Hilfsantrag in wenigen Stunden Athen macht keine neuen Vorschläge
07.07.2015, 16:00 Uhr
(Foto: AP)
Die Gläubiger betonen immer wieder, es sei nun an Athen, Vorschläge zu machen, wie nach dem Nein im Referendum der Grexis abgewendet werden soll. Doch der Athener Vertreter erscheint heute in Brüssel zunächst ohne neue Ideen.
Der neue griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos hat wider Erwarten den Euro-Finanzministern bei ihrem Treffen keine schriftlichen Vorschläge zur Lösung der Schuldenkrise präsentiert. EU-Diplomaten sagten am Nachmittag in Brüssel, man warte nun auf einen neuen Antrag der griechischen Regierung. "Dafür müssen sie einen neuen Brief schicken, der Reformvorschläge enthält", hieß es.
Mehrere Teilnehmer des Treffen berichteten, dass ein solcher neuer Antrag für ein weiteres, umfassendes Hilfsprogramm in Kürze in Brüssel eintreffen solle. Er werde möglicherweise schon "in einigen Stunden" eingereicht, sagte der niederländische Finanzminister und Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem. Dijsselbloem kündigte zudem an. Dass die Eurogruppe bereits morgen wieder eine Telefonkonferenz abhalten werde.
Der Minister informierte seine Amtskollegen demzufolge nur mündlich. Der griechische Premier Alexis Tsipras hatte in der vergangenen Woche - noch vor dem Referendum - in einem Brief Hilfen aus dem Rettungsfonds ESM in Höhe von 29 Milliarden Euro beantragt. Dieser Antrag muss nach dem Willen der Eurogruppe aber überarbeitet werden.
Die Finanzminister sollten den für heute Abend angesetzten Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Eurogruppe vorbereiten. Nahezu alle Vertreter der Gläubiger hatten in den vergangenen Tagen immer wieder betont, dass es nun an der Regierung in Athen sei, Vorschläge zu machen, wie sie das Ergebnis des Referendums im Land mit den geforderten Spar- und Reformmaßnahmen der Eurogruppe unter einen Hut bringen wolle.
Vor dem Gipfel sollen Kanzlerin Merkel, der französische Präsident Francois Hollande, EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und Tsipras zu einem Gespräch zusammenkommen.
Quelle: ntv.de, mbo