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"Zeche zahlen Jüngere" Arbeitgeber warnen Ampel dringend vor Rentenreform

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500 Milliarden Euro mehr für die Rente: Der demografische Wandel macht den Arbeitgebern Sorgen.

500 Milliarden Euro mehr für die Rente: Der demografische Wandel macht den Arbeitgebern Sorgen.

(Foto: picture alliance / SVEN SIMON)

Nach monatelangem Streit in der Koalition ist das Rentenpaket beschlussreif. Damit garantiert die Ampel Ruheständlern bis 2039 ein anhaltend hohes Rentenniveau. Die Arbeitgeber äußern Verwunderung, dass Millionen junger Leute gegen die Reform nicht Sturm laufen.

Vor dem Kabinettsbeschluss zum neuen Rentenpaket verschärfen die Arbeitgeber den Ton gegenüber der Ampel-Koalition. "In den nächsten 20 Jahren werden 500 Milliarden Euro mehr für die Rente ausgegeben", sagte Rainer Dulger, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), laut "Spiegel". Das Rentenpaket sei das teuerste Sozialgesetzbuch im 21. Jahrhundert. "Die Zeche zahlen die Jüngeren. Ihnen werden die Kosten für den demografischen Wandel aufgebürdet." Es wundere ihn, dass nicht Millionen junge Menschen gegen die Rentenpläne der Ampel auf die Straße gehen, sagte Dulger dem Magazin.

Dulger kritisierte, oberstes Gebot der Stunde für die Regierung müsse sein, den Standort Deutschland zu stärken. Mit dem Rentenpaket mache sie das Gegenteil. "Die Lohnzusatzkosten werden in den kommenden Jahren weiter stark steigen. Die Regierung macht damit Arbeit noch teurer und unattraktiver", so Dulger weiter. Er hoffe, dass die nächste Regierung hier deutliche Änderungen vornehmen werde. Der BDA-Chef forderte zugleich, die Bundesregierung müsse die sogenannte abschlagsfreie Rente ab 63 sofort stoppen: "Subventionierte Frühverrentung passt nicht in die Zeit der vielen sich überlappenden Krisen."

Renten sollen mit Lohnentwicklung Schritt halten

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Das Bundeskabinett will am heutigen Mittwoch das Rentenniveau für die kommenden Jahrzehnte festschreiben. Nach monatelangem Streit innerhalb der Koalition will die Ministerrunde das Rentenpaket von Arbeitsminister Hubertus Heil von der SPD und Finanzminister Christian Lindner von der FDP auf den Weg bringen. Mit der Reform soll das Rentenniveau mindestens bis zum Jahr 2039 bei 48 Prozent des Durchschnittslohns gehalten werden. Das Ziel dabei ist, dass sich die Renten künftig nicht schwächer entwickeln als die Löhne in Deutschland.

Zugleich soll eine überwiegend aus Krediten finanzierte milliardenschwere Kapitalanlage am Aktienmarkt geschaffen werden. Mit den Zinserträgen will die Bundesregierung den erwarteten künftigen Anstieg der Rentenbeiträge dämpfen. Diese Aktienrente hatte vor allem die FDP gefordert. Sie soll ab 2036 jährlich rund zehn Milliarden Euro abwerfen, mit denen die Rentenkassen entlastet werden sollen.

Quelle: ntv.de, mau

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