Verbrechen in der Ukraine Aktivistin stirbt nach Säureanschlag
05.11.2018, 11:13 Uhr
Trauer um Jekaterina Gandsjuk.
(Foto: imago/Ukrinform)
Die ukrainische Korruptionsbekämpferin Jekaterina Gandsjuk machte in ihrer Heimatstadt Cherson Fälle von Korruption bei der Polizei öffentlich. Das kostet die 33-Jährige ihr Leben. Präsident Poroschenko verlangt Aufklärung.
Eine bekannte ukrainische Korruptionsbekämpferin ist drei Monate nach einem Säureanschlag ihren Verletzungen erlegen. Präsident Petro Poroschenko bestätigte den Tod von Jekaterina Gandsjuk in einem Kiewer Krankenhaus. Er forderte die Polizei auf, alles für eine Aufklärung des Falls zu tun.
Die 33-Jährige hatte in ihrer Heimatstadt Cherson am Schwarzen Meer Fälle von Korruption bei der Polizei öffentlich gemacht. Ende Juli wurde sie mit Schwefelsäure angegriffen und erlitt lebensgefährliche Hautverletzungen. Die ukrainischen Behörden haben fünf Männer festgenommen. Unklar ist, ob der Angriff damit aufgeklärt ist.
Aktivisten von Nichtregierungsorganisationen in der Ukraine beklagen seit Längerem, dass Bedrohungen und Angriffe zunehmen, die Polizei sie aber nicht schützt. "Warum ermutigen wir Menschen zu sozialem Engagement, wenn wir sie dann nicht schützen?", fragte Gandsjuk selber in einer Videobotschaft wenige Wochen vor ihrem Tod.
"Angriffe auf Aktivisten der Zivilgesellschaft sind inakzeptabel. Die Verantwortlichen für dieses heimtückische Verbrechen müssen zur Rechenschaft gezogen werden", twitterte EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn.
Quelle: ntv.de, wne/dpa