CDU-Wahlkampfauftakt in MV Amthor meldet sich markig zurück
06.03.2021, 19:55 Uhr
Macht Angst vor Rot-Rot-Grün: Philipp Amthor wird in Güstrow emotional.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
In Mecklenburg-Vorpommern läutet die CDU den Wahlkampf ein: Amthor gelingt nach seiner Lobbyaffäre ein Comeback und er startet mit markigen Angriffen gegen die SPD. Georg Günther, der 32-jährige Erbe des Wahlkreises von Bundeskanzlerin Merkel, gibt sich als Merz-Fan zu erkennen.
Die CDU-Vertreterversammlung Mecklenburg-Vorpommerns hat den Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor mit großer Mehrheit auf Platz eins der Landesliste für die Bundestagswahl am 26. September gewählt. Amthor erhielt in Güstrow 130 Ja-Stimmen. 147 Parteimitglieder waren anwesend, 14 stimmten mit Nein, 3 stimmten nicht ab. Der 28-Jährige hatte nach einer Lobbyismus-Affäre im Vorjahr seine Kandidatur für den Landesvorsitz zugunsten des Landrats von Vorpommern-Greifswald, Michael Sack, zurückgezogen.
Mit scharfen Angriffen gegen die SPD und Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig leitete Amthor den Wahlkampf seiner Partei ein. In seiner emotionalen Rede warnte er vor rot-rot-grünen Bündnissen. Deren Ziel sei "Bevormundung", "Umerziehung" und "Umverteilung".
Sack kürte die CDU zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl, die am gleichen Tag stattfindet wie die Bundestagswahl. Bei der Wahl für den Listenplatz eins der Landesliste erhielt Sack 139 von 147 abgegebenen Stimmen, wie ein Sprecher des Landesverbandes mitteilte. Das entspricht 94,6 Prozent Zustimmung. Sack hatte keinen Gegenkandidaten. Damit ist er im September Herausforderer von Ministerpräsidentin Schwesig.
Günther soll Merkel-Wahlkreis verteidigen
Georg Günther, der für die CDU Angela Merkels Bundestagswahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern verteidigen soll, will im Wahlkampf vor allem die Wirtschaft in den Blick nehmen. Der 32-Jährige, der auch Landeschef der Jungen Union ist, bescheinigte dem Küstenvorland gegenüber dem "Spiegel" "Riesenchancen". Die Gesundheitswirtschaft siedle sich an, auch digitale Firmen. "Ich will uns hier nicht zum Silicon Valley machen. Das Internet muss schon noch ein bisschen schneller werden. Aber die Voraussetzungen sind super", sagte Günther dem Magazin.
Von der Linie der Bundeskanzlerin setzte sich Günther ab: In ihrer Kanzlerschaft hätte manches "definitiv anders aussehen" müssen, sagte Günther dem "Spiegel" weiter. In der Energiepolitik zum Beispiel sei der Atomausstieg überhastet gekommen. "Es gibt schon Unterschiede zwischen ihr und mir", so der CDU-Politiker. Im Rennen um den Parteivorsitz habe er Friedrich Merz unterstützt - wegen dessen Haltung zur AfD, seiner Wirtschaftsexpertise und der "klaren Worte".
Quelle: ntv.de, mau/dpa