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Geschäftsverbot in New York Betrugsprozess: Trump muss 355 Millionen Dollar zahlen

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Trump bestritt vor Gericht die Betrugsvorwürfe.

Trump bestritt vor Gericht die Betrugsvorwürfe.

(Foto: AP)

Nächste juristische Schlappe für Donald Trump. Weil er den Wert seines Unternehmens jahrelang manipuliert, verurteilt ein Gericht in New York den Republikaner zu einer hohen Millionenstrafe. Die Anwälte des Ex-Präsidenten wollen in Berufung gehen.

Der frühere US-Präsident Donald Trump ist in einem New Yorker Zivilprozess um Betrugsvorwürfe zu einer Strafe von 355 Millionen Dollar, umgerechnet 330 Millionen Euro, verurteilt worden. Richter Arthur Engoron teilte mit, Trump dürfe zudem drei Jahre lang nicht in führender Position in einem New Yorker Unternehmen tätig sein und auch keine Kredite von New Yorker Banken erhalten. Für Trumps Söhne Eric Trump und Donald Trump Jr. verhängte er ein zweijähriges Verbot von Führungspositionen in Unternehmen des Bundesstaates. Der Richter verzichtete jedoch darauf, die Auflösung der Unternehmen des ehemaligen Präsidenten anzuordnen.

Die Staatsanwaltschaft warf Trump, dessen Söhnen und Mitarbeitern vor, den Wert der Trump Organization jahrelang manipuliert zu haben, um an günstigere Kredite und Versicherungsverträge zu kommen. Richter Engoron hatte dies vor dem Prozess bereits bestätigt. In dem Verfahren ging es deswegen vor allem um die Festlegung möglicher Strafen sowie weitere Anklagepunkte.

In dem Prozess, der zweieinhalb Monate dauerte, wurden sowohl Trump selbst als auch mehrere seiner Kinder befragt. Der 77-Jährige bestritt die Vorwürfe und sagte vor Gericht, er sei das Opfer eines manipulierten Rechtssystems. Trumps Anwälte hatten bereits vor dem Urteil angekündigt, dass sie in Berufung gehen würden.

Ende März Prozess um Schweigegeldzahlungen

Eine Gefängnisstrafe oder direkte Auswirkungen auf Trumps Bewerbung um das Präsidentenamt hatten in dem Zivilprozess nicht gedroht. Der Ex-Präsident ist derzeit allerdings noch in eine Reihe weiterer Verfahren verwickelt. Erst am Donnerstag war der Beginn eines Prozesses im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar am 25. März von einem Richter bestätigt worden. Es wäre der erste strafrechtliche Prozess gegen einen früheren Präsidenten in der Geschichte der USA. Drei weitere Strafprozesse sind in Vorbereitung, unter anderem wegen des Vorwurfs versuchter Wahlmanipulation, zudem laufen noch Zivilprozesse.

Erst Ende Januar hatte eine Geschworenenjury in einem zweiten Verleumdungsprozess der 80-jährigen Autorin E. Jean Carroll eine Entschädigungszahlung von 83,3 Millionen Dollar zugesprochen. Trumps Anwälte hatten angekündigt, in Revision gehen zu wollen.

Trump gilt bei der im November anstehenden Präsidentschaftswahl als aussichtsreichster Bewerber der Republikaner. Seine Prozesse nutzte er bislang häufig wie Wahlkampfveranstaltungen, was ihm bereits Auseinandersetzungen mit mehreren Richtern einbrachte.

Quelle: ntv.de, jpe/AP/dpa

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