Als Gefangener der Taliban Bergdahl wurde offenbar misshandelt
07.06.2014, 12:41 Uhr
Das Foto aus einem Video soll Bergdahl noch während seiner Gefangenschaft bei den Taliban zeigen.
(Foto: AP)
In den USA wirbelt die Befreiung von Bowe Bergdahl aus der Gefangenschaft der Taliban viel Staub auf. Nun berichtet CNN, dass der Soldat während seiner Haft körperlich misshandelt wurde. Offenbar hatte er zuvor versucht, zu fliehen.
US-Soldat Bowe Bergdahl ist nach einem CNN-Bericht während seiner fünfjährigen Gefangenschaft durch die Taliban körperlich misshandelt worden. Er leide an einem seelischen Trauma, berichtete der Nachrichtensender unter Berufung auf einen ranghohen US-Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte.
Bergdahl kam vor einer Woche im Austausch für fünf Terrorverdächtige aus dem Gefangenenlager Guantánamo Bay frei. Seitdem wird er im rheinland-pfälzischen Landstuhl Regional Medical Centre, dem größten US-Krankenhaus außerhalb der USA, medizinisch und psychologisch behandelt.
Am Freitag hatte das Militärkrankenhaus mitgeteilt, es gehe dem Soldaten von Tag zu Tag besser. Sein Zustand sei stabil, es gebe Anzeichen der Besserung. Der 28-Jährige sei aber noch nicht bereit für eine Rückkehr in die USA, hieß es weiter.
In Käfig gesperrt
Bergdahl habe während seiner Gefangenschaft versucht zu fliehen, sei aber geschnappt und anschließend in eine Art Käfig gesperrt worden, berichtet CNN unter Berufung auf seinen Informanten.
In den USA löste die Freilassung des Soldaten, der gegen mehrere ranghohe Taliban ausgetauscht wurde, eine Kontroverse aus. Vor allem republikanische Politiker kritisierten die Aktion scharf. Kameraden hatten Bergdahl zudem vorgeworfen, er sei ein Deserteur. Die US-Regierung hat bereits angekündigt, die Vorwürfe prüfen zu wollen.
Präsident Barack Obama war zudem kritisiert worden, den Austausch ohne Rücksprache mit dem Kongress veranlasst zu haben. US-Verteidigungsminister Chuck Hagel hatte die Aktion kürzlich in einem Interview mit der Aussage verteidigt, es habe Gefahr für Leib und Leben des Soldaten bestanden. Diese Argumentation werde durch die neuesten Informationen über den Zustand Bergdahls gestützt, schrieb CNN.
Quelle: ntv.de, mli/dpa