren wahllose Bombardierung kritischer Infrastruktur ausgesetzt", teilt der britische Verteidigungsminister Grant Shapps nach Angaben der Nachrichtenagentur PA mit. Das zweiwöchige Ausbildungsprogramm sei auf Anfrage der Ukraine entwickelt worden, meldet PA. Man habe Teilnehmern erklärt, wie sie zum Beispiel die Auswirkungen verschiedener Waffen und Sprengstoffe einschätzen und wo sie Barrieren platzieren könnten, um Standorte zu schützen.

+++ 00:04 Verheerender russischer Angriff auf Charkiw mit mehreren Toten +++
Bei einem russischen Angriff in der Region Charkiw im Osten der Ukraine kommen am Abend nach offiziellen ukrainischen Angaben mindestens sechs Menschen ums Leben. Weitere 14 Menschen seien teilweise schwer verletzt worden, teilt der regionale Militärverwalter Oleh Synegubow auf der Plattform Telegram mit. Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht den Familien der Opfer sein Mitgefühl aus. Selenskyj fordert eine harte Reaktion auf den "russischen Terror". "Wir müssen den Druck auf den terroristischen Staat erhöhen", schreibt er auf Telegram. "Wir müssen dem russischen Terror jeden Tag an vorderster Front mit unseren Ergebnissen entgegentreten, wir müssen die Einigkeit der Welt im Kampf gegen den Terror weiter stärken."

+++ 23:17 Japan will ukrainische Flüchtlinge besser integrieren +++
Japan startet ab April 2024 ein neues Programm zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge, das darauf abzielt, die Ukrainer in Japan zu integrieren, insbesondere durch das Studium der Sprache und der Kultur des Landes, berichtet die Japan Times. "Die Einwanderungsbehörde teilte am 20. Oktober mit, dass sie im April ein Programm starten wird, das Ausländern, die aus Konfliktgebieten fliehen, helfen soll, sich an das Leben in Japan anzupassen. Das Programm wurde vor allem entwickelt, um ukrainischen Evakuierten zu helfen, die in Japan leben". Laut Japan Times sollen dies rund 2500 Menschen sein. Im Rahmen des Programms könnten sie an sechsmonatigen oder einjährigen Kursen teilnehmen, um die japanische Sprache zu erlernen und sich mit den Gesetzen und Gebräuchen des Landes vertraut zu machen. Die Agentur wird auch weiterhin bis zu zwei Jahre lang finanzielle Unterstützung zur Deckung der Lebenshaltungskosten für ukrainische Evakuierte bereitstellen.

+++ 22:12 Ukraine: Russen werden bei Awdijiwka zu Tunnelgräbern +++
Russische Truppen passen Berichten zufolge ihre Taktik bei Awdijiwka an, indem sie Tunnel graben, um Angriffe in der Nähe ukrainischer Stellungen zu starten, und unbemannte Bodenfahrzeuge einsetzen, sagt Anton Kotsukon, der Sprecher der 110. separaten mechanisierten Brigade. Die ukrainischen Aufklärungseinheiten hätten beobachtet, dass die Russen ferngesteuerte Fahrzeuge in der Größe von Autos einsetzten, um Munition zu liefern, so Kotsukon. Der Kampf um Awdijiwka sei hart, weil die Russen immer neue Ressourcen in den Kampf einbrächten, sagt er weiter. "Sie haben genügend Ressourcen, es wird jeden Tag hart gekämpft, jeden Tag werden neue Kräfte in die Angriffe geschickt - sowohl Personen als auch gepanzerte Fahrzeuge, Flugzeuge und Artillerie", sagt er. Die russischen Truppen erleiden bei ihren Angriffen auf Awdijiwka seit Tagen jedoch große Verluste an Personal und Ausrüstung.

+++ 21:49 NATO-Vize: Können Ukraine und Israel unterstützen +++
Das Nordatlantische Bündnis verfüge über ausreichende Ressourcen, um nicht nur Israel, sondern auch die Ukraine militärisch zu unterstützen, sagt der stellvertretende NATO-Generalsekretär Mircea Geoana in einem Interview mit Digi 24. "Ich denke, wir haben genügend Ressourcen. In unserem Bündnis gibt es 32 Länder, einschließlich Schweden. Er schätze, es leben mehr als eine Milliarde Menschen unter dem Schirm der NATO. Zudem komme es nach seiner Einschätzung auf rund 50 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes. "Es gibt genug Ressourcen für ... das, was wir zur Unterstützung der Ukraine tun müssen", schlussfolgert Geoana.

