Politik

Bremen-Chef im "ntv Frühstart" Bovenschulte verteidigt Kinder-Impfungen

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Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte fordert im Gespräch mit ntv "strikte Regeln" für Reiserückkehrer. Eine Verschärfung schließt er nicht aus. Dass die Hansestadt auch Kindern den Zugang zur Corona-Impfung ermöglicht, findet der SPD-Politiker richtig.

Am kommenden Dienstag treffen die Regierungschefs von Bund und Ländern zur Ministerpräsidentenkonferenz zusammen. Ein Thema wird dabei auch der Umgang mit Reiserückkehrern sein. Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte plädiert im "Frühstart" von ntv für konsequente Maßnahmen: "Da habe ich eine ganz klare Haltung: Wir brauchen strikte Regeln für Reiserückkehrer." Man müsse jetzt genau schauen, ob die seit 1. August geltenden Regeln ausreichen oder ob noch weiter nachjustiert werden müsse, so Bovenschulte.

Der SPD-Politiker weist aber auch darauf hin, dass die Regeln keine Maßregelung gegen Urlauber sein dürfen: "Es ist sehr wichtig, das Problem mit den Reiserückkehrern in den Griff zu bekommen - aber nicht um die Menschen zu bestrafen oder zu schikanieren, sondern um uns vor einer steigenden Inzidenz zu schützen."

Ebenfalls auf der Agenda der bevorstehenden Ministerpräsidentenkonferenz steht der Umgang mit Ungeimpften und die Impfkampagne im Allgemeinen. Bremen hat derzeit die höchste Quote an Erst- und Vollimpfungen aller Bundesländer. "Wir haben uns in Bremen darauf konzentriert, ein positives Impfklima herzustellen", erklärt Bovenschulte den Erfolg. So seien etwa in Bremen mit mobilen Impfstationen gezielt die Stadtviertel mit geringer Impfquote angefahren worden.

Kein Druck auf Kinder und Eltern

Ferner werden in Bremen ab Freitag Kinder ab zwölf Jahren in die Impfzentren eingeladen - und das, obwohl die STIKO noch keine Impfempfehlung ausgesprochen hat. Bovenschulte verteidigt das Vorgehen der Politik: "Der Impfstoff ist für Kinder ab 12 Jahren zugelassen. Die STIKO hat nur deshalb keine allgemeine Empfehlung ausgesprochen, weil das Risiko einer schweren Erkrankung bei Kindern sehr gering ist und weil es noch keine ausreichenden Daten über mögliche Restrisiken gibt."

Der SPD-Politiker betont aber auch, dass kein Kind und kein Erziehungsberechtigter unter Druck gesetzt werden dürfe: "Wir sagen in Bremen zu den Kindern nicht, dass sie sich impfen lassen sollen, aber wir informieren über die Möglichkeit." In den Bremer Impfzentren würden Kinder- und Jugendärzte die Kinder und ihre Erziehungsberechtigten über die Impfung aufklären und anschließend könne es jeder für sich entscheiden, so Bovenschulte. "Das ist ein guter Weg zwischen einer allgemeinen Impfempfehlung und einem bloßen Achselzucken der Politik, als wäre es egal, was mit den Kindern ist."

Quelle: ntv.de, dhe/shu

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