Wer hat Kapitolsturm geplant? Ausschuss lädt Trump-Gefährten Stone vor
23.11.2021, 07:18 Uhr
Soll während der Attacke auf das US-Kapitol in Washington gewesen sein: Roger Stone.
(Foto: picture alliance / newscom)
Wer hat den Sturm der Trump-Anhänger auf das US-Kapitol im Januar geplant? Der Ausschuss in Washington will das herausfinden. Dafür werden weitere Weggefährten des Ex-Präsidenten geladen. Darunter ist auch der schon einmal begnadigte Roger Stone.
Der Ausschuss zur Untersuchung der Erstürmung des US-Kapitols im Januar hat mit Roger Stone einen langjährigen Weggefährten des damaligen Präsidenten Donald Trump vorgeladen. Zudem soll auch der ultrakonservative Radiomoderator Alex Jones den Abgeordneten Rede und Antwort stehen, wie der Ausschuss des Repräsentantenhauses erklärte.
Durch die Anhörungen wolle der Ausschuss herausfinden, wer den Angriff auf den Kongresssitz "organisiert, geplant und bezahlt" habe und welche Kommunikation es zwischen den Organisatoren des Angriffs und Mitarbeitern des Weißen Hauses sowie Kongressmitgliedern gegeben habe, erklärte der Ausschussvorsitzende Bennie Thompson.
Jones, Stone und drei weitere Vorgeladene sollen zudem eine Reihe von Dokumenten vorlegen. Jones, der als rechter Verschwörungstheoretiker gilt, soll dem Ausschuss zufolge bei der Finanzierung der Veranstaltung der Trump-Anhänger vor dem Weißen Haus am 6. Januar geholfen haben. Stone soll für die Veranstaltung ebenfalls in Washington gewesen sein.
Stone wurde schon einmal begnadigt
Stone war 2020 im Zusammenhang mit den Russland-Untersuchungen des Sonderermittlers Robert Mueller unter anderem wegen Falschaussagen und Behinderung der Justiz zu einer Gefängnisstrafe von mehr als drei Jahren verurteilt worden. Trump begnadigte ihn kurz vor dem Ende seiner Amtszeit.
Der Ausschuss hat bereits zahlreiche damalige Berater und Mitarbeiter Trumps vorgeladen, darunter seinen einstigen Wahlkampfmanager William Stepien und die frühere Sprecherin Kayleigh McEnany. Zudem hat der Ausschuss auch Trumps einstigen Chefstrategen Steve Bannon vorgeladen. Dieser weigerte sich aber, zu kooperieren und muss sich nun einer Anklage wegen Missachtung des Kongresses stellen.
Anhänger des Republikaners Trump hatten am 6. Januar den US-Kongress erstürmt. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Trump musste sich wegen des Angriffs einem Amtsenthebungsverfahren stellen, weil er seine Anhänger zuvor in einer Rede aufgestachelt hatte. Am Ende wurde er jedoch freigesprochen. Der Angriff auf das Kapitol, das Herz der US-Demokratie, bei dem viele Abgeordnete und Senatoren um ihr Leben fürchteten, erschütterte das Land.
Quelle: ntv.de, ses/dpa/AFP