+++ 20:56 Brände, Fluten, Tiersterben: Ukraine zählt 2500 russische Umweltverbrechen +++
Die Ukraine dokumentiert seit Beginn der Invasion bereits 2500 von Russland begangene Verbrechen gegen die Umwelt, sagt Wirtschaftsministerin Julija Swyrydenko. Jeder Tag des Krieges verursache Schäden in Höhe von schätzungsweise 120 Millionen Euro (127 Millionen Dollar), sagt sie. "(Die Russen) töten auf brutale Weise Ukrainer, sie zerstören unsere Städte und Dörfer, sie vernichten unsere Wälder, unsere großen natürlichen Ressourcen, Felder und Seen", so Swyrydenko. Einer der schwerwiegendsten Fälle ist die Zerstörung des Kachowka-Wasserkraftwerks am 6. Juni, die zu massiven Überschwemmungen im Süden der Ukraine und zu einer humanitären und ökologischen Krise großen Ausmaßes führte. Eine Million Ukrainer verloren den Zugang zu Trinkwasser, 100.000 Einwohner in 80 Siedlungen waren von den Überschwemmungen betroffen, und 140.000 Menschen waren ohne Strom, weil Russland den Damm gesprengt hatte, so Swyrydenko. Dazu gehörten auch die Verschmutzung von Wasser und Boden, das Absterben von Tieren und Pflanzen und das Austrocknen des Kachowka-Stausees.

+++ 20:08 Nach erfolgreicher Attacke: Verteidigungsminister preist US-Waffe ATACMS +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow dankt seinem US-Kollegen Lloyd Austin für die Lieferung der ATACMS-Raketen und lobt deren Schlagkraft. "Das hat eine bedeutende Auswirkung auf dem Schlachtfeld", teilt Umjerow im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) mit. Er habe Austin bei dem ausführlichen Telefonat auch über die Lage im Kampfgebiet informiert. Details nennt Umjerow nicht. Die Ukraine hatte in der Nacht zum 17. Oktober nach eigenen Angaben mehrere russische Hubschrauber auf Militärflugplätzen im Frontgebiet mit dem ATACMS-Raketenangriff zerstört. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte danach, dass die USA die seit langem von Kiew geforderten Raketen geliefert hätten.

+++ 19:27 Ukraine holte durch Russland entführte Kinder zurück in die Heimat +++
Weitere ukrainische Kinder, die nach Russland und in die besetzten Gebiete gebracht worden waren, sind erfolgreich in die Ukraine zurückgekehrt. Der Ombudsmann Dmytro Lubinets und der Leiter des Präsidialamtes, Andriy Yermak, berichten über die Rückkehr dieser Kinder. Der Ombudsmann bestätigt die Rückkehr von drei Kindern und das Präsidialamt gibt die Rückkehr von vier Kindern an, darunter drei Jungen im Alter von drei, sechs und neun Jahren. Laut Yermak sind diese Kinder nun wieder mit ihren Familien vereint.

+++ 18:42 Ukraine gibt 2023 bereits mehr als 1 Billion für Verteidigung aus +++
Die Ukraine gibt in diesem Jahr bisher mehr als 1 Billion Hrywnja (27,4 Mrd. US-Dollar) für die Verteidigung aus, teilt Premierminister Denys Schmyhal mit. Auf einer Regierungssitzung erklärt Schmyhal, dass diese Zahl die Verteidigungsausgaben in den ersten neun Monaten des Jahres berücksichtigt. Auf die Gehälter des Militärs entfallen demnach 682 Milliarden Hrywnja (18,7 Mrd. Dollar), so Schmyhal, während 349 Milliarden Hrywnja (9,5 Mrd. Dollar) für den Kauf von Ausrüstung, Waffen, Munition und anderes Material für die Streitkräfte ausgegeben wurden. Die Verteidigungsausgaben stellen im aktuellen Staatshaushalt den mit Abstand größten Posten dar. Der zweitgrößte Anteil entfalle auf Sozialprogramme - mit 386 Milliarden Hrywnja (10,6 Mrd. Dollar). Das ukrainische Parlament billigte am 19. Oktober die Vorschläge der Gesetzgeber für den Staatshaushalt 2024 und nahm den Gesetzentwurf in erster Lesung an.

