Politik

Macron setzt auf Gabriel Attal 34-Jähriger wird neuer Regierungschef in Frankreich

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Gabrial Attal war bislang Bildungsminister.

Gabrial Attal war bislang Bildungsminister.

(Foto: picture alliance / abaca)

Frankreich hat mit Gabriel Attal einen neuen Regierungschef gefunden. Ihn machen gleich zwei Besonderheiten im Vergleich zu seinen Vorgängern aus: Er ist deutlich jünger und homosexuell.

Frankreich bekommt den jüngsten Premierminister seiner Geschichte: Der 34-jährige Gabriel Attal, bislang Bildungsminister, ist zum Regierungschef ernannt worden, wie übereinstimmend aus Regierungskreisen in Paris verlautete. Attal wird damit der erste offen homosexuelle Regierungschef seines Landes. Es wird damit gerechnet, dass er in Kürze das Kabinett neu zusammenstellt.

Die bisherige Premierministerin Elisabeth Borne war am Montag zurückgetreten. Ihre Amtszeit war von der ungeliebten Rentenreform und dem heftig umstrittenen Einwanderungsgesetz geprägt gewesen. Die Opposition warf ihr den häufigen Einsatz eines Verfassungsartikels vor, der lange parlamentarische Debatten vermied.

Nach dem Abschied von der diskreten, aber effizienten Regierungschefin holt Staatspräsident Macron sich nun einen aufstrebenden und beliebten jungen Politiker an seine Seite. Macron, der seit den Parlamentswahlen 2022 in der Nationalversammlung keine absolute Mehrheit mehr hat und auf Stimmen der Opposition angewiesen ist, geht es um einen Befreiungsschlag.

Schon die heftig umstrittene Rentenreform im vergangenen Jahr drückte der Präsident letztlich nur ohne Endabstimmung in der Nationalversammlung durch. Zuletzt gab es im Dezember Schwierigkeiten mit dem neuen Immigrationsgesetz, einem weiteren Schlüsselvorhaben des Präsidenten.

Als Bildungsminister setzte Attal sich unter anderem für ein Verbot langer, bei manchen muslimischen Mädchen beliebter Gewänder und für das Testen von Schuluniformen ein. Als Premierminister hat er eine dem Präsidenten untergeordnete Rolle. Macron besitzt ähnlich wie der US-Präsident wichtige Befugnisse, manche sprechen von einer "Präsidenten-Monarchie". Der Präsident gibt die großen Linien in der Innen- und Außenpolitik vor, nach denen sich der Premier und die Regierung in aller Regel richten.

Quelle: ntv.de, rog/AFP

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