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Für benötigte Hilfslieferungen Ägypten bereitet Öffnung der Grenze zum Gazastreifen vor

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Die von der pakistanischen Regierung an die Palästinenser gesandten Hilfsgüter stehen auf dem Flughafen El Arish für den Transport über den Grenzübergang Rafah bereit.

Die von der pakistanischen Regierung an die Palästinenser gesandten Hilfsgüter stehen auf dem Flughafen El Arish für den Transport über den Grenzübergang Rafah bereit.

(Foto: picture alliance/dpa)

Zivilisten im Gazastreifen warten noch immer verzweifelt auf humanitäre Hilfe. Über den Grenzübergang Rafah sollen deshalb bald 20 Lastwagen mit Hilfsgütern fahren dürfen. Ägypten soll nun damit angefangen haben, Straßen für den Transport zu reparieren und Betonsperren zu entfernen.

In Ägypten haben offenbar die Vorbereitungen für eine Öffnung der Grenze zum Gazastreifen für die dringend benötigten Hilfslieferungen begonnen. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Sicherheitskreisen erfuhr, wurden Betonblöcke nahe der Grenze zu dem abgeriegelten Palästinensergebiet entfernt.

Der staatsnahe ägyptische TV-Sender Al Kahera News hatte am Donnerstag gemeldet, der Grenzübergang Rafah, der einzige nicht von Israel kontrollierte Zugang zum Gazastreifen, werde am Freitag geöffnet. Die Regierung in Kairo erklärte aber, erst müssten durch israelische Luftangriffe beschädigte Straßen repariert werden.

Diese Reparaturarbeiten dauern noch an. Wie AFP von Augenzeugen an der Grenze erfuhr, waren Fahrzeuge und ägyptische Gerätschaften vor Ort, um die Straße auf der palästinensischen Seite der Grenze zu reparieren.

Die Grenzöffnung zur Lieferung von humanitärer Hilfe war von US-Präsident Joe Biden vermittelt worden. Israel, das den Gazastreifen nach dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober komplett abgeriegelt hatte, stimmte unter Bedingungen zu, dass zunächst 20 Lastwagen in den Gazastreifen fahren dürfen. Die Hilfsgüter dürfen nur im Süden des Gazastreifens an Zivilisten verteilt werden und nicht in die Hände der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas fallen.

Unter den 2,4 Millionen Bewohnern des Gazastreifen herrscht große Not, da Israel nach dem Großangriff der Hamas die Lieferung von Lebensmitteln, Wasser, Strom und Treibstoff eingestellt hat und Hilfskonvois bisher an der ägyptischen Grenze festhängen. Nach Angaben des Notfalldirektors der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Michael Ryan, werden insgesamt 2000 Lastwagen mit Hilfsgütern benötigt.

Mehr als eine Million Menschen sind angesichts einer erwarteten israelischen Bodenoffensive aus dem Norden des Gazastreifens in den Süden geflüchtet, wo auch Rafah liegt. Bei einem Truppenbesuch deutete Israels Verteidigungsminister Joav Gallant am Donnerstag einen baldigen Beginn der Bodenoffensive an. "Im Moment seht ihr Gaza von Weitem, bald werdet ihr es von innen sehen. Der Befehl wird bald kommen", sagte Gallant, der die Soldatinnen und Soldaten auf "schwierige" Kämpfe einstimmte.

Quelle: ntv.de, vmi/AFP

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