Russischer Beschuss auf Pizzeria Autorin Victoria Amelina nach Raketenangriff gestorben
03.07.2023, 07:14 Uhr Artikel anhören
Amelinas Texte wurden unter anderem auch ins Deutsche übersetzt.
(Foto: Victoria Amelina/Facebook)
Die ukrainische Schriftstellerin Victoria Amelina ist in einem Restaurant in Kramatorsk, als dort russische Raketen einschlagen. Wenige Tage später stirbt die 37-Jährige im Krankenhaus. Sie arbeitete zuletzt an einem Sachbuch, das bald auch im Ausland erscheinen soll.
Die bei dem russischen Raketenangriff auf ein Restaurant in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk schwer verletzte Schriftstellerin Victoria Amelina ist ihren Verletzungen erlegen. Sie sei am Samstag im Mechnikow-Krankenhaus in Dnipro gestorben, teilte die Nichtregierungsorganisation PEN Ukraine mit.
"Wir teilen den großen Schmerz und sprechen der Familie, den Freunden und Kollegen unserer lieben Victoria unser aufrichtiges Beileid aus", schreibt PEN Ukraine in der Mitteilung. Ihre Familie werde in Kürze den Ort und die Zeit ihrer Beerdigung bekannt geben.
Die 37-jährige Autorin hatte sich mit einer Delegation kolumbianischer Journalisten und Schriftsteller in dem Restaurant "Ria Pizza" aufgehalten, als dieses am Dienstag durch einen russischen Raketenangriff zerstört wurde. Sie erlitt nach Angaben des behandelnden Arztes "mehrfache Schädelbrüche". Mit ihrem Tod steigt die Zahl der Todesopfer des Angriffs auf 13.
Die in Lwiw geborene Amelina verfasste Gedichte, Prosa und Essays, die unter anderem ins Deutsche, Englische und Polnische übersetzt wurden. 2014 erschien ihr Debütroman "Herbst Syndrom oder Homo Compatiens", der für mehrere ukrainische Literaturpreise nominiert wurde.
Seit der russischen Invasion 2022 beteiligte sie sich PEN Ukraine zufolge auch an der Dokumentation russischer Kriegsverbrechen in den besetzten Gebieten. Demnach arbeitete sie zuletzt an einem Sachbuch in englischer Sprache, das demnächst auch außerhalb der Ukraine erscheinen soll. Amelina erzählt darin laut PEN Ukraine die Geschichte von ukrainischen Frauen, die Kriegsverbrechen und ihr Leben im Krieg dokumentieren.
Quelle: ntv.de, mdi/AFP