Politik

Nach gescheitertem Putschversuch 35.000 Türken sitzen in U-Haft

Auch die Situation von Journalisten hat sich in der Türkei nach dem Putschversuch deutlich verschlechtert.

Auch die Situation von Journalisten hat sich in der Türkei nach dem Putschversuch deutlich verschlechtert.

(Foto: AP)

Nach dem gescheiterten Putsch in der Türkei vor drei Monaten sitzen mittlerweile mehr als 35.000 Menschen in U-Haft. Nach Angaben des Justizministers wurde seit Juli gegen 82.000 Menschen ermittelt - nach weiteren wird noch gefahndet.

Mehr als drei Monate nach dem Putschversuch in der Türkei sind inzwischen mehr als 35.000 Verdächtige in Untersuchungshaft. Nach weiteren rund 4000 Menschen werde noch gefahndet, sagte Justizminister Bekir Bozdag nach einem Bericht des türkischen Senders NTV in Afyonkarahisar. Seit dem Putschversuch von Mitte Juli sei gegen 82.000 Menschen ermittelt worden.

Die Regierung macht die Bewegung des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen für den gescheiterten Putschversuch verantwortlich und geht massiv gegen mutmaßliche Anhänger vor. Der Ausnahmezustand wurde inzwischen noch einmal bis Mitte Januar verlängert. Als Folge kann Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan per Notstandsdekret regieren.

Unter anderem wurden mehr als 50.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes per Dekret entlassen. Ebenfalls per Dekret verfügte Erdogan, die Verlängerung der Untersuchungshaft von vier auf 30 Tage. Der Kontakt zu einem Anwalt darf fünf Tage lang verwehrt werden. Menschenrechtsorganisationen und Teile der Opposition kritisieren, dass die türkische Führung den Ausnahmezustand missbrauche, um gegen Regierungsgegner vorzugehen.

Quelle: ntv.de, vck/dpa

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