Politik

Schlamperei im Fall Kurras Birthler deutet Konsequenzen an

Die Leiterin der Stasi-Unterlagen-Behörde will mögliche personelle Konsequenzen im Fall Kurras nicht ausschließen, weil sie so spät über die Stasi-Tätigkeit informiert wurde.

Vor zwei Wochen war bekannt geworden, dass Kurras SED-Mitglied und Inoffizieller Mitarbeiter des DDR-Staatssicherheitsdienstes war.

Vor zwei Wochen war bekannt geworden, dass Kurras SED-Mitglied und Inoffizieller Mitarbeiter des DDR-Staatssicherheitsdienstes war.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, schließt personelle Konsequenzen im Fall Kurras nicht aus. "Es war nicht in Ordnung, dass die Behördenleitung nicht sofort nach dem Fund über diese wirklich Aufsehen erregende Sache informiert wurde", sagte Birthler dem RBB. Wer die Verantwortung dafür trägt und was die möglichen Konsequenzen seien, wollte sie aber nicht sagen und verwies auf die laufenden internen Auswertungen. Sie selbst habe erst am Nachmittag des 21. Mai davon erfahren. "Kurz danach erschien es in den Medien", fügte sie hinzu.

Birthler lehnte zugleich erneut die Übergabe der Stasi-Akten an das Bundesarchiv ab. Die Akten würden auch im Bundesarchiv nicht schneller und professioneller erschlossen. Birthler hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass ihre Behörde einen leichteren Zugang zu den Unterlagen gewähre als das Bundesarchiv.

Die aus 17 Bänden bestehende Akte des früheren inoffiziellen Stasi-Mitarbeiters und West-Berliner Polizisten Karl-Heinz Kurras war nach Angaben von wissenschaftlichen Mitarbeitern der Behörde erst durch Zufall entdeckt worden. Kurras hatte 1967 den Studenten Benno Ohnesorg erschossen. Die Bundesbehörde verwaltet etwa 112 Kilometer Akten und Millionen Karteikarten aus den Archiven der Stasi.

Quelle: ntv.de, dpa

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