Politik

Sorge vor Blockade im Senat Bidens Sieg gibt Klimaforschern Hoffnung

Joe Biden will dem Pariser Klimaschutzabkommen wieder beitreten, das Trump gekündigt hatte.

Joe Biden will dem Pariser Klimaschutzabkommen wieder beitreten, das Trump gekündigt hatte.

(Foto: picture alliance/dpa)

Umweltschützer sehen in der Wahl Bidens zum US-Präsidenten eine große Chance für die Klimapolitk. Auch weil der Demokrat damit wirbt, den Treibhausgas-Ausstoß der USA bis 2050 auf Null bringen zu wollen. Doch nun könnte sein Kampf gegen die Erderwärmung trotz des Wahlsiegs scheitern.

Die Wahl Joe Bidens zum US-Präsidenten gibt Klimaschützern neue Hoffnung. Der 77-Jährige hatte im Wahlkampf angekündigt, dem Pariser Klimaschutzabkommen wieder beizutreten, das Donald Trump aufgekündigt hatte. Er bekannte sich auch zu dem Ziel, den Treibhausgas-Ausstoß der USA bis 2050 unterm Strich auf Null zu bringen - die Vereinigten Staaten sind nach China das Land mit dem zweitgrößten Klimagas-Ausstoß der Welt.

Entsprechend erfreut zeigten sich Wissenschaftler und Aktivisten über den Wahlausgang. "Joe Biden und Kamala Harris können sich jetzt wirklich dafür einsetzen, dass die ganze Welt auf einen unaufhaltsamen Weg Richtung Ausstieg aus fossilen Brennstoffen gebracht wird", teilte etwa der Co-Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Johan Rockström, mit. Die Mehrheit des amerikanischen Volkes habe sich für "Fakten statt Fiktion" entschieden.

Der Leiter des NewClimate Instituts, Niklas Höhne, sagte, internationale Absprachen könnten nun wieder einstimmig beschlossen werden. Wenn die US-Wirtschaft bis 2050 klimaneutral werde, könne alleine das den Temperaturanstieg bis zum Ende des Jahrhunderts um 0,1 Grad verringern. Ziel des UN-Abkommens von Paris ist eine Begrenzung auf deutlich unter zwei Grad.

Außenpolitisch "erhebliche Möglichkeiten"

Die Organisation Germanwatch gab zu bedenken, dass ohne Mehrheit im Senat und mit den neuen Mehrheitsverhältnissen im Supreme Court zugunsten der Republikaner der Spielraum des Präsidenten begrenzt sein dürfte.

Außenpolitisch und über Verordnungen gebe es dennoch "erhebliche" Möglichkeiten. "Der Wechsel an der Spitze der USA vergrößert die Chancen für wirkungsvolle internationale Klimapolitik massiv", sagte Germanwatch-Geschäftsführer Christoph Bals. Deutschlands Greenpeace-Chef Martin Kaiser sprach von einem "Sieg der Demokratie und der Klimabewegung".

Quelle: ntv.de, can/dpa

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