+++ 17:54 Selenskyj und Erdogan bereiten Friedensgipfel vor +++
Die Ukraine bereitet mit einem weiteren Treffen von nationalen Sicherheitsberatern mehrerer Staaten weiter einen Friedensgipfel vor. Bei den Gesprächen über seine "Friedensformel" werde in Malta auch die Türkei "ihre gewichtige Stimme und Haltung" einbringen, teilt der Präsident Selenskyj nach einem Gespräch mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan mit. Das Malta-Treffen auf Ebene der nationalen Sicherheitsberater der Verbündeten der Ukraine soll am 28. und 29. Oktober über die Bühne gehen. Selenskyj dankt Erdogan zudem für seine dauerhafte Unterstützung im Kampf um die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine. Details zu dem in Malta geplanten Treffen der nationalen Sicherheitsberater nannte er zunächst nicht. Allerdings dürfte es dabei nach früheren Angaben aus Kiew auch um westliche Sicherheitsgarantien vor einer künftigen Aggression Russlands gehen. Zudem wolle Kiew trotz durch Moskau aufgekündigten Getreidedeals weiterhin für die Ernährungssicherheit weltweit sorgen.

+++ 17:10 Minister des Alkoholismus bezichtigt: Russischer Chef-Propagandist schmeißt Mitarbeiter raus +++
Wladimir Solowjow, einer der wichtigsten Propagandisten im russischen Fernsehen soll einen Mitarbeiter seines Telegram-Kanals gefeuert haben, nachdem dieser zwei hochrangige russische Politiker beleidigte. Jewgeni Satanowsky gab demnach eine israelischen Youtuber ein Interview, in dem er sich abfällig über den stellvertretenden russischen Außenminister, Michail Bogdanow, sowie die Sprecherin des Außenamtes, Marija Sacharowa, äußerte. Er unterstellte beiden, ein großes Alkoholproblem zu haben. Zudem unterstellte er Letzterer, dass sie keine Freundin der Juden sei und Israel nicht ausstehen könne. Solowjow reagierte auf das Interview und soll Satanowsky rausgeworfen haben. Satanowsky ist Leiter des Instituts für den Mittleren Osten. Solowjow hetzt in seiner Show regelmäßig gegen den Westen und die NATO im Allgemeinen, die USA, aber auch Deutschland im Speziellen. Baerbock, Scholz und Co. unterstellte er einst, die Erben von NS-Propaganda-Minister Joseph Goebbels zu sein.

+++ 16:27 Kiew: Russland hat ein Drittel der Ukraine mit Minen und Sprengkörpern verseucht +++
Mehr als ein Drittel des ukrainischen Territoriums ist aufgrund des Krieges mit Russland mit Minen und Sprengkörpern verseucht, erklärt der ukrainische Generalstab in einem Bericht auf Telegram. Er schreibt: In der vergangenen Woche haben Spezialisten des Kommandos der Unterstützungskräfte der ukrainischen Streitkräfte mehr als 260 Hektar landwirtschaftliche Flächen und andere Gebiete von Sprengkörpern geräumt, wobei 3530 Sprengkörper entfernt und neutralisiert wurden. Insgesamt hätten die Entminungsgruppen seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine mehr als 11.285 Hektar landwirtschaftlicher Flächen von Sprengkörpern geräumt und dabei 135.792 Sprengkörper neutralisiert, heißt es weiter.

+++ 15:43 Schröder-Plan für Ukraine: Donbass soll wie Südtirol verwaltet werden +++
Im Interview mit der "Berliner Zeitung" hat Altkanzler Schröder Ideen dargelegt, wie der Krieg aus seiner Sicht beendet werden könnte. Es gebe fünf Punkte, so Schröder.

  • "Ein Verzicht der Ukraine auf die Mitgliedschaft in der NATO. Die Ukraine kann ohnehin die Bedingungen nicht erfüllen."
  • "Das Problem der Sprache. Das ukrainische Parlament hat die Zweisprachigkeit abgeschafft. Das muss geändert werden."
  • "Der Donbass bleibt Teil der Ukraine. Der Donbass braucht aber eine größere Autonomie. Ein funktionierendes Modell wäre das von Südtirol."
  • "Die Ukraine braucht außerdem Sicherheitsgarantien. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen plus Deutschland sollte diese Garantien geben."
  • "Die Krim. Wie lange ist die Krim russisch? Die Krim ist für Russland mehr als nur ein Landstrich, sondern Teil ihrer Geschichte. Man könnte den Krieg beenden, wenn nicht geopolitische Interessen im Spiel wären."

Dass gerade der letzte Punkt für die Ukraine nahezu unverhandelbar ist, lässt Schröder unter den Tisch fallen. Die Annexion der Krim ist international nicht anerkannt. Auch, was die Autonomie des Donbass bedeuten soll, erklärt er nicht. Stattdessen behauptet Schröder im Fortgang des Interviews, dass die Ukraine nicht frei verhandeln könne, sondern sich immer das Okay der Amerikaner abholen müsste. Damit stützt er die unbelegte Behauptung Moskaus, die Ukraine kämpfe nur stellvertretend für die USA gegen Russland.

Mehr über die Ereignisse des Vortags lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, als/ysc/dpa/rts/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen