Politik

Anklagen wegen Volksverhetzung AfD-Posting sorgt für fast 260 Verfahren

Das bayerische Deggendorf gilt als AfD-Hochburg.

Das bayerische Deggendorf gilt als AfD-Hochburg.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im bayerischen Deggendorf demonstrieren Asylbewerber für eine bessere Unterbringung und der AfD-Kreisverband überträgt die Proteste live auf Facebook. Einige der Kommentatoren müssen sich jetzt vor Gericht verantworten.

Ein Facebook-Post des bayerischen AfD-Kreisverbands Deggendorf hat 257 Ermittlungsverfahren und 3 Anklagen wegen Volksverhetzung nach sich gezogen. In fast 100 Fällen habe die Staatsanwaltschaft gegen Internetnutzer Strafbefehle mit Geldstrafen erlassen, sagte ein Sprecher der Behörde.

Rund 40 Beschuldigte hätten schon gezahlt. Von den 257 Verfahren seien 56 eingestellt worden, weil die Ermittler die hinter den Pseudonymen steckenden Menschen nicht ausfindig machen konnten. Im Dezember 2017 hatten afrikanische Asylbewerber im örtlichen Transitzentrum bei mehrtägigen Protesten und einem Hungerstreik eine bessere Unterbringung gefordert.

Die Deggendorfer AfD postete einen Livestream der Proteste auf ihrer Facebook-Seite. Zahlreiche Nutzer kommentierten wütend und forderten unter anderem, die Asylbewerber zu vergasen oder ins Konzentrationslager Auschwitz zu schicken. Die drei Angeklagten waren dem Sprecher zufolge schon vor ihren Hasskommentaren auf der Facebook-Seite der AfD Deggendorf ähnlich auffällig gewesen und müssen sich deswegen vermutlich vor Gericht verantworten. Wann die Prozesse beginnen, ist bisher unklar. Zuerst hatte der Bayerische Rundfunk über den Vorfall berichtet.

Quelle: ntv.de, ibu/dpa

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