Politik

Kreml reagiert kühl Biden nennt Putin einen "Schlächter"

Biden trifft Geflüchtete und Vertreter von Hilfsorganisationen im Nationalstadion von Warschau.

Biden trifft Geflüchtete und Vertreter von Hilfsorganisationen im Nationalstadion von Warschau.

(Foto: AP)

In Polen spricht Biden mit Geflüchteten aus der Ukraine. Als er gefragt wird, was er angesichts des Schicksals der Menschen über den russischen Präsidenten denkt, findet er deutliche Worte. Eine Antwort aus Moskau lässt nicht lange auf sich Warten.

US-Präsident Joe Biden hat den russischen Staatschef Wladimir Putin einen "Schlächter" genannt. Bei einem Treffen mit ukrainischen Geflüchteten wurde Biden in Warschau von einem Journalisten gefragt, was er über den russischen Präsidenten angesichts des Leids in der Ukraine denke. "Er ist ein Schlächter", antwortete Biden. Das Treffen des US-Präsidenten mit den Geflüchteten im Nationalstadion von Warschau wurde von mehreren Fernsehsendern live übertragen.

Auch äußerte Biden Zweifel an einem von Russland angekündigten Strategiewechsel im Ukraine-Krieg. Auf die Frage, wie er die Ankündigung aus Moskau bewerte, antwortete Biden: "Ich bin mir nicht sicher, dass sie das (den Strategiewechsel) getan haben." Der russische Vize-Generalstabschef Sergej Rudskoj hatte am Freitag erklärt, die Armee werde sich künftig auf die "Befreiung" der Donbass-Region in der Ostukraine konzentrieren. Bisher lautete das erklärte Kriegsziel des Kreml, die gesamte Ukraine zu "entnazifizieren", Staatschef Wolodymyr Selenskyj zu stürzen und die ukrainischen Streitkräfte zu zerschlagen.

Auf Bidens Äußerung folgte kurz darauf eine Reaktion aus Moskau. Die neuen Kommentare Bidens über Putin erschweren laut dem Kreml diplomatische Annäherungen. Dadurch würden die Aussichten auf bessere Beziehungen geschmälert, zitiert die Nachrichtenagentur Tass einen Kreml-Sprecher.

Biden besuchte das Stadion am zweiten Tag seines Polen-Besuchs, um sich einen Eindruck von dem Hilfseinsatz für Geflüchtete zu verschaffen und selbst mit Ukrainern zu sprechen. Der US-Präsident war am Freitag in Polen eingetroffen, nachdem er zuvor wegen des Ukraine-Kriegs an mehreren Gipfeltreffen der westlichen Verbündeten in Brüssel teilgenommen hatte. Zu Beginn seines Besuchs hatte er Putin erneut als "Kriegsverbrecher" bezeichnet.

Putin hatte seinen Streitkräften am 24. Februar den Befehl zum Einmarsch in der Ukraine gegeben. Der Westen reagierte darauf mit beispiellosen Sanktionen gegen Russland und unterstützt die Ukraine mit Geld und der Lieferung von Waffen.

Quelle: ntv.de, hul/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen